Die deutsche Filmindustrie hinkt schon lange hinter her, wenn es um qualitative, originelle Produktionen geht. Ausnahmen sind natürlich vorhanden. Doch diese meist nur im dramatischen Bereich. In deutschen Komödien geht es hauptsächlich um Mann und Frau und ihre Beziehung zueinander. Gut Zu Vögeln macht mit seinem zweideutigen Titel nichts anderes und versucht sich als moderne Variante dieser schon zu Tode geschriebenen Geschichte. Das versucht Regisseurin Mira Thiel mit Emoticons und einem Auftreten, welches „neu“ und „frisch“ erscheinen soll. Fragt sich nur, ob das wirklich klappt.
Merlin (Anja Knauer) geht es nicht gut. Kurz vor ihrer bevorstehenden Hochzeit lässt ihr Zukünftiger ganz plump hervorklingen, dass er sie doch gar nicht liebe und das die Hochzeit keine gute Idee wäre. Tief erschüttert muss sich Merlin eine neue Bleibe suchen und trifft auf die WG ihres Bruders Simon (Max Giermann), weil dieser gerade seine eigene Familie gründet und nicht mehr in einer WG leben kann. Die WG besteht aus Womanizer Jacob (Max von Thun) und dem homosexuellen Türken Nuri (Samy Challah). Jacob möchte Merlin helfen, aber auf seine Weise. Ein One-Night-Stand muss her, Putzen der Wohnung etc. Doch dabei kommen die beiden sich näher als vorher gedacht…
Gewinnspiel: Zusammen mit Constantin Film verlost Sneakfilm – Kino mal anders 2×2 Freikarten für „Gut zu Vögeln“. Um eine Chance auf die Karten zu haben, beantwortet folgende Frage: Wer führte Regie bei „Gut zu Vögeln“? Eure Antwort schickt Ihr mit dem Stichwort „Vögel“ an gewinnspiel@sneakfilm.de. Damit Eure Teilnahme gültig ist, müsst Ihr zudem eine Versandadresse in Deutschland haben und bei der Teilnahme eine gültige eMail-Adresse angeben. Teilnahmeschluss ist der 10.01.2016. Der Gewinner erhält von uns eine eMail, wo dann die Adresse erfragt wird. Sollte nach 14 Tagen keine Antwort auf diese Antwort erfolgen, verfällt der Anspruch auf den Gewinn.
Gut zu Vögeln will neu und modern sein und ist es im Grunde nicht. Es hilft nicht, dass sich die ganze Geschichte in coolen Wohnungen und Bars in Berlin abspielt. Es hilft auch nicht, dass man so vehement nur auf das Eine pocht und sich als „anti-romantische“ Komödie auszugeben versucht. Dabei ist von vornherein klar, was passieren wird. Es ist nicht neu, es sieht nur der Zeit entsprechend aus. Es werden ab und an Emoticons verwendet, obwohl diese nun auch wirklich zu nichts beitragen. Glücklicherweise bleibt dies auch im Hintergrund und wird nicht zu groß aufgezogen. Eine anti-romantische Komödie könnte man höchstens dem grandiosen 500 Days of Summer zuschreiben, aber nicht Gut zu Vögeln. Man bekommt nämlich, was der Zuschauer gewohnt ist.
Dabei ist Positiv anzumerken, dass nicht die jüngsten Schauspieler gewählt wurden. Es geht gerade um die etwas ältere Generation um die 30. Dabei werden Themen angesprochen wie die Familiengründung und das man nicht mehr so leben kann wie mit 20. Die beste Szene wird schon im Trailer gezeigt und funktioniert aufgrund der Schauspieler doch ganz gut. Es werden nur die Lippen zur Musik bewegt, doch die Kombination von Mimik und Songtext hat es in sich. Wo diese Szene ruhig ist, kann Gut zu Vögeln auch bizarr werden, was jedoch nur einmal mit Einbuße von Filmlogik geschieht. Ein kleiner Gag, der dem Film etwas mehr gibt, als das Übliche.
Zu den Schauspielern lässt sich nur gutes berichten. Es gibt keine großen negativen Szenen. Die Rollen sind so geschrieben, dass sie gut zu erfüllen waren. Charaktertypisch einfach. Sieht man ein wenig deutsches Fernsehen, dann kennt man diese Rollen auch.
Gut zu Vögeln ist Mira Thiels Regiedebut, was sich überhaupt nicht zeigt. Sie liefert genau das ab, was viele andere Regisseure abgeliefert hätten mit diesem Drehbuch. Da ist es wirklich erstaunlich, dass man erst gezögert hat sie auf dem Regiestuhl zu setzen. Sie ist dabei erneut an einer Komödie zu schreiben. Ob man dann endlich was frisches zu sehen bekommen wird? Es bleibt zu hoffen.
[Wertung]
Khitos: 
(2 / 5)
Gut zu Vögeln kommt am 14.01.16 in die deutschen Kinos
Die Bildrechte für das Beitragsbild liegen bei Constantin Film