Star Wars: The Force Awakens L to R: Rey (Daisy Ridley) & BB-8 Ph: David James © 2015 Lucasfilm Ltd. & TM. All Right Reserved.

[Einleitung]

Zehn Jahre mussten die Fans von Star Wars warten, um von einer Fortsetzung zu hören. Und nicht nur das, nach Teil 7 folgen noch zwei Teile, die schon mit entsprechenden Regisseuren besetzt wurden. Doch der Anfang ist schwer. Um den Fans gerecht zu werden müsste der siebte Teil endlich aus der Riege der zumeist negativ kritisierten Prequels herausbrechen. Natürlich kommt für die Fans nichts an die Original-Trilogie heran, aber die Hoffnung und Sorge war groß. Regisseur J.J. Abrams hat sich viel vorgenommen mit Star Wars 7, aber konnte meines Erachtens der Serie gerecht werden. Diese Rezension bespricht lediglich schon veröffentlichte Szenen aus dem Trailer, es wird kein erheblicher Spoiler geben.

[Inhalt]

Zu viel sollte man nicht über den siebten Teil schreiben, um nicht direkt in ein Spoiler-Territorium zu gelangen. Was jedoch schon bekannt ist: Es ist 30 Jahre nach den Geschehnissen des Teiles VI – Rückkehr der Jedi-Ritter. Erneut hat sich das Böse entwickelt in Form der „First Order“. Poe Dameron (Oscar Isaac) hat eine wichtige Mission: Luke Skywalker finden, der seit vielen Jahren verschwunden ist. Ein weiterer neuer Charakter ist Rey (Daisy Ridley), die noch abseits von allem steht, jedoch bald in die große Geschichte involviert wird.

[Kritik]

Star Wars 7 – Das Erwachen der Macht macht seinem Namen alle Ehre. Es wird einiges geboten, was jedem, auch Nicht-Star Wars Fans gefallen wird. Allein als Actionfilm erhebt er sich von anderen Streifen, die heutzutage im Kino laufen. Die ganze Atmosphäre, das Sounddesign und Soundmixing mit inbegriffen, ist von höchster Qualität, was dem Sehvergnügen innerhalb der 135 Minuten wirklich zugute kommt. Es wird nicht langweilig, das kann man versprechen. Sei es durch die Action oder die Charaktere, die Geheimnisse in sich haben, auf deren Antworten man nur wartet. Zu der ganzen Geheimnistuerei kommen auch die neuen Charaktere, deren Zusammenhang in alledem noch unklar sind. Positiv lässt sich jedoch von allen sprechen.

Oscar Isaac hat sich schon seit längerem in das Mainstream-Kino etablieren können – soweit man die etwas alternativen Filme Inside Llewin Davis, Ex Machina und Drive dazu zählen mag – und überzeugt hier auch als quasi neuer Han Solo Charakter. Er fliegt wie kein anderer und hat den Charme, der den Zuschauer direkt auf seine Seite bringt. Apropos Han Solo (Harrison Ford), dieser ist der alte geblieben. Sein Charakter ist kein bisschen erwachsen geworden, aber das mochte man an ihm. Dabei bleibt es auch und das werden die Fans auch mit Sicherheit feiern.

Daisy Ridley ist sehr passend in ihrer Rolle als harter, aber auch interessierter Charakter. Passend zur Tagline des Teils „Every generation has a story“ ist es nur zu gut, dass man eine nicht so bekannte Schauspierin gewählt hat. Es wird etwas neues gezeigt, es wird eine neue Generation etabliert. Genau das macht auch diesen Auftakt aus. Es ist etwas frisches, es macht Spaß und doch erkennt man sich im Star Wars Universum wieder.

Generell ist es schwer etwas negatives über Teil 7 zu schreiben, weil es sehr vieles richtig macht, dabei das ganze Star Wars Universum in das heutige Jahrzehnt bringt. Das zeigt sich insbesondere am Drehbuch, welches sogar den Stormtroopern endlich eine menschliche Seite gibt und die klassischen Rollenverteilung nur zu gut mischt. Natürlich gibt es die üblichen Sprüche aus den anderen Teile, man erwartet sie einfach. Das Besondere ist der neue Handlungsstrang, der einem Stormtrooper gebührt. Finn (John Boyega) ist ein tiefgründiger Charakter, der womöglich eine noch größere Rolle bekommen wird in den späteren Teilen als er jetzt schon hatte. Gerade das hat mich insbesondere mehr in den Film hineingezogen. Es ist etwas, dass bisher noch in keinem Star Wars Teil vorkam und baut eine Ebene auf, die der Serie wirklich gut tut: Ein noch weiteres Stück Tiefe an Charakteren.

J.J. Abrams hat nun schon zwei große Filmreihen für sich beanspruchen können. Schon mit Star Trek hat Abrams einen großartigen Auftakt geliefert, um der Reihe einen neuen Schwung zu verleihen. Das gleiche gilt nun auch für Star Wars. Es hat was frisches, was jugendhaftes, was sogar in Episode IV nicht einmal so gut zum Vorschein kam. Zugegeben, die Original-Trilogie ist für mich keine Kindheitserinnerung, von daher werden sich Fans dessen anders darüber beurteilen können. Als Fan von optisch einnehmenden Filmen bin ich jedenfalls auch ein Freund von den neueren, ambitionierten Filmen, die vom Farbspektrum bis hin zur Kameraführung mehr bieten als ein normaler 0815-Spielfilm. Gut, Teil 7 hat die übliche Kameraführung, die man erwarten kann. Visuell gibt es jedoch trotzdem viel zu sehen. So gibt es zur Freude oder Trauer vieler wirklich wenig Lensflair, was für einen zurückhaltenderen Abrams spricht. Womöglich möchte er sich auch von seinem Markenzeichen entfernen und sich entwickeln. Dazu kommen Szenen, die aufgrund ihres Aufbaus umso wirkungsvoller erscheinen, obwohl nicht viel passiert. Gleichzeitig bilden sie die Bilder, die den Film ausmachen werden. In Bezug auf den Einsatz von 3D gibt es überraschenderweise einige gute rechtfertigende, ruhige Szenen. Aber abseits davon ist es immer noch nicht das Mittel, um jedem Film mehr Atmosphäre zu geben. Zum Glück vertraut man in Teil 7 nicht vollends darauf, obwohl die Technologie wirklich auf dem höchsten Stand ist.

Star Wars VII – Das Erwachen der Macht ist wirklich überraschend erfrischend und wird voraussichtlich Rekorde an den Kassen brechen. Und das hat es auch verdient, es ist ein rundum gelungener Teil.

[Wertung]

Khitos: 4 out of 5 stars (4 / 5)

Die Bildrechte für das Beitragsbild liegen bei Walt Disney.

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