Immer noch habe ich Unmengen an epiX-Presse-DVDs bei mir zu Hause liegen, doch immerhin habe ich es geschafft mir erneut eine dieser DVDs anzusehen. Diesmal hieß der Film „Praying Mantis“.

[MOVIE]

~Story~

Der Musiker Julien (Yann Chely) hat sich im Wald verfahren und trifft dabei auf die geheimnisvolle Sylvia (Lou Broclain). Sofort verliebt sich Julien in die Schöne und zieht mit ihr in eine Villa im Wald samt prächtigem Gewächshaus. Was er nicht ahnt: Sylvia ist eine „Gottesanbeterin“ und wie das Insekt tötet sie nach dem Sex ihre Männchen. Rasch überkommt sie die Mordlust, aber ihre Liebe zu Julien verbietet Sylvia ihr morbides Verlangen an ihm auszuleben.

So sucht sich die gefährliche Schönheit einen Liebhaber, doch schon bald bringt dies einige Probleme mit sich. Zum einen wird Julien von der Eifersucht fast ins Verderben getrieben und zum anderen viel Sylvias Liebhaber Patrick (Sasa Nikolic) sich nicht einfach so töten lassen.

~Meine Meinung~

„Praying Mantis“ ist ein gelungener Thriller aus Belgien, der mit seinem „Gottesanbeterin“-Thema leicht Ansätze in Richtung Horror und Fantasy bietet. Von Beginn an fesseln die beiden Hauptdarsteller Yann Chely und Lou Broclain den Zuschauer an den Bildschirm und lassen es dabei gehörig Knistern. Besonders Broclain strahlt eine anziehende Wirkung aus und bei ihrer Darstellungen der sexgierenden, männermordenden Femme Fatal geizt die hübsche Schauspielerin nicht mit spritziger Erotik.

Doch nicht nur die Schauspieler wissen zu faszinieren, sondern auch die Story. Der durch Kurzfilme bekannt gewordene Regisseur Marc Levie schafft es, in seinem ersten abendfüllenden Film, seinen Fantasy-Thriller fabelhaft zu inszenieren und eine Geschichte zu erzählen die selbst einem eingefleischten Filmfan innovativ erscheint. Schnitt, Musik, Ausstattung und Drehorte. Hier passt einfach alles.

Zwar erkennt man bei Levies Umsetzung Tendenzen zum französischem Kunstfilm, jedoch gleitet der Regisseur, trotz seines eher behutsames Erzählstils, nie in die Belanglosigkeit ab und schafft es, trotz des langsames Tempo und der teilweise vorhandenen Dialoglastigkeit des Film, den Zuschauer jederzeit zu unterhalten.

Mir persönlich hat es immens viel Spaß gemacht mir „Praying Mantis“ anzusehen und kann den Film allen Freunden des exotischen Kinos nur ans Herz legen.

[DVD]

~Bild~

Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen, kann ich nur wie bei den bisher von mir gesehenen epix-DVDs nur sagen, dass die Bildqualitat abermals von sehr guter Qualität ist. Die Bilder wurden immer in der richtigen Helligkeit abgetastet und das Bildformat ist mit der anamorphen 16:9 Abtastung gut gewählt.

~Ton~

Um „Praying Mantis“ im Original erleben zu können muss man bei dieser belgischen Produktion der französischen Sprache mächtig sein und so befinden sich neben der französischen Originalversion auch nur eine deutsche Synchronisation mit auf der DVD und leider keine englische Version. Wie so häufig liegt die Synchronisation im Dolby Digital 5.1 und im DD 2.0, also in Stereo vor, während die Originalversion nur in Dolby Digital 2.0 auf der Scheibe ist. Untertitel gibt es in Deutsch, Englisch und Französisch.

~Extras~

So gut der Film ist, so schlecht ist bei „Praying Mantis“ die Ausstattung der Extras auf der DVD. Die komplette Extras-Rubrik besteht nur aus Texttafeln zu den Themen „Zur Idee des Film“, „Der Abschiedsbrief von Julien“, „Der Mythos – Die Gottesanbeterin“ und „Biografien & Interviews“. Die Biografien und Interviews betrachten dabei den Regisseur Marc Levie und die Schauspieler Lou Broclain, Sasa Nikolic und Yann Chely.

Neben den wenigen Texttafeln ist die epiX-Trailershow das wahre Highlight der Extras. Hier machen die Trailer zu „The Big Empty“, „Fatal Online Affair – Verführt“, „L’Amour“, „Swingers“, „Dina“, „Wer tötete Bambi?“, „Der Teufel von Rudow“, „Blood & Donuts“ und „Broadcast Killer“ machen wieder einmal Lust auf mehr Filme aus dem Sortiment von epiX.

~Meine Meinung~

Leider kann die DVD nicht mit der Qualität des Films mithalten. Die Ausstattung der DVD ist in Bezug auf die Extras offen geschrieben schlecht geworden. Auch wenn es nicht immer leicht ist Bonusmaterial für eine DVD zu finden wäre hier mit Sicherheit mehr drin gewesen.

Die Trailershow entschädigt ein wenig für das wenige Bonusmaterial, kann die DVD aber nicht aus den niedrigen Wertungsregionen retten.

Die Ton- und Bildqualität lässt dagegen keine Wünsche offen. Beides ist gut abgemischt bzw. abgetastet und garantiert einen fabelhaften Filmgenuss.

[FAZIT]

Wer auf Schnick-Schnack in Form von Unmengen Extras verzichten kann, trifft mit der DVD „Praying Mantis“ eine gute Wahl. Der Film ist spannend und gut erzählt und überrascht mit seiner ungewöhnliche Geschichte. Wem allerdings Extras wichtig sind, der sollte einen Bogen um diese epiX-DVD machen.

[FILMFACTS]

Titel: Praying Mantis
Originaltitel: Le festin de la mante
Produktionsjahr: 2003
Land: Belgien
Darsteller: Lou Broclain -Sylvia
Yann Chely – Julien
Sasa Nikolic – Patrick
Adèle Jacques – Claudine
Hugues Hausman – Alain
Michel de Warzee – Georges
Serge Swysen – Jean
Renaud Boucquey – L’homme du cimetière
Samuel Lemaire – L’homme à  la calèche
Stéphane Shoukroun – L’homosexuel
Félix Verbist – Le curé
Ulysse Waterlot – Le chef d’orchestre
Länge: 89 Minuten
Genre: Drama
Altersfreigabe: FSK 16
Vertrieb: epiX
Verleihstart: 06.07.2006
Verkaufsstart: 24.08.2006

[Wertung]

Gnislew: 3 out of 5 stars (3 / 5)

7 Gedanken zu „DVD-Kritik: Praying Mantis – Eine Gottesanbeterin als Liebhaberin“

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