„Max und Moritz“ sind wohl eines der bekanntesten Werke des Autors Wilhelm Busch und eine gelungene Sozialkritik. Mit „Max und Moritz Reloaded“ bringt Regisseur Thomas Frydetzki mit seinem ersten Film eine moderne Version des Stoffes auf die Leinwand, die allerdings alles andere als gelungen ist.

[STORY]

Max (Willi Gerk) und Moritz (Kai-Michael Müller) sind zwei unbelehrbare Rotzlöffel und spielen Ihrer Umwelt die unmöglichsten Scherze. Da wird schon mal mit Mutter Rita (Katy Karrenbauer) gemeinsam ein Pelzladen ausgeraubt, gesoffen und geraucht. Nachdem die beiden sich in einem gestohlenen Auto von den den Töchtern der Stadtoberhäupter sexuell befriedigen lassen ist das Maß an Toleranz für die beiden Sozialfälle voll und auch die herzergreifende Rede der engelhaften Sozialarbeiterin Paula (Franziska Petri) kann nicht verhindern, dass Max und Moritz in ein extremes Umerziehungscamp im Osten der Republik geschafft werden.

Hier regieren die beiden schwulen Ex-NVA-Offiziere Henry (Tony Krahl) und Axel (Sebastian Krumbiegel) und Ihre Erziehungsmethoden sind recht unkonventionell. Mit militärischem Drill und Survival-Training wollen beiden Max und Moritz auf den rechten Pfad bringen, was sich allerdings schwieriger als erwartet gestaltet.

Schließlich starten die beiden Bengel einen Fluchtversuch und klauen dabei unglücklicher Weise den Ferrari des Luden Mörder-Hanne (Ben Becker). Er ist scheinbar der einzige der in der Lage ist Max und Moritz zu disziplinieren und will dies auch in die Tat umsetzen.

Mittlerweile machen sich Rita und Paula ebenfalls auf dem Weg ins Ossi-Bootcamp, da sie sich, insbesondere Paula, um das wohlergehen der Jungs sorgt und so kommt es zum großen Showdown.

[CAST]

„Max und Moritz Reloaded“ ist für einen deutschen Film durchaus Prominent besetzt. So ist der „Prinzen“-Sänger Sebastian Krumbiegel in seinem ersten Kinofilm zu sehen und mit Katy Karrenbauer (Hinter Gittern, Crazy Race), Ben Becker (Schlafes Bruder, Gloomy Sunday, Otto – Der Katastrofenfilm) und Franziska Petri (Vergiss Amerika, Leo und Claire) sind einige bekannte Namen im Cast vertreten. Leider schafft es keiner Schauspieler auch nur Ansatzweise zu überzeugen, was dazu führt, dass durchgehend alle Charaktere recht blass bleiben.

Irgendwie kauft man den einzelnen Darstellern Ihre Rollen halt nicht ab, woran auch das bemühte Spiel der beiden Jungdarsteller Kai-Michael Müller (4 Freunde und 4 Pfoten) und Willi Gerk (Die Hollies) nichts ändert. Auch wenn es da vermurkste Drehbuch von Thomas Frydetzki und Laurens Straub den Akteuren zu keiner Zeit leicht macht, darf man in einer Kinoproduktion schauspielerische Leistungen über Fernsehfilmniveau erreichen, wobei die hier abgelegten Leistungen noch weit unter diesem sind.

[KRITIK / MEINE MEINUNG]

Auf Grund der oben angesprochenen schlechten schauspielerischen Leistungen, fällt die Kritik und meine eigene Meinung zum Film entsprechend schlecht aus. In keiner seiner 87 Minuten konnte der Film mich überzeugen und des öfteren war ich kurz davor das Kino zu verlassen. Der erste Mal war dies der Fall als Katy Karrenbauer angefangen hat zu singen. Diese Tatsache an sich grenzt bereits an Gehörgangvergewaltigung, wenn dann aber auch noch ein Musikklassiker wie „The House of the Rising Sun“ verhunzt wird tut dies doppelt weh.

Dies ist allerdings nicht die einzige Szene in der die Geduld des Zuschauers enorm auf die Probe gestellt wird, denn im Prinzip ist der ganze Film eine totale Qual. So gibt es zum Beispiel einige eingefügte Zeichentricksequenzen, deren Umsetzung wirkt als hätten sich die Verantwortlichen vor deren Entwicklung bewusstseinserweiternde Drogen eingeworfen und allesamt völlig deplatziert wirken. Auch bewegt sich das Niveau des Humors auf einem extrem niedrigen Niveau. Wie ärmlich und unlustig ist bitte der Einfall den Schlüssel zu einem Waffenschrank im Rektalbereich eines Huhns zu verstecken und was daran lustig sein soll, dass zwei halbwüchsige Ihre ebenfalls minderjährigen Begleitungen zur sexuellen Befriedigung auffordern und diese auch noch ohne zu zögern einwilligen bleibt mir schleierhaft.

Meiner Meinung nach möchte Thomas Frydetzki mit seinem Werk eine humorvolle Gesellschaftskritik ablegen, schießt aber ein ums andere Mal über das Ziel hinaus oder ist hinter der Zeit zurück. Trinkende und rauchende Jugendliche sehe ich erschreckenderweise immer wieder in der Düsseldorfer Altstadt und Respekt vor Erwachsenen haben die meisten Kids heute auch nicht mehr. Was der Regisseur also wirklich mit seinem abgrundtief schlechten Machwerk ausdrücken will entzieht meinem Verstand und vielleicht soll der Film die Gesellschaft auch gar nicht kritisieren, sondern nur die bisher böseste deutsche Komödie sein. Trotzdem, ob Gesellschaftskritik oder nicht, „Max und Moritz Reloaded“ ist einfach nur schlecht.

[FAZIT]

Wäre ich während dieser Sneak nicht dienstlich in Berlin gewesen und froh über jeden rumgekriegten Abend, hätte ich mit Sicherheit das Kino verlassen. Niemals zuvor habe ich so einen schlechten Film gesessen und den einen Stern bekommt das Werk auch nur, weil man leider keine null Sterne vergeben kann. Eine Empfehlung gibt es deshalb auch nicht. Meidet dieses Film. Geht nicht ins Kino und widersteht der Versuchung Euch den Film auf DVD anzusehen oder später im Fernsehen. All das ist verschwendete Zeit!

[FACTS]

Titel: Max und Moritz Reloaded
Regisseur: Thomas Frydetzki
Drehbuch: Thomas Frydetzki, Laurens Straub
Darsteller: Kai-Michael Müller – Moritz Reischke
Willi Gerk – Max Reischke
Katy Karrenbauer – Mutter Rita Reischke
Franziska Petri – Sozialbeamtin Paula Winter
Sebastian Krumbiegel – Axel Schultz
Toni Krahl – Henry Maschke
Ben Becker – Mörder-Hanne
Karen Böhne – Puff-Mutter Brunhilde
Armin Dillenberger – Thüringer Polizist
Antonia Holfelder – Thüringer Polizistin
Harry Baer – Bayer
Tini Howarth – Bayerin
Steffen Jürgens – Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Stefan Lampadius – Hauptabteilungsleiter
Roxanne Borski …. Herta
Land: Deutschland
Jahr: 2005
Länge: 87 Minuten
Genre: Komödie
Altersfreigabe: ab 16 Jahren
Kinostart: 28.04.2005

[Wertung]

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