Filmkritik: „Texas Chainsaw Massacre: The Beginning“ – Die Kettensäge schneidet wieder

Das Original „Texas Chainsaw Massacre“ kann man guten Gewissens als einen Klassiker der Horrorgenres bezeichnen. Auch das Remake von Marcus Nispel (Pathfinder) konnte sich sehen lassen. Nun gibt es ein Prequel zu diesem Film, welches die Vorgeschichte von Leatherface erzählt.

[STORY]

Wie der Titel schon verrät, erzählt „Texas Chainsaw Masascre: The Beginning“ (kurz: TCM:TB) die Vorgeschichte von Leatherface.

Es ist der Sommer des Jahres 1969. Der 18-jährige Dean Hill (Taylor Handley) will mit seiner Freundin Bailey (Diora Baird), seinem Bruder Eric (Matthew Bomer) und dessen Verlobte Chrissie (Jordana Brewster) quer durch den amerikanischen Süden fahren. Ihr Ziel ist eine Marinebasis auf der Dean seinem Einberufungsbefehl nachkommen will.

Sein Bruder Eric hat sich freiwillig für eine zweite Dienstzeit gemeldet, um seinen kleinen Bruder im blutigen Vietnamkrieg zu unterstützen. In Texas treffen die vier zunächst allerdings zunächst einmal auf eine verrückte Rockerbraut, die die Gruppe mit ihrer abgesägten Schrotflinte überfallt und in einen Unfall verwickelt. Da kommt es den Jugendlichen gerade recht, dass Sheriffs Hoyt zur Stelle ist. Hoyt entpuppt sich allerdings nicht als Mann des Gesetzen sondern als Charlie Hewitt (R. Lee Erney). Hoyt nimmt drei der vier Teenies in Gewahrsam, doch steckt er sie nicht etwa in eine Gefängniszelle, sondern viel das Frischfleisch vielmehr genüsslich mit seiner Familie verspeisen. Für die Schlachtung der frischen Lieferung ist sein Neffe Thomas (Andrew Bryniarski) zuständig, der spätere „Leatherface“. Einzig Chrissie kann Sheriff Hoyt und dem sadistischen Hewitt-Clans zunächst einmal entkommen.

[MEINE MEINUNG]

Die deutsche Kinofassung von TCM:TB kann man sich getrost schenken. Die ist nämlich dermaßen kaputt geschnitten, dass man gar nicht mehr von einem Kettensägenmassaker sprechen kann. Zwar bietet der Film immer noch einige Schockeffekte, doch sind diese nicht wirklich übel. Zuschauer mit einer gewissen Affinität zum Horrorgenre wird es zudem leicht fallen die Effekte vorauszuahnen.

Doch nicht nur die Schockeffekte in TCM:TB und die deutlichen Kürzungen machen das Prequel zum „Texas Chainsaw Massacre“ zu einem unnötigen Film. Leider überzeugt die Story des Films auch nicht wirklich. Zwar darf man von einem Horrorfilm storytechnisch keine Wunder erwarten, doch ein wenig mehr hätte es schon sein dürfen.

Weiterhin stört mich der Umstand, dass TCM:TB dem „Texas Chainsaw Massacre“ ein wenig von seiner Faszination nimmt. Dadurch, dass man über die Hintergründe der Familie Hewitt im Laufe des Films eine Menge erfährt, versprüht der Mordlustige-Clan deutlich weniger mysteriösen Charme und wirkt dadurch weniger bedrohlicher.

Für ebenfalls nicht gelungen halte ich den Grund, wie Leatherface zu seiner Maske gekommen ist. Da ich hier nicht zu viel verraten möchte sage ich es etwas umschrieben und mit einem Wort: Banal!

[FAZIT]

Zumindest in der deutschen Kinoversion ist TCM:TB nicht sehenswert. Ich werde mir den Film noch einmal in seiner ungeschnitten Fassung ansehen und mir dann eine zweite Meinung bilden. Bis dahin kann ich allen nur raten die Finger von diesem Film zu lassen.

[FACTS]

Titel: Texas Chainsaw Massacre: The Beginning
Originaltitel: Texas Chainsaw Massacre: The Beginning
Alternativtitel: Texas Chainsaw Massacre: The Origin
Jahr: 2006
Regisseur: Jonathan Liebesman
Drehbuch: Sheldon Turner
Darsteller: Jordana Brewster – Chrissie
Taylor Handley – Dean
Diora Baird – Bailey
Matthew Bomer – Eric
Lee Tergesen – Holden
R. Lee Ermey – Charlie Hewitt, Jr./Sheriff Hoyt
Andrew Bryniarski – Thomas Hewitt/Leatherface
Terrence Evans – Uncle Monty
Kathy Lamkin – Tea Lady
Marietta Marich – Luda Mae Hewitt
Cyia Batten – Alex
Lew Temple – Sheriff Winston Hoyt
L.A. Calkins – Sloane
Tim De Zarn – Ed
Emily Kaye – Biker Chick
John Larroquette – Narrator (voice)
Marcus H. Nelson – Lackey
Land: USA
Länge: 83 Minuten (cut)
Genre: Horror, Splatter
Altersfreigabe: keine Jugendfreigabe
Verleih: Warner

[Wertung]

Gnislew: (2 / 5)