Nach dem frühen Tod ihrer Eltern waren die fünf Goethal-Mädchen ein Herz und eine Seele, ein eingeschworener Clan, den nichts und niemand auseinanderbringen konnte. Bis Goedele zum Entsetzen ihrer Schwestern den nervtötenden Widerlang Jean-Claude Delcorps, einen Buchhalter, heiratet. Mit seinen schlechten Witzen und seinem herablassenden Gehabe zieht er schnell den Hass seiner Schwägerinnen auf sich. Aber er hat noch mehr auf dem Kerbholz.

Um den Familienfrieden wiederherzustellen, fassen Bibi, Eva, Veerle und Becca einen Entschluss: Das Ekelpaket muss schleunigst aus dem Weg geräumt werden. Doch so viel Einfallsreichtum die Schwestern bei der Planung von jean-Claudes Ableben auch an den Tag legen, so schwierig erweist sich die Ausführung. Stets funkt ihnen irgendeine menschliche Schwäche dazwischen. Die Schwestern werden schließlich von der Nachricht überrascht, dass das Objekt ihrer Mühen durch einen Unfall im Wald umgekommen sei. Wirklich?

Das nächste Problem lässt nicht lange auf sich warten: Die Versicherungsagenten Matthias und Thomas Dewitt, die eigentlich die Lebensversicherung des Dahingeschiedenen auszahlen sollen, schöpfen Verdacht und versuchen hartnäckig, den Schwestern auf die Schliche zu kommen und ihnen einen Mord nachzuweisen – womit dann die Auszahlung der Lebensversicherung, die ihnen den finanziellen Ruin brächte, hinfällig wäre. Ohne es zu ahnen, begeben sich auch die Agenten in Lebensgefahr…

Filminfos
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O-Titel: Clan (BE 2012)
4 DVDs in 1 Box
Dt. Vertrieb: Edel:Motion Germany
VÖ: 19.6.2015
FSK: ab 16
Länge: ca. 513 Min.
Regisseure: Kaat Beels, Nathalie Basteyns
Drehbuch: Bert Van Dael, Malin-Sarah Gozin u.a.
Musik: Melcher Meirmans, Merlijn Snitker, Chrisnanne Wiegel

Die Rollen und ihre Darsteller: Eva (Barbara Sarafian)

Veerle (Kristine Van Pellicom),
Birgit (Ruth Becquart),
Rebekka (Maaike Neuville)
Goedele (Inge Paulussen)
Jean-Claude (Dirk Roofthooft)
Thomas Dewitt (Robbie Cleiren)
Matthias Dewitt (Geert Van Rampelberg)
u.a.
Preis: 31,99 EUR (Neupreis bei Amazon.de)

DIE EPISODEN
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Die 5 Schwestern:

  1. Birgit (Bibi), mit Wouter verheiratete Bibliothekarin, Mutter zweiter Söhne, seit einem von Jean-Claude verursachten Autounfall einäugig;
  2. Eva, die älteste, Finanzfrau, dank Jean-Claude nicht nur gescheiterte und nunmehr unfruchtbare Mutter, sondern auch verhinderte Finanzchefin;
  3. Veerle, Krankenschwester und Giftexpertin, verheiratete Mutter dreier Kinder, hat Ben als Liebhaber;
  4. Becca, lebenslustig, naiv, häufig wechselnde Liebhaber, Masseurin, beste Freundin von Jean-Claudes unkonventioneller Mutter Mine;
  5. Goedele (ausgesprochen: Hudele), seit 15 J. Gattin Jean-Claudes, Mutter der 12-jährigen Bloeme, opfert sich auf.

Jean-Claude Delcorps: Sohn des verschwundenen Gaston und der häufig vermisst gemeldeten Mine Delcorps, Buchhalter, großer Anhänger übler Streiche, spricht am Telefon mit verzerrter Stimme, Überlebenskünstler, Katzenhasser, hütet mehrere finstere Geheimnisse.

Folge 1: „Blutsbande“ (2. November)
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Während die Goethals-Schwestern sich auf die Beerdigung ihres Schwagers Jean-Claude vorbereiten, stellen zwei Versicherungsagenten Nachforschungen an, um der Auszahlung von Jean-Claudes Lebensversicherung zu entgehen. Irgendetwas scheint mit Jean-Claudes Tod nicht zu stimmen. (Text: Sony Entertainment Television) Immerhin hatte der Verblichene 1,6 Promille Alkohol im Blut.

