Die Geschichten von Dr. Seuss erfreuen sich vor allem in den USA großer Beliebtheit. So ist es nicht verwunderlich, dass schon einige seiner Geschichten verfilmt wurden. Im Falle von „Der Grinch“ oder „Ein Kater macht Theater“ als Realverfilmung oder wie bei „Horten hört ein Hu!“ und nun „Der Lorax“ als Animationsfilm.

[INHALT]

Thneedville ist alles andere als eine normale Stadt. Natürliche Bäume, Gras, Blumen oder andere Pflanzen sucht man hier vergeblich. Selbst die frische Luft gibt es aus Flaschen. In dieser eigenartigen Stadt wohnt der 12-jährige Ted, der noch nie einen echten Baum gesehen hat und total in seine Freundin Audrey verschossen ist. Von ihr erfährt er auch überhaupt erst davon, dass so etwas wie Bäume existieren und ihr größter Wunsch ist es einmal einen echten Baum zu sehen.

Ted will Audrey diesen Wunsch erfüllen in der Hoffnung, dass sie ihn dann noch mehr mag. Von seiner Großmutter erfährt wer von dem Once-ler, einem mürrischen Einsiedler. Er macht sich umgehend zum Once-ler auf und erfährt, dass dieser daran schuld ist, dass alle Bäume verschwunden sind und selbst der Lorax dies nicht verhindern konnte. Einen Baumsamen konnte der Once-ler allerdings retten und den schenkt er nun Ted, damit dieser einen Baum pflanzen kann.

Dies passt dem raffgierigen Geschäftsmann und Luftmonopolisten Mr. O‘Hare allerdings gar nicht. Bäume produzieren schließlich atembare Luft, was für seine Luftgeschäfte gar nicht gut ist.

[MEINE MEINUNG]

Die Geschichten von Dr. Seuss sind bunter und überdrehter als vieles was das deutsche Publikum durch die meist düsteren Märchen der Brüder Grimm gewohnt ist. „Der Lorax“ ist da keine Ausnahme. Die künstlichen Bäume erinnern eher an Lollies und ihre Blätter zeigen durch Glühlampen die ihre Farbe wechseln die Jahreszeit an. Obwohl alles künstlich in Thneedville ist, wirkt dies gar nicht wie ein Horrorszenario, sondern ganz alltäglich und es scheint auch so, als ob niemand echte Bäume und echte Pflanzen vermissen würde und alle ganz gut damit auskämen, dass man überteuerte Luft von Mr. O‘Hare kaufen muss.

Dies ist auch der größte Kritikpunkte am Film, wirkt doch durch die bunte Welt die Geschichte um den echten Baum nicht so stark wie sie es hätte können. Mit düsteren Bildern hätte hier große Kritik an dem leichtfertigen Umgang mit unserer Umwelt geübt werden können, die zwar so auch vorgetragen wird, allerdings deutlich abgeschwächt wirkt.

Ansonsten ist „Der Lorax“ zwar auch kein filmischen Highlight, aber ein durchaus netter Film. Die einfache Liebesgeschichte und die bunte Welt spricht dabei vor allem das jüngere Publikum an, zumal der Film leider auf eine Metaebene für Erwachsene Zuschauer weitestgehend verzichtet. Zwar können auch ältere Zuschauer ihren Spaß an den bunten und schrägen Figuren des Films haben, doch gelingt es dem Film nicht Erwachsene so zu begeistern wie es Pixar in vielen Filmen schafft, indem sie Geschichten erzählen mit Figuren zu denen eben auch die Erwachsenen eine emotionale Bindung aufbauen können.

Zumindest in der Originalfassung kann „Der Lorax“ durch seine Stimmen Bonuspunkte sammeln. Danny DeVito (Batman Returns, Matilda) als Lorax, Ed Helms (Hangover, Vacation) als Once-ler, Zac Efron (17 Again, Hairspray) als Ted und Taylor Swift (Valentine’s Day, The Giver) als Audrey sorgen dafür, dass man bekannte Stimmen bei der Sichtung im Ohr hat. Doch auch wer die deutsche Synchronisation hört, braucht zumindest auf eine bekannte Stimme nicht verzichten, denn DeVito hat es sich nicht nehmen lassen in vielen Ländern, unter anderem eben in Deutschland, die Synchronisation seiner Filmfigur selbst zu übernehmen.

[FAZIT]

„Der Lorax“ ist ein netter Vertreter des Animationsfilm, der eine Mischung aus Umwelt- und Liebesgeschichte. Durch die bereits bunt gehaltene Kinderbuchvorlage geht im Film der moralische Aspekt zum Thema Umweltschutz zwar ein wenig unter, doch bleibt „Der Lorax“ eine phantasievolle Geschichte über zwei Menschen die sich mögen, die vor allem durch die schrägen Charaktere punktet. Wenn es draußen mal wieder zu stark regnet um an die echte frische Luft zu gehen, kann man durchaus mal einen Blick riskieren.

[FAKTEN]

Titel: Der Lorax
Originaltitel: The Lorax
Genre: Animation, Kinder-/Familienfilm, Komödie
Regie: Chris Renau, Kyle Balda
Drehbuch: Dr. Seuss, Cinco Paul, Ken Daurio
Stimmen (OV): Danny DeVito – The Lorax
Ed Helms – The Once-ler
Zac Efron – Ted
Taylor Swift – Audrey
Betty White – Grammy Norma
Rob Riggle – Mr. O‘Hare
Jenny Slate – Ted‘s Mom
Nasim Pedrad – Once-ler‘s Mom
Erscheinungsjahr: 2012
Land: USA
Laufzeit: 86 Minuten
Altersfreigabe: FSK freigegeben ohne Altersbeschränkung
Verleih: Universal Pictures

[Wertung]

Gnislew: 3 out of 5 stars (3 / 5)

Lass ein paar Worte da:

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.