[Einleitung]

Das griechische Kino wurde lange nicht beachtet und erfuhr nur langsam mehr Anerkennung in der Welt. Yorgos Lanthimos war einer, der frischen Wind in allen Genres hineingebracht hat. Athina Rachel Tsangari führt diese Welle von Lanthimos weiter mit Chevalier und das ist wirklich gut so.

[Inhalt]

Auf einem Boot im Ägäischen Meer haben sich sechs Männer zusammengefunden, um zu tauchen und zu angeln. Um die Zeit zu vertreiben wollen sie ein Spiel spielen, bei dem der Sieger das Chevalier erhält. Es soll ermittelt werden, wer der Beste in allem ist. Es wird einfach alles bewertet, jede Verhaltensweise, Mimik oder Körperzustand.

[Kritik]

Mit Dogtooth hat Yorgos Lanthimos eine neue Welle in Griechenland angeschlagen, die man erstmal stoppen muss. Es ist eine Art von Kino, die eigenartig ist, dafür aber faszinierend neu und fesselnd, dass es gar keiner tollen Story bedarf, sondern einfach einer Prämisse, die für die Aufmerksamkeit sorgt. Es ist ein kühles Kino, welches Filme hervorbringt, die nicht für jedermall sind, aber empfehlens wert sind für die, die mal was ganz anderes wollen.

Chevalier ist einer dieser Filme. Es geht lediglich um Männer, die das Spiel des Vergleiches ihrer Genitalien (im Film sogar buchstäblich beinahe) für eine ganzen Film durchziehen. Es geht um den Männerstolz im Alter und die generelle Sicht auf einen selbst. Es ist ein Einblick in das primitive Gehirn des Mannes, welcher seine Kräfte vergleichen will und immer der Beste sein möchte. Mit dem Spiel Chevalier wird es auf die Spitze getrieben, indem sogar die Schlafposition bewertet wird und jegliche Art von Verhalten. Es ist einfach fesselnd mit anzusehen, wie die sechs Männer sich mit Beginn des Spiels verändern und stets darauf achten, wie sie wirken vor den anderen.

Neben den sechs Männern auf dem Boot gibt es aber auch die Crew, die selbst ihr eigene Wetten abschließt und ein eigenes Spiel von Chevalier spielt. Es ist besonders witzig mit anzusehen, dass die Idee bei Männern sich fortplanzt, egal wer damit in Berührung kommt. Insbesondere kommt jeder Charakter durch das Spiel zum Vorschein und man erfährt wie jeder Mann sich sieht und worauf er besonders viel Wert legt.

Man kann sich Chevalier gerne mal an einem Nachmittag ansehen, es ist dafür gedacht. Kein überwältigendes Kino, dafür aber ein sehr interessantes und das sollte so weiter gehen.

[Wertung]

Khitos: 3 out of 5 stars (3 / 5)

Die Bildrechte für das Beitragsbild liegen bei Rapid Eye Movie

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