Gnislew hat mal wieder die UCI-Kinowelt in Düsseldorf besucht und wieder einmal war die Sneakpreview der Grund für diesen Besuch. Zu sehen gab es diesmal den Film „L.A. Crash“, nach „11:14“ in der Vorwoche erneut ein Episodenfilm.

[STORY]

Alles beginnt mit einem einfachen Auffahrunfall auf einem der zahlreichen Highways rund um Los Angeles. Zufälligerweise sind die Polizistin Ria (Jennifer Esposito) und Ihr Partner Graham Waters (Don Cheadle) in den Unfall verwickelt und gleichzeitig am Tatort eines grausamen Mordes, der das Leben von Waters verändern wird.

36 Stunden vorher. Die beiden jungen Schwarzen Anthony (Ludacris) und Peter (Larenz Tate) überfallen ein weißes Ehepaar auf offener Straße und klauen deren Auto. Dumm nur, dass Ihre Opfer das Staatsanwalt Rick Cabot (Brendan Fraser) und seine Frau Jean (Sandra Bullock) sind, so dass die Zukunft für die beiden Räuber nicht gerade rosig aussieht. Allerdings stellt sich für Cabot die Frage welche Reaktion nach dem Überfall angemessen ist, denn schließlich möchte er noch eine zeit lang Staatsanwalt sein.

Den beiden Gangstern auf der Spur treffen Officer John Ryan (Matt Dillon) und sein Partner Thomas Hanson (Ryan Phillipe) auf den Schwarzen Cameron Thayer (Terrence Howard) und seine weiße Freundin Christine (Thandy Newton). Auch wenn sich schnell herausstellt dass das Paar nichts mit dem Raub zu tun hat ist Christine einfach zu hübsch um sie ungeschoren davon kommen zu lassen und so werden Cameron und Christine Opfer einer ganz speziellen Körperkontrolle.

Auch der Iraner Farhad (Shaun Toub) hat in diesen Tagen mit einigen Problemen zu kämpfen. Er spricht kaum Englisch, möchte sich aber eine Waffe kaufen. Gut das er eine hilfsbereite Tochter hat die ihm beim Kauf Unterstützt, doch als es zu Problemen mit dem Handwerker Daniel (Michael Pena) kommt wird dieser Kauf für Farhad fast zum Verhängnis.

[CAST]

„L.A. Crash“ ist einer dieser Filme die über den gesamten Cast perfekt besetzt sind. Ob es nun die großen Namen wie Sandra Bullock (Speed, Das Netz), Brendan Fraser (Die Mumie, Teuflisch) oder Ryan Phillipe (Eiskalte Engel) sind oder die mehr oder weniger unbekannten Gesichter wie Shaun Toub, alle überzeugen in Ihrer Rolle und schaffen es, dass der Zuschauer sich für die einzelnen Charaktere interessiert. Selbst die offensichtlichen Bösewichte wie Matt Dillon (Verrückt nach Mary, Wild Things) als Sergeant Ryan schaffen es sich in die Herzen der Zuschauer zu spielen.

Ein weiteres Positivbeispiel ist der Rapper Ludacris der zuvor schon in „2 Fast 2 Furious“ zu sehen war und hier einen der beiden Carjacker verkörpert. Habe ich persönlich von ihm keine besonders gute schauspielerische Leistung erwartet beweist er, dass er diese Kunstform durchaus beherrscht.

[KRITIK / MEINE MEINUNG]

Mir persönlich hat „L.A. Crash“ ausgesprochen gut gefallen. War ich zunächst skeptisch, da dies nach „11:14“ in der Vorwoche bereits der zweite Episodenfilm war der in der Sneak lief, entwickelte sich der Film zu einer äußerst fesselnden Angelegenheit. Regisseur Paul Haggis (L.A. Law, Walker Texas Ranger) ist es gelungen die einzelnen Charaktere brilliant auszuformen und wirklich jede Figur für den Zuschauer interessant zu machen. Haben andere Episodenfilme oftmals den ein oder anderen weniger interessanten Charakter ist dies hier eben nicht der Fall.

Ebenfalls positiv bei „L.A. Crash“ ist der Umstand, dass die Geschichten der einzelnen Episoden relativ schnell ineinander greifen und dem Zuschauer so zügig klar ist was wie zusammen gehört. Dies ist allerdings auch bitter nötig, da die Story von „L.A. Crash“ deutlich tiefgehender als zum Beispiel von „11:14“ ist, der von der bekanntgabe der Zusammenhänge genau den entgegengesetzten Weg geht.

Die Bildsprache ist ein weiterer Punkt, der „L.A. Crash“ zu einem Kinoerlebnis macht. Die oftmals düsteren Bilder passen Ideal zur eher melancholischen Grundstimmung des Films und unterstreichen die verschiedenen Charakterzüge der Protagonisten perfekt. Ist es zum Beispiel spät abends als Sergeant Ryan die ruppige Kontrolle von Cameron und Christine Thayer durchführt ist das genaue Gegenteil der Fall als Ryan zum selbstlosen Helden wird.

[FAZIT]

„L.A. Crash“ kann man getrost als ein Muss für Liebhaber des anspruchsvolleren Kinos bezeichnen. Abseits von den ausgetretenen Mainstream Pfaden bekommt der Zuschauer hier von Paul Haggis einen Film serviert, der zum Nachdenken einlädt und gewiss nach Filmende noch einige Zeit in den Köpfen der Zuschauer nachwirkt.

[FACTS]

Titel: L.A. Crash
Originaltitel: Crash
Regisseur: Paul Haggis
Drehbuch: Paul Haggis
Darsteller: Sandra Bullock – Jean Cabot
Don Cheadle – Detective Graham Waters
Matt Dillon – Sgt. Ryan
Jennifer Esposito – Ria
William Fichtner – Jake Flanagan
Brendan Fraser – Dist. Atty. Richard Cabot
Terrence Howard – Cameron
Ludacris – Anthony
Thandie Newton – Christine
Ryan Phillipe – Officer Hanson
Larenz Tate – Peter Waters
Tony Danza – Fred
Keith David – Lt. Dixon
Shaun Toub – Farhad
Loretta Devine – Shaniqua Johnson
Land: USA
Jahr: 2004
Länge: 113 Minuten
Genre: Drama
Altersfreigabe: ab 12
Kinostart: 04.08.2005
Homepage: www.crashfilm.com

[Wertung]

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

7 Gedanken zu „Filmkritik: L.A. Crash – Der Kampf gegen Vorurteile“

Lass ein paar Worte da:

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.