Detective Inspector Humphrey Goodman (Kris Marshall) und sein Team sind zurück und stehen auf der wunderschönen Karibikinsel Saint-Marie vor einigen kniffligen Ermittlungen. Mal erwischt es den Präsidenten des lokalen Cricket-Clubs, ein andermal einen Wissenschaftler – und schließlich führt ein besonders verzwickter Fall die Ermittler sogar bis nach London…

Es sind aber nicht nur die Fälle, die den Ermittlern zu schaffen machen! Detective Inspector Humphrey Goodman erwartet sehnsuchtsvoll die Rückkehr einer alten Bekannten aus dem fernen London. Der einheimische Polizist JP ist gerade frisch verheiratet und fühlt sich den Anforderungen des Ehelebens ganz und gar nicht gewachsen. Seine Kollegin Florence Cassell wird derweil vom Tod einer ehemaligen Schulfreundin überrascht. Doch Ablösung ist in Sicht: Jack Mooney (Ardal O’Hanlon) löst Humphrey ab.

Schaffen es die Ermittler auch diesmal zwischen verzwickten Fällen und ihrem häufig komplizierten Privatleben in der karibischen Sonne einen kühlen Kopf zu bewahren?

Filminfos

O-Titel: Death in Paradise, season 6 (GB 2017)
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Studio: Edel Germany GmbH
Erscheinungstermin: 21. Juli 2017
EAN: 4029759121596
Spieldauer: 414 Minuten
Regisseur(e): Claire Winyard, Jermain Julien, Richard Singny, Simon Delaney
Darsteller: Kris Marshall (Humphrey), Josephine Jobert (Florence Cassell), Danny John-Jules (Dwayne), Tobi Bakare, Ardal O’Hanlon (Jack Mooney), Sally Bretton (Martha Lloyd) u.a.
Anzahl Disks: 4

Die EPISODEN

Folge 1: Erschütterungen (Episode 1)

Als ein Wissenschaftler beim Erklimmen eines aktiven Vulkans überraschend den Tod findet, deutet alles auf natürliche Ursachen hin. Doch der Fall erweist sich für Humphrey (Kris Marshall) und sein Team als ausgesprochen schwierig … (Text: Sky)

Mein Eindruck

Warum ging der Seismologe nachts durch stockdunklen Dschungel, ohne eine Taschenlampe mitzunehmen? Dieses kleine Detail verwirrt Inspector Humphrey, während alle anderen Indizien auf einen möglichen Herzinfarkt hindeuten. Aber Todesursache war Ersticken, nicht Infarkt. Als er der Spur des Geldes folgt, stößt er auf erste Auffälligkeiten; die Untersuchung der Emails des Verblichenen führt zu einer geklauten Urheberschaft, und ein Anruf bei der irischen Passbehörde auf eine falsche Identität. Dann stößt auch noch der Commissioner Humphrey auf einen weiteren Verdächtigen – den Bürgermeister persönlich…

Alles in allem ein kniffliger Fall mit einer höchst überraschenden Auflösung.

Folge 2: Über den Klippen (Episode 2)

Die Literaturwissenschaftlerin Helen Monroe, eine ehemalige Schulfreundin von Florence Cassell (Joséphine Jobert), wird tot am Fuße einer Klippe aufgefunden. Der Fall geht ihr persönlich sehr nah. Kann sie bei den Ermittlungen einen klaren Kopf bewahren? (Text: Sky)

Mein Eindruck

Der Fall befasst sich mit einem Kultroman der Insel, dem „Flammenbaum“, einer Schmonzette, doch die Literaturwissenschaftlerin Helen Monroe ist drauf und dran, publik zu machen, dass die angebliche Autorin ihr Werk von ihrer verschwundenen Schwester geklaut hat. Als die Cops diese Schwester in einer abgelegenen Hütte, einem der Romanschauplätze, ausfindig machen, fliegt der Schwindel auf.

Doch wie konnte Helen Monroe von der Klippe gestoßen werden, wenn doch alle vier Verdächtigen während der Romanlesung im Publikum saßen? Es dauert lange, bis Humphrey den nötigen Geistesblitz hat, um die fatale Rolle der Technik im modus operandi zu erkennen. So und mit der Erklärung anderer Details kann er den Täter überführen. Helen Monroe hätte mit ihren Enthüllungen mindestens ein Lebenswerk zerstört – und bezahlte dafür mit ihrem Leben.

