Es gibt Filme die schockieren einen mit ihrer Geschichte. „Gib’s ihm, Chris“ ist einer dieser Filme. Lest im folgenden Bericht warum.

[MOVIE]

~Story~

Derek Bentley (Christopher Eccleston) ist seit einem Unfall in der Kindheit geistig zurückgeblieben. Ein Umstand der dem sympathischen jungen Mann zum Verhängnis werden soll. Zusammen mit dem Kleinganoven Chris Craig (Paul Reynolds) begeht er einen Einbruch in ein Lagerhaus und wird dabei von der Polizei auf frischer Tat ertappt.

Bentley ruft Craig die Worte „Gib’s ihm, Chris“ zu und besiegelt damit sein Todesurteil. Craig erschießt nämlich daraufhin einen Polizisten und das Gericht gibt Bentley die Mitschuld für diesen Mord.

~Meine Meinung~

Die von Peter Medak (Romeo is bleeding) umgesetzte wahre Geschichte fesselt von Beginn an, an den Fernseher. Bereits nach dem ersten Auftreten von Hauptdarsteller Christopher Eccleston (The Others, Elizabeth) möchte man wissen wie sich seine Rolle des Derek Bentley entwickelt und sofort entwickelt man Sympathien für den geistig behinderten jungen Mann.

Doch auch die Bösewichte können in „Gib’s ihm, Chris“ überzeugen. Paul Reynolds (Der Croupier) spielt Bentleys vermeintlichen Freund Craig wirklich überzeugend und bei seiner Darstellungsweise wundert man sich nicht, dass jemand wie Bentley auf Craig reinfällt.

Gut gefallen hat mir in diesem Zusammenhang auch Clare Holman (Dot.Kill) als Dereks Schwester Iris. Ihrer Darstellung ist äußerst bewegend und gibt dem Zuschauer das Gefühl, dass Iris Bentley die einzige Person ist, die wirklich für Derek da ist.

Neben den Schauspielern haben mir an „Gib’s ihm, Chris“ die Kostüme und die Requisite gefallen. Diese haben wirklich das „Look & Feel“ von London Anfang der 50er Jahre. Egal ob Anzüge, Frisuren, Autos oder Restaurants alles sieht so aus wie man sich die 50er-Jahre halt so vorstellt. Die Verantwortlichen Amy Padmore (Dot.Kill), Jonathan Robson (Dot.Kill), Duncan Wheeler (Dot.Kill) und Marianne Agertoft (Sexy Beast) haben diesbezüglich eine gute Leistung abgeliefert.

[DVD]

~Bild~

Leider ist die Bildqualität von „Gib’s ihm, Chris“ nicht so berauschend. Das Bild ist die meiste Zeit ziemlich farblos und blass und an manchen Stellen etwas zu dunkel abgemischt. Da der Film aber mittlerweile 15 Jahre auf dem Buckel hat, ist das von auszugehen, dass das Masterband des Films schon ein wenig gelitten hat. Von dieser Seite darf man dieses Manko in der DVD-Qualität nicht überbewerten.

~Ton~

Der Ton präsentiert sich auch nicht von seiner besten allerbesten Seite und zwar in der Hinsicht, dass keine 5.1-Tonspur vorliegt. Die beiden vorhandenen Tonspuren, eine deutsche und eine englische, sind in Dolby Digital 2.0 auf den Silberling gepresst und klingen gut. Hinzu kommen noch deutsche und englische Untertitel.

~Extras~

Leider ist „Gib’s ihm, Chris“ wieder eine dieser DVDs die ruhig ein paar mehr Extras vertragen hätten. Man darf allerdings nicht vergessen, dass der Film von 1991 ist, also aus einer Zeit stammt, in der man bei der Filmproduktion noch nicht auf eine spätere Auswertung im Heimkinomarkt geachtet hat, so dass man die geringe Ausstattung nicht überbewerten darf.

Folgende Extras befinden sich auf der DVD:

~Original Trailer~

Der Zweiminuten Trailer vermittelt in englischer Sprache einen guten Eindruck vom Film „Gib’s ihm, Chris“, der im Original „Let him have it“ heißt.

~Deutscher Trailer~

Der deutsche Trailer ist knapp 30 Sekunden kürzer als der Original-Trailer und zeigt zudem andere Szenen. Einen guten Eindruck vermittelt auch dieser Trailer.

~Der Fall Derek Bentley~

Elf Texttafeln die die Hintergründe des echten Kriminalfalls Derek Bentley näher erläutern.

~Biografien~

Auf Texttafeln erhält man weitere Informationen zu Christopher Ecclestone, Tom Courtenay, Eileen Atkins und Peter Medak.

~epiX-Trailershow~

Hier werden weitere Filme aus dem Programm von epiX vorgestellt. Im Einzelnen sind dies „Befreite Zone“, „Kombat Sechzehn“, „Das Lächeln der Tiefseefische“, „Bruderschaft des Todes“, „Midsummer“, „Threshold“, „Justitia“, „Dina“ und „Omagh“.

~Meine Meinung~

So spannend die wahre Geschichte von Derek Bentley ist, so wenig fesselt mich das Zusatzmaterial an den Fernseher. Ein Original-Trailer, ein deutscher Trailer, ein paar Texttafeln und eine epiX-Trailshow sind einfach zu wenig Material um aus der Masse der DVD-Neuveröffentlichungen herauszustehen. Auch kann die Bild- und Tonqualität nicht komplett überzeugen.

Zu gute halten muss man der DVD natürlich, dass es sich um einen 15 Jahre alten Film handelt, doch selbst mit diesem Wertungsbonus schafft es „Gib’s ihm, Chris“ nicht in die Liste meiner Top-DVDs.

[FAZIT]

Wer ernste Filme mag und zudem noch an wahren Begebenheiten interessiert ist, sollte einmal in Erwägung ziehen sich „Gib’s ihm, Chris“ anzusehen. Gute Schauspieler und eine fesselnde Story machen den Film sehenswert. Die DVD kaufen sollten sich aber nur echte Sammler und Fans von einem der mitwirkenden Schauspieler. Die Ausstattung ist leider nicht sehr üppig.

[FILMFACTS]

Titel: Gib’s ihm Chris
Originaltitel: Let him have it
Produktionsjahr: 1991
Regie: Peter Medak
Drehbuch: Neal Purvis, Robert Wade
Darsteller: Christopher Eccleston – Derek Bentley
Tom Courtenay – William Bentley
Eileen Atkins – Lilian Bentley
Rebecca Eccleston – Iris aged 10
Peter Eccleston – Derek aged 8
Craig Turner – Derek aged 14
P.J. Nicholas – First Boy in Shed
Bret Walker – Second Boy in Shed
Walter Sparrow – Nightwatchman
Edward Hardwicke – Approved School Principal
Clare Holman – Iris Bentley
Ben Brazier – Denis Bentley
Paul Reynolds – Chris Craig
Serena Scott Thomas – Stella
Peter Jonfield – Butcher
Land: Frankreich / UK
Länge: 115 Minuten
Genre: Drama / Krimi
Altersfreigabe: Freigeben ab 12
Verkaufsstart: 08.06.2006
Vertrieb: epiX

[Wertung]

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

Ein Gedanke zu „DVD-Kritik: Gib’s ihm Chris – Das Schicksal eines geistig Behinderten“

Lass ein paar Worte da:

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.