Nach den schockierenden Entwicklungen gegen Ende der fünften Staffel, wie der blutigen Meuterei gegen Jon Schnee in der schwarzen Festung, Daenerys Bedrohung in Meereens Kampfarena oder Cerseis öffentlicher Demütigung, formieren sich dieses Jahr alle Überlebenden aus Westeros und Essos neu, um unaufhaltsam ihrem unsicheren Schicksal entgegen zu eilen. Bekannte Gesichter schmieden neue Bündnisse, um ihre Überlebenschancen zu erhöhen, während neue Charaktere die Machtverhältnisse im Osten, Westen, Norden und Süden ins Wanken bringen. (Amazon.de)

Die Serie wird mittlerweile in 193 Ländern ausgestrahlt – „ein weltweites Phänomen“ (HBO) kann man mit Fug und Recht sagen. Sie wurde zudem mit Emmy- und Peabody Awards ausgezeichnet.

Produktinfos

O-Titel: Game of Thrones Season 6 (2016)
Studio: Warner Home Video
Erscheinungstermin: 17. November 2016
EAN: 5051890-305695
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Laufzeit: 558 Minuten
Regisseure: diverse
Darsteller: Lena Headey, Peter Dinklage, Nikolaj Coster-Waldau, Emilia Clarke, Kit Harrington, Jonathan Pryce, Indira Varma, Iain Glen u.v.a.m.
Preis: ca. 29,00 EU bei Amazon.de

Zehn Episoden à  ca. 56 Minuten

Episode 1: Die Rote Frau



Ser Davos entdeckt den Leichnam von Jon Snow und bringt ihn in Sichherheit. Einige treue Mitglieder der Nachtwache bewachen ihn, während Davos Melisandre um Hilfe ersucht. Die Rote Frau befinet sich jedoch in einer Glaubenskrise. Sansa und Theon gelingt die Flucht aus Winterfell, doch Ramsays Männer sind ihnen dicht auf den Fersen. Jaime Lannister kehrt mit dem Leichnam von Myrcella nach Königsmund zurück. Daenerys Targaryen wird von Khal Moros Khalasar gefangen genommen und in Dorne gibt es einen neuen Herrscher. (Text: JB)

Episode 2: Zuhause



Roose Boltons Frau gebirt einen legitimen Sohn und Erben. Ramsay hat seine eigene Art die Machtverhältnisse wieder ins Gleichgewicht zu rücken. Arya Stark macht immer weitere Fortschritte bei ihrem Training und Bran erfährt in seinen Visionen mehr über die Vergangenheit seiner Familie. In der schwarzen Festung sptzen sich die Ereignisse zu. Alliser Thorne und seine Getreuen fordern die Herausgabe von Jons Leichnam. Bevor die Dinge ausarten kommen plötzlich die Wildlinge zur Hilfe. Melisandre führt ein Wiederbelebungsritual bei Jon durch. Ser Davos ist voller Hoffnung, Tormund bleibt skeptisch. Wird das Vorhaben gelingen? (Text: JB)


Episode 3: Eidbrecher



Arya muss sich entscheiden, wer sie sein will. In Winterfell kommt es zu einem Wiedersehen mit Rickon und Osha, doch die Freude liegt mehr auf der Seite von Ramsay Bolton. Bran erfährt in seinen Visionen mehr über seinen jungen Vater und dessen Schwester Lyanna. Daenerys muss lernen, dass ihr Verlassen des Khalasar von Khal Drogo Konsequenzen hat. In der schwarzen Festung ist passiert, was niemand für möglich gehalten hätte: Jon Snow lebt. Und seine Wiedererweckung hat nicht für alle Beteiligten positive Folgen. (Text: JB)


Episode 4: Das Buch des Fremden



Theon hat den Weg zu Yara und den Eiseninseln geschafft und an der Mauer kommt es zu dem lang ersehnten Wiedersehen zwischen Jon und Sansa. Allerdings währt die Freude nicht lang, da kurz darauf ein Brief von Ramsay Bolton eintrifft. In Königsmund werden Pläne für die Befreiung von Margaery und Loras Tyrell geschmiedet. Jorah Mormont und Daario Naharis kommen Daenerys zur Hilfe, die hat jedoch bereits eigene Pläne für ihre Befreiung ersonnen. (Text: JB)


Episode 5: Das Tor



Jon entschließt sich zum Kampf gegen Ramsay Bolton. Auf den Eiseninseln wird ein neuer König gewählt: Euron Greyjoy. Da dieser Yara und Theon nun nach dem Leben trachtet, verschwinden die beiden mit dessen gesamter Flotte. Auf der anderen Seite der Meerenge vergibt Daenerys Jorah Mormont und befiehlt ihm ein Heilmittel für seine Grauschuppen zu finden. Bran Stark erfährt den Ursprung der weißen Wanderer. In seiner Vision wird er allerdings vom Nachtkönig berührt, was folgenschwere Konsequenzen hat. Um Bran vor der Invasion der weißen Wanderer zu schützen, muss Hodor zurückbleiben und die Tür verteidigen. Dabei wird in Rückblenden seine Geschichte erklärt. (Text: JB)


