Musikalisch bin ich ja ziemlich offen. Deswegen war ich auch hocherfreut als mit Absolut Medien ein Rezensionsmuster ihrer Musikdokumentation „Hardcore Chambermusic“ zukommen lies. Vorher hatte ich von den Musikertrio Hans Koch, Martin Schütz und Fredy Studer noch nichts gehört, aber nach diesem Film stand für mich fest, dass ich mir die Namen merken werde.

[FILM]

~Inhalt~

Die Dokumentation begleitet das Musikertrio Hans Koch, Martin Schütz und Fredy Studer auf ihrem 30-tägigen Musikmarathon. Bei diesem haben sie in der Zeit vom 01. bis zum 30. September 2005 an jedem Abend zur gleichen Zeit 2 Sets à  40 Minuten in der alten Schlosserei 12 in Zürich improvisiert.

Jeden Abend gehen die drei Musiker auf die Bühne und liefern eine perfekte Show mit improvisierter experimenteller Musik. Der Film ist dabei Konzert und Dokumentation in einem.

~Meine Meinung~

„Hardcore Chambermusic“ ist eine sehr intensive Filmerfahrung. Wer offen für ungewöhnliche Musik ist, wird schnell feststellen, dass es Koch, Schütz und Studer in ihren Improvisationen schaffen sehr eingängige Melodien und Rhythmen zu schaffen es aber auch immer wieder schaffen nie zuvor erlebe Klangwelten mit ungewöhnlichen Tonfolgen zu schaffen.

Mich haben aber nicht nur die Konzertteile der Dokumentation überzeugt, sondern auch die dokumentarischen Anteile. Es ist äußerst interessant aus dem Mund der drei Musiker zu erfahren, was sie von ihren einzelnen Auftritten und dem ganzen Konzept des dreißig Tage Musikmarathons halten.

Interessant sind auch die Reaktionen vom Publikum. Dabei sind es weniger die Statements die einige der Gäste abgeben. Vielmehr sind es die gezeigten Bilder der Zuschauer, an denen man sieht, dass wirklich jeder anders auf die Musik von Koch, Schütz und Studer reagiert. Einige Gäste versinken in einer Trance und sind völlig gefesselt von der Musik, während andere eher dasitzen und sich fragen was das ganze soll.

[DVD]

~Bild~

Das 16:9 Bild der DVD zu „Hardcore Chambermusic“ ist von guter Qualität. Es gibt hier keine Störungen. Einzig ist das Bild an einigen Stellen etwas dunkel. Dies liegt aber daran, dass der Club in dem das ungewöhnliche Event abgehalten wurde sehr spärlich ausgeleuchtet wurde, so dass man dies nicht als Negativpunkt werten sollte.

~Ton~

Wer nicht gerade aus der Schweiz kommt, wird froh sein, dass der gut abgemischte Dolby Surround Sound untertitelt ist. Als nicht Schweizer ist es stellenweise nämlich sehr schwer das Schwyzerdütsch zu verstehen. Zur Auswahl stehen deutsche, englische und französische Untertitel.

~Extras~

Leider kommt die DVD ohne ohne Extras aus. Die Dokumentation erzählt allerdings auch schon alles, was man in ein eventuelles Making-Of oder einen Audiokommentar hätte packen können und steht in gewisser Weise als Kunstwerk für sich. So fällt es nicht weiter ins Gewicht, dass bei dieser Special Interest DVD kein Bonusmaterial vorhanden ist.

~Meine Meinung~

Die DVD zu „Hardcore Chambermusic“ ist vielleicht nicht pompös ausgestattet. Das muss sie aber auch gar nicht sein. Die Bild- und Tonqualität stimmt und da es auch gar nicht weiter schlimm, dass dieses ungewöhnliche Werk ohne Extras serviert wird.

[FAZIT]

Wer den Mut hat sich einmal mit experimenteller und improvisierter Musik zu beschäftigen, sollte sich die Dokumentation „Hardcore Chambermusic“ einmal ansehen. Die Musik von Hans Koch, Martin Schütz und Fredy Studer ist mehr als nur einen Blick wert.

[FILMFAKTEN]

Titel: Hardcore Chambermusic
Originaltitel: Hardcore Chambermusic
Produktionsjahr: 2006
Regisseur: Peter Liechti
Darsteller: Hans Koch – Himself
Martin Schütz – Himself
Fredy Studer – Himself
Länge: 72 Minuten
Genre: Dokumentation, Musikfilm
Altersfreigabe: FSK freigegeben ohne Altersb
Vertrieb: Absolut Medien

[Wertung]

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

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