Ich kann das DVD schauen einfach nicht lassen und so habe ich mir erneut einen Film aus dem Hause epiX angesehen. Diesmal fiel die Wahl auf das deutsche Drama „Das Lächeln der Tiefseefische“ und das obwohl ich im Normalfall mit dem deutschen Film nicht viel anfangen kann.

[MOVIE]

~Story~

Der fast 18-jährige Malte (Jacob Matschenz) lebt mit seinem alkoholkranken Vater in einem baufälligen Haus auf der Insel Usedom. Die Mutter ist vor einigen Jahren gestorben und die Schwester weggezogen. Die Haushaltskasse ist leer, doch Malte hat einen Traum: den Führerschein machen und dann abhauen.

Seinen Traum versucht sich Malte mit diversen Jobs und Zigarettenschmuggel zu erfüllen und gerade wo sich der Jugendliche an seine Lebenssituation gewöhnt hat taucht die verschwundene Schwester samt Sohn Lukas (Benjamin Mayer) wieder auf Usedom auf. Malte soll von nun an auch noch auf seinen kleinen Neffen aufpassen, dabei würde er seine freie Zeit viel lieber mit der hübschen Annika (Alice Dywer) verbringen, die auf der Ostseeinsel Urlaub macht.

„Das Lächeln der Tiefseefische“: Eine tief gehende Geschichte über die Probleme des Erwachsenenbildung.

~Meine Meinung~

Deutsche Filme sind ja normalerweise nicht mein Fall, doch „Das Lächeln der Tiefseefische“ hat es geschafft mich zu fesseln. Getragen von den guten schauspielerischen Leistungen des Hauptdarstellers Jacob Matschenz (Befreite Zone) und den Nebendarstellern Benjamin Mayer und Alice Dwyer (Kombat Sechzehn, Lichter) kommt den gesamten Film über keine Langeweile auf, so dass man Regisseur Till Endemann (Kometen, Mondlandung) ein großes Lob für seine Inszenierung aussprechen muss.

Eine gut gewählte Bildsprache, stimmige Dialoge und passende Musikuntermalung zeichnen den Film aus und von der ersten Minute an will man wissen wie sich Malte entwickelt. Sofort schließt man den Jugendlichen in sein Herz und wünscht sich, dass sein Leben auf positivere Bahnen gerät als es momentan ist und immer wieder schockiert Endemann den Zuschauer mit Wendungen in Maltes Entwicklung. Schnell stellt sich die Frage ob der Film ein Happy-End haben kann je länger der Film läuft umso mehr hofft man auf ein eben solches.

„Das Lächeln der Tiefseefischen“ ist für mich seit langem ein deutscher Film der über Fernsehfilmnivau hinauskommt. Selten habe ich mich so in einen Hauptdarsteller hinein versetzen können und seine Handlungsweisen nachvollziehen können wir es bei diesem Film der Fall war. Von daher gibt es von mir für den Film eine klare Empfehlung.

[DVD]

~Bild~

Das im Format 16:9 anamorph abgetastete Bild der DVD zu „Das Lächeln der Tiefseefisch“ ist von guter Qualität. Das Bild ist klar und ohne Störungen auf dem Silberling, so dass einem uneingeschränktem Filmgenuss nichts im Weg steht.

~Ton~

Da es sich bei „Das Lächeln der Tiefseefische“ um einen deutschen Film handelt ist es wenig verwunderlich, das sich nur eine deutsche Tonspur auf der DVD befindet. Dagegen sehr wohl verwunderlich ist der Umstand, dass es sich bei der Tonfassung nur um eine Stereo-Tonspur handelt. Da es sich bei dem Werk um einen Film handelt der in den deutschen Kinos zu sehen war, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass keine Dolby Digital 5.1 Tonspur vorliegt.

Die auf der DVD enthaltene Tonspur ist allerdings von guter Qualität. Jeder Schauspieler ist gut zu verstehen, die Soundeffekte wirken und auch die Musik ist in der richtigen Lautstärke abgemischt worden.

~Extras~

Betrachtet man zunächst den Menüpunkt Extras ganz oberflächlich stellt man schnell fest, dass sich einiges an Bonusmaterial auf der DVD befindet. Ganze zwei Bildschirmseiten an verschiedenen Extras findet man, so dass über die Quantität über jeden Zweifel erhaben ist.

Auch die Qualität stimmt bei den Extras zu „Das Lächeln der Tiefseefische“. Den Anfang macht der Kinotrailer, der mit 54 Sekunden genau die richtige Länge hat und ohne zuviel zu zeigen Lust auf den Film macht.

An den Trailer schließt sich ein Audiokommentar mit Regisseur Till Endemann und Kameramann Felix Cramer (Kalte Schatten, Hochbetrieb) an, der einen tieferen Einblick in den Film gestattet.

Einen Einblick der anderen Art, nämlich den Blick hinter die Kulissen bietet dann dass 10 minütige „Making Of“. Mit einer Prise Humor wird hier über die Entstehung von „Das Lächeln der Tiefseefische“ berichtet. Sehr kurzweilig!