Folge 3: Die einsame Insel (Episode 3)

Das romantische Wochenende von Humphrey (Kris Marshall) und Martha Lloyd (Sally Bretton) im Hotel Cecile hat noch gar nicht richtig begonnen, da werden sie mit einem grausamen Verbrechen konfrontiert: In der ersten Nacht ihres Aufenthalts wird der Hotelbesitzer brutal ermordet. (Text: Sky)

Mein Eindruck

Wenn alle vier Mordverdächtigen sich in Humphreys Blickfeld befanden, als er gerade mit Martha dinierte und der Mord geschah, wie konnte der Täter dann das Messer in den Bauch des Opfers stoßen? An der Außenfassade finden sich keinerlei Spuren, die auf einen Einbruch hindeuten könnten. Kurzum: Der Mord war unmöglich, und doch geschah er.

Erst als das der Spur des Geldes folgt und auch das Handy des Opfers untersucht, kommt ein wenig Licht in die Sache. Aber erst eine ganz bestimmte Beziehung klärt den Fall auf – und erklärt auch, wi sich Armbanduhr und Brieftasche des Opfers finden. Es half nämlich vor seinem Tod, die Spuren zu verwischen, um den Täter zu decken – perfide!

Als Bruder des Opfers tritt ein alter Bekannter auf: der Darsteller des zweiten Assistenten von Inspektor Barnaby (John Nettles), dessen Namen mir leider entfallen ist.

Folge 4: Cricket im Blut (Episode 4)

Jerome Martin (Treva Etienne), Präsident des Cricketclubs von Saint-Marie, wird eines Morgens erschossen inmitten des Spielfelds aufgefunden. Der Verdacht fällt sofort auf seine Clubkameraden – doch wer von ihnen kommt als Täter in Frage? Detective Inspector Humphrey Goodman (Kris Marshall) und seinem Team stehen knifflige Ermittlungen bevor … (Text: Sky)

Mein Eindruck

In vielen ehemaligen Kolonien Großbritanniens, etwa in Indien, herrscht immer noch Begeisterung für das Cricket-Spiel, welches im Grundsatz an Baseball erinnert, aber viel komplizierter ist. Auch der Commissioner von Saint Marie ist ein Cricket-Fan und besucht seinen Lieblingsklub. Als dessen Präsident tot auf dem heiligen Rasen aufgefunden wird, drängt er Humphrey, den Fall rasch aufzuklären. Natürlich ist aber mal wieder alles ganz anders als gedacht. Aber der Fall beleuchtet die gewinnbringende Schattenseite jedes Sports (wie schon so oft in dieser Serie): Gewinnsucht, Lügen, Erpressung und die daraus resultierende Tragödie.

Ganz nebenbei ergibt sich aus der Romanze zwischen Humphrey und Martha eine Komödie. Sie mündet in ein tragikomisches Finale.

Folge 5: Tod an Bord (1) (Episode 5)

Auf Saint-Marie ist ein geheimnisvoller Bootskapitän umgebracht worden. Seine Todesumstände erweisen sich als sehr merkwürdig. Für Humphrey (Kris Marshall), Dwayne (Danny John-Jules) und Florence (Joséphine Jobert) nimmt der Fall eine ungewöhnliche Wendung, als sie einen Manschettenknopf mit dem Emblem einer Investmentbank finden. Ihre Ermittlungen führen sie von ihrer beschaulichen Karibikinsel bis in die regnerische Millionenmetropole London. (erweiterter Text: Sky)

Mein Eindruck

Denn die Verdächtigen sind gleich vier Gentlemen aus dem Bankenbezirk von London. Frank Henderson und Martin West sind Veteranen im Geldgeschäft, Dominic Green und Steve Thomas hingegen noch feucht hinter den Ohren. Als die Beamten aus der Karibik ein zweites Mal mit Frank Henderson sprechen wollen, staunen sie nicht schlecht: Henderson liegt tot über seinen Schreibtisch gebeugt, in seiner Hand einen Revolver. Steve Thomas will ihn gefunden haben, aber darf man dem Anschein trauen, fragt sich Humphrey. Natürlich nicht. Höchste Zeit, sich mit der Vergangenheit der vier Verdächtigen zu beschäftigen.

