Wieder einmal möchte ich Euch über einen Sneakfilm berichten. Diesmal geht es um den Episodenfilm „11:14“ in dem zur Titel gebenden Uhrzeit einige Tode ereignen.

[STORY]

Alles fängt mit einem vermeintlichen Wildunfall an. Jack (Henry Thomas) ist angetrunken auf dem Highway unterwegs und überfährt um 11:14 scheinbar ein Reh. Er hält an und stellt mir erschrecken fest, dass er kein Wild, sondern einen Menschen überfahren hat. Unter Schock stehend lädt er den Kadaver in seinen Kofferraum, aber als der von einer Passantin herbeigerufene Sheriff vorbeigefahren kommt beginnen die Probleme für Jack erst richtig.

Gleiche Nacht anderer Ort. Die Jugendlichen Eddie (Ben Foster), Mark (Colin Hanks) und Tim (Stark Sands) haben nichts besseres zu tun als mit dem Van durch die Stadt zu fahren und den Bewohnern böse Streiche zu spielen. Zu dumm nur, dass Ihnen ein junges Mädel vors Auto rennt und die drei auch noch Fahrerflucht begehen. Zumal verliert einer der bei einer Schießerei ein wichtiges Körperteil und natürlich passiert der schicksalhafte Unfall um 11:14.

Wiederum die selbe Nacht, die selbe Uhrzeit. Die durchtriebene Teenagerin Cheri (Rachel Leigh Cook) verführt Ihren Lover auf dem Friedhof mit tödlichen Folgen.

11:00 irgendwo anders in der Kleinstadt. Buzzy (Hilary Swank) arbeitet im örtlichen Supermarkt und will den Laden gerade schließen. Da erscheint Ihr bester Freund und braucht dringend 500 Dollar um die Abtreibung seiner Freundin zu finanzieren. Natürlich kann Buzzy das Geld nicht einfach so raus rücken und so beschließt der Freund um 11:14 den Laden einfach zu überfallen.

Auch Frank (Patrick Swayze) wird diese Nacht noch lange im Gedächtnis bleiben. Als besorgter Vater macht er sich auf die Suche nach seiner Tochter, von der er glaubt sie könnte eine große Dummheit begangen haben und auch für hin hält das Schicksal um 11:14 eine Überraschung bereit.

Scheinbar nichts haben diese fünf Episoden miteinander zu tun, doch um 11:14 überschneiden sich Ihre Ereignisse auf wundersame Weise.

[CAST]

„11:14“ ist wieder einmal einer der Filme, die mit wenigen großen Namen auskommen und Jungschauspieler auf die Leinwand bringt, die Ihren Job wirklich gut machen und mit Sicherheit noch eine große Zukunft vor sich haben. Die einzig beiden Namen die mir bekannt waren, waren Hilary Swank (Beverly Hills 90210, The Core) und Patrick Swayze (Dirty Dancing, Black Dog) und beide machen Ihren Job wirklich gut. Gerade von Patrick Swayze hätte ich nicht erwartet, dass er noch einmal eine richtig gute schauspielerische Leistung abliefern kann, denn gerade in dem sehr schlechten Actionfilm „Black Dog“ überzeugte der gealterte und mittlerweile 53 jährige Swayze nicht.

Die weiteren Schauspieler sind mir bisher nicht wirklich bekannt gewesen, machen aber Ihre Sache alle ziemlich gut. Besonders Ben Foster, Colin Hanks und Stark Sands als streichspielende Jugendliche haben mir gut gefallen und Colin Hanks darf im Winter ja in „King Kong“ zeigen, dass er wirklich ein Schauspieler mit Potential ist.

