Türkische Filme sind im Aufwind. Fast wöchentlich startet mindestens ein türkischer Film in den deutschen Kinos und bedient dabei so ziemlich jedes Genre. Mit „Baskin“ lief vor einiger Zeit nun ein türkischer Horrorfilm im Kino, der nun seine Heimkinoauswertung erfährt. Die Rede ist von Baskin.

[INHALT]

Eine Polizeieinheit wird als Verstärkung zu einem verlassenen Gebäude gerufen. Wie sich herausstellt, war das Gebäude im osmanischen Reich einmal eine Polizeistation, doch heute gammelt es einsam vor sich hin. Doch ganz so verlassen scheint das Gebäude nicht zu sein. Bis auf einen apathischen Kollegen gibt es zwar von den anderen Polizisten keine Spur, doch im Keller des Hauses wartet das Grauen auf die Polizisten. Der Einsatz entwickelt sich zu einem Job, den man nur schwer überleben kann.

[MEINE MEINUNG]

Mit „Baskin“ hat Can Evrenol (To my mother and father, The Chest) aus seinem gleichnamigen Kurzfilm einen Langfilm gemacht. Dabei hat er es allerdings verpasst dem Film das nötige Tempo und eine gute Dosis Schockeffekte mitzugeben. Bis in „Baskin“ endlich mal ein wenig Spannung aufkommt, vergeht eine halbe Ewigkeit und der Versuch die Geschichte der Polizisten gleich mehrfach zu verschachteln, macht es dem Zuschauer nicht gerade leichter „Baskin“ zu mögen.

Sobald die Polizeieinheit allerdings am verlassenen Haus ankommt, beginnt der Film einen zu packen. Nun will man nämlich wissen, was mit der ersten Polizeieinheit passiert ist, die die Verstärkung gerufen hat und welcher Schrecken sich in den Tiefen des Kellers befindet.

Der Schrecken der sich dort befindet ist dann auch wirklich ein Schrecken. Hier packt Evrenol einen Clan Degenerierter aus, deren Anführer komplett besessen davon ist mit blutigen Methoden einen Auserwählten unten den Polizisten zu finden. Auch religiös geprägte Sexpraktiken mit Ziegenfrauen stehen auf der „To Do“-Liste dort unten ganz weit oben auf Liste.

Können auch zartbesaitetere Zuschauer die erste Hälfte von „Baskin“ guten Gewissens schauen, müssen diese Zuschauer dabei in der zweiten Hälfte dauerhaft die Augen schließen. Hier fließt das Kunstblut in Massen und Gedärme werden schon einmal ordentlich aufgerollt, nachdem sie dem Opfer bei lebendigen Leib aus dem Köper gerissen wurden. Evrenol setzt hier ganz auf Ekel und hofft, dass seine okkulte Führungspersönlichkeit faszinierend genug ist um den Zuschauer bei Stange zu halten. Und tatsächlich geht sein Plan in dieser Phase zumindest in Teilen auf, will man als Zuschauer doch wissen, was es nun mit dem Kellerkult auf sich hat.

So kann man festhalten, dass „Baskin“ ein Horrorfilm der einige Zeit braucht um in Fahrt zu kommen und weniger von Schockeffekten als vielmehr von seiner verwobenen Geschichte und seiner blutigen zweiten Hälfte lebt. Mit dieser zweiten Hälfte schafft es der Film allerdings sich im Genremittelmaß zu platzieren und den lahmen Auftakt vergessen zu machen.

[FAZIT]

„Baskin“ ist in seiner zweiten Hälfte blutige Horrorkost aus einem Land, aus dem man bisher kaum Filme dieses Genres zu sehen bekommen hat. Die verworrene Erzählstruktur macht den Einstieg zwar nicht gerade leicht und es dauert schon eine ganze Weile bis endlich mal etwas genretypisches passiert, doch mit der zweiten Hälfte gleicht Evrenol dieses Manko wieder aus. Hier haut „Baskin“ ordentlich Kunstblut raus. Freunde des Genres können bei diesem Film somit durchaus einen Blick riskieren.

[FAKTEN]

Titel: Baskin
Originaltitel: Baskin
Genre: Fantasy, Horror
Regie: Can Evrenol
Drehbuch: Ogulcan Eren Akay, Can Evrenol
Darsteller: Mehmet Cerrahoglu – Baba / The Father
Gorkem Kasal – Arda
Ergun Kuyucu – Remzi
Muharrem Bayrak – Yavuz
Fatih Dokgöz – Apo
Sabahattin Yakut – Sabo
Berat Efe Parlar – Young Arda
Sevket Suha Tezel – Father’s Servant / Master Creep
Seyithan Özdemir – Giant Man / Frog Hunter
Sevinc Kaya – Woman / Frog Hunter
Mümin Kaar – Guide / Frog Hunter
Fulya Peker – Mother Butcher
Fadik Bülbül – Sister Butcher
Elif Dag – Girl in the Cage
Erscheinungsjahr: 2015
Land: Türkei
Laufzeit: 97 Minuten
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 18 Jahren
Verleih: capelight pictures

[Wertung]

Gnislew: 2.5 out of 5 stars (2,5 / 5)

Baskin erscheint am 29.04.2016 auf Blu-Ray und DVD.

Die Bildrechte für das Beitragsbild liegen bei capelight pictures.

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