Zuerst befragen die Agenten die Witwe Goedele, doch sie will zum Todeszeitpunkt allein daheim gewesen sein. Was natürlich gelogen ist: Sie war angeblich bei ihren vier Schwestern. Nun wird Kriegsrat gehalten. Allerdings ohne die offensichtlich unschuldige Goedele…

Mein Eindruck

Diese Folge dient sozusagen als Vorspiel. Wir sehen, wie verschiedene Leute auf die aufgebahrte Leiche Jean-Claudes reagieren. Erstaunlicherweise tauchen auch ein paar chinesisch aussehende Gentlemen auf, die voll Verachtung auf die Leiche spucken. Dieses Rätsel muss also ebenfalls gelöst werden. Womit hat sich Jean-Claude eigentlich diesen Hass zugezogen? Die erste von vielen Rückblenden entführt den Zuschauer in die Vergangenheit der Schwestern…

Folge 2: „Inferno“
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Die Dewitt-Brüder statten der ältesten Schwester Eva einen Besuch ab. Sie wollen herausfinden, was hinter dem Brand steckt, der damals das Familien-Chalet zerstörte. Die Geschwister befürchten, dass man ihnen langsam auf die Schliche kommt. (Text: Sony Entertainment Television)

Mein Eindruck

Jean-Claude muss sterben, so viel ist mal klar. Wozu benutzt er einen Stimmenverzerrer und schaltet sein Fitnessrad an, ohne darauf zu strampeln? Eva hatte mal was mit ihm, aber welche Folgen hatte das? (Das erfahren wir in der letzten Episode.) Vor zehn Monaten erfoglte der erste Anschlag: Jean-Claude und Goedele haben ein Ferienhaus in den Wäldern der Ardennen bei Malmedy. Eva und Bibi führen einen Probelauf durch, doch plötzlich wird daraus Ernst. Freunde der Pyrotechnik kommen hier voll auf ihre Kosten.

Folge 3: „Lebertag“
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Die Schwestern schmieden ein weiteres Mordkomplott, für das sie Veerles medizinische Expertise benötigen. (Text: Sony Entertainment Television) Rückblende: Veerle ist schwer in der Bredouille, als die verheiratete Frau nach einem Schäferstündchen mit ihrem Lover Ben von Jean-Claude zur Rede gestellt wird und er sie eine Hure nennt: „Es ist eine Schande.“ Klar: Er muss sterben, bevor alles den Bach runtergeht.

Diesmal muss es mit Gift klappen. Es soll mit der alljährlichen Leber verabreicht werden, die die treu sorgende Goedele stets im China-Restaurant gegenüber kauft. Doch diesmal spielt Jean-Claude den Chinesen einen bösen Streich, der Folgen hat. Es gibt am Ende des Tages auch ein Opfer, doch leider nicht das geplante…

Mein Eindruck

Endlich ahnt der Zuschauer, wie der Hase in dieser Serie läuft: In einer ironischen Mischung aus Drama, Komödie und danse macabre verfolgen wir gebannt, was alles schiefgehen kann, wenn man einen Menschen beseitigen will. Die Götter, die dies vereiteln, haben verschiedene Namen: Dummheit, Schusseligkeit, Liebe und ganz besonders oft Zufall. Aber niemals Schicksal.

Folge 4: „Hochspannung“
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Die Dewitt-Brüder setzten alles daran, um an Jean-Claudes Autopsiebericht zu kommen. Bekka bringt derweil mit einer Idee neuen Schwung in das Mordkomplott. (Text: Sony Entertainment Television) Schon in der ersten Folge haben die beiden Agenten der nichtsahnenden Goedele die Unterschrift für die Einwilligung abgeluchst, den Körper von Jean-Claude obduzieren zu dürfen. Was wird die Gerichtsmedizinerin melden?

