Left to right: Will Ferrell plays Brad and Mark Wahlberg plays Dusty in Daddy's Home from Paramount Pictures and Red Granite Pictures

[Einleitung]

Wenn sich Menschen verstehen, dann möchten sie auch gerne öfters mal zusammen was unternehmen. Diese soziale Dynamik kann man natürlich auch in Hollywood erkennen, wenn Schauspieler sich zusammen tun und oft in den gleichen Filmen mitspielen. In Daddy’s Home tun sich Mark Wahlberg und Will Ferrell wieder zusammen. Ihr letzte Zusammenarbeit liegt schon fünf Jahre zurück mit Die etwas anderen Cops. Cops war ein tolles Beispiel, wie gut die beiden harmonieren können. Daddy’s Home widerum leider nicht. Das liegt aber eher an vielen anderen Dingen.

[Inhalt]

Brad Whitaker (Will Ferrell) ist der Stiefvater, der Ordentliche, der Nerd, der Unaufregende. Dusty Mayron (Mark Wahlberg) ist der Wilde, der Aufregende, der Coole, der biologische Vater. Die Ehefrau Sara (Linda Cardellini) hat sich jedoch für Brad entschieden. Als Dusty jedoch urplötzlich im Hause Whitaker anruft, lädt ihn Brad, so nett wie er ist, ein zu ihnen zu kommen. Und dann geht es los. Kann sich Brad gegen den biologischen, cooleren Vater behaupten, um nicht die Liebe seiner Kinder zu verlieren?

[Kritik]

Daddy’s Home ist erneut ein Versuch Altbewährtes nochmal aufzufrischen und den Schauspielern mit ihrer Dynamik untereinander spielen zu lassen. In Die etwas anderen Cops war es etwas over-the-top, hat aber funktioniert. Sobald es sich jedoch auf einem friedlicheren Bereich befindet, so wie das Familienleben, dann sind zu übertriebene Witze oft fehl am Platz. Daddy’s Home übertreibt es nicht, schafft es aber auch nicht wirklich witzig zu sein. Das Drehbuch fokussiert sich so sehr auf die beiden, dass zwei Drittel der Zeit, Sara, die Ehefrau außen vor bleibt, obwohl sie doch dem richtigen Vater eher was zu sagen hat als der neue Vater. Die ganze Zeit über sind Brad und Dusty am Kämpfen um die Liebe der Familie, zu Ungunsten der Story. Doch so funktioniert es eben in Hollywood. Es mag sein, dass Daddy’s Home keine große Erwartungen entfachen will, als normale Komödie wirkt der Film jedoch auch nicht. Es plätschert so vor sich hin, mit ein paar Sticheleien und einem Sidekick-Charakter Griff (Hannibal Buress), der lediglich banale Sprüch von sich gibt, jedoch nichts außer das Offensichtliche von sich gibt.

Es ist das Drehbuch, das so viel Unnötiges hineinbringt und die üblichen Töne schlägt, die man gewohnt ist. Will Ferrell hat mit seiner Laufbahn schon fast immer bewiesen, dass er witzig sein kann. Mark Wahlberg ist auch eine nicht zu verachtende Person geworden, die mit strengem, ernsteren Tönen, aber auch mit vielem guten Timing es vermag einen wirklich zum Lachen zu bringen – und das nicht nur mit seiner beeindruckenden Präsenz. An den beiden liegt es nicht. Daddy’s Homes kleines Highlight ist sogar eher ein anderer Schauspieler: Thomas Haden Church, der Brads Boss spielt. Mit seinen verrückten Geschichten bringt er etwas skurriles in den Film, der die zähe Stimmung zwischen Brad und Dusty immerhin auflöst.

Daddy’s Home ist genau das was man vom Trailer erwarten kann, aber wirklich nicht viel mehr. Linda Cardellini wird überhaupt nicht beansprucht und auch die Moral von der Geschichte wird getrübt von der Darbietung der Story. Lediglich das letzte Viertel kann möglicherweise doch unterhaltsam sein, indem gerade die Auflösung von allem angestrebt wird und sich die Story nicht mehr entwickeln muss, sondern nur noch das Offensichtliche aussprechen muss. Es ist fraglich was wirklich schief gelaufen ist. Regisseur Sean Anders hat mit Wir sind die Millers und Spritztour gezeigt, dass er überraschend witzige Komödien machen kann. Vielleicht sollten seine Geschichten sich auf der Straße abspielen und nicht mehr in friedlichen, amerikanischen Vororten.

[Wertung]

Khitos: 1.5 out of 5 stars (1,5 / 5)

Daddy’s Home – Ein Vater zu viel kommt am 21.01.2016 in die deutschen Kinos

Die Bildrechte für das Beitragsbild liegen bei Paramount Pictures.

Lass ein paar Worte da:

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.