Der Abstand zwischen ausländischen Original und Hollywoodremake wird immer kürzer. 2007 erschien die spanische Horrorüberraschung „[Rec]“. 2008 folgte bereits das US-Remake „Quarantäne“.

[FILM]

~Inhalt~

Der Job der Reporterin Angela Vidal (Jennifer Carpenter) besteht daraus über den typischen Alltag von verschiedenen Berufsgruppen zu berichten. Ihr neustes Projekt ist die Berichterstattung über eine Nacht auf einer Feuerwache. Zunächst beginnt die Nacht ganz normal und Angela erkundet mit den Feuerwehrleuten die Wache, doch dann kommt ein Notruf.

Gemeinsam mit den Feuerwehleuten macht sich Angela auf dem Weg zu dem Herkunftsort des Notrufes. In einem Wohnhaus stößt eine Frau unmenschliche Schreie aus. Vor Ort stellen die Helfer schnell fest, dass die Frau mitgenommen und krank aussieht. Zudem ist sie auffällig aggressiv und fällt die Feuerwehrleute an.

Als die Feuerwehrleute die Verletzten aus dem Haus bringen wollen, ist dies nicht möglich. Das Haus wurde von außen abgeriegelt und die Feuerwehrleute, die Mieter und die Journalistin mit ihrem Kameramann sitzen innen fest. Und das ohne zu wissen, was eigentlich los ist.

Doch bald wird klar, warum das Haus abgeschottet wurde. Die Bewohner haben sich scheinbar mit einer Art Tollwut infiziert und die Seuchenschutzbehörde hat Angst, dass die Seuche sich über die Türen des Hauses ausbreitet. Nach und nach spitzt sich die Lage im Haus zwischen den eingesperrten Menschen zu und immer mehr Menschen im Haus stecken sich gegenseitig mit der unbekannten Seuche an. Für die Feuerwehrleute, die Mieter und das Journalistenteam beginnt ein Kampf ums überleben und darum, das Haus wieder verlassen zu dürfen.

~Meine Meinung~

Wenn man, wie ich, „[Rec]“ nicht gesehen hat, kann „Quarantäne“ durchaus unterhalten. Der Film ist mit Sicherheit kein Meilenstein der Filmgeschichte und auch nur ein mittelmäßiger Horrorfilm, doch spielt „Quarantäne“ geschickt mit den Genrekonventionen und kombiniert die verschiedensten Ängste zu einen ganzen.

Durch die Seuche, die sich nach und nach unter den Bewohnern ausbreitet wird die Angst vor unbekannten Krankheiten thematisiert, während das abgeschottete Haus für Klaustrophobie sorgen soll.

Und auch die verschiedenen Sozialstrukturen werden in „Quarantäne“ thematisiert. Im abgeschotteten Horrorhaus lässt sich vom schlecht integrierten Ausländer bis zum Akademiker jede stereotypische Figur der amerikanischen Gesellschaft finden. Und alleine durch diese vielen verschiedenen Persönlichkeiten sind Konflikte vorprogrammiert. Da bräuchte es eigentlich gar keine unbekannte Seuche mehr.

Doch „Quarantäne“ ist natürlich keine Sozialstudie, sondern ein Horrorfilm. So ist es auch nicht verwunderlich, dass es in dem Film von John Erick Dowdle (Full Moon Rising, The Dry Spell) nach einem eher ruhigen Anfang nicht gerade zimperlich zugeht. Wenn die bereits infizierten Hausbewohner über die noch gesunden Bewohner herfallen geht es schon recht blutig zur Sache. Und auch wenn die Spezialeinheiten der Seuchenbehörde dafür sorgen, dass niemand aus dem abgeschotteten Haus flieht, wird dies nicht gerade in friedlichen Bildern festgehalten. Ein gezielter Schuss eines Scharfschützen sorgt dabei sogar dafür, selbst hartgesottenen Horrorfans für einen kurzen Moment der Atem stockt, da hier mit extremer Brutalität vorgegangen wird.

