Zurück aus den USA ging es den Montag nach meiner Rückkehr direkt wieder in die Sneak-Preview. Beglückt wurde ich mit „Elektra“ einem Spin-Off zu „Daredevil“.

STORY:

Verstarb Elektra (Jennifer Garner) in der Comicverfilmung „Daredevil“ wurde sie mittlerweile von Ihrem früheren Mentor zurück ins Leben geholt und arbeitet seitdem als Auftragskillerin. Ihr aktueller Auftrag lautet die 13jährige Abby (Kristen Prout) und ihren Vater Mark (Goran Visnjic) zu töten. Sonst absolut zuverlässig hält ein unbekanntes Gefühl Elektra davon ab Ihren Auftrag durchzuführen. Statt die beiden Ziele zu töten rettet Elektra Abby und Mark sogar vor den Schergen des mysteriösen Geheimbundes „The Hand“, welcher Abby in jedem Fall Tod sehen will, da diese ein mächtiges Geheimnis in sich trägt.

Ein Kampf gegen die Unholde von „The Hand“ und die Suche nach Abbys Geheimnis beginnt und entwickelt sich zu einem actiongeladenen Abenteuer.

SCHAUSPIELER:

Bis auf Jennifer Garner (Alias, 30 über Nacht, Daredevil) kannte ich vor diesem Film keinen der Schauspieler aus „Elektra“. Wie schon in „Daredevil“ verkörpert Jennifer Garner die toughe Kämpferin Elektra, nur mit dem Unterschied, das sie nun die Hauptrolle spielt.

Leider hat man allzu oft das Gefühl, dass Garner bereits während den Dreharbeiten zu „Daredevil“ den Vertrag zu „Elektra“ abgeschlossen hat und bei den eigentlichen Dreharbeiten zu dem Spin-Off keine richtige Lust mehr auf die Rolle hatte. Immer wieder wirkt Jennifer Garner auf der Leinwand gelangweilt und so hinterlässt der Film deutlich den Eindruck, als wäre die Rolle der „Elektra“ für Jennifer Garner nur ein ungeliebte Pflichtaufgabe.

Auch die anderen Schauspieler lassen echten Talent vermissen. Kristen Prout, die bisher in einigen TV-Filmen mitwirkte, ist selbst mit der kleinen Rolle als Abby völlig überfordert und der „Emergeny Room“-Star Goran Visnjic kommt als Mark nicht über die Statistenrolle hinaus und verschwindet in der Belanglosigkeit.

Mit Elektras Gegenspielern sieht es nicht besser aus. Allesamt haben sie wenn überhaupt nur kleine Sprechrollen und sind damit bereits überfordert. Selbst in den Kampfchoreografien bleiben Elektras Gegner blass und es wirkt als hätte man hier keine Schauspieler, sondern drittklassige Kampfsportler engagiert.

KRITIK:

War „Daredevil“ schon kein Meisterwerk und eine der schlechteren Comicverfilmungen der letzten Jahre ist „Elektra“ der verzweifelte Versuch aus einer mittelmäßigen Lizenz Geld rauszuschlagen. Zu keiner Zeit entwickelt der Film einen Spannungsbogen und weißt auch nicht wirklich gelungene Actionszenen auf. Zwar kracht es eigentlich den gesamten Film über, so dass man wie in der Inhaltsangabe von einem actiongeladenen Abenteuer sprechen kann, wirklich Klasse lassen die einzelnen Szenen aber vermissen. Zu schnell sind diese geschnitten und oft sind störende unschärfen in den Szenen zu erkennen. Auch kommen während den Kampfsequenzen recht häufig zweitklassige Computereffekte zum Einsatz, so das „Elektra“ über viele Strecken recht lächerlich wirkt.

Wer jetzt darauf hofft, dass vielleicht die Dialoge den Film retten wird sehr schnell enttäuscht sein. Diese sind selten sehr tiefsinnig und erfüllen allenfalls den Zweck von einer Actionsequenz zur nächsten überzuleiten.

MEINE MEINUNG:

Mir persönlich hat „Elektra“ überhaupt nicht gefallen. Zu dünn ist die Story und zu flach ist der Charakterausbau. Klar, von einer Comicverfilmung darf man bestimmt keine perfekt ausgefeilten Charaktere erwarten, aber überhaupt keine Charakterentwicklung muss ja nun auch nicht sein. Auch wird die Geschichte der geheimnisvollen Organisation „The Hand“ für meine Verhältnisse zu wenig beleuchtet. Einfach nach dem Motto „wir brauchen einen Gegenspieler“ eine Geheimorganisation ins Script zu schreiben ist mir zu wenig.

Die Leistungen der Schauspieler habe ich ja schon weiter oben beleuchtet und auch hier gilt, solche Leistungen sind für mich inakzeptabel. Einen Film auf allen Positionen perfekt zu besetzten ist ein fast unmöglichen Unterfangen, es allerdings hinzubekommen keine einzige Rolle wirklich gelungen zu besetzen eine wirkliche Kunst. Bin ich ein großer Freund von Jennifer Garner in Ihrer Rolle als Sidney in der Fernsehserie „Alias“ und bin ich der Meinung, das Jennifer Garner gut in die Rolle der toughen Kämpferin passt, wirkt Ihre Darstellung der Elektra für mich zu blass und lustlos.

Selten habe ich mich bei einer Comicverfilmung im Actionfilmstil so gelangweilt wie bei „Elektra“ und war ehrlich froh als der Abspann über die Leinwand flackerte.

FAZIT:

„Elektra“ ist für einen Kinobesuch in keinem Fall zu empfehlen. Zu schwach ist die Story, zu schlecht die Schauspieler und zu billig die Effekte. Wer sich eine Comicverfilmung im Kino ansehen möchte sollte sich lieber für „Constantine“ entscheiden oder sich im Heimkino mit „Spiderman“ vergnügen.

FACTS:

Titel: Elektra
Originaltitel: Elektra
Regisseur: Rob Bowman
Drehbuch: Zak Penn, Stuart Zicherman, Raven Metzner
Darsteller: Jennifer Garner – Elektra
Goran Visnjic – Mark Miller
Kristen Prout – Abby Miller
Will Yun Lee – Kirigi
Cary-Hiroyuki Tagawa – Roshi
Terence Stamp – Stick
Natasiia Malthe – Typhoid
Bob Sapp – Stone
Chris Ackerman – Tattoo
Colin Cunningham – McCabe
Hiro Kanagawa – Meizumi
Mark Houghton – Bauer
Laura Ward – Young Elektra
Kurt Max Runte – Nikolas Natchios
Land: USA
Jahr: 2005
Länge: 96 Minuten
Genre: Action, Fantasy, Kampfsport
Altersfreigabe: ab 12
Kinostart: 10.03.2005

[Wertung]

Gnislew: 0.5 out of 5 stars (0,5 / 5)

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