In meinen DVD-Player wandern ja vermehrt eher unbekannte Filme. Dies gilt auch für die heutige Filmbesprechung. Gesehen wurde diesmal ein Thriller aus Frankreich, der auf den Titel „Boarding Gate“ hört.

[FILM]

~Inhalt~

In der nicht immer ganz sauberen Finanzwelt ist Miles (Michael Madsen) einer der ganz Großen. Wie viele andere in dieser Branche ist Miles in einige krumme Geschäfte verwickelt. Damit diese einfache von der Hand gehen, erledigt Sandra (Asia Argento) für ihn einige Kurierdienste und spezielle Aufträge. Und wenn Sandra mal nicht so will wie Miles, macht er sie sich gefügig.

Doch Sandra will dieses dreckige Leben so nicht mehr Leben, doch sie weiß, dass Miles sie niemals freiwillig gehen lassen wird. Also muss eine Flucht mit Gewalt her. Mehrmals schießt sie auf Miles und flieht mit ihrem neuen Freund, dem chinesischen Killer Lester (Carl Ng) nach Hong Kong.

Doch auch Lester hat seine Geheimnisse und schon bald ist Sandra wieder in Gefahr.

~Meine Meinung~

Wieder einmal habe ich mit „Boarding Gate“ einen durchschnittlichen Film gesehen. Hier weiß man, wieso der Film seinen Weg nicht auf die Kinoleinwand geschafft hat, und man sich mit einer DVD-Auswertung zufrieden geben muss. Denn auch, wenn „Boarding Gate“ an vielen Stellen überzeugen kann, gibt es in Olivier Assayas (Noise, Demonlover) Film viele Schwächen.

So bleiben die Hauptcharaktere des Films ziemlich blass und es fällt dem Zuschauer schwer wirklich mit der Hauptfigur Sandra mitzufiebern. Diese Schwierigkeiten werden zudem dadurch noch gestärkt, dass Asia Argento (Last Days, Trauma) zwar nett anzusehen ist, allerdings schauspielerische Schwächen offenbart und so nicht immer überzeugt. Viele ihrer Auftritte wirken leider stark gekünstelt, wodurch einiges an Potenzial verspielt wird.

Von den drei Hauptdarstellern ist es Michael Madsen (Cosmic Radio, All In) der die besten Szenen hat. Ihm kauft man den schmierigen Finanzier sofort ab und mit seinem Spiel gelingt es Madsen für gelungene Akzente zu sorgen.

Insgesamt gesehen ist „Boarding Gate“ ein ordentlicher Film, der vor allem bei einer Fernsehausstrahlung ruhig angeschaltet bleiben kann. Etwas wirklich Neues wird hier zwar nicht gezeigt, doch langweilt man sich bei den neu zusammengesetzten alten Ideen auch nicht.

[DVD]

~Bild~

Das Bild zu „Boarding Gate“ ist okay und bewegt sich auf dem üblichen Niveau bei DVDs. Wie viele andere Produktionen auch, kämpft die DVD in den dunklen Szenen mit einem sichtbaren Rauschen. Leider wirkten die Farben auf mich auch etwas blass, dies mag aber ein subjektiver Eindruck sein und auch daran liegen, dass ich den Film auf einem anderen Fernseher gesehen habe, als der auf dem ich sonst meine Filme schaue.

~Ton~

Die deutsche Fassung zu „Boarding Gate“ klingt ordentlich, wobei man hier gleich zwischen zwei Tonformaten wählen kann. Zur Verfügung stehen hier DTS 5.1 und Dolby Digital 5.1

Zusätzlich gibt es auch noch die Originaltonspur in Dolby Digital 5.1. In dieser wird größtenteils Englisch, aber auch französisch und kantonesisch gesprochen. Dabei wurden nur die kantonesischen Passagen untertitelt, so dass man für die Originaltonspur des englischen und des französischen mächtig sein sollte. Oder man schaltet einfach die deutschen Untertitel ein!

~Extras~

Beim Bonusmaterial bietet „Boarding Gate“ die übliche Kost. Neben einem Making Of, sind dies verschiedene Features rund um den Film, Interviews und eine Trailershow.

~Meine Meinung~

Die DVD zu „Boarding Gate“ ist für mich das beste Beispiel für eine typische DVD. Alles ist irgendwie durchschnitt und kein Bereich sticht wirklich heraus. Dabei fällt es für mich am meisten ins Gewicht, dass es wieder eine DVD ist, die ohne Audiokommentar auskommt, wo ich dich so gerne Audiokommentare höre. Auch finde ich es schade, dass man die Originalspur nur mit durchgängigen Untertiteln genießen kann, da nur die kantonesischen Teile automatisch untertitelt wurden. So gut ist mein französisch dann leider nicht, als dass ich in den diessprachigen Passagen den Film ohne deutsche Untertitel folgen könnte.

[Fazit]

Wenn „Boarding Gate“ mal im Fernsehen läuft, darf man sich den Film gerne anschauen, als DVD braucht man sich den Film nicht unbedingt ins Regal stellen. Nicht nur ist die DVD-Ausstattung gerade mal durchschnittlich, auch der Film lässt eigene Einfälle und Alleinstellungsmerkmale vermissen.

[FILMFAKTEN]

Titel: Boarding Gate
Originaltitel: Boarding Gate
Jahr: 2007
Land: Frankreich, Luxemburg
Länge: 102 Minuten
Regie: Olivier Assayas
Drehbuch: Olivier Assayas
Darsteller: Asia Argento – Sandra
Michael Madsen – Miles Rennberg
Kelly Lin – Sue Wang
Carl Ng – Lester Wang
Kim Gordon – Kay
Alex Descas – Andrew
Joana Preiss – Lisa
Sau-Ming Tsang – Abacus Boss
Bing Hei Chim – Abacus Worker #1
Kim Lee Wing – Abacus Worker #2
Fan Wei Yee – Abacus Worker #3
Boss Mok – Mr. Ho
Régis Vidal – DJ at Vega
François-Renaud Labarthe – Night Watchman
Mustapha Abdellah – Security Guard
Genre: Thriller
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 16 Jahren
Vertrieb: Ascot Elite
Erscheinungstermin: 08.07.2008

[Wertung]

Gnislew: 3 out of 5 stars (3 / 5)

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