Meine Filmwoche

Nach zwei Wochen Funkstille bei „Meine Filmwoche“ flimmerten diese Woche mal wieder Filme über den Bildschirm, die nicht für den Podcast vorgesehen sind. Viel Spaß mit meinen Kritiken dazu.

Mein ziemlich kleiner Freund (Originaltitel: Un homme à la hauteur / Land: Frankreich / Jahr: 2016 / Regie: Laurent Tirard / Laufzeit: 98 Minuten)

Das man Schauspieler digital verkleinern kann hat die Filmindustrie in Captain America: The First Avenger bereits gezeigt, als sie dies mit Chris Evans vor seiner Wandlung zum Captain America getan hat. In Mein ziemlich kleiner Freund wird nun Jean Dujardin nicht nur für einige Minuten kleiner gezeigt als er eigentlich ist, sondern den gesamten Film und zwar um den komischen und romantischen Aufhänger für diese romantische Komödie zu haben, in der Virginie Efira feststellen muss, das körperliche Größe gar nicht so wichtig ist wenn man sich liebt. Leider bleibt Mein ziemlich kleiner Freund trotz des kreativen Storyeinfalls eine typische Komödie, die zeigt, dass sich das französische Kino mittlerweile auch an die Schablone aus Hollywood hält, wenn es darum geht Geschichten aus diesem Genre zu erzählen. So bleibt der Film ein Erlebnis ohne Überraschungen, bei dem durchaus mehr als nur ein solider Film drin gewesen wäre.

Gnislew: 2.5 out of 5 stars (2,5 / 5)

Twisted Tale: The Unmaking of Spookies (Originaltitel: Twisted Tale: The Unmaking of Spookies / Land: USA / Jahr: 2019 / Regie: Michael Gingold, Glen Baisley / Laufzeit: 101 Minuten)

Nachdem ich Spookies geschaut hatte, habe ich auf der Blu-ray dieses Making Of in Spielfilmlänge entdeckt und musste es einfach mal sehen. Wäre Spookies ein richtiger Hit geworden, wäre seine Entstehungsgeschichte klar ein Fall für die Dokuserie „The movies that made us“, aber dank dieses Making Of kommt man ja auch in den Genuss zu erfahren unter welchen Bedingungen der Film entstanden ist. Unterhaltsam, manchmal zum Kopfschütteln, aber nicht langweilig erfährt man einige skurrile Details über Spookies, allerdings auch einiges darüber wie man früher ohne CGI beeindruckende Kreaturen erschaffen oder Leute um die Ecke gebracht hat. Wer wie ich gerne mal mehr zu einem Film sehen möchte als das übliche Werbe-Blabla, der sollte dieser Dokumentation eine Chance geben.

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

Der schwarze Nazi (Originaltitel: Der schwarze Nazi / Land: Deutschland / Jahr: 2016 / Regie: Tilman König, Karl-Friedrich König / Laufzeit: 90 Minuten)

DISCLAIMER: Der Titel benutzt den Begriff „schwarz“ für die Hauptfigur und so werde ich die Hauptfigur hier auch als „schwarz“ bezeichnen.

Ein Schwarzer, der gerade seinen Einbürgerungstest erfolgreich absolviert hat, wird von ein paar Nazis niedergeschlagen und fällt ins Koma. Nachdem er aus diesem erwacht, ist er mehr Deutsch als jede braune Dumpfbacke und wird von der fiktiven rechtsradikalen Partei NPO zum Integrationsbeauftragten ernannt. Eine Prämisse mit viel Potenzial, die am Ende aber viel von diesem Potenzial liegen lässt, weil der Film sich dann doch etwas zu vorsichtig dem Thema nähert. Der Film schafft es zwar immer noch der braunen Scheiße eine lange Nase zu ziehen und zugleich satirisch auf übertriebene politische Korrektheit aufmerksam zu machen, doch wäre für mich zum Beispiel ein drastischeres Ende die bessere Wahl gewesen. Mit dem Mut den Zuschauer mit einem großen WTF-Moment zurück in die Wirklichkeit zu entlassen, hätte Der schwarze Nazi ein ganz großer Film werden können, so ist er nur eine ordentliche Politsatire.

Gnislew: 3 out of 5 stars (3 / 5)

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