Auch wenn „Quarantäne“ nur das US-Remake eines spanischen Horrorfilms ist, kann man sich diesen Film durchaus anschauen. Der Film ist ein solider Vertreter des Genres, der alle typischen Elemente des Genres zu einem Ganzen vereint.

[DVD]

~Bild~

Optisch hinterlässt die DVD zu „Quarantäne“ einen guten Eindruck. Da der Film viele dunkle Stellen hat, ist es umso wichtiger, dass der Bildtransfer gut gelungen ist und das ist er. In den dunklen Szenen ist immer alles gut zu erkennen und zusätzlich hat man es hinbekommen das Bildrauschen weitestgehend zu unterdrücken.

~Ton~

Die DVD zu „Quarantäne“ verfügt über zwei Dolby Digital 5.1 Tonspuren. Zum einen ist dies eine synchronisierte Tonspur in Deutsch und zum anderen die Originaltonspur in Englisch. Beide Spuren klingen gut und lassen durch geschickte Tonmischung Horrorfeeling im heimischen Wohnzimmer aufkommen.

Wer sich den Film untertiteln lassen möchte, kann dabei auf deutsche, englische und türkische Untertitel zurück greifen.

~Extras~

Nach dem Ende des Films kann man sich mit einer knappen halben Stunde an Bonusmaterial vergnügen. Die Extras umfassen dabei ein knapp 10 Minuten langes „Making of“, ein Feature über das Make-Up Design des Films, einen detaillierten Blick auf einen der Stunts im Film, sowie die Trailer zu „The Spirit“, „Lakeview Terrace“, „Anaconda: Trail of Blood“ und „Sieben Leben“.

Darüber hinaus kann man sich einen von John Erick Dowdle und Drew Dowdle eingesprochen Audiokommentar anhören.

~Meine Meinung~

Die DVD zu „Quarantäne“ ist ein gelungenes Produkt. Also genau, dass, was man von einem großen Studio wie Sony erwartet. Die DVD bringt ordentliche Bild- und Tonqualität ins heimische Wohnzimmer und bietet genug Material um sich auch nach dem Hauptfilm weiter mit der DVD zu beschäftigen. Gerade der Audiokommentar hat mich dabei begeistert, vermitteln dieser doch einen guten Eindruck, wie der Regisseur und der Drehbuchautor an den Film herangegangen sind.

[FAZIT]

Kennt man „[Rec]“ noch nicht, kann „Quarantäne“ durchaus unterhalten. Dieses US-Remake ist ein solider Horrorfilm, der an manchen Stellen recht brachial daherkommt. Wer dem Genre etwas abgewinnen kann wird mit diesem Genrevertreter mit ziemlicher Sicherheit seine Freude haben.

[FILMFAKTEN]

Titel: Quarantäne
Originaltitel: Quarantine
Jahr: 2008
Land: USA
Länge: 86 Minuten
Regie: John Erick Dowdle
Drehbuch: John Erick Dowdle, Drew Dowdle
Darsteller: Jennifer Carpenter – Angela Vidal
Steve Harris – Scott Percival
Jay Hernandez – Jake
Johnathon Schaech – George Fletcher
Columbus Short – Danny Wilensky
Andrew Fiscella – James McCreedy
Rade Serbedzija – Yuri Ivanov
Greg Germann – Lawrence
Bernard White – Bernard
Dania Ramirez – Sadie
Elaine Kagan – Wanda Marimon
Marin Hinkle – Kathy
Joey King – Briana
Jermaine Jackson – Nadif
Sharon Ferguson – Jwahir
Genre: Horror, Thriller
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 16 Jahren
Vertrieb: Sony
Erscheinungstermin: 09.04.2009

[Wertung]

Gnislew: 2.5 out of 5 stars (2,5 / 5)

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