Wer an Eishockey denkt, denkt oft auch an eine gepflegte Boxerei zwischen zwei rivalisierenden Spielern. Genau hier kommt der Film „Goon“ ins Spiel, der einen Schläger in den Mittelpunkt stellt, der eigentlich überhaupt kein Eishockey spielen kann, es aber dennoch machen soll. In der Rolle des Goon eben, dem hartem Jungen im Team, der die Gegner mit seiner körperlichen Präsenz einschüchtert.

[INHALT]

Eigentlich arbeitet Doug Glatt (Seann William Scott) als Türsteher, doch als er bei einem Eishockeyspiel einem Spieler ausschaltet, nimmt sein Leben eine Wendung. Glatt soll aus dem nichts Eishockeyspieler werden und als Goon für Ordnung und Respekt auf dem Eis sorgen. Obwohl Glatt nicht wirklich Schlittschuh laufen kann, geschweige denn das Eishockey spielen beherrscht nimmt er das Angebot an.

Schon bald kann er in seiner Rolle erste Erfolge verbuchen und es gelingt ihm sogar seine Angebetete Eva (Alison Pill) für sich gewinnen und Glatt ist bereits auf dem besten Weg der Nachfolger der Goon-Legende Ross Rhea (Liev Schreiber) zu werden. Was ihm allerdings noch fehlt ist die Reputation eines echten Eishockeyspielers.

[MEINE MEINUNG]

Nein, ein Werbefilm für den Eishockeysport ist „Goon“ sicher nicht. Doch das will der Film auch gar nicht sein. „Goon“ ist vielmehr eine gelungene Sportkomödie, die vielleicht stellenweise etwas zu brutal geraten ist. Wer mit überdrehen Komödien etwas anfangen kann und sich gerne mal den ein oder andern Hockeyfight anschaut, ist bei diesem Film genau richtig.

Seann William Scott (Role Models, Old School) ist als Doug Glatt perfekt besetzt und gerade wenn man ein Freund der härteren Gangart im Eishockeysport ist, wünscht man sich, dass eine etwas seichtere Variante von Glatt doch bitte beim nächsten Spiel auch für die eigene Mannschaft auflaufen soll. Goons sind ja durchaus auch im realen Eishockeysport zu finden, doch nie in der Ausprägung eines Doug Glatt.

Im Grunde ist dies auch gut so, denn blutige Gesichter und verlorene Zähne braucht man tatsächlich nicht in der reellen Eishockeywelt, doch in der überzogenen, fiktiven Eishockeywelt von „Goon“ passt dies perfekt. Ja, für den ein oder anderen Zuschauer mag diese plakative Gewalt zu viel sein, aber es gehört zu einer überzogenen Darstellung einer Sache eben auch dazu, dass dieses überzogene auch komplett durchgezogen wird, in diesem Fall also auch bei der Gewalt.

Schön ist auch, dass „Goon“ nicht nur bei Hauptfigur Doug Glatt gut besetzt ist. Neben Seann William Scott spielen in „Goon“ mit Jay Baruchel (Fanboys, Zu scharf um wahr zu sein), Alison Pill (Cooties, Milk), Liev Schreiber (Scream 3, Salt) und Eugene Levy (Im Dutzend billiger 2, The Ladies Man) weitere bekannte Darsteller mit und mit Seann William Scott und Eugene Levy gleich zwei Darsteller, die bereits in der erfolgreichen „American Pie“-Reihe dabei waren.

Wer bei „Goon“ einen Sportfilm erwartet, der einen realistischen Blick auf die schnellste Mannschaftssportart der Welt wirft, sollte allerdings die Finger vom Film lassen. Michael Dowse (The F Word, Fubar) hat seinen Film komplett als übertriebene Komödie ausgelegt und genau als solche muss man den Film auch sehen. Allein bei der Geschichte des Films sollte dies allerdings klar sein.

[FAZIT]

„Goon“ ist aus meine Sicht eine gelungene Sportkomödie, die die rauhe Seite des Eishockeysport etwas überspitzt darstellt. Wer mit derberen Komödien und/oder dem Eishockey etwas anfangen kann, wird sicher Spaß an „Goon“ haben und sich in einigen Szenen schlapplachen. Doch Vorsicht, manchmal schlägt Dowse bei „Goon“ etwas über die Strenge, was sich in einem stellenweise hohen Gewaltgrad zeigt.

[FAKTEN]

Titel: Goon
Originaltitel: Goon
Alternativtitel: Goon – Kein Film für Pussies
Genre: Komödie, Sportfilm
Regie: Michael Dowse
Drehbuch: Jay Baruchel, Evan Goldberg, Adam Frattasio, Doug Smith
Darsteller: Seann William Scott – Doug Glatt
Jay Baruchel – Pat
Alison Pill – Eva
Liev Schreiber – Ross Rhea
Eugene Levy – Dr. Glatt
Marc-André Grondin – Xavier LaFlamme
Erscheinungsjahr: 2011
Land: Kanada, USA
Laufzeit: 92 Minuten
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 16 Jahren
Verleih: Entertainment One

[Wertung]

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

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