Rückblende: Bekka hatte von Goedele einen Kredit erbeten, um das Gebäude für ihren Massagesalon in Vredegen kaufen zu können. Die Bank wollte ihr kein Geld leihen. Die gutmütige Goedele hatte ihr das Darlehen auch versprochen, doch Bekka hat sich zu früh gefreut: Jean-Claude, der auf dem Geld sitzt, weigert sich, auch nur einen Cent herauszurücken. Klar: Er hat den Tod schon tausendfach verdient! Aber wie stellt amn es diesmal an? Da hat Bekka eine zündende Idee, die auf Hochspannung basiert. Jean-Claudes Himmelfahrt ist für Ostern geplant…

Mein Eindruck

Die Götter Zufall, Katzenhass und Schusseligkeit haben sich diesmal verschoren, das heroische Vorhaben zu vereiteln. Man kann sich nur wundern, wie vertrackt dieser Mord eingeleitet und vereitelt wird. Ahnen die Agenten wirklich immer noch nichts? Sie müssen auf den Kopf gefallen sein. Doch nein: Thomas wird in Kürze erstmals Vater, und Matthias hat sich in die fesche Bekka verguckt. Na, das kann was werden.

Folge 5: „Auge um Auge“
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Ein Familienausflug der Goethals-Schwestern endete vor einiger Zeit in einem regelrechten Blutbad. Die Dewitt-Brüder wollen Birgit alias Bibi zum genauen Ablauf des Tages befragen. Dies reißt eine alte Wunde aus der Vergangenheit wieder auf. Wird das Geheimnis hinter ihrer Augenklappe endlich gelüftet? (korr. Text: Sony Entertainment Television)

Rückblende: Muttertag. Ausgerechnet an diesem Tag der Frau fällt es Jean-Claude ein, seine Schar von Schwägerinnen zum Paintball-Match einzuladen. Dazu gehen Belgier offenbar nicht in den Wald, sondern in einen speziell dafür eingerichteten Parcours. Ein Trainigsleiter bereitet die teilnehmer darauf. Schon jetzt fällt Goedele durch ihre Furchtsamkeit auf. Sie wird in der zweiten Runde das Häschen spielen, das von den anderen gejagt wird. Endlich kann Bibi zeigen, was für eine hervorragende Armbrustschützin sie – auch mit Paintball. Doch es kommt zu einem blutigen Zwischenfall…

Mein Eindruck

Eine echte Action-Episode, gespickt mit rasant geschnittenen Bilder, tiefschwarzem Humor und erschreckender Tragik, die den Zuschauer unvermittelt zwischen die Augen trifft. Wer sich wundert, wie tödlich Paintballkugeln eigentlich sein, der wird hier darauf hingewiesen, dass sich jedes Objekt, das ausreichend gefroren und solide ist, auch als Geschoss eignet.

Folge 6: „In der Schlinge“
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Für die Versicherungsmakler DeWitt, die den Tod Jean-Claudes klären müssen, spitzt sich die Lage zu. Sie erfahren, dass ihr Vater vor seinem Tod Versicherungsgelder veruntreut hat und sie überhaupt nicht imstande wären, die Versicherung Jean-Claudes auszuzahlen. Rückblende: Goedele hat sich zu Lebzeiten ihres Mannes einer Selbsthilfegruppe einsamer Frauen angeschlossen, um das eingeschlafene Liebesleben mit Jean-Claude wieder aufzuwecken.

Parallel hierzu geht jean-Claude perfider Plan auf, Evas Kandidatur für den Posten der Finanzdirektion platzen zu lassen: Der Chef weist ihre Kandidatur zurück. Das Vorhaben der Schwestern, Jean-Claude umzubringen, steht nach den vielen gescheiterten Versuchen auf der Kippe. Nachdem dessen Versuche, Wouter von der Affäre seiner Frau Veerle in Kenntnis zu setzen, aber immer massiver werden, beschließen die vier Frauen, sein Leben endgültig durch einen inszenierten Selbstmord in der Garage zu beenden. (korrigierter Text: ZDF)

Leider hat auch eine Garage so ihre Tücken und Eigenheiten, von denen sich eine Hausfrau nichts träumen ließe. Und dann sind da immer auch die ach so lieben Nachbarn…