Episode 6: Blut von meinem Blut



Sam stellt Goldy und „seinen“ Sohn seiner Familie vor, was erwartungsgemäß alles andere als harmonisch abläuft. In Königsmund versucht Jaime Königin Margaery zu retten, wenn nötig mit Gewalt. Allerdings werden seine Pläne ausgerechnet von seinem eigenen Sohn und König Tommen durchkreuzt. Arya Stark versagt bei ihrer letzten Prüfung. Bran und Meera fliehen derweil immer noch vor den weißen Wanderern, als ihnen plötzlich ein mysteriöser Reiter zur Hilfe eilt. Ihr Retter ist allerdings kein Unbekannter. (Text: JB)


Episode 7: Der Gebrochene



Ein totgeglaubter Charakter kehrt zurück und muss mit einem neuen Schicksalsschlag fertig werden. Währenddessen versuchen Jon, Sansa und Ser Davos Verbündete für ihren Kampf gegen Ramsay Bolton zu finden. Doch die Suche gestaltet sich schwieriger als gedacht. Margaery führt etwas im Schilde und überzeugt ihre Großmutter nach Rosengarten zurückzukehren. Cersei findet sich ohne Verbündete wieder. In Braavos will Arya mit einem Schiff nach Westeros zurückkehren, wird jedoch von ihrer Kontrahentin aufgehalten. (Text: JB)


Episode 8: Niemand



Sandor Clegane nimmt blutige Rache. Dabei trifft er ein paar alte Bekannte wieder, die ihm anbieten sich ihnen anzuschließen. Während Meereen von den vereinten Streitkräften der Meister angegriffen wird, kehrt Daenerys zurück. In Königsmund wird das Gerichtsverfahren gegen Cersei und Ser Loras festgesetzt. Allerdings haben sich die Regeln verändert: es wird nicht mehr möglich sein ein Urteil durch Kampf zu erreichen. Brienne und Jamie treffen sich in Riverrun wieder. Während Jamie die Feste von Brynden Tully einnehmen will, versucht Brienne den Burgherren davon zu überzeugen Sansa und Jon im Kampf gegen Ramsay Bolton zu unterstützen. Nur einer der beiden hat mit seinem Anliegen Erfolg. In Braavos erreicht der Kampf zwischen Arya und der Heimatlosen (The Waif) ihren Höhepunkt. Die Halle erhält ein neues Gesicht und Jaqen H‘ghar ist zufrieden. (Text: JB)


Episode 9: Die Schlacht der Bastarde



In Meereen führen Daenerys, Tyrion, Missandei und Grauer Wurm Verhandlungen mit den Meistern, die ihre Stadt angreifen. Sie verlangen von Daenerys zurück nach Westeros zu segeln. Die Mutter der Drachen zeigt sich unbeeindruckt angesichts der kriegerischen Flotte. Sie hat ihre eigenen Möglichkeiten dem Aufstand ein ebenso schreckliches wie beeindruckendes Ende zu machen. Daario kümmert sich derweil um die Söhne der Harpy. Später kommt es in Meereen zu einem überraschenden Wiedersehen mit Theon und Yara, welche Daenerys ein Angebot unterbreiten. In Winterfell kommt es nun endlich zu der lang ersehnten Schlacht zwischen Jon Snow und Ramsay Bolton. Aus der epischen und erbarmungslosen Schlacht wird nur einer von beiden siegreich – und lebendig – hervorgehen. (Text: JB)


Episode 10: Die Winde des Winters



In Königsmund beginnt der Prozess gegen Cersei und Loras. Letzterer bekennt sich schuldig in allen Anklagepunkten, während Cersei erst gar nicht erscheint. Auch der König ist abwesend. Margeary schwant Böses und sie versucht den Hohen Spatzen zu warnen, jedoch ohne Erfolg. Ein Drama von schrecklichen Ausmaßen nimmt seinen Lauf.

Etwas ruhiger geht es bei bei Sam und Gilly zu, die mittlerweile bei der Zitadelle der Maester angekommen sind. Einziges Problem: dort sind weder Frauen noch Kinder willkommen. Lady Olenna kennt nach Cerseis Verrat nur noch den Gedanken an Rache und schmiedet eine Allianz mit Ellaria Sand, welche von einer überraschenden dritten Partei unterstützt wird.


