Die folgende Filmkritik wird präsentiert von:
Jodie Foster (Das Schweigen der Lämmer, Inside Man) hat schon in vielen Thrillern und actionreicheren Filmen mitgespielt. Im Rachethriller „Die Fremde in Dir“ bleibt Foster ihrer Linie treu und spielt diesmal eine Frau, der ihre Liebsten auf brutale Art und Weise genommen ist.

[INHALT]

Während eines Spaziergangs werden die Radiomoderatorin Erica Bain (Jodie Foster) und ihr Verlobter David Kirmani (Naveen Andrews) in einer Unterführung brutal zusammenschlagen. Acht Wochen liegt Erica nach dem Überfall im Koma und als sie wieder erwacht, stellt sie mit erschrecken fest, dass ihr Verlobter mittlerweile verstorben ist. Zu allem Übel muss sie dann auch noch erfahren, dass die Polizei bei der Aufklärung der brutalen Tat nicht gerade erfolgreich war und auch nicht weiter ermittelt.

Von Angstattacken geplagt, verlässt Erica kaum noch ihre Wohnung. Schließlich hat sie genug, besorgt sich eine Waffe und greift zur Selbstjustiz. Daraufhin setzt sich der Polizist Mercer (Terence Howard) auf ihre Fährte.

[MEINE MEINUNG]

„Die Fremde in Dir“ ist ein packender Thriller. Der schockierende Überfall macht es dem Zuschauer dabei leicht, sich auf die Seite von Erica Bain zu stellen und ihre handeln nachzuvollziehen. Wenn das Gesetz versagt, muss man eben selber das Gesetz sein. Diesen Grundsatz lebt Erica Bain nach einigen Zweifeln in „Die Fremde in Dir“, dass allerdings nicht ohne innere Zweifel und schwere Zerrüttung. So schwer wie ihr Verlust auch ist, der Schritt der Selbstjustiz ist auch kein leichter!

Dass der Film funktioniert liegt dabei zu großen Teilen an Hauptdarstellerin Jodie Foster. Als Zuschauer hat man das Gefühl, dass sie die Rolle förmlich lebt. Foster taucht in die Rolle von Erica Bain förmlich ein. Sie transportiert die innere Zerrissenheit der Figur, ihre Zweifel, ihre Ängste so überzeugend, dass man fast meinen könnten, dass Foster selbst schon einmal den Weg der Selbstjustiz gegangen ist.

Doch ist es ja nicht Foster alleine, die den Film gemacht hat. Damit sie ihre Rolle überhaupt spielen konnte, bedurfte es einem Drehbuch und einem Regisseur. Roderick Taylor (American Outlaws, The Star Chamber) und Bruce A. Taylor (Hell Swarm, Ice) haben dieses Drehbuch geschrieben und einen Spannungsbogen entworfen, der den Zuschauer fesselt. In Bilder gepackt hat diesen Film dann Neil Jordan (The Miracle, Michael Collins). Als Filmemacher mit Erfahrung im Thriller-Genre schafft er es das Drehbuch in einen packenden Film umzuwandeln und das Gesamtwerk „Die Fremde in Dir“ zu einem sehenswerten Film zu machen.

[FAZIT]

Auf den ersten Blick ist „Die Fremde in Dir“ nur ein Film wie viele andere. Schnell wird aber klar, dass sich dieser Film von anderen Filmen mit der Selbstjustizthematik deutlich abhebt. Wo klassische Rachethriller den bloßen Racheakt in den Vordergrund stehen und die Hauptfiguren oft von jetzt auf gleich zum gefühlslosen Killer mutieren, ist „Die Fremde in Dir“ dabei vielschichtiger und beleuchtet das komplette Spektrum von Erica Bains Gefühlen, Sorgen und Ängsten. „Die Fremde in Dir“ ist ein Film, der somit auf jeden Fall einen Blick wert ist und zu den besseren Filmen dieses Subgenres gehört. Gut besetzt und gut gespielt, ist der Film einen Blick wert!

[FILMFAKTEN]

Titel: Die Fremde in Dir
Originaltitel: The Brave One
Jahr: 2007
Land: USA, Australien
Länge: 122 Minuten
Regie: Neil Jordan
Drehbuch: Roderick Taylor, Bruce A. Taylor
Darsteller: Jodie Foster – Erica Bain
Terrence Howard – Detective Mercer
Nicky Katt – Detective Vitale
Naveen Andrews – David Kirmani
Mary Steenburgen – Carol
Ene Oloja – Josai
Luis Da Silva Jr. – Lee
Blaze Foster – Cash
Rafael Sardina – Reed
Jane Adams – Nicole
Gordon MacDonald – Murrow
Zoë Kravitz – Chloe
John Magaro – Ethan
Victor Colicchio – Cutler
Jermel Howard – Thug on Subway
Genre: Drama, Krimi, Thriller
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 16 Jahren
Vertrieb: Warner Bros.

[Wertung]

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

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