„The Raid“ ist einer dieser Filme die in aller Munde sind. Vor allem wegen seiner kompromisslosen Actionszenen.

[INHALT]

Mitten in den Slums von Jakarta steht ein Hochhaus, dass einigen der gefährlichsten Kriminellen Unterschlupf bietet. Bis jetzt! Eine Spezialeinheit der Polizei will nämlich eine Razzia auf dieses Hochhaus durchführen und von seinem Abschaum befreien. Schnell stellt sich heraus, dass dies alles andere als eine leichte Aufgabe wird, denn die kriminellen Bewohner des Hauses haben nicht vor sich wehrlos zu ergeben.

Ein blutiger Kampf um das Hochhaus beginnt, in dem nicht nur die Bösen über Verluste klagen.

[MEINE MEINUNG]

Zugegeben, „The Raid“ ist kein schlechter Film. Mich persönlich konnte das Actionspektakel allerdings nicht komplett überzeugen. Sieht man einmal von der Recht dünnen Story ab, bleiben dem Film nur noch seine Actionszenen um zu überzeugen. Und ja, wenn es hier zu Kämpfen Mann gegen Mann kommt, gibt es momentan wohl keinen anderen Film, der seine Kämpfe so temporeich inszeniert, wie es „The Raid“ macht. Die Kampfszenen lassen nicht nur den Protagonisten keine Zeit zum Durchatmen, sondern fühlen sich stellenweise auch für den Zuschauer an wie ein Schlag in die Magengrube. Die Kamera ist dabei immer verdammt nah am Geschehen und man hat das Gefühl mitten in der Action zu stehen ohne dass einem eine Wackelkamera vorgesetzt wird, die die Kämpfe in der „Bourne“-Trilogie so wirr machte.

Doch so gut die Kämpfe auch inszeniert sind, stellt sich für mich eine Frage. Warum muss der ganze Film so eine ultrabrutale Schiene fahren? Klar, die Grundstory verrät schon, dass sich hier nicht der Buchclub trifft um das neueste „Rosamunde Pilcher“-Werk zu besprechen, allerdings hatte ich dennoch das Gefühl, dass hier vieles der Gewalt doch etwas zu überzogen ist. Die Gegner werden oftmals förmlich hingerichtet und auch munter auf bereits am Boden liegende Gegner eingestochen. „The Raid“ beweist für mich, dass explizite Gewaltdarstellung eben nicht immer die beste Wahl ist, vor allem dann nicht, wenn sie nur dazu dient um Schauwerte zu haben, für die Geschichte oder die Tonart der Geschichte nicht wirklich notwendig sind.

Ein anderes Problem was ich mit „The Raid“ habe, ist das, dass die gezeigte Action schnell langweilig wird. Nach dem zweiten Nahkampf der nahezu identisch wie der Nahkampf davor abgelaufen ist, brauche ich einfach so einen Nahkampf kein drittes Mal. Der Film wirkt durch seine sich wiederholten Actionszenen einfach zu lang und ich hatte das Gefühl, dass die Geschichte auch gut 20 Minuten kürzer nichts an ihrem Reiz verloren hätte und man das Szenario auch in einer kürzeren Fassung ähnlich düster hätte zeigen können. So allerdings wird „The Raid“ leider ein wenig künstlich aufgebläht.

Unter dem Strich ist es so, dass „The Raid“ meiner Meinung nach seinem Hype nicht gerecht wird. Der Film ist sicher solide Actionkost, die für meinen Geschmack ein wenig zu brutal inszeniert wurde, aber mit Sicherheit nicht der viel gepriesene Meilenstein im Actionkino.

[FAZIT]

„The Raid“ ist knallhartes, kompromissloses Actionkino mit einigen guten Nahkämpfen. Wer das Genre mag und mit expliziter Gewalt kein Problem hat, der wird mit „The Raid“ sicher gut unterhalten. Wer sich mit Actionfilmen so gar nicht anfreunden kann, der sollte allerdings einen ganz weiten Bogen um diesem Film machen, denn „The Raid“ ist Actionkino durch und durch.

[FAKTEN]

Titel: The Raid
Originaltitel: The Raid
Regie: Gareth Evans
Drehbuch: Gareth Evans
Darsteller: Iko Uwais – Rama
Joe Taslim – Jaka
Donny Alamsyah – Andi
Yayan Ruhian – Mad Dog
Pierre Gruno – Wahyu
Ray Sahetapy – Tama
Tegar Satrya – Bowo
Iang Darmawan – Gofar
Eka ‚Piranha‘ Rahmadia – Dagu
Verdi Solaiman – Budi
Alfridus Godfred – Machete Gang #1
Rully Santoso – Machete Gang #2
Melkias Ronald Torobi – Machete Gang #3
Johanes Tuname – Machete Gang #4
Sofyan Alop – Machete Gang #5
Erscheinungsjahr: 2011
Land: Indonesien, USA, Frankreich
Laufzeit: 101
Altersfreigabe: FSK 18
Genre: Action, Krimi, Thriller

[Wertung]

Gnislew: 2.5 out of 5 stars (2,5 / 5)

Lass ein paar Worte da:

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.