Am 31.10.2005 hat es mich wieder einmal in die Sneak-Preview der UCI-Kinowelt getrieben. Zu sehen gab es diesmal den John Singleton Film „Vier Brüder“ der wirklich zu fesseln wusste.

[STORY]

Nachdem Evelyn Mercer (Fionulla Flanagan) beim Einkauf für das Thanksgivingessen kaltblütig erschossen wird kehren Ihre vier Adoptivkinder, zwei schwarze und zwei weiße in Ihre Heimatstadt Detroit zurück um Ihre Mutter zu begraben. Schnell merken die vier ungleichen Brüder Bobby (Mark Wahlberg), Angel (Tyrese Gibson), Jeremiah (Andre Benjamin) und Jack (Garret Hedlund) das der Mord kein Zufall war, sondern kaltblütig geplant. Jemand wollte Evelyn Mercer ganz gezielt töten.

Schnell finden die Brüder heraus das Victor Sweet (Chiwetel Ejiofor) hinter dem Mord steckt und so beginnt für die vier ein Rachefeldzug in dem sie es mit Kleinkriminellen, dem organisierten Verbrechen und korrupten Polizisten zu tun bekommen.

[CAST]

„Vier Brüder“ gehört in meinen Augen zu den Filmen in denen es keine Fehlbesetzung gibt. Angefangen bei Mark Wahlberg (Three Kings, The Italian Job), über Tyrese Gibson (2 Fast 2 Furious, Der Flug des Phoenix) bis hin zu Andre Benjamin (Be Cool) und Garret Hedlund (Troja) sind die Rollen perfekt getroffen und jeder der vier genannten Darsteller spielt den jeweiligen Adoptivsohn großartig.

Auch abseits der vier Brüderrollen ist „Vier Brüder“ gut besetzt. So überzeugt zum Beispiel Terrence Howard (Ray, Hustle & Flow) als sympathischer Polizist Lt. Green während Josh Charles (S.W.A.T.) das genaue Gegenteil verkörpert.

Wirft man des weiteren einen Blick auf die Gangster stellt man auch hier fest, dass es John Singleton (Shaft, 2 Fast 2 Furious) auch bei der Besetzung dieses Bereiches geschafft hat die Rollen genau an die richtigen Leute zu vergeben. Als Beispiel seien hier nur Chiwetel Ejiofor (Melinda and Melinda) als Victor Sweet und Jernard Burks (Leon, Starsky & Hutch) als Evan genannt.

[MEINE MEINUNG]

Wie man vielleicht schon aus der Besprechung der Filmbesetzung herauslesen kann hat mir „Vier Brüder“ recht gut gefallen. Von Beginn an schafft es die Story zu fesseln und gerade nach dem schockierenden Anfang mit dem Mord am Evelyn Mercer will man sofort wissen in welche Richtung sich der Film entwickelt und wie die vier Brüder mit der Situation umgehen. Später im Film fiebert man dann regelrecht mit den vier Hauptprotagonisten mit wenn diese versuchen auf die Spuren des Gangsterbosses Victor Sweet zu kommen und dabei recht unorthodoxe Methoden ansetzen.

Auch die charakterliche Entwicklung der vier Brüder fasziniert über die gesamte Laufzeit von 109 Minuten. Sieht man jeden der vier Brüder zu Beginn des Films noch als charakterlosen Einzelgänger entwickelt man von Minute zu Minute mehr Sympathien zu den vieren und die vier Offenbaren mit anhaltender Filmdauer auch immer mehr Ihrer Charakterzüge.

Ein weiterer Punkt der „Vier Brüder“ für mich absolut sehenswert macht ist sein dreckiges Erscheinungsbild. Ungeschönt zeigt er die Gewalt des Vorstadtghettos und die knallharte Vorgehensweise der vier Brüder und in erster Linie der von Bobby Mercer. Der Anblick der dem Zuschauer dabei geboten wird mag zwar nicht immer schön sein, so liegt ein Handlanger Victors mir einem offenem Bruch im Schnee, doch verleiht diese Darstellung dem Film die nötige Intensität um den Zuschauer gefangen zu nehmen und bewusst zu schocken.

[FAZIT]

„Vier Brüder“ gehört zu den Filmen die man sich durchaus im Kino ansehen kann ohne dabei wirklich etwas verkehrt zu machen. Die Story fesselt, die Darsteller sind gut und große Längen hat der Film auch nicht. Wer gerne auf Dramen mit der richtigen Prise Action steht sollte in jedem Fall eine Kinokarte lösen und sich 109 Minuten von den vier ungleichen Brüdern gefangen nehmen lassen.

[DATEN]

Titel: Vier Brüder
Originaltitel: Four Brothers
Regisseur: John Singleton
Drehbuch: David Elliot, Paul Lovett
Darsteller: Mark Wahlberg – Bobby Mercer
Tyrese Gibson – Angel Mercer
André Benjamin – Jeremiah Mercer
Garrett Hedlund – Jack Mercer
Terrence Howard – Lt. Green
Josh Charles – Detective Fowler
Sofà­a Vergara – Sofi
Fionnula Flanagan – Evelyn Mercer
Chiwetel Ejiofor – Victor Sweet
Taraji P. Henson – Camille Mercer
Barry Shabaka Henley – Councilman Douglas
Jernard Burks – Evan
Kenneth Welsh – Robert Bradford
Tony Nappo – Charlie
Shawn Singleton – Victor Hoodlum
Land: USA
Länge: 109 Minuten
Genre: Action, Drama, Krimi
Altersfreigabe: ab 16 Jahren
Kinostart: 10.11.2005

[Wertung]

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

8 Gedanken zu „Filmkritik: Vier Brüder – Rache für den Muttermord“

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