Ich habe mir mal wieder eine Presse-DVD der Firma epiX angesehen. Diesmal habe ich mich für den Film „Savage Island“ entschieden, einer Mischung aus Horrorfilm und Psychothriller.

[MOVIE]

~Story~

Steve und Julia wollen ein Wochenendbesuch bei Julias Eltern machen, die sich auf einer abgelegenen Insel zur Ruhe gesetzt haben und dort mit Julias Bruder Peter Leben. Noch auf dem Festland kommen die beiden mit einer Hinterwäldler-Familie Kontakt, die ebenfalls auf der abgeschiedenen Insel wohnt. Wenig später taucht Peter auf und bringt das Ehepaar auf die Insel, wo es mit dem Auto weiter zum elterlichen Haus geht.

Bei dieser Fahrt passiert den dreien ein Unfall. Scheinbar ist ein Tier vor das Auto gelaufen. Als dann allerdings am nächsten morgen zwei der Hinterwäldler bei Julias Eltern vor der Tür stehen und Julias Baby fordern wird klar, dass Peter nicht ein Tier, sondern den jüngsten Sohn der Hinterwäldler überfahren hat.

Natürlich wollen Julias Eltern das Baby nicht herausrücken und so entbrennt ein blutiger Nachtbarschaftkrieg zwischen den beiden Familien.

~ Meine Meinung~

Abseits des Mainstreamkinos präsentiert hier epiX einen interessanten Film von Jeffrey Scott Lando. Von der ersten Minute an fesselt der Film an den Bildschirm und überrascht mit überzeugenden Schauspielern.

Gerade Kristina Copeland als Julia konnte mich absolut überzeugen und bringt mit ihrer Spielweise die Angst und Empfindungen ihrer Rolle grandios rüber. Nicht nur ich habe das so gesehen. Sowohl beim „Fright Fest“ in Gainesville als auch beim „New York City Horror Film Festival“ wurde Copeland als „Beste Schauspielerin“ geehrt.

Neben den Schauspielern ist die Optik die den Film empfehlenswert machen. Regisseur Lando und sein Kameramann Geoff Rogers haben es geschafft die düstere Stimmung auf der abgelegenen Insel perfekt auf ihr Filmmaterial zu bannen und damit alleine durch gezielt verwackelte und dunkle Bilder eine gewisses Maß an Grundangst beim Zuschauer zu erzeugen. Lando nennt dieses Look selbst den „Savage Look“, eine gelungene Wortkreation für das Erscheinungsbild.

Werfen wir nun einen Blick auf die Gewaltdarstellung. Von der FSK hat der Film das Prädikat „keine Jugendfreigabe“ erhalten und das meiner nach zu Recht. Übertriebene Gewaltbilder gibt es in „Savage Island“ zwar nicht zu sehen, das was gezeigt wird, wird mit einem hohen Realismusgrad gezeigt, so dass die Bilder jüngeren Zuschauern nicht unbedingt zuzumuten sind.

Auch spielt sich ein großer Teil des Horrors auf psychischer Ebene ab. Keine der beiden betroffen „Kriegspartien“ ist bereit zu verhandeln und versucht den anderen mit immer härteren Psychospielen einzuschüchtern.

Als kurzes Fazit zum Film kann man an dieser Stelle somit festhalten, dass „Savage Island“ ein nicht zu brutaler, aber denn noch spannender und fesselnder Horrorfilm abseits des Mainstreams geworden ist.

[DVD]

~Bild~

Über die Bildqualität konnte ich bisher bei noch bei keiner DVD aus dem Hause epiX meckern und so ist auch diese DVD in diesem Punkt qualitativ Top. Das anamorph abgetastete 16:9 Bild ist jederzeit in der richtigen Helligkeitsstufe und ohne Bildstörungen auf den Silberling gepresst worden, so dass dem gepflegten Gruselgenuss in dieser Hinsicht nichts im Wege steht.

~Ton~

Die Tonspur wird den Qualitätsansprüchen der Bildspur was gerecht. Die Sprache ist jederzeit klar verständlich in den beiden Sprachen Deutsch und Englisch auf der DVD und das Abmischungsverhältnis zwischen Sprach- Effekt- und Musikspur stimmt. In Deutsch kann man den Film sowohl in Steroton als auch in Dolby Digital 5.1 erleben, während es bei der englischen Tonspur nur eine Dolby Digital 2.0 Spur gibt. Dies ist auch der Aspekt, der zu einem kleinem Punktabzug in der sonst guten Tonspur führt.