Mein Eindruck

Diesmal sieht es ganz so aus, als hätten es die vier Schwestern geschafft: Jean-Claude, mit der Vergewaltigungsdroge Rohypnol -gelobt sei Veerle! – außer Gefecht gesetzt, ist den Erinnyen wehrlos ausgeliefert. Der Strick um seinen Hals sieht stabil genug aus, um seinen Zweck zu erfüllen. Leider trifft das für den Metallbalken“, an den sie ihn hängen, weniger zu…

Wieder einmal sind die Vollprofis am Werk, und der Freund des gepflegten Mordens freut sich bereit auf einen erfolgreichen Abschluss. Zu früh gefreut. Leider mangelt es dieser Episode ein klein wenig an Plausibilität, aber das macht die makabre Komik wieder wett. Überdeutlich ist wohl auch die versteckte Botschaft, dass der Spieß sich umdrehen lässt: Die Vergewaltigungsdroge Rohypnol wird nun auf den potentiellen Vergewaltiger angewandt. Dieser Schuss geht leider ins Leere, denn wie sich schon bald zeigt, ist Jean-Claude jedwedem Geschlechtsverkehr abhold – erklärt wird das aber nie.

Folge 7: „Hilfestellung“
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Im Fokus der Versicherungsvertreter DeWitt, die den Tod Jean-Claudes aufklären sollen, steht erneut Veerle. Auch haben sie herausgefunden, dass die vier Schwestern einen Privatdetektiv auf Jean-Claude angesetzt haben. Aber was hatten die Schwestern genau vor? Nachdem Jean-Claude auch den inszenierten Selbstmordversuch der vier Schwestern überlebt hat, fällt Goedele nach einem hitzigen Wortwechsel die Treppe herunter. Dass sie, wie es tatsächlich der Fall war, nur auf einer Zeitung ausgerutscht ist, wollen ihre Schwestern nicht glauben und beschuldigen Jean-Claude insgeheim des versuchten Mordes.

Um ihn loszuwerden, heuern sie einen Auftragskiller an – und zur Ablenkung einen Privatdetektiv. Veerle allerdings verwechselt die Unterlagen und händigt dem Killer die Daten des Detektivs aus… Mathias und Rebekka kommen sich in der Zwischenzeit trotz der schwierigen Situation immer näher. (Text: ZDF)

Mein Eindruck

Für mich ist dies die peinlichste Episode der ganzen Serie. Die Killer nämlich entsprechen derart den gängigen Klischees, dass ihr bloßes Auftauchen bei mir Lachkrämpfe auslöste. Aber immerhin erklärt diese völlig überflüssige Episode, wie es dazu kommt, dass der angeheuerte Privatdetektiv spurlos verschwand.

Folge 8: „Tiefgefroren“
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Die Nachforschungen der Versicherungsmakler DeWitt gehen nur schleppend voran. Währenddessen kommt heraus, dass Jean-Claude, gemeinsam mit seiner Mutter, den eigenen Vater Gaston im Keller tiefgefroren hat. Und das nur, weil er die Rente weiterhin kassieren wollte. Jean-Claude ergattert in der Zwischenzeit den Posten des Finanzdirektors – nachdem sein Vorgänger wegen einer homoerotischen Geste gegenüber seinem Chef entlassen wurde.

Weil Goedele weiterhin von ihrem Mann abgewiesen wird und sich von ihrer Tochter Bloeme den Vorwurf eines Bauerntrampels (sie sagt: „Dorftrottel“) gefallen lassen muss, beschließt sie, nach einem neuen Hobby zu suchen. Und Mathias DeWitt entschließt sich trotz der prekären Situation, Bekka zu helfen. (korr. Text: ZDF)

Mein Eindruck

Allmählich gelangt die Serie auf die Zielgerade – und wird von Folge zu Folge makabrer. Mittlerweile sind neun Tage vergangen, seit Jean-Claude bestattet wurde. Doch die Agenten bohren weiterhin in der Vergangenheit. Eine weitere Rückblende führt zurück in den September, also etwa einen Monat vor Jean-Claude Ableben. Bekka hat die erstaunliche Entdeckung gemacht, dass Jean-Claudes Mutter Mine ihren verstorbenen Mann eingefroren hat – und dass Jean-Claude regelmäßig zu Besuch kommt, um diese Tatsache zu überprüfen. Schließlich hängt für ihn eine Zusatzrente davon ab. Diese regelmäßigen Besuche macht sich Bekka nun zunutze, um ihn in der Kühlkammer einzusperren. Klappe zu, Affe tot?

