Das Team um Regisseur Roland Reber (Das Zimmer, The Dark Side of Our Inner Space) hat einen neuen Film fertiggestellt . „Mein Traum oder die Einsamkeit ist nie allein“. Ich hatte die Möglichkeit mir den Film als Pressekopie schon weit vor dem Kinostart anzusehen und nun möchte ich darüber berichten.

[STORY]

Der Mann (Wolfgang Seidenberg) läuft vor seinem Leben davon. Von der Ehefrau mit der Geliebten erwischt, von der Geliebten genauso wenig verstanden wie von der Frau und mit der Gesamtsituation unzufrieden wagt der die Flucht nach vorn. Auf einem stillgelegten Fabrikgelände trifft der Mann auf Godot (Mira Gittner). Sie hat es sich in einem alten Wohnmobil nett gemacht und wühlt im wahrsten Sinne des Wortes in der Scheiße anderer Menschen. Sie durchforstet die Abwasserkänale und Müllhaden nach Zeichen menschlicher Existenz, nach verlorenen und weggeworfenen Habseligkeiten.

Gemeinsam mit Godot ergründet der Mann was der Sinn des Lebens ist. Dabei lässt er sein Eigenes Leben Revue passieren und erlebt seine Eigenarten und Fehler in bizarren Traumsequenzen.

[MEINE MEINUNG]

„Mein Traum oder die Einsamkeit ist nie allein“ trägt ganz eindeutig die Handschrift von Regisseur Roland Reber. Und das ist auch gut so. Genau wie seine anderen Werke bewegt sich auch „Mein Traum oder die Einsamkeit ist nie allein“ auf einer sehr philosophischen Ebene und liefert dem Publikum Kino zum mitdenken. Wer nur am reinen Filmkonsum interessiert ist, ist bei diesem Film falsch.

Wer sich allerdings auf einen tiefgründigen Film einlassen kann, wird bestens Unterhalten. Wolfgang Seidenberg (Marienhof) passt hervorragend in die Rolle des Mannes auf der Suche nach sich selbst und findet in der erneut erstklassig spielenden Mira Gittner (Zufall, Pentamagica) die ideale Partnerin. Doch auch in den Nebenrollen ist der neueste Reber Film gut besetzt. Als Ehefrau überzeugt Marina Anna Eich (Zwang, 24/7) genauso, wie Sabrina Brencher als Geliebte, Barbara Schmidt als Mutter, Torsten Münchow (Schattenspiel, Superbrain) als Vater oder Wolfram Kunkel (Der Zigeunerschimmel, Der zerbrochene Krug) als Großvater. Auch Andreas Heinzel (Der König von St. Pauli, Bobby) als Freund des Mannes darf man nicht vergessen, genauso wenig wie Antonio Exacoustos als „1-Euro Penner“ und Talkmaster.

Schaut man nur auf die Bezeichnung Nebenrolle, könnte man meinen, dass die hier aufgezählten Darsteller eigentlich keinen großen Einfluss auf den Erfolg des Film beziehungsweise auf das gelingen der Story hätten. Es ist allerdings gerade das Gegenteil der Fall. Es sind gerade diese kleinen Rollen, die Menschen im Leben des Mannes die den Film erst so richtig faszinierend machen. All diese Charaktere treten nämlich in den verschiedenen Traumsequenzen auf.

Die Traumsequenzen sind somit der rote Faden des Films. Dabei werden diese von Reber allerdings nicht unbedingt so inszeniert wie man sich das typischerweise vorstellt, in dem der Mann einfach einschläft und träumt. Der Selbstfindungsprozess des Mannes gestaltet sich so zum Beispiel in TV-Sendungen, Computerspielern oder Stummfilmen. Diese Vielzahl an Inszenierungen machen den Film wirklich zu etwas besonderem.

[FAZIT]

„Mein Traum oder die Einsamkeit ist nie allein“ ist ein tiefgründiges Meisterwerk für ein Publikum, dass auch beim passiven Medium Film seinen Kopf benutzen möchte. Wer die Suche des Mannes nach seiner selbst gesehen hat, wird sein Eigenes Leben vermutlich auch mit anderen Augen sehen und so manches Handeln noch einmal überdenken.

[FACTS]

Titel: Mein Traum oder die Einsamkeit ist nie allein
Jahr: 2007
Regisseur: Roland Reber
Darsteller: Mann – Wolfang Seidenberg
Godot – Mira Gittner
Frau – Marina Anna Eich
Geliebte – Sabrina Brencher
Vater – Torsten Münchow
Großvater – Wolfgang Kunkel
Freund – Andreas Heinzel
Talkmaster – Antonio Exacoustos
Land: Deutschland

[Wertung]

Gnislew: 4.5 out of 5 stars (4,5 / 5)

Ein Gedanke zu „Filmkritik: Mein Traum oder die Einsamkeit ist nie allein – Selbstfindung Extrem“

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