Die folgende Filmkritik wird präsentiert von:
Als Darsteller von bald acht „Harry Potter“-Filmen hat man es nicht leicht, denn egal was für Filme man auch dreht, man wird als Schauspieler immer wieder mit seiner Rolle in der großen Filmreihe verglichen. Dies gilt für Rupert Grint (Cherrybomb, Driving Lessons) genauso wie für Harry Potter alias Daniel Radcliffe (Harry Potter und der Stein der Weisen, Harry Potter und die Kammer des Schreckens), der mit „December Boys“ versucht sein Image als Zauberlehrling loszuwerden.

[INHALT]

Maps (Daniel Radcliffe), Misty (Lee Cormie), Sparks (Christian Byers) und Spit (James Fraser) sind alle im Dezember geboren. Und noch eines haben sie gemeinsam, sie sind alle vier Waisen. Im Waisenhaus sind sie deswegen auch als die „December Boys“ bekannt.

Dort gibt es eine Tradition: immer wenn ein Waisenkind Geburtstag hat, darf es einen Monat in den Urlaub fahren. Damit soll die ewigen Enttäuschungen kompensiert werden, wenn mal wieder keine Adoptiveltern gefunden wurden. Nun sind die „December Boys“ mit ihrem Urlaub an der Reihe und zu viert verbringen die vier Jungen diesen am Meer bei dem pensionierten Marineoffizier Bandy McAnsh (Kris McQuade).

Während ihres Aufenthalts erfahren die Jungen, dass das kinderlose Nachpaarsehepaar einen der vier adoptieren möchte. Dies führt zu einem Wettstreit zwischen den „December Boys“ um die Gunst des Paars. Der älteste der vier, Maps, hält sich dabei ein wenig aus dem Wettkampf heraus, rechnet er sich doch kaum Chancen auf eine Adoption aus. Viel lieber richtet er seine Aufmerksamkeit auf die hübsche Lucy (Teresa Palmer).

[MEINE MEINUNG]

„December Boys“ ist der Beweis dafür, dass man Schauspieler nicht auf eine Rolle reduzieren sollte. Vorbelastet als Harry Potter war es für Daniel Radcliffe mit Sicherheit nicht leicht hier in einer völlig andere Rolle zu schlüpfen, doch kann man sein Auftreten in „December Boys“ sicher als Visitenkarte für eine Hollywoodkarriere nach Harry Potter werten. Er spielt Maps mit all seinen Facetten sehr überzeugend und selbst, wenn man deutlich älter als Maps ist und nicht als Waisenkind aufgewachsen ist, kann man mit ihm mitfühlen und verstehen, warum er sich aus dem Adoptionswettkampf heraushält.

Auch die anderen drei „December Boys“ werden gut gespielt. Lee Cormie (Der Fluch von Darkness Falls, The Situation Room), Christian Byers (Opal Dream, The Tree) und James Fraser (Legacy, The Boys) machen ihre Sache gut. Zwar spielt keiner von ihnen so, dass die darstellerische Leistung ewig in Erinnerung bleibt, doch das Gesamtbild von „December Boys“ können die drei mitprägen.

Überhaupt ist „December Boys“ ein Film der als Ganzes funktioniert. Die vier Jungen harmonieren, mit Kris McQuade (Ned Kelly, Besser als Sex) gibt es einen sympathisches älteres Gegengewicht und Terasa Palmer (Der Fluch – The Grudge 2, Wolf Greek) ist genau das Mädel, was man sich für Maps wünscht.

Die ruhigen Bilder mit denen Regisseur Rod Hardy (Route 52, Blutdurst) seinen Film inszeniert tun ihr übriges um „December Boys“ funktionieren zu lassen. Vor der malerischen Küste Australiens zaubert er Bilder auf die Leinwand, die stellenweise wirklich zum Träumen einladen, wenn nur das Thema an sich nicht so bedrückend wäre.

[FAZIT]

Mag man ruhigere Filme, die ein ernstes Thema besprechen ist man bei „December Boys“ genau richtig. Daniel Radcliffe darf man dabei natürlich nicht mit seiner Rolle als Zauberlehrling vergleichen, sondern ihn hier als den sehen, den er spielt: Maps. Rod Hardy ist ein Film gelungen, der bestimmt kein „Feel Good Movie“ ist, der aber dennoch einen Blick wert ist und berührt.

[FILMFAKTEN]

Titel: December Boys
Originaltitel: December Boys
Jahr: 2007
Land: Australien
Länge: 100 Minuten
Regie: Rod Hardy
Drehbuch: Ronald Kinnoch, Michael Noonan
Darsteller: Daniel Radcliffe – Maps
Lee Cormie – Misty
Lee Cormie – Sparks
James Fraser – Spit
Jack Thompson – Bandy
Teresa Palmer – Lucy
Sullivan Stapleton – Fearless
Victoria Hill – Teresa
Max Cullen – Erzähler / Adult Misty
Kris McQuade – Mrs. McAnsh
Ralph Cotterill – Shellback
Frank Gallacher – Father Scully
Paul Blackwell – Watson
Judi Farr – Reverend Mother
Carmel Johnson – Sister Beatrice
Genre: Drama, Liebe/Romantik
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 6 Jahren
Vertrieb: Warner Bros.

[Wertung]

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

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