Vergangenen Montag hatte ich die Ehre in der Sneakpreview einen echten Oscargewinner zu sehen und zwar den Gewinner in der Kategorie bester ausländischer Film: „Tsotsi“.

[STORY]

Tsotsi (Presley Chweneyagae) lebt mit seinen 19 Jahren in in den Tag hinein. Zu Hause in den Ghettos am Rande von Johannesburg führt er eine kleine Gangsterbande an und ist wegen seiner Brutalität in seinem Viertel gefürchtet. Eines Abends begeht Tsotsi einen Überfall mit Folgen. In einem Noblen Vorort überfallt der Kriminelle eine Frau vor der Einfahrt zu ihrem Haus und schießt diese dabei nieder. Bei der anschließenden Flucht mit dem Auto des Opfer stellt Tsotsi fest, dass sich noch ein Baby im Auto befindet. Kurzerhand beschließt Tsotsi das Kind mit zu sich nach Hause zu nehmen, was zu neuen Problemen und einem Wandel von Tsotsi führt.

Dieser Wandel vollzieht sich allerdings nicht von jetzt auf gleich, denn über Nacht wird man bestimmt kein anderer Mensch, doch das Baby beeinflusst Tsotsis Leben enorm. So kommt es, dass der völlig überforderte Jugendliche eine allein erziehende Mutter mit vorgehaltener Waffe dazu nötigt das Baby zu stillen und erneut in das Haus der niedergeschossenen Mutter eindringt um für das Kind Babynahrung und Spielzeug zu stehlen.

Neben dem Problem mit den Baby hat Tsotsi nach seinem Alleingang auch mit Problemen innerhalb seiner Gang zu kämpfen. Seine Freunde bekommen Zweifel in wie weit man Tsotsi noch vertrauen kann und haben unterdessen ein Angebot von einem „größeren“ Kriminellen erhalten doch bei diesem einzusteigen.

Tsotsi wird unterdessen von der jungen Frau die das gestohlene Baby stillt immer mehr ins Gewissen geredet, dass Tsotsi das gestohlene Kind doch der leiblichen Mutter zurückbringen soll und so plagen ihn mit der Zeit immer mehr Zweifel an seiner Tat.

[CAST]

Wirft man einen Blick auf die Besetzung von „Tsotsi“ stellt man schnell fest, dass die die meisten Schauspieler nicht nur mir unbekannt sind, sondern selbst in ihrer Heimat bisher noch in keinen oder nur wenigen Filmen mitgewirkt haben. Dieser Umstand schadet dem Film allerdings nicht. Angefangen beim Hauptdarsteller Presley Chweneyagae und über die gesamte Besetzungsliste hinweg schafft es dieser Film zu überzeugen. Zwar merkt man den Schauspielern trotz ihres guten Spiel an, das die meisten nur wenig Filmerfahrung haben, doch meiner Meinung nach gewinnt der Film hierdurch eine Menge Glaubwürdigkeit.

[MEINE MEINUNG]

„Tsotsi“ war für mich eine wirklich positive Überraschung in der Sneakpreview. Den Film hätte ich mir nach seinem offiziellen Filmstart am 04.05.2006 höchstwahrscheinlich eh mit meiner Freundin ansehen müssen und meine Erwartungen an den Film waren trotz des Oscars nicht sonderlich hoch und so freut es mich umso mehr, dass mich „Tsotsi“ überzeugen konnte.

Von Beginn fiebert man mit Tsotsi mit und hofft ungemein, dass er den Wandel von Kriminellen zum Gutmenschen schafft und teilweise war ich ein wenig schockiert darüber wie Tsotsi mit dem gestohlenen Baby umgeht. So füttert er zum Beispiel das Baby mit einem süßlichen Dosenbrei und legt den kleinen dann völlig verschmiert unter das Bett, verlässt das Haus und lässt das Baby zurück. Als er abends nach Hause kommt schreit das Baby natürlich wie am Spieß, der Grund ist nicht der Hunger den das Baby quält, sondern Ameisen, die es sich den Tag über auf dem eingesauten Baby bequem gemacht haben.

Eine andere Szene die mich stark beeindruckt hat ist die in der Tsotsi die allein erziehende Mutter dazu zwingt das Baby zu stillen. Nicht nur der Umstand, dass Tsotsi dies mit vorgehaltener Waffe macht, hat mich in dieser Szene beeindruckt, sondern auch der Umstand, dass diese Szene in meinen Augen den Wendepunkt in Tsotsis Umgang mit dem Rest der Welt darstellt.

Auch das Finale des Films ist packend inszeniert. Bis zum Schluss fiebert man als Zuschauer hier mit ob und wie Tsotsi aus seiner schier ausweglosen Situation herauskommt und nicht nur ich war üben den Ausgang des Films ein wenig Überrascht.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass „Tsotsi“ in meinen Augen den Oscar zu Recht gewonnen hat, denn dieser Südafrikanische Film ist wirklich Sehenswert.

[FAZIT]

„Tsotsi“ ist mit Sicherheit kein einfacher Film, doch lässt man sich auf ihn ein wird man mit 94 Minuten packendem Kino belohnt. Wer Abseits der Hollywoodklisches einen guten Film sehen möchte, sollte sich für „Tsotsi“ entscheiden.

[FACTS]

Titel: Tsotsi
Regisseur: Gavin Hood
Drehbuch: Athol Fugard, Gavin Hood
Darsteller: Presley Chweneyagae – Tsotsi
Mothusi Magano – Boston
Israel Makoe – Tsotsi‘s father
Percy Matsemela -. Sergeant Zuma
Jerry Mofokeng -. Morris
Benny Moshe – Young Tsotsi
Nambitha Mpumlwana – Pumla Dube
Jeremiah Ndlovu – Old Man at the Tap
Zenzo Ngqobe – Butcher
Kenneth Nkosi – Aap
Thembi Nyandeni – Soekie
Terry Pheto – Miriam
Ian Roberts – Captain Smit
Rapulana Seiphemo – John Dube
Owen Sejake – Gumboot Dlamini
Zola – Fela
Land: Südafrika
Länge: 94 Minuten
Genre: Drama / Krimi
Altersfreigabe: ab 12
Kinostart: 04.05.2006

[Wertung]

Gnislew: 4.5 out of 5 stars (4,5 / 5)

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