Michael Moore (Fahrenheit 9/11, Bowling for Columbine) zählt mit Sicherheit zu den umstrittensten Dokumentarfilmern. Seine Filme werden nicht immer nur positiv aufgenommen. Debbie Melnyk und Rick Caine sind zwei dieser Moore-Kritiker und haben die Arbeit von ihm in der Dokumentation „Manufacturing Dissent“ hinterfragt.

[FILM]

~Inhalt~

Eigentlich wollten Debbie Melnyk und Rick Caine ein Interview mit Michael Moore führen und ihm eine Hommage widmen. Doch es stellt sich heraus, dass es gar nicht so einfach ist an einen Interviewtermin mit ihrem Vorbild zu gelangen. Statt einer Hommage, decken die beiden Dokumentarfilmer nun auf mit welchen Mitteln Moore an seine Informationen gelangt und wie er Fakten zu seinen Gunsten verdreht.

~Meine Meinung~

Ich bin mit Sicherheit kein Fan von Michael Moore, finde seine Dokumentationen allerdings durchaus interessant. Natürlich kann eine Dokumentation, die von einem Mann gemacht wird keine wirklich objektive Meinung wiederspiegeln, umso trauriger ist es, dass sich Melynk und Caine so darauf stürzen und dies an Moores Filmen kritisieren.

Ein anderer Punkt ist der, dass die beiden Dokumentarfilmer sich darüber mokieren, dass Moore Fakten fälscht. Wenn ein Dokumentarfilmer Fakten zu seinem Gunsten verdreht ist dies natürlich alles andere als akzeptabel und rückt Moores Filme schon in ein anderes Licht, allerdings ist es sehr traurig dass Melynk und Caine in ihren vorgehensweise kaum einen Deut besser sind, denn an einem Stück sind ihre Sequenzen auch nicht aufgenommen. Wer garantiert mir also, dass hier nicht auch im Schneideraum manipuliert wurde.

Genauso verhält es sich mit der Kritik an Moores vorgehen um an Informationen zu kommen. Wenn man es nicht gut findet wie ein Kollege dies macht, im gleichen Atemzug aber zugibt, dass man sich mit falschen Namen auf einer Veranstaltung eingeschrieben hat um Zugang zu erhalten ist das Heuchlerisch.

Trotzdem hat es einen gewissen Wert sich den Film anzusehen. Auch wenn Debbie Melynk und Rick Caine im Prinzip mit denselben Mitteln arbeiten wie Michael Moore ist es interessant auch mal einen Blick von außen auf die Arbeiten von Michael Moore werfen zu können.

[DVD]

~Bild~

Meisterleistungen darf man bei dem Bild zu „Manufacturing Dissent“ nicht erwarten. Da es sich bei der Produktion um eine Dokumentation handelt, schaut man über die schwächen in der Bildqualität gerne hinweg. Auch, dass es sich nur um einen Film im 4:3 Format mag man der Produktion verzeihen. Es darf einfach nicht erwartet werden, dass man bei einer Dokumentation schweres, unhandliches und teures Equipment benutzt, welches Bilder im echten Kinoformat liefert.

~Ton~

Auch der Ton ist kein Referenzprodukt fürs Heimkino. Wozu auch, in erste Linie stehen bei einer Dokumentation die Dialoge und Informationen im Vordergrund, da muss es nicht aus allen Ecken des Raumes eine Geräuschkulisse geben. Deswegen ist es auch okay, dass sich der Originalton nur in Dolby Digital 2.0, also in Stereo auf der DVD befindet. Die beiden deutschen 5.1 Tonspuren, einmal in Dolby Digital 5.1 und einmal in DTS finde ich da fast schon übertrieben. Hier hätte ebenfalls ein Stereoformat ausgereicht.

~Extras~

Viele Stunden Bonusmaterial bietet die DVD zu „Manufacturing Dissent“ nicht. Das ist aber auch nicht weiter schlimm, da von Hause aus schon einige Möglichkeiten, wie zum Beispiel verpatzte Szenen, wegfallen.

Die Extras auf der DVD umfassen den Trailer zum Film in Deutsch und Englisch, eine sieben Minute lange Diskussion über Michael Moore, einige entfallene Szenen und eine Trailershow mit den Trailern zu „The Night Listener“, „Liebe ist Nervensache“, „Venus und Apoll“, „Die Geschichte vom weinenden Kamel“, „Darwins Albtraum“, „First Descent“, „12 Tangos“, „Die wilden Siebziger“ und „Hinterm Mond gleich links“.

~Meine Meinung~

Die DVD ist aus meiner Sicht zwar nicht überschwinglich ausgestattet, doch für eine Dokumentation ausreichend. Auch bei Bild- und Ton gibt die DVD aus meiner Sicht ein akzeptables Produkt ab.

[FAZIT]

„Manufacturing Dissent“ erlaubt einen Blick von der anderen Seite auf den Dokumentarfilmer Michael Moore. Leider verwenden die beiden Macher Debbie Melynk und Rick Caine dieselben Methoden die sie kritisieren, so dass man die dargestellten Fakten genauso mit Vorsicht genießen sollte, wie die von Michael Moore.

[FILMFAKTEN]

Titel: Manufacturing Dissent
Originaltitel: Manufacturing Dissent: Uncovering Michael Moore
Jahr: 2007
Land: USA
Länge: 75 Minuten
Regie: Rick Caine, Debbie Melnyk
Drehbuch: Rick Caine, Debbie Melnyk
Genre: Dokumentation
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 12 Jahren
Vertrieb: Tiberius Film / Sunfilm

[Wertung]

Gnislew: 2.5 out of 5 stars (2,5 / 5)

Ein Gedanke zu „DVD-Kritik: Manufacturing Dissent – Jetzt reden Michael Moores Gegner“

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