Der Londoner Kollege Jack Mooney meldet sich zuerst per Skype, so als ob das jetzt in Mode sei. Er hat seine Frau verloren, aber seine Tochter Siobhan ist ein aufgewecktes Mädel, das ihm in seinem Kummer eine große Stütze ist. Wie Humphrey in seinem Liebeskummer herausfindet, steckt Jack voller Lebensweisheiten. Unterdessen spürt Dwayne seinen Vater auf, der sich in einem Londoner Ghetto versteckt hält. Mit Daddy hat Dwayne noch ein Hühnchen zu rupfen, und als er in seiner Vergangenheit gräbt, stößt er auf den Grund, warum Dad ihn und Mom seinerzeit sitzenließ.

Folge 6: Tod an Bord (2) (Episode 6)

Das Ermittlerteam um Humphrey Goodman (Kris Marshall) und Jack Mooney (Ardal O’Hanlon), einem Detective Inspector der Londoner Polizei, untersucht den mutmaßlichen Selbstmord des Bankers Frank Henderson (Julian Wadham). Ausgerechnet er war in ihrem aktuellen Fall der Hauptverdächtige… (Text: Sky)

Mein Eindruck

Das fängt ja gut an: „Früher an diesem Nachmittag“ wird eingeblendet, dann beginnt eine Rückblende, die sich als nicht sonderlich hilfreich erweist, um das Rätsel zu lösen, das Henderson Selbstmord umgibt. Im Gegenteil: Henderson stand kurz vor einem erfolgreichen Abschluss mit dem Kunden Mike Wilson, als der Schuss gehört wird.

Offenbar müssen die Ermittler noch weiter zurück in die Vergangenheit: Der getötete Bootsbesitzer Tom Lewis war nicht nur Hendersons alter Freund, sondern auch ein zwielichtiger Schmuggler, dessen Freundin Sophie über alles Bescheid wusste – aber natürlich den Bullen kein Sterbenswörtchen verriet. Aber in der Vergangenheit liegen noch viel kompliziertere Verbindungen, die aber endlich das doppelte Motiv für Hendersons Ermordung verraten. Es war die Putzfrau, nicht der Gärtner, könnte man sagen.

Humphrey macht seiner Freundin Martha endlich den ersehnten Heiratsantrag (eingedenk einer von Mooneys Weisheiten) – und tauscht seinen Job mit Mooney. Mooney sagt nicht nein.

Folge 7: Sankta Ursula (Episode 7)

Als ein Tourist (John Ross Bowie) nach Saint-Marie zurückkehrt und einer verurteilten Mörderin (Olivia Llewellyn) nachträglich ein Alibi verschafft, muss der entsprechende Fall nach sieben Jahren neu aufgerollt werden.

Damals war Julie, eine Redakteurin der „Saint Marie Times“ (Susannah Doyle), brutal ermordet worden. Ihre Kollegin Nadine wurde eingesperrt und starb im Knast. Für Detective Inspector Jack Mooney (Ardal O’Hanlon) ist es die erste Mordermittlung nach seiner Ankunft auf Saint-Marie. Um doch noch den wahren Täter zu entlarven, nimmt er die alten Ermittlungsakten genauestens unter die Lupe. (Text: Sky)

Mein Eindruck

Wieder gibt es, wie so oft, einen großen Kreis von Verdächtigen: die lieben Kollegen der Verblichenen. Ebenfalls hinderlich ist für Mooney der Umstand, dass die Leiche der angeblich Getöteten unauffindbar ist. Doch das soll nicht lange so bleiben, denn Mooney weiß, wozu ein Bodenradargerät imstande ist…

Wenn von „niedrigen Beweggründen“ die Rede ist, denken die Leute immer gleich an Gründe, die südlich der Gürtellinie liegen. Doch was Mooney nun zutage fördert, ist dermaßen verkommen, dass für „niedrig“ ein neues Synonym erfunden werden muss.

Trickreich ist auch Mooneys Verbindung zu dem titelgebenden Feiertag. Nicht, was auf dem Notrufband zu hören, sondern was vielmehr NICHT zu hören ist, erstaunt: keine Musik an einem Feiertag in der Karibik? Unvorstellbar! Nun kommt Mooneys besonderes Talent zum Vorschein: das Re-enactment. Dieses Nachspielen einer wichtigen Szene kommt dem Amateur-Rollenspiel recht nahe. Mooney beherrscht es so gut, dass die Verdächtigen (und seine neuen Kollegen!) regelmäßig überrumpelt werden.

Erstmals hören wir hier auch vom Phänomen der Bilokation, zu der St. Ursula fähig gewesen sein: die Fähigkeit, an zwei Orten gleichzeitig zu sein. Aber hatte eine der in den Fall verwickelten Personen ebenfalls diese Fähigkeit? Höchst unwahrscheinlich, findet Mooney und gräbt tiefer. Buchstäblich.