Ebenfalls kurzweilig sind die vier Minuten Outtakes. Versprecher, Textaussetzer und Requistenprobleme. Alles kommt in diesem Clip für und zaubert dem Zuschauer ein lächeln ins Gesicht.

Wer nun auf Grund der Patzer der Schauspieler auf Fehlbesetzungen spekuliert wird in den folgenden Clip der Castingaufnahmen eines besseren belehrt. In knapp sechs Minuten merkt man schnell, dass sowohl Alice Dwyer und Jacob Matschenz Schauspielern können und bekommt gleichzeitig einen guten Eindruck in den Bereich des Castings.

Doch es gibt noch weitere Möglichkeiten einen Blick auf die Arbeit an dem Filmprojekt „Das Lächeln der Tiefseefische“ zu werfen und zwar die Fotogalerie „Hinter den Kulissen“.

Hier ran schließt sich eine Texttafel über Regisseur Till Endemann an, die über das schaffen des 30 jährigen Informiert, aber auch in den 8:30 Minuten langem Interview erfährt man mehr über den Filmemacher. Auch die Entstehung des Films wird hier erneut thematisiert.

Ein weiteres Interview ist das mit Gernot Endemann. Leider gibt es von diesem keine bewegten Bilder, sondern nur Texttafeln. Der Informationsgehalt ist zwar recht hoch, doch ist es recht anstrengend das Interview auf einem herkömmlichen Röhrenfernseher zu lesen.

Auch beim nächsten Extrapunkt handelt es sich um eine mehrseitige Texttafel. Unter der Überschrift „Vom Lächeln der Tiefseefische“ erfährt man mehr über die titelgebende Fischgattung.

Nichts über Tiefseefische, doch dafür über Komparsen erfährt man danach im Menüpunkt „Komparseninterview“. Hier kommen zwei der Komparsen aus „Das Lächeln der Tiefseefische“ zu Wort und erzählen über ihre Erfahrungen beim Filmdreh.

Das letzte Extra, das direkt mit „Das Lächeln der Tiefseefische“ zu tun hat ist eine Leseprobe aus dem Buch „Heilige Kühe“. Dieses Buch wurde vom Regisseur persönlich geschrieben und er ist es auch der diese Leseprobe vorträgt.

Den Abschluss der Extras bildet dann wie bei allen bisher von mir gesehenen epiX-DVDs eine epiX-Trailershow. Die Trailer zu „Baby“, „Befreite Zone“, „Elefantenherz“, „Wir“, „Fremder Freund“, „Junimond“, „Fickende Fische“, „Nói Albinói“ und „Prom Queen“ machen wieder einmal Lust auf mehr Filme.

~Meine Meinung~

Die „Das Lächeln der Tiefseefische“-DVD ist epix wirklich gut gelungen. Ein gut abgetastetes Bild und ein gut abgemischter Ton machen den Film zu einem Hör- und Sehgenuss. Einzig der Umstand, dass der Film nur in Stereo vorliegt stört ein klein wenig.

Auch bei den Extras hat epiX bei dieser DVD alles richtig gemacht und wirklich alles auf die Scheibe gepackt was das Cineastenherz höher schlagen lässt. Wenn jede DVD so ausgestattet wäre wie diese, dann würde es keine Kritiken mehr geben die kritische Untertöne enthalten.

[FAZIT]

Die DVD zu „Das Lächeln der Tiefseefische“ ist ein wahrlich guter Deal. Neben einen sehr guten Drama aus Deutschland, erhält man beim Kauf des Film die große Anzahl an Extra sozusagen gratis dazu. Audiokommentar, Interview mit dem Regisseur, Makin Of, Castingszenen. Was will man als Filmfan mehr?

Selbst mich, der normalerweise nicht so der Fan von Dramen ist, hat Till Endemanns Films überzeugt und so kann ich „Das Lächeln der Tiefseefische“ jedem empfehlen.

[FILMFACTS]

Titel: Das Lächeln der Tiefseefische
Produktionsjahr: 2004
Land: Deutschland
Regie: Till Endemann
Darsteller: Alice Dwyer – Annika
Gernot Endemann – Knottke
Bo Hansen – Götz
Thomas Jahn – Paule
Peter Kurth – Dietmar
Yanina Lisovskaya – Magda
Jacob Matschenz – Malte
Benjamin Mayer – Lukas
Victoria Mayer – Hannah
Jessica Richter – Lisa
Fritz Roth – Fahrleherer
Adrian Topol – Pawel
Frank Voss – Zöllner
Annette Wurbs – Clara
Länge: 88 Minuten
Genre: Drama
Altersfreigabe: FKS ab 6
Vertrieb: epiX
Verleihstart: 01.06.2006
Verkaufsstart: 13.07.2006

[Wertung]

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

5 Gedanken zu „DVD-Kritik: Das Lächeln der Tiefseefische – Tiefseefische in der Ostsee?“

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