Folge 9: „Grabesstille“
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Die Brüder DeWitt befragen Rebekka nach einer Nacht, in der sie betrunken auf dem örtlichen Friedhof aufgegriffen wurde. Sie gibt ein misslungenes Date als Grund an, doch die Versicherungsmakler vermuten einen anderen Grund, warum sie sich dort aufgehalten hat.

Rückblende: Tatsächlich hat Rebekka beobachtet, wie Jean-Claude seine toten Eltern aus dem Kühlraum in ein Familiengrab praktizieren wollte. Das gelang ihm auch. Doch sie schweigt. In einem Rückblick verkündet Jean-Claude bei einem gemeinsamen Familienessen anlässlich Goedeles 40. Geburtstag, mit ihr in die Ardennen zu fahren, obwohl die Schwestern mit ihr feiern wollten.

Vor der Abfahrt findet Robert, den Jean-Claude mit seinen Streichen als Kinderschänder diffamiert hat, heraus, dass Goedeles Mann hinter den Beschuldigungen steckt. Unterdessen verliert Eva ihren Job und beichtet ihren Schwestern, dass sie einmal von Jean-Claude schwanger war, als er sich während eines Wochenendes in den Ardennen an ihr verging (siehe oben). Die sind erschüttert und wollen den nächsten Mordversuch aber erst nach Goedeles Geburtstag durchführen. Sie wollen Goedele an diesem Tag mit ihrem Besuch im Urlaub überraschen. Dort angekommen, erfahren sie überrascht von Goedele, dass ihr Mann tot ist. (Text: ZDF)

Mein Eindruck

Diese Episode bietet nicht nur jede Menge makabre Nachtszenen wie aus einem Dracula-Film, sondern auch zwei interessante Sexszenen. Diese finden im Ardennen-Ferienhaus statt. Die erste zeigt Eva mit ihrem Lebensgefährten Willem, von dem sie sich ein Kind erhofft, der aber ständig auf Geschäftsreisen ist. Die seltene Gelegenheit wird weidlich genutzt – bis er den fatalen Hunger nach Essen verspürt. Diese Chance lässt sich Willems Rivale nicht entgehen und macht sich über die wartende Eva her…

Auch hier mangelt es der Handlung wieder erheblich an Plausibilität. Es mag ja lustig sein, wenn Bekka entdeckt, dass sie nicht Jean-Claude, sondern ihre liebe „Oma“ eingefroren hat. In der Folge beschattet sie den Übeltäter bei seinen nächtlichen Aktivitäten. Pure Pulp Fiction ist auch die Sequenz im Ferienhaus. Die Verbindung aus Tod, Grab und Sex ist durchaus starker Tobak.

Folge 10: „Tote Hose“ (11. November)
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Oktober. Auf einmal ist Jean-Claude wie von selbst tot. Sofort beginnen die Schwestern zu rätseln, wer Jean-Claude umgebracht haben könnte. Sie beschuldigen sich gegenseitig: Veerle und Rebekka wirken auf Eva und Birgit verdächtig. Ein Katz-und-Maus-Spiel beginnt, das aber einen unerwarteten Gewinner hervorbringt.

Mathias DeWitt bricht am folgenden Tag in das Ferienhaus ein und findet das Häkelzeug, sowie einen Film, in dem eine Frau auf dieselbe Weise wie Jean-Claude umkommt. Er trifft sich umgehend mit Rebekka, um ihr von seinen Entdeckungen zu berichten. Zwar erhält sie von den Schwestern den Auftrag, Mathias zu vergiften, entscheidet sich aber dagegen. Sie einigen sich darauf, die Beweismittel zu vernichten, so dass die DeWitts nicht mehr im Zahlzwang stecken und die Schwestern nicht überführt werden können. (Text: ZDF)

Mein Eindruck

Natürlich verrate ich hier nicht (wie das ZDF) den Täter. Die Episode ist zunächst nicht sonderlich spannend, denn die Schwestern und Agenten finden das, was wir schon längst kennen: Jean-Claudes verborgenes Doppelleben. Eine Prise Strychnin, die auf Irrwege gerät, versetzt den Zuschauer in Spannung. Aber erst eine weitere Rückblende enthüllt den wahren Täter. Endlich erhält Jean-Claude was er schon seit langem verdient hat.

