Wenn einem wählerischen Menschen wie mir ein romantischer Film oder wie in dem Fall von „Tatsächlich Liebe“ eine romantische Komödie gefällt, dann muss dieser Film schon etwas besonderes sein. Und das ist „Tatsächlich Liebe“ in jedem Fall, denn schließlich sieht man nicht alle Tage einen so hochkarätig besetzen Film. An der Spitze des Starensembles trohnt Hugh Grant (About a Boy, Mickey Blue Eyes) und auch einer meiner Schauspielerfavoriten ist mit dabei, Bill Nighy (Underworld, Per Anhalter durch die Galaxis).

[STORY]

In einer Art Episodenfilm verknüpft „Tatsächlich Liebe“ mehrere sich kreuzende Handlungen, die sich alle um dasselbe Thema drehen – Liebe.

Da gibt es den abgehalfterten Musiker Billy Mack (Bill Nighy). Knapp fünf Wochen vor dem Weihnachtsfest startet ein Comebackversuch mit einer Coverversion und tritt dabei in jedes noch so kleine Fettnäpfchen.

Dann sind da die beiden Stand-Ins für Pornofilme. Mit Romantik hat dieser Job nicht wirklich etwas zu tun, was die beiden nicht davon abhält sich bei dieser eher ungewöhnlichen Tätigkeit ineinander zu verlieben. Wieder ein anderer plant nach seinem Schulabschluss von England in die vereinigten Staaten von Amerika auszuwandern um dort wilden Sex zu erleben.

Doch damit nicht genug. Jamie Bennett (Colin Firth) ist Schriftsteller und wurde von seiner Frau verlassen. So macht er sich auf in einer verlassenen Gegend in Frankreich sein Glück zu versuchen und verliebt sich alsbald in seine Haushaltshilfe.

Juliet (Keira Knightley) hat unterdessen ganz andere Pläne und will den spröden Freund ihres Gatten für sich gewinnen, während der Witwer Daniel (Liam Neeson) keine Zeit zum Trauern hat, da sein elfjähriger Stiefsohn in der ersten Liebeskrise steckt und Daniel ihm daraus helfen muss.

Weiter geht es mit Daniels Cousine Karen (Emma Thompson). Diese muss miterleben, wie ihr Mann Harry (Alan Rickman) sich den plumpen Baggerversuchen seiner Sekretärin Mia (Heike Makatsch) immer weniger erwehrt und Harrys Angestellte Sarah (Laura Linney) soll endlich Karl daten. Allerdings macht ihr ihr Telefon da immer wieder einen Strich durch die Rechnung.

Zu guter letzt gibt es da noch Karens Bruder. Dies ist der neue Prime Minister (Hugh Grant) des Vereinigten Königreichs, der neben seinen Problemen mit dem US-Präsidenten (Billy Bob Thornton) auch seine Gefühle zu seiner Büroangestellten Natalie (Martine McCutcheon) in den Griff bekommen muss.

[MEINE MEINUNG]

Auch wenn die Handlung von „Tatsächlich Liebe“ in der Vorweihnachtszeit angesiedelt ist, ist er ein Film, den man sich zu jeder Jahreszeit ansehen kann. Regisseur Richard Curtis, hauptsächlich als Drehbuchautor aktiv, hat es mit seiner bisher einzigen Regiearbeit geschafft einen modernen Klassiker zu erschaffen.

Es ist wahrlich so, dass es in dem gesamten Film keine Episode gibt, die uninteressant wäre. Ein Fakt, der den wenigsten Filmen dieser Machart gelingt. Dass dem so ist, dazu tragen mit Sicherheit die vielen bekannten Namen unter den Darstellern bei. Die Eingangserwähnten Hugh Grant und Bill Nighy sind nur zwei der bekannten Namen und mit Liam Neeson (Schindler‘s Liste, Nell), Colin Firth (Fever Pitch, Shakespeare in Love), Emma Thompson (Junior, Henry V.), Keira Knightley (Fluch der Karibik, Kick it like Beckham) und Heike Makatsch (Resident Evil 2, Anatomie 2) reihen sich weitere bekannten Gesichter in die Riege der Darsteller zu nennen. Und diese Liste ließe sich fast beliebig fortsetzen.

Ein weiterer Pluspunkt für „Tatsächlich Liebe“ ist der, dass der Film nicht kitschig und konstruiert wirkt. Alles wirkt wie aus dem Leben gegriffen. Zudem ist es Curtis gelungen viel feinfühligen Humor in den Film miteinfließen zu lassen und selbst die Ulkeinlage von „Mr.Bean“-Darsteller Rowan Atkinson wirkt nicht deplaziert, sondern erfrischend unterhaltend.

[FAZIT]

„Tatsächlich Liebe“ ist ein Film, der sowohl Männern als auch Frauen gefällt. Ist das Genre der romantischen Komödie eher ein frauentypisches Genre, beweist dieser Film, dass es auch möglich ist romantische Filme zu drehen an denen Männer Spaß haben. Sollte eure Frau oder Freundin also auf die Idee kommen unbedingt diesen Film sehen zu wollen, braucht man als Mann nicht sofort die Hände über den Kopf zusammenschlagen, sondern kann sich ebenfalls auf einen schönen Heimkinoabend freuen.

[FACTS]

Titel: Tatsächlich Liebe
Originaltitel: Love Actually
Alternativtitel: Love Actually Is All Around, Untitled Richard Curtis Project
Jahr: 2003
Regisseur: Richard Curtis
Drehbuch: Richard Curtis
Darsteller: Bill Nighy – Billy Mack
Gregor Fisher – Joe
Rory MacGregor – Engineer
Colin Firth – Jamie Bennett
Sienna Guillory – Jamie‘s Girlfriend
Liam Neeson – Daniel
Emma Thompson – Karen
Lulu Popplewel – Daisy, her daughter
Kris Marshall – Colin Frissell
Heike Makatsch – Mia
Martin Freeman – John
Joanna Page – Just Judy
Chiwetel Ejiofor – Peter
Andrew Lincoln – Mark
Keira Knightley – Juliet
Hugh Grant – The Prime Minister
Land: UK / USA
Länge: 130 Minuten
Genre: Komödie, Liebe/Romantik
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 6 Jahren
Verleih: Universal Pictures

[Wertung]

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

2 Gedanken zu „Filmkritik: Tatsächlich Liebe – So sieht die Liebe aus“

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