[Einleitung]

Würdest du wissen wollen, was in deiner Zukunft passieren wird? Die erste Reaktion würde womöglich positiv ausfallen. Was sollte denn so schlimm sein? Man kann herausfinden, was passieren wird und kann sich vor der Ungewissheit schützen. Doch ist diese nicht auch ein Geschenk für jeden Menschen? Wüsste man was einem geschehen wird, so würde man nicht überrascht werden, was das Leben für einen geplant hat. Die Ungewissheit ist ein zweischneidiges Schwert, welches man nur wohlüberlegt aufgeben sollte, spricht man doch von ignorance is bliss, welches sich auch auf die Ahnung von der Zukunft münzen lassen kann.

[Handlung]

Dr. John Clancy (Sir Anthony Hopkins) ist einer der wenigen Menschen, die mit einer Berührung der Person in dessen Zukunft sehen können. Dies jedenfalls nur als Form von einer von vielen potentiellen Zukunftsvision, hat jeder Mensch doch einen freien Willen, der eine Variable in seiner Ahnung darstellt. So hat er auch sämtliche Fälle als analytischer Berater und Psychologe für den FBI aufklären können. Pensioniert lebt Clancy jedoch allein und zurückgezogen in seiner Hütte, Stunden entfernt von der Stadt. Seine Ruhe wird nur gestört von seinem alten Kollegen Joe Merriwether (Jeffrey Dean Morgan) und dessen FBI-Partnerin Katherine Cowles (Abbie Cornish), die an seine Tür klopfen, um nach seiner Hilfe zu bitten. Es sind mehrere Morde begangen worden, die nicht ohne weitere Hilfe zu lösen sind. Nach anfänglicher Ablehnung gelangt Clancy zur Überzeugung helfen zu müssen, weil der Killer nicht viel anders als er zu sein scheint.

[Kritik]

Die Vorsehung will ein Thriller sein, der durch seine visuellen Effekte berauschen und durch seinen Inhalt zum Nachdenken erregen möchte. Afonso Poyart kann bisher nur einem anderen Film seinen Namen als Regisseur zuschreiben und das merkt man bedauerlicherweise deutlich. Zwar erkennt man die Ambitionen, die in dem Film durch den Versuch an visuellen Spielereien zur Geltung kommen, jedoch gelangen sie nie wirklich zu dem Effekt, der angestrebt zu sein scheint. Beginnt man allein an nur manchen Aufnahmen, so sieht man einen nicht vorhandenen Zusammenhang der gezeigten Bilder und einfach übertriebene Effekthascherei, um zu zeigen, was man so kann. Als Beispiel dienen Zeitrafferaufnahmen, die zwar das Vergehen der Zeit darstellen sollen, jedoch so lange erscheinen, dass es keine Berechtigung findet, um zwei Stunden im Film zu beschreiben. Die deplatzierten Aufnahmen stören in Verbindung mit einer unnötig wackelnden Hand-held Kamera bei ruhigen Konversationen zu Beginn des Films das anfängliche Bild über den Film.

Es wird auf visueller Ebene bedauerlicherweise nicht besser. Es werden etliche Aufnahmen gemacht, die die Reflektion der Protagonisten zeigen, um deren Zwiespaltigkeit zu zeigen oder einen anderen Sinn verfolgen: Tiefe. Diese Tiefe erlangt jedoch nie seine Reichweite, die Poyart versucht zu erreichen. Visuell gesehen kann Die Vorsehung nur bedingt glänzen, stellt es doch sehr prätentiöse, religiöse Motive vor, die erstens nicht die Handlung vorantreiben und zweitens überhaupt nicht angesprochen werden.

Natürlich ist nicht alles schlecht. Die Morde wurden aus einem bestimmten Grund begangen, aus Mitleid, um weiteren Schmerz zu vermeiden. Würde man den zum Tode geweihten nicht helfen und dessen Schmerzen endlich ein Ende bereiten? Diese Frage spielt eine große Rolle in Die Vorsehung und ist womöglich das Einzige was am Ende beim Zuschauer übrig bleibt. Sir Anthony Hopkins wird nicht gefordert und spielt seine Rolle lediglich ab. Abbie Cornish spielt lediglich eine typische übermotivierte Agentin, die die typischen Fehler begeht, die man erwartet. Colin Farrell, der den Killer verkörpert, hat auch bessere Tage gesehen und kommt leider nur sehr spät im Film vor. Es bleibt bei einem Film, der womöglich nur auf dem kleinen Bildschirm zu sehen sein sollte. Die Vorsehung hat Ambitionen, jedoch werden die Schwerpunkte nicht richtig gesetzt und die Schauspieler nicht gefordert.

[Wertung]

Khitos: 1.5 out of 5 stars (1,5 / 5)

Die Bildrechte für das Beitragsbild liegen beim Concorde Filmverleih.

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