Nachdem ich die letzten beiden „Tim Burton“-Filme „Big Fish“ und „Charlie und die Schokoladenfabrik“ beide im Kino verpasst hatte musste ich mir den aktuellen Tim Burton nun wirklich im Kino ansehen. Am vergangenen Sonntag war es dann auch soweit.

[STORY]

Victor, Sohn des Fischhändlers William Van Dort, soll mit Victoria Everglot vermählt werden. Bevor es zur eigentlichen Zeremonie kommen soll, findet zunächst eine Hochzeitsprobe statt, damit bei der eigentlichen Feier auch ja nichts schief geht. Leider stellt sich Victor bei der Probe extrem tollpatschig an und so wird die Probe frühzeitig abgesagt. Völlig frustriert verzieht sich Victor in den nahe gelegenen Wald und übt das Hochzeitsversprechen.

Dabei streift er den Ehering einem vermeintlichen Ast über, der sich allerdings als Hand einer verstorbenen Braut entpuppt, deren Hochzeit nie stattfand und nun aus dem Reich der Toten emporsteigt um sich Ihrem neuem Ehemann vorzustellen, der daraufhin erst einmal in Ohnmacht fällt.

Aus der Ohnmacht erwacht findet sich Victor dann im Reich der Toten wieder, was für einen lebenden nicht wirklich unproblematisch ist, noch dazu wenn man mit einer Toten frisch verheiratet ist und die wahre Liebe im Reich der lebenden auf einen wartet. Unter dem Vorwand seine tote Braut den Eltern vorstellen zu wollen lässt sich Victor mit Zauberei ins Reich der lebenden zurück bringen, doch treibt es ihn dort vielmehr zu Victoria als zu seinen Eltern und bricht seiner toten Braut damit das Herz.

Es entbrennt ein Kampf der Gefühle um das Herzen von Victor und auf der Suche nach der wahren Liebe.

[MEINE MEINUNG]

Tim Burtons neuster, im Stil im „The Nightmare before Christmas“ inszenierte Animationsfilm ist ein wahres Meisterwerk geworden. Zwar ist es mit seinen 76 Minuten Laufzeit deutlich zu kurz, doch ansonsten ist „Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche“ über jeden Zweifel erhaben. Bis ins kleinste Detail ist das Set durchgestylt und es ist fast unmöglich beim einmaligen Ansehen des Films wirklich alle Details zu entdecken. Als Beispiel für den enormen Detailgrad sei hier einfach mal der Second Hand Shop im Reich der Toten genannt, in dem es, wie auch nicht anders zu erwarten, „zweite Hände“ zu kaufen gibt oder die Made die im Kopf der toten Braut wohnt und dort quasi als Ihr Gewissen auftritt.

Zu den vielen kleinen Ausstattungsdetails gesellt sich ergänzend der brillante Soundtrack von Tim Burtons Hauskomponist Danny Elfman hinzu. Seine großartige Komposition untermalt den Film hervorragend und auch die für den Film komponierten Songs fügen sich hervorragend in das Gesamtbild ein.

Ein dritter Aspekt der dazu beiträgt das dieser Trickfilm so gelungen ist, sind die Schauspieler oder besser gesagt Stimmen der Schauspieler. So wird Victor zum Beispiel im Original von Johnny Depp (Fluch der Karibik, Charlie und die Schokoladenfabrik) gesprochen und auch in der deutschen Synchronisation kommt die Originalsynchronstimme zum Einsatz und gemeinsam mit dem optischen Erscheinungsbild der Figur die sich nahe am lebenden Original Depp orientiert entsteht so fast die Illusion als würde Depp selber auf der Leinwand agieren. Auch die anderen Rollen sind stimmtechnisch prominent besetzt so zum Beispiel mit Helena Bonham Carter (Fight Club, Big Fish), Emily Watson (Roter Drache) und Christopher Lee (Gremlins 2, Herr der Ringe 2).

[FAZIT]

„Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche“ gehört definitiv zu den Filmen die man gesehen haben muss, allerdings sollte man eine gewissen geistige Reife mitbringen, denn auch wenn der Film ab sechs Jahren freigeben ist, sind die jüngeren Kids mit dem Film überfordert, da sich der Humor auf einer sehr schwarzen Schiene bewegt. Für alle anderen gilt: Kinokarte lösen!

[DATEN]

Titel: Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche
Originaltitel: Corpse Bride
Regisseur: Tim Burton, Mike Johnson
Drehbuch: John August, Pamela Pettler, Caroline Thomson
Darsteller (Stimmen): Johnny Depp – Victor Van Dort
Helena Bonham Carter – Corpse Bride
Emily Watson – Victoria Everglot
Tracey Ullman – Nell Van Dort / Hildegarde
Paul Whitehouse – William Van Dort / Mayhew / Paul The Head Waiter
Joanna Lumley – Maudeline Everglot
Albert Finney – Finnis Everglot
Richard E. Grant – Barkis Bittern
Christopher Lee – Pastor Galswells
Michael Gough – Elder Gutknecht
Jane Horrocks – Black Widow Spider / Mrs. Plum
Enn Reitel – Maggot / Town Crier
Deep Roy – General Bonesapart
Danny Elfman – Bonejangles
Stephen Ballantyne – Emil
Land: UK
Länge: 76 Minuten
Genre: Animation, Fantasy, Komödie, Liebe/Romantik
Altersfreigabe: ab 6 Jahren
Kinostart: 03.11.2005

[Wertung]

Gnislew: 5 out of 5 stars (5 / 5)

2 Gedanken zu „Filmkritik: Corpse Bride – Tim Burtons Totentanz“

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