Folge 8: Späte Rache (Episode 8)

Auf Saint-Marie steht die Wahl des Bürgermeisters bevor. Doch am Wahltag selbst wird der Favorit Victor Pearce (Geoffrey Burton), ein örtlicher Unternehmer, niedergestochen – und das genau in dem Moment, als er seine Stimme abgeben will. Auch die anderen drei Kandidaten waren vor Ort, unter ihnen die sympathische Barbesitzerin Catherine. Detective Inspector Jack Mooney (Ardal O’Hanlon) nimmt die Ermittlungen auf … (Text: Sky)

Mein Eindruck

Jack Mooney betreibt auch diesmal wieder sein Rollenspiel und stellt, unterstützt durch Rückblenden, seine Theorie vor, um einen der Verdächtigen nach dem anderen auszuschließen. Aber was übrigbleibt, ergibt keine Sinn! Wenn er jedoch den Kreis der Verdächtigen erweitert, stößt er endlich auf Gold – sofern er bereit, das schier Unmögliche zu akzeptieren, das dabei herauskommt.

Durch seine Ermittlung greift er in die Innenpolitik der Insel ein. Deshalb ist die Anwesenheit und Protektion des Commissioners unerlässlich. Letztes Endes sorgen auch Dwayne und Japan dafür, dass Catherine, in deren bar sie ihre Abend-Drinks einzunehmen pflegen, die Oberhand über einen schmierigen, korrupten Geschäftsmann behält. Man muss eben dem Glück eben ein wenig nachhelfen. Gut, wenn man direkten Zugriff auf Überwachungsvideos von angeblich „diskreten“ Hotels hat…

Die DVD

Technische Infos

Bildformate: 1,78:1 (16:9)
Tonformate: DD 2.0
Sprache: Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: keine
Extras: keine

Mein Eindruck: die DVD

Das Bild ist gestochen scharf und der Ton erschallt auf einem akzeptablen Fernseherniveau. Großes Kino sieht anders aus und klingt besser. Aber darauf kommt es nicht an. Untertitel hat sich das ZDF auch gespart, und so ist der Zuschauer auf die deutsche Synchronisation angewiesen.

Extras

Der einzige Bonus sind die Fotos auf der Cover-Innen- und -rückseite. Eine Trailershow gibt es nicht. Die DVD-Box ist mit vier Silberscheiben bestückt. Der Klang ist mit DD 2.0 nur mittelgut, aber das digital aufgenommene Bild klar und scharf. Untertitel glänzen wie die Trailershow durch Abwesenheit.

Unterm Strich

Die acht Folgen dieser Staffel, darunter eine Doppelfolge, schildern knifflige Fälle, deren Qualität so hoch ist wie eh und je. Sie warten mit jeder Menge Überraschungen auf. Variation ist aber das Salz in der Suppe. Das sagten sich wohl auch die Macher der Serie: Sie tauschen in Folge 7 den bisherigen Hauptdarsteller Kris Marshall aus.

Ardal O’Hanlon mag zwar auf den ersten Blick wie ein hausbackener Ire ohne Ahnung wirken, doch er macht seine Sache als Jack Mooney genauso gut wie Kris Marshall als Humphrey vor ihm. Mooneys Methode ist andersartig, führt aber dennoch – oder gerade deswegen – zum Erfolg.

Am besten fand ich die Doppelfolge 5+6 in der Mitte der Staffel: Hier wurde sichtlich eine Menge Geld hineingesteckt, selbst wenn die Drehorte vielleicht nicht gerade mitten in London waren – Hauptsache, es sieht alles echt aus. Während die Ermittlung an zwei Orten einen Haken nach dem anderen schlägt, bekommt endlich die Liebe eine Chance: Humphrey macht seiner Freundin einen Antrag. Da klopft das Herz der Zuschauerin höher.

Die DVD

Obwohl die technische Qualität dem üblichen Niveau der Serie entspricht, so bietet die Edition weder Untertitel noch Bonusmaterial – und diesmal nicht mal mehr die obligate Trailershow. Übrigens musste ich auf meinem Presse-Exemplar mit einem Press- und Lesefehler in Folge 2 fertigwerden, so dass meine Angaben zum Inhalt von Folge 2 mit Vorsicht zu genießen sind.

[Wertung]

Mima2016: 4 out of 5 stars (4 / 5)

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