Auf meinem Bildschirm gab es mal wieder einen spannenden Kurzfilm, über den ich gerne schreiben möchte. Als Freund von Filmexperimenten durfte ich mir „Geh ins Herz“ anschauen und war restlos begeistert.

[INHALT]

Unter der Erdoberfläche verbirgt sich für einen jungen Mann das Entsetzen, als er im Fieber der Angst den Kopf seiner ehemaligen Geliebten findet. Sein einziger Weg ist die Flucht, doch die Macht der Gedanken führt ihn an den Ort des vergangenen Glücks zurück. Lässt sich das Gefühl der Liebe im Leben wiederherstellen? Der Herzschlag ruft ihn zu sich in die Festung der Natur. Doch dort wacht bereits ein Echo der Vergangenheit. [Quelle: Presseheft]

[MEINE MEINUNG]

Schon die Inhaltsangabe zu „Geh ins Herz“ macht klar, dass dieser Film keine einfache Kost. In verstörenden Bildern erzählt Christian Witte (Die heimlichen Wunden, Der unendliche Planet) die traurige Geschichte eines jungen Mannes und schafft es in der kurzen Laufzeit den Zuschauer dazu zu bringen mit dem Protagonisten mitzufiebern und mitzuleiden.

Doch auch wenn „Geh ins Herz“ nur gut zehn Minuten lang ist, ist der neue Film von Christian Witte kein Film, den man sich mal eben so zwischen zwei Filmen ansieht. Zum einen wirken die gezeigten Bilder stark nach und lassen den Zuschauer lange über das gesehene nachgrübeln und zum anderen verlangt der Film von einem schon während der Laufzeit über den Film nachzudenken und zu überlegen, was die Einstellungen wohl bedeuten. Hat die Hauptfigur etwa seine Lebensgefährtin umgebracht? War die Beziehung konfliktbehaftet?

„Geh ins Herz“ wirft viele Fragen auf und beantwortet wenige. Für Menschen, die mit Beginn des Abspanns alle Fragen beantworten haben wollen ist der Film somit nicht geeignet. Vielmehr ist „Geh ins Herz“ für Freunde des abstrakten und surrealen Films, für Menschen die offen für Filmexperimente sind, für Cineasten die gerne mitdenken, interpretieren und Film noch als Kunst und nicht nur als kommerzielles Produkt konsumieren. „Geh ins Herz“ ist für mich deswegen schlichtweg ein Meisterwerk des Kurzfilms, eine Reise in das Innere eines Menschen und gleichzeitig eine Reise in die eigene Seele. „Geh ins Herz“ muss man gesehen haben!

[FAZIT]

Mehr noch als für andere Filme muss man bei „Geh ins Herz“ offen für experimentelles Kino sein. Mehr Kunst als „Geh ins Herz“ geht eigentlich kaum und daher ist der Film von Christian Witte auch ein Film, den man nur dann mag, wenn man Lust hat mitzudenken und zu interpretieren. Cineasten die diese Eigenschaften mitbringen werden „Geh ins Herz“ lieben!

[FAKTEN]

Titel: Geh ins Herz
Genre: Drama, Kurzfilm, Mystery
Regie: Christian Witte
Drehbuch: Christian Witte
Darsteller: Martin Henschel – Verlassener
Erscheinungsjahr: 2015
Land: Deutschland
Laufzeit: 10 Minuten
Altersfreigabe: nicht bekannt
Verleih: nicht bekannt

[Wertung]

Gnislew: 4.5 out of 5 stars (4,5 / 5)

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