~Extras~

„Savage Island“ ist leider wieder eine dieser DVDs die mit wenigen Extras auskommt. Was jedoch auf der DVD zu finden ist, muss sich hinter dem Bonusmaterial großer Hollywoodproduktionen nicht verstecken.

Den Anfang bei den Extras macht der Trailer zu „Savage Island“. Dieser ist gleich in zwei Versionen auf der DVD, einmal in einer deutschen Variante und einmal in der englischen. Weiter geht es dann mit mit knapp 20 Minuten Interviewmaterial. Hierbei kommen unter anderem der Regisseur, der Kameramann, Kristina Copeland und die Tontechniker zu Wort und erzählen eifrig über ihre Erfahrungen mit bei der Filmproduktion.

Kunstfreunde kommen bei den Extras ebenfalls auf ihre Kosten. Ein Punkt des Zusatzmaterials ist nämlich den Artworks gewidmet, so dass man sich einen guten Überblick über die verschiedenen Filmplakate machen kann.

Wer mehr über den Regisseur, den Drehbuchautor und die Darsteller erfahren möchte, kann dies auf Texttafeln machen, die sich ebenfalls in den Extras befinden und auch Freunde des Audiokommentars kommen bei „Savage Island“ nicht zu kurz. Gleich drei Versionen stehen hierbei zur Auswahl im einzelnen eine Version mit dem Kommentar des Regisseurs und Drehbuchautors, eine Version des Tonteams und eine Version der Schauspieler.

Abgerundet werden die Extras der DVD durch eine epiX-Trailershow. „The Ghouls – Cannibal Dead“ verspricht dabei derbe Horrorkost, „Bruderschaft des Todes“ einen spannenden Thriller und „Twisted Sisters“ einen Psychothriller der blutigen Art. Damit noch nicht genug mit den Trailern zu „Angst“, „The Shunned House – Haus der Toten“, „The American Nightmare“, „Broadcast Killer“, „Jack Frost 2 – Die Rache des Killerschneemanns“ und „Backyard – Im Hinterhof der Hölle“ versuchen sechs weitere Titel die Lust des Zuschauers auf mehr epiX-Filme zu steigern.

~Meine Meinung~

Nach meinen guten Erfahrungen mit den letzten DVDs aus dem Hause epiX, schafft es der Filmvertrieb es auch diesmal ein gelungenes DVD Paket zu schnüren. Die Bild- und Tonqualität der „Savage Island“-DVD ist gelungen und bei der Auswahl der Extras ist viel Fingerspitzengefühl bewiesen worden. Zwar wird auf der DVD nicht Unmengen an Bonusmaterial präsentiert, das gewählte kann dafür umso mehr überzeugen. Besonders gut hat mir dabei das vorhanden sein von gleich drei Audiokommentaren gefallen, aber auch die Interviewsequenz ist absolut Sehenswert.

Zu guter Letzt machen die neun Trailer wiedereinmal Lust auf mehr aus dem Hause epiX.

[FAZIT]

Sowohl der Film „Savage Island“ als auch das Bonusmaterial zum Film konnten mich überzeugen. Nicht oft sieht man so spannenden und gelungenen Horror abseits des Mainstreams, dem man von Anfang an ansieht mit wie viel Herzblut alle beteiligten bei der Sache waren. Filmfans die gerne einmal abseits der ausgelatschten Hollywoodpfade wandern, sollten einen Block auf „Savage Island“ werfen, während wahre Horrofilmfans diesen Film keinesfalls versäumen dürfen.

[FILMFACTS]

Titel: Savage Island
Originaltitel: Savage Island
Produktionsjahr: 2003
Regisseur: Jeffery Scott Lando
Drehbuch: Kevin Mosley
Darsteller: Kristina Copeland – Julia Young Harris
Zoran Vukelic – Lenny Savage
Steven Man – Steven Harris
Mathew Turner – Alex Harris
Gregg Scott – Joe Savage
Brendan Beiser – Peter Young
Kyle Sawyer – Jimmy Savage
Beverley Breuer – Beth Young
Don S. Davis – Keith Young
Winston Rekert – Eliah Savage
Lindsay Jameson – Mary Savage
Nahanni Arntzen – Rebecca Savage
Land: Kanada
Länge: 85 Minuten
Genre: Horror
Altersfreigabe: keine Jugendfreigabe
Vertrieb: epiX Media AG
Verleihstart: 06.07.2006
Verkaufsstart: 24.08.2006

[Wertung]

Gnislew: 3 out of 5 stars (3 / 5)

Ein Gedanke zu „DVD-Kritik: Savage Island – Familienstreit im Inselparadies“

Lass ein paar Worte da:

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.