In Zeiten in denen das Thema BDSM in Hollywoodblockbustern wie „Fifty Shades of Grey“ thematisiert wird, muss man auch mal einen Blick auf die reale Industrie dahinter werfen. Auf Netflix bin ich so auf die Dokumentation „Kink“ gestoßen, die einen Blick hinter die Kulissen der Webseite kink.com wirft.

[INHALT]

Die Webseite kink.com zählt zu den erfolgreichsten BDSM-Webseiten der Welt. Warum also nicht mal einen Blick hinter die Kulissen werfen? Genau dies macht die Dokumentation „Kink“ und lässt die Macher der Webseite, aber auch Regisseure und Darsteller die für die Webseite arbeiten zu Wort kommen. So vermittelt die Dokumentation ein Bild davon, was BDSM wirklich bedeutet und diese sexuelle Spielart mehr ist als wildes Popo versohlen. Sie zeigt auch, warum Menschen sich vor der Kamera präsentieren und wie Verantwortungsvoll die Macher der Webseite mit ihren Darstellern umgehen. „Kink“ zeigt eine Facette der der Sexindustrie die sonst oft im Dunkeln bleibt und holt die Vorliebe für das Spiel von Macht und Unterwerfung ein wenig aus der Schmuddelecke heraus.

[MEINE MEINUNG]

Die Idee hinter der Dokumentation „Kink“ ist eine gute, doch leider hapert es an der Umsetzung. Bei einem Blick hinter die Kulissen einer der größten BDSM-Webseiten reicht es meiner Meinung nicht nach einige Darsteller und Macher zu Wort kommen zu lassen und diese Lobreden darauf halten zu lassen, wie toll doch die Arbeit ist und wieviel Spaß diese macht. Nur zu sagen, wie sehr man auf seine Angestellten achtet, hat auch in dieser Branche nicht mehr wert als in jeder anderen Branche aus. Dies ist auf den ersten Blick nur eine Marketingfloskel, auch wenn diese der Wahrheit entspricht.

Ja, die Dokumentation zeigt teilweise auch unkommentierte Bilder der Arbeit bei kink.com, doch insgesamt verspielen die Macher eine große Chance die Spielarten des BDSM so zu beleuchten, dass man Lust bekommt einmal selbst auszuprobieren, wie es ist gefesselt einem anderen Menschen ausgeliefert zu sein. Vielmehr bekommt man den Eindruck, wie berechnend zumindest die Fetischwebseite mit dem Thema umgeht. Abonentenzahlen bestimmen den Inhalt und so hat man teilweise das Gefühl keine Dokumentation über besondere sexuelle Vorlieben zu sehen, sondern rein über ein Wirtschaftsunternehmen, welches an diesen Vorlieben verdient.

[FAZIT]

Wer hofft mit „Kink“ einen interessanten Einblick in die Welt des BDSM zu bekommen wird leider enttäuscht. Die Dokumentation beleuchtet zwar die Arbeit der Webseite kink.com und damit auch das Thema BDSM, schafft es aber nicht die Faszination für das Spiel mit Macht und Unterwerfung näher zu bringen. Stattdessen gibt es Ansprachen zu mehr Toleranz und das die Arbeit im Unternehmen ganz toll ist. Eine vertane Chance.

[FAKTEN]

Titel: Kink
Genre: Dokumentation
Regie: Christina Voros
Darsteller: Peter Acworth – Himself
Maitresse Madeline – Herself
Chris Norris – Himself
Tomcat – Himself
Princess Donna – Herself
Van Darkholme – Himself
Jessie Lee – Herself
Five Star – Himself

Am 26.06.2015 veröffentlicht Donau Film den Film im Vertrieb der Alive AG auf DVD!

[Wertung]

Gnislew: 2.5 out of 5 stars (2,5 / 5)

(c)Die Rechte für das Beitragsbild liegen bei Donau Film/Alive AG.

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