Rapid Eye Movies kann man durchaus aus Spezialisten für asiatischen Heimkinogenuss bezeichnen. Nun habe ich mir mit „Go“ mal wieder einen Film aus dem Programm dieses Anbieters angesehen.

[FILM]

~Inhalt~

Sugihara (Yôsuke Kubozuka) ist ein sogenannter „Zainichi“. Ein Koreaner, der in Japan aufgewachsen ist. Durch seinen bikulturellen Hintergrund, stellt das Leben in jeden Tag erneut auf die Probe. Jeder Tag ist für ihn ein Kampf mit der Umwelt, gegen Rassismus und gegen sich selbst.

Selbst als er seine große Liebe trifft, ruft dies keine Schmetterlinge im Bauch hervor, sondern befördert nur einen neuen Kampf an die seelische Oberfläche. Doch Sugihara nimmt den Kampf auf und sieht sein Leben eher als Herausforderung.

~Meine Meinung~

„Go“ begeistert den Zuschauer mit einer Geschichte, die zwar in Japan angesiedelt ist, in großen Teilen, aber auch in unserer westlichen Kultur spielen könnte. Gerade Teenager und junge Erwachsene werden sich mit den Problemen von Sugihara identifizieren können, doch ist „Go“ kein Teeniefilm, sondern ein Film, der auch reifere“ Erwachsene anspricht.

Dem Regisseur Isao Yukisada (Open House, A Day on the Planet) gelingt es dabei auf wirklich wunderbare Weise seine Geschichte zu erzählen und der nicht ganz neuen Grundidee neue Züge abzugewinnen. Mit dem Hauptdarsteller Yôsuke Kubozuka (Ping Pong Bath Station, Samurai Resurrection) haben die Verantwortlichen von „Go“ zudem einem Glücksgriff getan. In der japanischen Filmwelt ist Kubozuka schon länger kein unbekannter mehr und wer als westlicher Zuschauer „Go“ gesehen hat, wird diesen Namen auch so schnell nicht mehr vergessen. Kubozuka ist glaubwürdig, sympathisch und echt. Drei Attribute, die bei der von „Go“ behandelten Thematik mehr als wichtig sind.

Für mich ist „Go“ ein echter Geheimtipp, der nicht nur für Japanfans interessant ist. Leider umfasst das Filminteresse vieler Gelegenheitsschauer gerade einmal den Output der heimischen Gefilde und der Traumfabrik Hollywoods, so dass der Film hierzulande wohl nur ein Nischendasein fristen wird. Mich würde es allerdings freuen, wenn sich der ein oder andere vielleicht durch gute Kritiken zu einer Sichtung inspirieren liese.

[DVD]

~Bild~

Mit der DVD zu „Go“ liefert Rapid Eye Movies ein Produkt mit gewohnt guter Qualität ab. Das anamorph abgetastete Bild wurde sauber auf die DVD gepresst, so dass dem Filmgenuss nichts mehr im Wege steht.

~Ton~

Der Ton ist allerdings ein kleines Problemkind. Zumindest dann, wenn es darum geht, dieses japanischen Film dem deutschen Publikum zugänglich zu machen. „Go“ ist nämlich nur in einer japanischen Sprachfassung auf der DVD zu finden. Zum besseren Verständnis der Geschichte befinden sich allerdings deutsche Untertitel mit auf der Scheibe.

~Extras~

Das Bonusmaterial ist auch nicht so umfangreich wie es sein könnte. Neben dem Kinotrailer zu „Go“ gibt es nur noch eine Trailershow mit den Trailern zu „Exte, „I‘m a Cyborg, but that‘s ok“, „Loft“, „Sakuran – Wilde Kirchblüte“ und „Tamala 2010 – A Punk Cat In Space“.

Zusätzlich liegt der DVD noch ein Poster zum Film bei.

~Meine Meinung~

Die DVD-Austattung von „Go“ ist leider nicht optimal. Zwar überzeugt die Bildqualität und auch der japanische Ton ist in Ordnung, doch wäre es bei einem filmischen Highlight wie „Go“ wünschenwert gewesen, dieses auch auf Deutsch erleben zu dürfen. Auch das Bonusmaterial reißt keine Bäume aus. Hier hätte ich mir deutlich mehr zusätzliche Features gewünscht. Dennoch ist „Go“ keine schlechte DVD, da einfach nicht vergessen werden darf, für welche Zielgruppe dieser Film in Deutschland gedacht ist. Die Gruppe von Fans der japanischen Filmkultur ist in Deutschland einfach noch nicht so groß, dass es sich lohnt jeden Film zu synchronisieren und alleine die Tatsache diese Art von Film in Deutschland auf DVD zu veröffentlichen birgt ein gewisses Risiko. Von daher verzeihe ich auch die maue DVD-Ausstattung und die fehlende deutsche Tonspur. An der Bildqualität gibt es ja ohnehin nichts zu meckern.

[FAZTI]

„Go“ ist eine tolle Sozialstudie, die von Zuschauer erwartet, dass man sich auf die japanische Erzählweise einlässt. Ist man hierzu bereit, bekommt man einen Film zu sehen, der toll das erwachsen werden portraitiert und einen Blick auf eine andere Kulut erlaubt.

[FILMFAKTEN]

Titel: Go
Originaltitel: Go
Jahr: 2001
Land: Japan
Länge: 123 Minuten
Regie: Isao Yukisada
Drehbuch: Kazuki Kaneshiro, Kankurô Kudô
Darsteller: Yôsuke Kubozuka – Sugihara
Kou Shibasaki – Sakurai, Tsubaki
Shinobu Ootake – Michiko
Taro Yamamoto – Tawake
Tsutomu Yamazaki – Hideyoshi
Genre: Drama
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 16 Jahren
Vertrieb: Rapid Eye Movies

[Wertung]

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

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