Leider erst mehr als einem Monat nach dem deutschen Kinostart komme ich dazu über „Spanglish“ zu schreiben, bei dem es sich wie so oft um einen der Filme handelt, die ich in der Sneak gesehen habe.

[STORY]

Flor Moreno (Paz Vega) lebt als Alleinerziehende Mutter gemeinsam mit Ihrer Tochter Cristina (Shelbie Bruce) in Mexiko. Da das Leben dort ziemlich schwierig ist beschließt Flor in die amerikanischen Staaten auszuwandern und dort ein besseres Leben zu beginnen. So treibt es Mutter und Tochter in die Großstadt Los Angeles und beide stellen als bald fest, dass es sich in den hispanischen Siedlungen recht akzeptabel Leben lässt.

So kommt es, dass Flor auch kein Englisch lernt, sondern sich ausschließlich mit Spanisch durchs Leben schlägt, während die Tochter eine Schule besucht und zweisprachig aufwächst.

Das Flor kein englisch spricht ist solange kein Problem, wie Sie sich in den hispanischen Stadtteilen Los Angeles aufhält, als Sie allerdings einen Job als Hausmädchen bei der wohlhabenden Familie Clasky annimmt, wird dieser Umstand schnell zum Hindernis. Mit Händen und Füßen verständigt sich Flor mit den Mitgliedern der Familie Clasky und mit Vater John (Adam Sandler) und Tochter Bernice (Sarah Steele) kommt Flor auch recht gut aus. Mit der mitten in der Midlifecrisis steckenden Mutter Deborah (Téa Leoni) hat das Hausmädchen allerdings einige Probleme. Zwar klappt auch hier die Kommunikation mit Händen und Füßen ganz passabel, allerdings merkt man Deborah an, dass sie etwas neidisch auf Flor ist, da Flor einen deutlich besseren Zugang zu Deborahs Tochter hat als Deborah selbst.

Zunächst läuft in Ihrem neuen Job alles recht gut für Flor, dies ändert sich allerdings als der Sommer naht und die Claskys beschließen in Ihr Sommerhaus zu ziehen und von Flor erwarten das Sie mitkommt. Für die junge mexikanische Mutter ist dies allerdings ein Problem, da Sie zu Hause selbst eine Tochter hat und die Erziehung dieser dann ziemlich schwer fällt. So wird von Flor gemeinsam mit den Claskys beschlossen, dass Flors Tochter Cristina mit ins Sommerhaus kommt. Auf den ersten Blick ist diese natürlich ein schöner Umstand, allerdings entdeckt Deborah schnell, dass Sie das junge Mädchen noch formen kann und sieht in Ihrem Charakter die Tochter die Sie sich immer gewünscht hat, was zu einem ernst zunehmenden Konflikt zwischen Deborah und Flor führt.

[CAST]

„Spanglish“ ist ein Film mit gelungener Besetzung. Zwar wirkt Adam Sandler (Happy Gilmore, Waterboy) auf den ersten Blick in einer ernsten Rolle wie die des John Clasky auf Grund seiner vergangenen Filme völlig Fehlbesetzt, dieser Zweifel ist aber völlig unberechtigt, da Sandler seiner Rolle die benötigte Ernsthaftigkeit verleiht und es trotzdem schafft noch ein wenig Witz in den Film zu bringen.

Auch die restlichen Familienmitglieder der Familie Clasky sind von Regisseur James L. Brooks gut besetzt worden. Téa Leoni (Bad Boys, Deep Impact) als Mutter Deborah spielt die in der Midlifecrisis steckende Frau äußerst überzeugend und Sarah Steele als Tochter Bernice zeigt, das Sie eine talentierte junge Dame ist. Die beiden Nebenrollen aus der Familie Clarsky in Person des Sohnes Georgie und der Großmutter Evelyn gespielt von Ian Hyland und Cloris Leachman (Texasville, Aufgelegt) sind ebenfalls gut besetzt und gut gespielt.

In „Spanglish“ ist aber nicht nur die Familie Clasky gut besetzt, sondern auch die Rolle von Flor und Ihrer Tochter Cristina. Paz Vega, die bisher einige spanische Filme gedreht hat verkörpert die mexikanische Auswanderin Flor wirklich brilliant und ist dabei auch noch optisch hübsch anzusehen und Shelbie Bruce, als Ihre Tochter Cristina, spielt diese Rolle äußerst charmant und zählt zu den absoluten Sympathieträgern aus „Spanglish“.

[KRITIK / MEINE MEINUNG]

„Spanglish“ war für mich einer der Filme an die ich sehr skeptisch herangegangen bin. Vor der Sneak hatte ich nur wenig von diesem Film gehört und die ersten Minuten deuteten auf eine langatmige Sozialstudie hin. Für mich überraschend stellte sich aber schnell heraus das dieser Film alles andere als Langatmig sein sollte. Zwar hat „Spanglish“ eine Laufzeit von 130 Minuten diese sind meiner Meinung nach aber recht unterhaltsam. Die entstehenden Probleme zwischen der mexikanischen und der amerikanischen Kultur, angefangen bei der Sprachbarriere bis hin zu Erziehungsfragen, werden von James L. Brooks nie belehrend und pathetisch auf die Leinwand gebracht, sondern immer mit einem Augenzwinkern. Alleine das Streitgespräch zwischen John Clasky und Flor in dem Flors Tochter Cristina als Dolmetscherin fungiert ist dermaßen amüsant inszeniert und den Kinobesuch allemal wert, aber nicht nur hier wird deutlich was für einen sehenswerten Film Brooks geschaffen hat. So ist für mich ebenfalls ein weiteren Grund den Film zu empfehlen die überraschend gute Leistung von Adam Sandler. Endlich hatte Sandler einmal die Gelegenheit zu beweisen, dass er mehr kann als nur blödeln und diesen Beweis tritt Sandler in „Spanglish“ mit Bravour an. Auch wenn es in den 130 Minuten einige kleinere Längen gibt, ist der Film in meinen Augen zu keiner Zeit langweilig und definitiv einen Kinobesuch beziehungsweise einen DVD-Abend wert.

[FAZIT]

Als Abschließenden Satz zu meiner Filmkritik zu „Spanglish“ bleibt festzuhalten, das James L. Brooks einen Film geschaffen hat, der mit Sicherheit zu den besten des bisherigen Kinojahres 2005 zählt. Abseits des typischen Hollywoodkinos wird hier von Problemen erzählt, wie Sie im multikulturellen Amerika sicher in ähnlicher Form an der Tagesordnung sind.

[FACTS]

Titel: Spanglish
Regisseur: James L. Brooks
Drehbuch: James L. Brooks
Darsteller: Adam Sandler – John Clasky
Téa Leoni – Deborah Clasky
Paz Vega – Flor Moreno
Cloris Leachman – Evelyn Norwich
Shelbie Bruce – Cristina
Sarah Steele – Bernice
Ian Hyland – Georgie
Victoria Luna – Cristina, six-years-old
Cecilia Suárez – Monica (as Cecilia Suarez)
Ricardo Molina – Flor‘s Husband
Brenda Canela – Luz
Eddy Martin – Fourteen Year-Old Boy
Nicole Nieth – Hostess at Fancy Restaurant
Jamie Kaler – Businessman
James Lancaster – Businessman
Land: USA
Jahr: 2004
Länge: 130 Minuten
Genre: Drama, Komödie, Liebe/Romantik
Altersfreigabe: ab 6 Jahren
Kinostart: 07.04.2005

[Wertung]

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

Ein Gedanke zu „Filmkritik: Spanglish – Kampf der Kulturen“

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