[KRITIK / MEINE MEINUNG]

Für mich war „11:14“ eine wirklich positive Überraschung. Die fünf Episoden greifen wirklich prima ineinander und sparen nicht an schwarzem Humor. Besonders gelungen finde ich die abgedrehte Geschichte rund um die drei Jugendlichen. Wenn hier von den Spät pubertären Stressmachern aus dem Fenster des Vans gepinkelt wird und einem der drei das wichtigste Stück abgeschossen wird, wirkt dies auf Grund des verwackelten Kamerastils herrlich absurd. Diese Situation wird nur noch dadurch weiter gesteigert, da einer der drei zur Unfallstelle zurückkehrt und aus dem Notarztwagen das auf Eis gelegte beste Stück stibitzt. Doch auch in den Details überzeugt diese Episode. So trägt einer der Jugendlichen zum Beispiel ein T-Shirt mit der Aufschrift „Legalize Crime“. Doch nicht nur diese Episode überzeugte mich, sondern auch die anderen vier. So ist die Episode in der Cherie Ihren Freund auf dem Friedhof verführt ebenfalls herrlich skurril. Nicht nur das recht morbide ist auf einem Friedhof den Geschlechtsakt zu vollführen auch der Umstand, dass Cheries Freund durch einen Grabstein zu Tode kommt weiß auf Grund der perfekten Inszenierung zu überzeugen.

Wie ich schon weiter oben schrieb überraschte mich zudem die Leistung von Patrick Swayze. Die Rolle des besorgten Vaters Frank passt erstaunlich gut zum Ex-Johnny aus „Dirty Dancing“ und sieht man Swayze in „11:14“ spielen fällt es schwer zu fassen, dass er nach „Dirty Dancing“ und „Ghost“ fast gänzlich in der Versenkung verschwunden ist.

Ein weiterer Punkt, der mir bei „11:14“ positiv aufgefallen ist, ist der, dass es Greg Marcks in seiner seiner zweiten Regiearbeit schafft die richtige Musik an den richtigen Stellen einzusetzen. Wenn Jack zum Beispiel zu Beginn des Film sein Radio anschaltet und harte Rockklänge ertönen und er kurz darauf in den „Wildunfall“ verwickelt wird, wirkt dies selbst bei mir noch als gelungener Schockeffekt und auch im Rest des Films wird die Musik perfekt zur Untermalung des gezeigten eingesetzt. Aus all diesen Beispielen kann ich ohne Zweifel behaupten, dass „11:14“ ein richtig gut gelungener Film ist, der es allerdings mit Sicherheit schwer beim Kinopublikum haben wird. Weiß die Story zwar zu überzeugen, ist die gesamte Inszenierung des Film doch zu wenig Hollywood-Mainstream um in den großen Multiplexen gezeigt zu werden um so einem breiten Publikum zugänglich zu sein.

[FAZIT]

„11:14“ ist einer der Filme nach denen man im lokalen Kinoprogramm definitiv Ausschau halten sollte. Perfekt fügen sich die Puzzleteile der einzelnen Episoden nach und nach zusammen und bilden am Ende ein gelungenes ganzes, welches das Eintrittsgeld rechtfertigt und dem Zuschauer knapp 90 Minuten beste Unterhaltung bietet.

[FACTS]

Titel: 11:14
Regisseur: Greg Marcks
Drehbuch: Greg Marcks
Darsteller: Hilary Swank – Buzzy
Colin Hanks – Mark
Rachael Leigh Cook – Cheri
Henry Thomas – Jack
Ben Foster – Eddie
Rick Gomez – Kevin
Clark Gregor – Officer Hannagan
Shawn Hatosy – Duffy
Blake Heron – Aaron
Barbara Hershey – Norma
Stark Sands – Tim
Jason Segel – Leon
Patrick Swayze – Frank
Land: USA
Jahr: 2003
Länge: 95 Minuten
Genre: Drama / Thriller / Krimi
Altersfreigabe: ab 16
Kinostart: 01.09.2005
Homepage: www.elevenfourteen.de

[Wertung]

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

4 Gedanken zu „Filmkritik: 11:14 – „Episoden einer Uhrzeit““

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