Es soll in Filmen ja durchaus schon einmal vorkommen, dass fiktive Fernsehshows im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Wie beim „Das Todesspiel“ zum Beispiel oder wie bei „Running Man“ mit Arnold Schwarzenegger. Im nun erschienen russischen Film „Survival Game“ steht ebenfalls ein Fernsehshow im Mittelpunkt, bei der die Kandidaten eine große Summe Geld gewinnen können, die Chancen zu sterben allerdings recht hoch sind.

[INHALT]

Zwölf Kandidaten sind angetreten um die neueste Ausgabe der Spielshow Mafia zu gewinnen. Die Regeln sind dabei recht einfach. Alle Kandidaten sitzen in Stühlen im Kreis, zehn von Ihnen werden als Zivilisten gekennzeichnet zwei sind Mitglieder der Mafia. Wer zu welcher Gruppe gehört ist den Spielern dabei unbekannt. In Zügen entscheiden die Spieler nun per Abstimmung welcher Spieler ausgelöscht werden soll und erfahren nach Ihrer Abstimmung ob es sich bei dem Spieler um ein Mafiamitglied oder einen Zivilisten gehandelt hat. Nach einer solchen Abstimmung wird es virtuell Nacht im Studio. In dieser Phase entscheiden die Mafiamitglieder alleine wen sie ausschalten wollen.

Gelingt es den Zivilisten die Mafiamitglieder auszuschalten gewinnen die verbliebenen Kandidaten eine große Summe Geld, die sie untereinander aufteilen müssen, bleibt die Mafia übrig, gewinnt diese das Spiel.

Wer gehört zur Mafia? Wer nicht? Und wer der zwölf Kandidaten wird das grausame Spiel überleben?

[MEINE MEINUNG]

Mit „Survival Game“ hat der armenische Regisseur Sarik Andreasyan (Beremennyy, American Heist) einen Film abgeliefert, der durchaus soziakritische Fragen aufwirft in seiner Erzählstruktur allerdings deutliche Schwächen aufweist.

So ist es zwar schön und gut die Teilnehmer der Partie Mafia vorgestellt zu bekommen, doch spielt die Vorgeschichte der Charaktere im Verlauf des Films nur eine untergeordnete Rolle. Als Zuschauer baut man durch diese Geschichten auch keine bessere Bindung zu den Figuren aus als wenn man diese Elemente weggelassen hätte.

Schade ist auch, dass der psychologische Teil des Films deutlich zu kurz kommt. Im Grunde will der Film ja zeigen, wie sich Menschen in einer Extremsituation gegenseitig manipulieren und wie Menschen unter Anschuldigungen und der Angst zu sterben leiden, doch stattdessen beschränkt sich dieser Teil der Inszenierung auf kurze Normierungen und Abstimmungen über das nächste Opfer mit minimalen Diskussionen.

Statt diese interessanten Aspekte von menschlichen Abgründen näher zu beleuchten, begeht Andreasyan den Fehler sich leider zu sehr auf den Tod der Opfer zu konzentrieren. Einmal nominiert müssen sich die Spieler nämlich in einer virtuellen Umgebung ihrer größten Angst stellen, der sie dann unterliegen und sterben und somit ausgeschieden sind.

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Um das Konzept der Show zu verdeutlichen macht es dabei auch Sinn dieses Geschehen einmal ausführlich zu zeugen, doch danach hätte man die Figuren schneller sterben lassen sollen und sich auf das psychologische Spiel konzentrieren sollen. Nicht nur ziehen diese langen Todesepisoden den Film gefühlt in die Länge, auch geht durch diese Sequenzen die Spannung verloren.

Ein weiteres Problem was der Film hat sind seine computergestützten Spezialeffekte. Ob nun die kleinen fliegenden Roboter, die die Teilnehmer als Zivilist oder Mafiamitglied kennzeichnen oder das Getier was in diversen Todessequenzen auftaucht, allem sieht man die Herkunft aus dem Computer dran und auch wenn die Tiere noch kein Asylum-Niveau erreichen, ist die Qualität der Effekte leider nicht weit davon entfernt. Schade, wird „Survival Game“ doch so auch wieder einem Stück Atmosphäre beraubt.

Etwas retten können den Film allerdings die Darsteller. Bei einer russischen Produktion stehen die Chancen darauf, dass in Deutschland bekannte Namen mitspielen zwar eher gering, doch Namen sind bekanntlich nicht alles, was „Survival Game“ auch beweist. Die Leistungen der Darsteller bleiben einem zwar nicht dauerhaft in Erinnerung, doch schafft es der gesamte Cast, dass man ihnen ihre Rollen abkauft. Keine Figur wirkt lächerlich und bei keinem Darsteller wünscht man sich, dass er doch bitte schnellstmöglich von der Leinwand verschwinden soll.

[FAZIT]

Insgesamt ist „Survival Game“ leider kein guter Film geworden. Der Film setzt war auf ein interessantes Grundthema, verrennt sich dann allerdings etwas und setzt zu sehr auf die Todessequenzen der Teilnehmer des perfiden Spiels anstatt auf die psychologische Karte zu setzen. Man muss schon beide Augen zudrücken um wirklich gefallen an dem Film zu haben. Mit einem etwas anders gesetzten Fokus und einem etwas höheren Budget hätte aus „Survival Game“ nämlich ein richtig guter Film werden können.

[FAKTEN]

Titel: Survival Game
Originaltitel: Mafiya: Igra na vyzhivanie
Alternativtitel: Mafia – Survival Game
Genre: Action, Science-Fiction, Thriller
Regie: Sarik Andreasyan
Drehbuch: Andrey Gavrilov
Darsteller: Vadim Tsallati – Kirill
Violetta Getmanskaya – Katya
Venyamin Smekhov – Luka Sergeevich
Viktor Verzhbitskiy – Verkhorg
Olga Tumaykina – Larisa
Aleksey Grishin – Krivoy
Natalya Rudova – Mariya
Vyacheslav Razbegaev – Vladimir
Andrey Chadov – Ilya
Yuriy Chursin – Konstantin
Evgeniy Koryakovskiy – Pyotr
Artyom Suchkov – Vanya
Karen Badalov – Psikholog
Vsevolod Kuznetsov – Vedushchiy
Yuliya Ruvinskaya – Mama Vani
Erscheinungsjahr: 2016
Land: Russland
Laufzeit: 91 Minuten
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 16 Jahren
Verleih: capelight pictures

„Survival Game“ ist seit dem 20.05.2016 als Blu-ray und DVD, sowie in einer 3D-Fassung auf Blu-ray im Handel erhältlich.

[Wertung]

Gnislew: 2 out of 5 stars (2 / 5)

Die Bildrechte für die verwendeten Bilder liegen bei capelight picture.

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