Jenseits der Mauer gelingt es Bran endlich seine Vision zu Ende zu bringen: er sieht, wie Lyanna Stark ein Baby bekommt und seinem Vater Ned das Versprechen abnimmt, sich des kleinen Jungen anzunehmen. Bran realisiert, dass das Baby kein Unbekannter ist. Daenerys ist endlich bereit gen Westeros zu segeln. Sie hat die Schiffe, die Männer und die Mittel um Königsmund einzunehmen und macht Tyrion zur Hand der Königin.



Nachdem Jon von Ser Davos erfahren hat, dass Melisandre für den grausamen Tod von Shireen verantwortlich ist, verbannt er sie. Die Lords des Nordens, die Ritter des grünen Tals und die WIldlinge erklären Jon zum neuen König des Nordens. Bei den Zwillingstürmen nimmt Walder Frey gerade sein Abendessen zu sich und belästigt das Dienstmädchen. Dies jedoch zeigt sich unbeeindruckt. Sie zieht sich das Gesicht herunter und entpuppt sich als Arya Stark. Ein weißer Rabe von der Zitadelle erscheint mit der Nachricht, dass der Winter nun endlich gekommen sei. (Text: JB)


Mein Eindruck

Wie so oft wartet jede Episode mit einer unerwarteten Wende auf. Jon Schnee wird von den Toten auferweckt, und was eigentlich Benjen Stark, sein verschollener Onkel, ist, will man lieber nicht wissen. Sehr gefreut habe ich mich über das Wiedersehen mit Ser Sandor Clegane, dem „Bluthund“, der von Brienne von Tarth geschlagen wurde. Die Autoren lassen keine Gelegenheit aus, um Joker zurück ins Spiel zu bringen. Endlich wird das Geheimnis um die Herkunft Jons gelüftet. Für ihn und seine Halbschwester Sansa steht das Spiel nun auf Messers Schneide: Die Schlacht der Bastarde gegen Ramsay Bolton entscheidet über das Schicksal des Nordens.

Sowohl in Dorne als auch in Königsmund ergeben sich recht abrupte Machtwechsel, die meist mit der Anwendung von Gewalt verbunden sind, mal in kleinerem, mal in größerem – ähem, sehr viel größerem Maßstab. Jenseits des Meeres wird es für Tyrion und Varys ganz schön eng: Die Sklavenmeister greifen mit ihrer Flotte Meereen an – ein episches Panorama, das der Schlacht um Minas Tirith in nichts nachsteht. Doch das Erscheinen von Daenerys Drachen wendet das Blatt.

Bei so viel Schlachtgetümmel um Städte und Burgen sowie Zweikämpfen ums nackte Überleben bleiben doch auch die leisen Töne nicht unbeachtet, und selbst Humor und Komik kommen nicht zu kurz. Das zeigt sich besonders im Schicksal Aryas, erblindet ist, sich aber gegen ihre Widersacherin wehren muss. Ein groteskes Schauspiel öffnet ihr die Augen, wer sie wirklich ist: eine Augenzeugin, die in die Heimat zurückkehren muss, nach Winterfell oder weiter.

Recht sonderbare Unterbrechungen bilden indes die Geistreisen Brandon Starks und seines Lehrmeisters, der von dem greisen Max von Sydow gespielt wird. Bran versucht das Schicksal von Lyanna zu ergründen, die sowohl von Eddard Stark als auch Robert Baratheon gelobt wurde. Doch von wem stammt ihr neugeborenes Kind, dessen Geburt ihr Schicksal besiegelt? Bis Eddard dieses Rätsel ergründen kann, muss er erst zwei Ritter des Königs überwinden.

Ausstattung und Musik

Die Ausstattung, alle Kostüme, die Waffen – einfach alles entspricht dem Niveau, das Peter Jackson 1999 bis 2003 etabliert und vorgegeben hat: also top. Gedreht wurde in tollen Landschaften in Nordirland und in bestens erhaltenen Festungen in Kroatien und Marokko. Die Tricks, die besonders beim dramatischen Aufstieg über die Eismauer zum Tragen kommen, können sich durchaus sehen lassen, wenn man auch an der Auflösung und den Übergängen merkt, dass hier getrickst wurde.

Die Musik, die Ramin Djawadi komponiert hat, erzeugt Stimmung, wo diese benötigt wird, sonst aber hält sie sich im Hintergrund. Das bedeutet, dass sie vor allem bei Festen zu hören, bei Vorträgen eines Barden – oder wenn der Gefühlsüberschwang einer dramatischen Szene oder epischen Schlacht danach verlangt. Das ist nicht nur nach Kämpfen der Fall, sondern auch in den selten gewordenen Liebesszenen. Ausgezeichnet fand ich immer die Musik im Abspann. Meist ist ein gefühlvolles Cello zu hören, mitunter ein Piano.

