1982 wurde das erste künstliche Herz transplantiert. Der Film „Threshold – Halbgötter in weiß“, hierzulande auch als „Herzchirurg Dr. Vrain“ bekannt, befasste sich schon ein Jahr vorher mit diesem ethnisch umstrittenem Thema.

[MOVIE]

~Story~

Dr. Vrain (Donald Sutherland) ist Herzchirurg und immer offen für medizinische Weiterentwicklungen. Als er auf einer Tagung den Wissenschaftler Aldo Gehring (Jeff Goldblum) kennenlernt ist er fasziniert von dessen Forschungen im Bereich von Kunstherzen. Vrain engagiert Gehring und lässt in fortan in seiner Klinik an der Entwicklung künstlicher Herzen arbeiten.

Als dann die junge Carol (Mare Winningham) droht an einem Herzfehler zu sterben und auch eine Operation nicht so verläuft wie es soll, entschließt sich Dr. Vrain das von Gehring entwickelte Kunstherz erstmalig zu transplantieren. Ein Schritt den die Ethik-Kommission weniger gerne sieht und auch Carol ist alles andere als glücklich mit ihrem neuen Organ.

~Meine Meinung~

Auch wenn Herztransplantationen und Kunstherze zur Normalität im medizinischem Alltag gehören, fesselt „Threshold – Halbgötter in weiß“ auch 25 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung noch an den Bildschirm.

Seine Faszination gewinnt „Threshold“ vor allem durch die schauspielerischen Leistungen der beiden Hauptdarsteller Donald Sutherland (Klute, Die Körperfresser kommen) und Jeff Goldblum (Jurassic Park, Independence Day). So spielt Sutherland den seinen Job liebenden Arzt Dr. Vrain vorzüglich und seine Entscheidungen während der Operation an Carol sind nur zu leicht nachzuvollziehen. Doch auch Goldblums Spiel ist großartig. Er stellt Aldo Gehrings immensen Forschungsdrang perfekt da und auch seine Entscheidungen kann man leiht nachvollziehen.

Gut gefallen hat mit auch Mare Winningham (Wyatt Earp, Emergeny Room) in der Rolle der Herzpatienten Carol Severance. Sie bringt die Sorgen und Ängste die Carol hat gut auf die Leinwand und von ihrem ersten auftreten wünscht man sich, dass Winninghams Charakter überlebt.

Des weiteren finde ich es gut gelöst, dass bei den Operationen wenig von den arbeiten an den Patienten gezeigt wird. So sehr ich Horrorfilme mag, finde ich es einfach widerlich, wenn im Rahmen von Operationen in Großaufnahme an Menschen rumgeschnitten wird. „Threshold“-Regisseur Richard Pearce beweist durch seine Inszenierung, dass man auch ohne die Großaufnahmen OP-Feeling aufkommen lassen kann und stellt dadurch gleichzeitig die einzelnen Charaktere und nicht die Operation in den Vordergrund.

[DVD]

~Bild~

Leider sieht man dem Film sein Alter von 25 Jahren mehr als deutlich an. Das Bild ist verschwommen und verrauscht. Zudem fehlt es es an Kontrast. Dadurch verliert der Film an wenig an Charme, die Story fesselt trotzdem.

~Ton~

Auch der Ton präsentiert sich nicht von seiner besten Seite. So schön Dolby Digital auch ist, so traurig ist es, wenn der Ton nur in Mono vorliegt. Schade ist auch der Umstand, dass die deutschen Untertitel in der Originalfassung aus lizenzrechtlichen Gründen nicht ausblendbar sind. Das mindert den Sehgenuss der englischen Tonfassung ungemein.

~Extras~

Die Extras sind ein weiteres Sorgenkind der DVD zu „Threshold – Halbgötter in weiß“ bis auf einen Trailer zum Film, einer Texttafel mit Hintergrundinformationen zum Thema Herz, Texttafeln mit Biografien von Donald Sutherland, Jeff Goldblum und Mare Winningham und einer epiX-Trailershow bietet die DVD kein weiteres Bonusmaterial.

Das Herz-Special und die Biografien sind zwar lesenswert und interessant, doch auch wenn man den Trailer und die epiX-Trailershow hinzunimmt, ist das deutlich zu wenig an Bonusmaterial um im großen DVD-Teich aufzufallen.

~Meine Meinung~

So spannend und gut inszeniert der Film ist, so schlecht ist die DVD ausgestattet. Bild und Ton bewegen sich auf VHS-Niveau und auch das Bonusmaterial hätte noch auf eine herkömmliche Videokassette gepasst. Die epiX-Trailershow macht allerdings Lust auf mehr und Filme wie „Befreite Zone“, „Kombat Sechzehn“, „Midsummer“, „Gib’s ihm Chris“ oder „Omagh“ werden mit Sicherheit über kurz oder lang in meinem DVD-Player landen. Die beiden ebenfalls beworbenen Filme „Das Lächen der Tiefseefische“ und „Bruderschaft des Todes“ haben dies ja bereits geschafft.

[FAZIT]

Wer einen spannenden Film zum Thema Herztransplantationen sehen möchte, kann trotz der schwachen Ausstattung einen Blick auf diese DVD wagen. Donald Sutherland und Jeff Goldblum spielen wirklich großartig und die Story fesselt. Ein einfacher Film ist „Threshold“ allerdings nicht.

[FILMFACTS]

Titel: Threshold – Halbgötter in weiß
Alternativtitel: Herzchirurg Dr. Vrain
Originaltitel: Threshold
Produktionsjahr: 1981
Regie: Richard Pearce
Drehbuch: James Salter
Darsteller: Donald Sutherland – Dr. Vrain
Jeff Goldblum – Aldo Gehring
Allan F. Nicholls – Dr. Rents
Sharon Acker – Tilla Vrain
Jana Stinson – Sally Vrain
Jessica Steen – Tracy Vrain
Mavor Moore – Ethics Committee Chairman
Mare Winningham – Carol Severance
Lally Cadeau – Anita
Marilyn Gardner – Vivian
John Marley – Edgar Fine
Michael Lerner – Henry de Vici
Bob Warner – Rex
Robert Joy – David Art
Barbara Gordon – Wanda
Land: Kanada
Länge: 97 Minuten
Genre: Drama / Science-Fiction
Altersfreigabe: FSK ab 12
Vertrieb: epiX

[Wertung]

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

Ein Gedanke zu „DVD-Kritik: Threshold – Mit Mut zum Kunstherz“

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