Wie in meiner Filmkritik zu „Brothers Grimm“ geschrieben, habe ich mir letztens zwei Filme aus der Videothek ausgeliehen. Einer war der bereits besprochene Film „Brothers Grimm“, der andere war „Die Insel“.

[STORY]

Die Erde ist verseucht und es gibt nur noch einen sicheren Platz: die Insel. Das glauben zumindest die Bewohner einer unterirdischen Kolonie, für deren Bewohner es kein größeres Ziel als die Insel gibt. Auch Lincoln Six Echo (Ewan McGregor) verfolgt nur ein Ziel: eines Tages in der Lotterie gewinnen und auf die Insel dürfen.

Doch dieser Traum findet ein jähes Ende. Durch eigene Nachforschungen und Erzählungen seines Freundes McCord (Steve Buscemi) kommt er hinter den wahren Grund seiner Existenz.

Lincoln Six Echo ist nämlich nichts anderes als der Klon eines Menschen und von seinem Ebenbild gekauft worden um für ihn als Ersatzteillager zu dienen. Die Insel existiert nicht und die Welt ist nicht verseucht.

Gemeinsam mit seiner Freundin Jordan Two Delta (Scarlett Johansson) flieht Lincoln Six Echo aus der Kolonie und zusammen machen sich die beiden auf die Suche nach ihren Originalen. Gejagt von ihren Schöpfern, haben sie zusätzlich das Problem sich in der unbekannten Welt zurecht zu finden und dabei nur ein Ziel vor Augen: Rache an ihren Schöpfern um dem grausigen Handel mit lebenden Ersatzteilen ein Ende zu bereiten.

[CAST]

Die Besetzung von „Die Insel“ ist äußerst ansprechend. Mit Ewan McGregor (Trainspotting, Star Wars Episode I) und Scarlett Johansson (Arac Attack, Lost in Translation) hat Michael Bay (Armageddon, Bad Boys) nicht nur zwei hübsche Schauspieler verpflichtet, sondern gleichzeitig auch zwei durchaus talentierte. Die beiden Hauptdarsteller spielen ihre Rolle als Klone gut und sind zudem noch als Ihre „Originale“ Tom Lincoln und Sarah Jordan zu sehen.

Auch in den Nebenrollen schafft es Michael Bay einige bekannte Gesichter zu verpflichten, die ihre Sache ebenfalls ordentlich machen. Der bekannteste Schauspieler unter den Nebendarsteller dürfte mit Sicherheit Steve Buscemi (Reservoir Dogs, Fargo, Con Air) sein, aber auch die Namen Sean Bean (Der Herr der Ringe) und Djimon Hounsou (Biker Boyz, Constantine) hat man schon einmal gehört.

Neben den bekannten Namen gibt es noch eine Menge unbekannte Schauspieler in „Die Insel“ in den diversen Nebenrollen zu sehen. Von ihnen sticht allerdings keiner besonders heraus oder fällt besonders Negativ auf.

[MEINE MEINUNG]

„Die Insel“ war mir persönlich mit seinen 136 Minuten ein wenig zu lang und von Beginn an zu leicht zu durchschauen. Viel zu schnell ist dem Zuschauer klar, das die so hoch gelobte Insel gar nicht existiert und zu schnell wird klar wie sich die Story entwickelt. Die Grundidee des Film hat mir zwar ganz gut gefallen, allerdings hätte Michael Bay einfach mehr Überraschungen in seinen Film einbauen müssen um einen guten Film zu schaffen.

So wartet man die erste halbe Stunde darauf, dass überhaupt etwas spannendes passiert, denn „Die Insel“ beginnt für Michael Bay untypisch relativ ruhig. Sobald es der Regisseur dann aber krachen lässt ist richtig was los auf der Leinwand. Dann nämlich wird, wie man es aus „Armageddon“ oder „Bad Boys“ kennt, eine Menge Altmetall produziert und der ein oder andere Bösewicht ins Jenseits befördert. Meist wirken die Actionszenen gut platziert, doch leider übertreibt es Bay etwas in der Umsetzung. So gibt es zum Beispiel eine Verfolgungsjagd zwischen Lincoln Six Echo, Jordan Two Delta und den Wachen der Ersatzteilfabrik in der eine halbe Stadt auseinander genommen wird und nicht nur einmal habe ich mich während dieser Sequenz gefragt wie viele Schüsse noch an den beiden Helden vorbei fliegen sollen und wie viele Explosionen die beiden Hauptdarsteller noch überleben sollen.

Natürlich darf man in einem Film wie „Die Insel“ nicht mit absolut realistischen Actionsequenzen rechnen, denn immerhin handelt es sich um eine Genremischung aus Action und Science-Ficton, doch gerade um den Science-Fiction Anteil etwas besser zur Geltung zu bringen, wäre an manchen stellen weniger Action doch mehr gewesen.

[FAZIT]

„Die Insel“ war nicht der von mir erhoffte Topfilm. Leider ist die Story zu vorhersehbar und es gibt einige Längen im Film. Trotzdem kann man sich „Die Insel“ ruhig einmal ansehen. Die Grundidee ist gut und die Action kommt nach der etwas langsamen Einführung auch nicht zu kurz.

[FACTS]

Titel: Die Insel
Originaltitel: The Island
Regisseur: Michael Bay
Drehbuch: Caspian Tredwell-Owen, Alex Kurtzman
Darsteller: Ewan McGregor – Lincoln Six Echo/Tom Lincoln
Scarlett Johansson – Jordan Two Delta/Sarah Jordan
Djimon Hounsou – Albert Laurent
Sean Bean – Merrick
Steve Buscemi – McCord
Michael Clarke Duncan – Starkweather
Ethan Phillips – Jones Three Echo
Brian Stepanek – Gandu Three Echo
Noa Tishby – Community Announcer
Siobhan Flynn – Lima One Alpha
Troy Blendell – Laurent Team Member
Jamie McBride – Laurent Team Member
Kevin McCorkle – Laurent Team Member
Gary Nickens – Laurent Team Member
Kathleen Rose Perkins – Laurent Team Member
Land: USA
Länge: 136 Minuten
Genre: Drama / Science Fiction / Thriller
Altersfreigabe: ab 16

[Wertung]

Gnislew: 3 out of 5 stars (3 / 5)

4 Gedanken zu „Filmkritik: Die Insel – Das menschliche Ersatzteillager“

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