„Wer früher stirbt ist länger tot“ ist in vielerlei Hinsicht ein außergewöhnlicher Film. Nicht nur, dass die Geschichte überzeugt, wann gibt es schon mal einen Grund einen deutschen Film mit Untertiteln zu schauen. Dieser Film macht es für diejenigen nötig, die der bayrischen Sprache nicht so mächtig sind wie die Süddeutschen.

[STORY]

In einem kleinen Dorf lebt Lorenz (Fritz Karl) mit seinen beiden jungen Söhnen Franz (Franz Xaver Brückner) und Sebastian (Markus Krojer). Nach dem Tod seiner Frau betreibt Lorenz seinen Gasthof nun schon seit einigen Jahren alleine, und so langsam mehren sich die Stimmen in seinem Umfeld, dass es langsam an der Zeit wäre für eine neue Frau.

Als Sebastian zufällig mitbekommt, dass seine Mutter bei seiner Geburt gestorben ist, plagen in Schuldgefühle und die Ereignisse überschlagen sich. Da er glaubt nach seinem Tod wegen der Geschichte mit seiner Mutter im Fegefeuer zu landen, setzt er alles daran um sich von seinen Sünden reinzuwaschen. An erster Stelle steht somit für ihn die Suche nach einer neuen Frau für seinen Vater.

Die Stammtischler in Lorenz Wirtschaft stehen ihm dabei mit weisen Ratschlägen zur Seite, doch Sebastians Übereifer führt nicht zum gewünschten Erfolg. Stattdessen wächst Sebastians Sündenregister um einen gesprengter Hasen, einen unsittlicher Antrag an seine Lehrerin Veronika (Jule Ronstedt) und eine beinahe zu Tode gekommene Rentnerin aus der Nachbarschaft.

Es kommt sogar so weit, dass Sebastian meint von seiner Mutter ein Zeichen erhalten zu haben, dass er mit der Suche nach einer Frau für seinen Vater erfolg haben muss. Die Anforderungen an die „Neue“ gibt der Stammtisch vor – Geschick, Grips und einen gescheiten Arsch. Genau das, was die Nachbarin Frau Kramer erfüllt. Bald macht sich Sebastian daran die beiden zu verkuppeln, doch Lorenz reagiert eher genervt auf die bald einsetzenden Besuche der redseligen Frau Kramer. Was Sebastian derweil nicht ahnt, auf fast magische Weise fühlen sich Lorenz und Veronika zueinander hingezogen!

Doch für diese Beziehung gibt es ein Hindernis – Veronika ist verheiratet. Mit Alfred (Jürgen Tonkel). Als Sebastian von der gegenseitigen Anziehung zwischen Veronika und Alfred mitbekommt fasst er den Entschluss sich dem „Problem“ Alfred anzunehmen.

[MEINE MEINUNG]

„Wer früher stirbt ist länger tot“ ist eine gelungene Komödie aus Süddeutschland. Zwar war es für mich zunächst etwas ungewohnt mir einen deutschen Film mit Untertiteln ansehen zu müssen, aber nach kurzer Eingewöhnung ging auch das. Das ist halt das Pech wenn man des bayrischen Dialekts nicht so mächtig ist.

Die Story von „Wer früher stirbt ist länger tot“ ist von Regisseur Marcus H. Rosenmüller (Kümmel und Korn) wirklich hervorragend und mit viel Humor umgesetzt worden. Dabei schafft es Rosenmüller den Humor gleich auf mehren Ebenen einzubringen. Zum einen durch offensichtlichen, klassischen Szenenhumor und zum anderen sehr viel über die verwendete Sprache. Dabei ist es bemerkenswert, dass selbst die Sprachbasierten Witze selbst dann gut funktionieren, wenn man dem bayrischen nicht mächtig ist.

Gut gefallen hat mit auch der junge Sebastian Darsteller Markus Krojer. Was er in seiner ersten Filmrolle abliefert ist einfach unglaublich. Er spielt seine Rolle verdammt gut und man hat das Gefühl, als hätte Krojer in seinem bisherigen Leben nichts anderes gemacht als vor der Kamera gestanden.

Doch auch die anderen Darsteller brauchen sich nicht zu verstecken. Auch sie spielen wirklich gut, wenn man auch dem ein oder anderen Darsteller an sieht, dass sie im Leben noch etwas anderes machen außer schauspielern.

[FAZIT]

„Wer früher stirbt ist länger tot“ sollte man gesehen haben. Der Film bietet eine nette Geschichte, die Toll erzählt ist.

[FACTS]

Titel: Wer früher stirbt ist länger tot
Originaltitel: Wer früher stirbt ist länger tot
Alternativtitel: Grave Decisions
Jahr: 2006
Regisseur: Marcus H. Rosenmüller
Drehbuch: Christian Lerch, Marcus H. Rosenmüller
Darsteller: Markus Krojer – Sebastian Schneider
Fritz Karl – Lorenz Schneider
Jürgen Tonkel – Alfred Dorstreiter
Jule Ronstedt – Veronika Dorstreiter
Saskia Vester – Frau Kramer
Franz Xaver Brückner – Franz
Hans Schuler – Graudinger
Sepp Schauer – Proske
Heinz Josef Braun – Gumberger
Tim Seyfi – Kaffl
Pia Lautenbacher – Evi
Klaus Steinbacher – Toni
Johanna Bittenbinder – Mutter in der Sprechstunde
Monika Manz – Kassiererin im Supermarkt
Alexander Liegl – Notarzt
Land: Deutschland
Länge: 102 Minuten
Genre: Drama, Komödie
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 6 Jahren
Verleih: Eurovideo

[Wertung]

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

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