Die Tötungsmethode ist derart abwegig, dass niemand den wahren Täter je ermitteln wird – vorausgesetzt, Matthias hält dicht, verrät seine Erkenntnis aber Bekka. Nun muss er sterben, oder? Strychnin gibt es ja schließlich genug, findet Bekka. Bis zum letzten Bild bleibt die Frage offen, welches Schicksal Matthias zugedacht war – und welches Bekkas Ratte ereilt hat.

Die DVD
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Technische Infos

Bildformate: 1,77:1 (16:9)
Tonformate: D in DD 2.0, Flämisch in DD 2.0
Sprachen: D, Flämisch
Untertitel: keine

Extras:
Trailer

Mein Eindruck: die DVD
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Die Qualität von Bild und Ton liegt auf normalem Fernseherniveau, bietet also gerade mal das Nötigste, also Stereoton. Untertitel gibt es wie üblich keine, aber wer des Flämischen mächtigen ist, kann sich diese Tonspur anhören.

Extras:

1) Trailershow

a) Inspektor Barnaby vol. 22
b) Blutsbande Staffel 1
c) Death in Paradise Staffel 3
d) Case Histories vol. 2 (mit Privatdetektiv Brody)

Unterm Strich
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Die schwarze Komödie weiß durchaus zu unterhalten, sofern man einen Sinn für makabren Humor mitbringt. Aber diese detektivische Ermittlung ist lediglich das Vehikel, um den wahren Inahlt transportieren zu können. In der Verpackung finden sich zahlreiche Schicksalsschläge, die spezifisch für Frauen mittleren Alters (zwischen 30 und 50) sind: aufgedeckte Affären, herbeigeführte Fehlgeburten, intrigant eingefädelte Karriereknicks, tiefgefrorene Senioren, Geldnöte sowieso und diverse Nöte und Freuden mit Kindern.

Natürlich werden auch Männer Opfer von Jean-Claudes Sinn für Schabernack, seien sie nun Homosexuelle oder vermeintliche Pädophile. Vermutlich ist dies das mehr oder weniger „wahre Leben“. Aber mir kommt es so vor, als habe hier die Dramaturgie ganz erheblich nachgeholfen. Das liegt vor allem an der recht einseitig gehaltenen Darstellung von Jean-Claude, dem zentralen Übeltäter, der wie ein Vorort-Tyrann allen das Leben zur Hölle macht. Er zeigt niemals Reue, allenfalls mal körperliche Schwäche und Amnesie (Rohypnol erzeugt auch Vergessen).

Mir hat die Serie erst auf der Zielgeraden gefallen, als klar wurde, dass alle Schwestern mit ihren Plänen gescheitert sind, Jean-Claude um die Ecke zu bringen. Tja, und kaum hatte ich das gedacht, als auch schon die nächste Überraschung kam. So gesehen, bietet die Serie also eine ausgewogene Mischung aus Spannung, Komödie, Tragik und Romantik.

Die Sozialkritik muss man mit der Lupe suchen, und ich wünsche jedem Glück, der sie findet. Aber es gibt sie. So ist etwa das Karrierespiel bei Jean-Claudes und Evas Arbeitgeber keineswegs fair und an Leistung orientiert, sondern jeder kommt nur voran, wenn er dem Chef nach dem Mund redet – auch eine Form der Tyrannei. Dass Sexismus (von Rassismus gar nicht zu reden: alle Angestellten und Hausbesitzer sind Weiße, und Chinesen werden hinausgeekelt) in der Firma wie auch im Vorort fröhliche Urständ feiert, dürfte nicht verwundern. Das ist nur ein Beispiel für die Hölle der Vorstadt, die Liste ließe sich beliebig verlängern.

Die DVD

Außer Werbung und einem passablen Klang- und Bild-Angebot zeichnet diese DVD-Box nichts aus. Hier wurde vom Vertrieb Edel-Germany kaum etwas investiert. Denn die Synchronisation stammt ja vom ZDF und dessen Vertragsstudio, das die Sprecher beschäftigte.

[Wertung]

Mima2016: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

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