Wann schaut man einen Film, der „Die Sonntagsfrau“ heißt? Montags, donnerstags, samstags? Nein! Sonntags. Und genau das habe ich gemacht.

[FILM]

~Inhalt~

Anna (Jacqueline Bisset) ist jung. Anna ist schön. Anna ist reich und Anna ist gelangweilt. So führt sie ihr luxuriöses Leben an der Seite ihres Mannes. Doch dann geschieht ein Mord und erschüttert das ruhige Leben von Anna.

Der zuständige Kommissar Salvatore Santamaria (Marcello Mastroianni) muss in diesem Mordfall besonders behutsam vorgehen, denn ein Mord in der feinen Gesellschaft sorgt sonst für zu viel Aufsehen.

Bald zählt Anna zu den Hauptverdächtigen in diesem Mordfall, doch je weiter die Ermittlungen voranschreiten umso mehr Täter kommen für die Tat in Frage. Es scheint fast so, als ob jeder in Annas Umfeld ein Motiv für den Mord am Architekten Gasparone hätte.

~Meine Meinung~

„Die Sonntagsfrau“ ist ein durchaus sehenswerter französisch-italienischer Krimi. Mittlerweile hat der Film zwar schon 36 Jahre auf dem Buckel, schaden tut das hohe Alter dem Film allerdings nicht. Die Geschichte um die junge, reiche und hübsche Anna und den Mord am Architekten wird von Luigi Comencini (Liebe Brot und Eifersucht, Der Weg zurück) effektvoll in Szene gesetzt und selbst die langsame Erzählweise und die langen Schnitte lassen den Film heute nicht langweilig, sondern packend wirken.

Doch nicht nur die Bilder des Films sind toll. Marcello Mastroianni (Todo modo, Das zehnte Opfer), ein Star der damaligen Zeit, verkörpert Kommissar Santamaria äußerst sympathisch und auch Jacqueline Bisset (Bullitt, Mord im Orient Express) zeigt, dass sie etwas von der Schauspielkunst versteht und fungiert in „Die Sonntagsfrau“ nicht nur als Staffage. So macht „klassisches“ Kino einfach Spaß!

[DVD]

~Bild~

Die nicht ganz perfekte Bildqualität des Films ist definitiv dem Alter des Films geschuldet. Dabei fällt vor allem ein gewisses Bildrauschen auf, das zum Glück aber nie so extrem ist, dass man sich den Film nicht weiter anschauen möchte.

~Ton~

Der Ton auf Grund des Alters auch nicht in den neuesten und besten Tonformaten auf der DVD. Die italienische Originaltonspur und die deutsche Synchronisation befinden sich beide in Mono auf der DVD. Dem Film fehlt dadurch ein gewisser „Rumms“-Faktor, die Dialoge sind aber jederzeit gut verständlich, so dass man dies einfach als notwendiges Übel bei einem so alten Film sehen muss.

Optional dürfen deutsche Untertitel zugeschaltet werden.

~Extras~

Die Extras auf der DVD zu „Die Sonntagsfrau“ sind für das Alter des Films ebenfalls ausreichend. Es gibt ein knapp 20 Minuten langes Feature, den italienischen Kinotrailer und eine Bildergalerie. Ein kleines Booklet liegt der Produktion ebenfalls bei.

~Meine Meinung~

Wäre „Die Sonntagsfrau“ ein topaktueller Film, würde die Ausstattung der DVD dazu führen, dass diese DVD in den Händlerregalen versauern müsste. Doch wir reden über eine Film aus dem Jahre 1975 Da kann man auch schon mal über nicht ganz perfektes Bild und den Monoton hinwegsehen. Zumal das Bonusmaterial für das Alter des Films wirklich okay ist.

[FAZIT]

„Die Sonntagsfrau“ ist ein sehenswerter Filmklasssiker. Klar, die Geschichte kann 2011 keinen mehr überraschen, doch wie die Geschichte erzählt wird, macht es dennoch Spaß sich den alten Schinken auch heute noch anzusehen. Wer es schafft die „modernen“ Sehgewohnheiten einmal links liegen zu lassen, bekommt mit „Die Sonntagsfrau“ einen soliden Krimi präsentiert.

[FILMFAKTEN]

Titel: Die Sonntagsfrau
Originaltitel: La donna della domenica
Alternativtitel: The Sunday Woman
Jahr: 1975
Land: Italien, Frankreich
Länge: 105 Minuten
Regisseur: Luigi Comencini
Drehbuch: Carlo Fruttero, Agenore Incrocci
Darsteller: Marcello Mastroianni – Commissioner Salvatore Santamaria
Jacqueline Bisset – Anna Carla Dosio
Jean-Louis Trintignant – Massimo Campi
Aldo Reggiani – Lello Riviera
Maria Teresa Albani – Virginia Tabusso
Omero Antonutti – Benito
Gigi Ballista – Vollero
Fortunato Cecilia – Nicosia
Claudio Gora – Garrone
Franco Nebbia – Bonetto
Lina Volonghi – Ines Tabusso
Pino Caruso – De Palma
Giuseppe Anatrelli – Commissario
Antonio Orlando – Salvatore
Genre: Krimi
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 16 Jahren
Verleih: Koch Media

[Wertung]

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

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