WHAT IF

Wortspielereien mit dem „F-Wort“ liegen bei Filmen momentan scheinbar im Trend. Ist ja im Normaltfall mit dem „F-Wort“ ein Schimpfwort gemeint, befasste sich schon die Dokumentation „The other F-Word“ mit einer anderen Bedeutung des Vaters und definierte das „F-Wort“ als das englische Wort „Father“, also Vater. Und auch die romantische Komödie „The F-Word – Von wegen nur gute Freunde!“ gibt dem „F-Wort“ eine neue Bedeutung. Hier heißt es Freunde.

[INHALT]

Auch gut ein Jahr nach dem Ende seiner letzten Beziehung trauert Wallace (Daniel Radcliffe) seiner alten Beziehung ein wenig nach. Dann jedoch trifft er auf einer Party Chantry (Zoe Kazan) und stellt schnell fest, dass er und Chantry auf der gleichen Wellenlänge liegen. Noch auf dem gemeinsamen Heimweg verliert Wallace sein Herz an Chantry, nur um es direkt wieder gebrochen zu kommen. Chantry hat nämlich bereits einen Freund und auch gar nicht vor diesen zu betrügen oder zu verlassen.

Schweren Herzens willigt Wallace ein, einfach nur gute Freunde zu sein und so haben die beiden viele schöne Stunden zusammen. Doch so ganz hat Wallace Chantry noch nicht abgeschrieben!

[MEINE MEINUNG]

Wirft man einen Blick auf das Genre der romantischen Komödien, wird man hier mit ganz großem Einheitsbrei konfrontiert. Umso schöner, dass es da Filme wie „The F-Word – Von wegen nur gute Freunde!“ gibt. Ja, auch dieser Genrevertreter erfindet das Genre nicht neu und durchläuft die üblichen Filmphasen, dennoch ist „The F-Word – Von wegen nur gute Freunde!“ einer der gelungeneren Vertreter dieser Gattung.

Die Chemie zwischen Hauptdarstellerin Zoe Kazan (Ruby Sparks, Das perfekte Verbrechen) und ihrem männlichen Gegenstück Daniel Radcliffe (December Boys, Harry Potter und der Stein der Weisen) trägt hier einen ganz großen Teil dazu bei, dass es mir Spaß gemacht hat den Film anzuschauen. Bereits bei ihrer ersten Begegnung auf einer Party springt der Funke nicht nur zwischen den beiden über, sondern der Zuschauer merkt sofort, dass diese beiden Darsteller harmonieren und ihre Filmfiguren zusammen gehören.

Auch verzichtet Regisseur Michael Dowse (Goon, Fubar) bei seiner Geschichte größtenteils auf billige Zoten. Bis auf eine Ausnahme, in der der aktuelle Freund von Chantry, Ben (Rafe Spall), unfreiwillig aus dem Fenster fällt, überzeugt der Film stattdessen durch Wortwitz und ruhigere Situationskomik, wodurch er sich schön vom Hollywoodeinheitsbrei distanziert.

Überhaupt wirkt diese kanadische Produktion weniger wie ein typischer Blockbuster, sondern fast schon wie eine Independent-Perle. Ruhige Kamerafahrten, relativ lange Einstellungen und das bewusst langsame Tempo verschmelzen zu einem gelungenen Gesamtwerk.

Mir persönlich ist dabei auch die Musik aufgefallen. A.C. Newman (Male Fantasy, Souvenir of Canada) hat hier zwar keinen Soundtrack für die Ewigkeit erschaffen, allerdings klassische Musik entworfen, die jeder Szene die passende Stimmung verleiht ohne kitschig zu werden und dabei schön den beiden Filmfiguren ihr eigenen Thema verpasst. Die Musik von „The F-Word – Von wegen nur gute Freunde!“ werde ich mir auf jeden Fall noch einmal vom Film losgelöst anhören.

Wenn man dem Film eine Sache vorwerfen kann, dann die Tatsache, dass Dowse bei seiner Inszenierung nicht mutiger war. Schnell ist klar, dass „The F-Word – Von wegen nur gute Freunde!“ auf ein Happy End zusteuert und wer sich ein wenig im Genre auskennt, weiß auch schnell ganz genau wie dieser Weg zum Happy End aussieht und welche Hürden Chantry und Wallace überwinden müssen.

[FAZIT]

„The F-Word – Von wegen nur gute Freunde!“ gehört zu den gelungenen Vertretern der des Genres der romantischen Komödie. Obwohl der Film den Grundregeln des Genres folgt, ist er ruhiger und charmanter erzählt als viele artverwandte Filme und punktet durch Wortwitz und gut platzierte Situationskomik. Die großartige Chemie zwischen Radcliffe und Kazan rundet das Filmpaket ab.

[FAKTEN]

Titel: The F-Word – Von wegen nur gute Freunde!
Originaltitel. What if
Genre: Drama, Komödie, Liebe/Romanik
Regie: Michael Dowse
Drehbuch: Elan Mastai, T.J. Dawe, Michael Rinaldi
Darsteller: Daniel Radcliffe – Wallace
Zoe Kazan – Chantry
Megan Park – Dalia
Adam Driver – Allan
Mackenzie Davis – Nicole
Rafe Spall – Ben
Erscheinungsjahr: 2013
Land: Kanada
Laufzeit: 98 Minuten
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 6 Jahren
Verleih: Senator Home Entertainment

[Wertung]

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

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