Letzte Woche gab es wiedermal einen Sneakbesuch für mich und es hat mich wiedermal nach Berlin verschlagen. Ansehen durfte ich mir den am 09.02.2006 angelaufenen Horrorfilm „Saw 2“, der durchaus mit dem Vorgänger mithalten kann, aber lange nicht so überraschend ist.

[STORY]

Der Jigsaw-Killer aus dem Überraschungshit von 2005 – „Saw“ – lebt und hat sich neue perverse Spiele ausgedacht.

Nachdem ein Opfer seiner kranken Spiele entdeckt wird nimmt sich Detective Eric Matthews (Donnie Wahlberg) widerwillig dem Fall an. Zusammen mit seiner Kollegin findet er erstaunlich schnell den Psychopathen, doch der hat bereits mit dem auftauchen der Polizei gerechnet und Matthews verschwunden Sohn zusammen mit Amanda (Shawnee Smith) – einem der Opfer aus Teil eins – und sechs weiteren Menschen in ein Haus voller Nervengas gesperrt. Den Opfern bleiben nur zwei Stunden Zeit die fiesen Spiele von Jigsaw zu gewinnen um so an das überall im Haus versteckte Gegengift zu kommen und Matthew bleibt dabei nichts anders übrig als das Spektakel hilflos auf Videomonitoren zu verfolgen.

[CAST]

„Saw 2“ ist mit Sicherheit nicht Top besetzt, doch diejenigen die mitspielen machen Ihre Sache annehmbar. Zu erst einmal wäre hier Donnie Wahlberg (The Sixth Sense, Dreamcatcher) als Polizist Eric Mathews in der männlichen Hauptrolle zu nennen, der den bösen Cop und besorgten Familievater überzeugend auf die Leinwand bringt und auch Tobin Bell (24, Alias, Saw) als verrückter und körperlich kranker Jigsaw kann einige Glanzpunkte setzten.

Shawnee Smith (Saw, The Island), die die weibliche Hauptrolle Amanda spielt kann ebenfalls überzeugen, wenn man auch merkt, dass Ihre schauspielerischen Begabungen recht eingeschränkt sind.

Unter dem Strich bleibt im Bezug auf die Schauspielerriege festzuhalten, dass es in „Saw 2“ keinen Totalausfall gibt, aber auch niemanden der ganz besonders heraussticht.

[MEINE MEINUNG]

Wo das Original noch überraschend war ist die Fortsetzung im Prinzip nur noch ein Schaulaufen der Grausamkeiten. Die kranken Spiele von Jigsaw, die sich diesmal wie beschrieben in einem ganzen Haus ereignen, schockieren den Zuschauer trotz Ihrer oft vorhandenen Vorhersehbarkeit mit Ihren deutlichen Bildern und auch wenn es mir schwer fiel mit den einzelnen Protagonisten mitzufiebern wünschte ich doch niemanden den Leinwandtod.

Zwar zünden auf Grund der Vorhersehbarkeit der Ereignisse einige der in „Saw 2“ verwendeten Schockeffekte nicht wirklich, doch dafür entschädigt der Film mit wirklich heftigen Bildern, die selbst manchem eingefleischten Horrofilmfan die Schweißperlen auf die Stirn treiben könnten.

Rundherum gelungen ist in „Saw 2“ wie schon im Vorgänger die Soundspur. Musikuntermalung ist fast gar nicht vorhanden oder man nimmt sie als Zuschauer nicht bewusst war, doch dafür gibt es ein Soundeffektfeuerwerk auf allen Kanälen der Kinoanlage die einem, gut ausgepegelt, durchaus Gänsehaut über den Rücken jagen kann und welches das gezeigte Geschehen auf der Leinwand gut unterstützt.

Liest man sich die bisherigen Punkte durch, stellt man schnell fest, dass mir „Saw 2“ wohl gefallen haben muss. Und genau so ist es auch. Zwar ist die Fortsetzung wenig Originell doch ist sie dadurch nicht weniger fesselnd. Das dem so ist liegt vor allem daran, dass man als Kenner des Vorgängers unbedingt wissen will welche Fiesen Fallen und Gerätschaften sich der Jigsaw-Killer dieses mal ausgedacht hat und ob es die Protagonisten schaffen diesen zu entgehen. Na gut, zu einem gewissen Teil ist es auch der Blutdurst der einen dazu treibt den Film weiterzuschauen, denn was wäre ein Horrorfilm ohne Leichen?

Kommen wir zu einem letzten Punkt der meine Meinung beeinflusst hat, die Kamera bzw. der Schnitt. Wird bei anderen Produktionen des Genres häufiger mal „im falschen Moment“ der Schnitt gesetzt, halten die Kameramänner bei „Saw 2“ gnadenlos drauf wenn das Blut fließt und diese Befriedigung für den Gore-Hound wurde auch am Schneidetisch nicht „zensiert“, so dass „Saw 2“ völlig gerechtfertigt keine Jugendfreigabe erhält. Wie gesagt, ich finde es gut, dass es in „Saw 2“ etwas härter zur Sache geht, denn Weichei-Horror gab es in den letzten Monaten genug.

[FAZIT]

„Saw 2“ ist solide Horrorkost für jeden Freund des Genres. Deutlich blutiger als sein Vorgänger ist er für „Neueinsteiger“ noch weniger geeignet als der Vorgänger für Horrorfreunde gestaltet sich der Film als perfekter Spielplatz für perverse Fantasien.

[FACTS]

Titel: Saw 2
Regisseur: Darren Lynn Bousman
Drehbuch: Darren Lynn Bousman, Leigh Whannell
Darsteller: Donnie Wahlberg – Eric Mathews
Shawnee Smith – Amanda
Tobin Bell – Jigsaw
Franky G – Xavier
Glenn Plummer – Jonas
Dina Meyer – Kerry
Emmanuelle Vaugier – Addison
Beverley Mitchell – Laura
Erik Knudsen – Daniel
Tim Burd – Obi
Lyriq Bent – Rigg
Noam Jenkins – Michael
Tony Nappo – Gus
Vincent Rother – SWAT Member Joe
Linette Robinson – Mother in Cancer Ward
Land: USA
Länge: 93 Minuten
Genre: Horror, Thriller
Altersfreigabe: ab 18
Kinostart: 09.02.2006

[Wertung]

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

Ein Gedanke zu „Filmkritik: Saw 2 – Gradlinig, blutig, Saw 2“

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