Die Blu-ray

Technische Infos

Bildformate: Widescreen (1.78:1 – 16:9)
System: HD 1080p
Tonformate & Sprachen: Dolby Digital 5.1 in Deutsch/ Französisch/ Spanisch/ Portugiesisch, Dolby Atmos in Englisch
Untertitel: D, Dänisch, Norwegisch, Finnisch, Schwedisch, Niederländisch, Französisch, Portugiesisch, Spanisch; Englisch für Hörgeschädigte

Extras:

Siehe unten.

Mein Eindruck: die Blu-ray

Die Bildauflösung entspricht dem Master-HD-Standard von 1080p. man kann also von einem gestochen scharfen Bild sprechen. Der Sound liegt im Standard DTS-HD 5.1 vor, was dem Blu-Ray-Sound entspricht. Schon das HBO-Logo demonstriert den satten Surround Sound, den auch die Spielszenen bieten. Auch der jeweilige Episodenvorspann hat einen Soundeffekt, der auf die hinteren Lautsprecher zugreift. Ich war mit diesem Sound mehr als zufrieden.

Erneut bietet die Blu-ray einer GoT-Staffel den Dolby ATMOS Tonstandard. Er entspricht DD 7.1. Schon das akustische Logo dieses Merkmals ist ein Ohrenschmaus. Allerdings ist für den VOLLEN Genuss entsprechendes Equipment nötig, sondern ist der Unterschied zwischen Atmos und DTS 5.1 nicht festzustellen.

EXTRAS

Alle Dialoge und Kommentare liegen als Originalsprache mit deutschen Untertiteln vor.

  1. Episodenführer für alle Folgen

    

Der Episodenführer ist ein einblendbares Auswahlmenü, das per Symbol drei Optionen anbietet: Charaktere, Ort, Geschichte. Auf der Blu-ray sind die jeweiligen Geschichtsinformationen mit den „Legenden“ verbunden, die unter einem eigenen Special zusammengefasst sind (siehe unten). Nicht auf DVD.


  2. Audiokommentare



    Jede Folge wartet mit Audiokommentaren von jeweils mehreren Mitwirkenden auf, sei es seitens der Produzenten, sei es seitens der Schauspieler oder der Crew.


  3. 18 Stunden in den Paint Hal Studios (Disc 4, 28:17 min)



    Zwischen 3 Uhr morgens und neun Uhr abends werden die vier Zellen der Studios in Belfast genutzt – ausnahmsweise von allen drei Filmcrews: Dragon, Wolf und White Wanderer. Das ist also ein paralleles Drei-Schicht-System, um die Kapazitäten voll auszunutzen. Die Werkstätten, Spezialisten, Kulissen usw. stehen den von „Herr der Ringe“ in nichts nach. Wer jetzt noch keine Vorstellung gehabt hat, wie GROSS diese TV-Produktion ist, bekommt sie spätestens jetzt.

  4. Die Wiedererschaffung der Dothraki-Welt (Disc 2, 20:15 min)



    Das Auftauchen der Dothraki-Steppenreiter am Ende von Staffel 5 war eine Überraschung. Nun wird Daenerys als gefangene ins Zentrum der Dothraki-Welt geführt, erst in das Haus der Herrscherwitwen, dann in den Tempel, um verurteilt zu werden. Dieser Prozess endet als erwartet (um das Mindeste zu sagen). Was folgt, erinnert stark an das Ende von Episode 1.10.

    

Die Kulissen, die in Almeria und im Belfaster Studio gebaut wurden, sind alle echt – und gewissen Baustilen aus Westafrika (Benin) und der Mongolei nachgebildet. Auch die Explosionen und Flamen waren echt, was für so manchen Akteur doch eine brenzlige Angelegenheit war. Emilia Clarke wurde gedoubelt, aus 320 echten Statisten wurden 5000 nicht ganz so echte gezaubert.

    

Die Autoren und Akteure lassen sich über zwei interessante Aspekte aus: Daenerys´ gespaltene Liebe zu Jorah Mormont und zu Daario Naharis – und zum Sprechen der Dothraki-Sprache. Letzteres kann entweder ein Alptraum werden (Iain Glen) oder Spaß machen (Clarke). Emilia behalf sich mit einer Art Beatbox-Rhythmus, zu dem sie skandierte.

  5. „Die Schlacht der Bastarde“ (30:00 min)



    Die halbstündige Doku beschreibt den Schöpfungsprozess dieser zentralen Folge (Nr. 9) vom Skript bis zur Fertigstellung der jeweiligen Handlungsstränge, bleibt aber sehr konkret. Diese Schlacht ist noch aufwändiger als die Schlacht um die Mauer, die bis dato das Nonplusultra darstellte.

    Die Produktion mietete ein Feld von zehn Hektar Größe (das sind etliche Fußballfelder) und zog 500 Komparsen und 80 Pferde zusammen, um sie als zwei Armeen aufmarschieren zu lassen. Man denke sich die zwei Kavallerieabteilungen hinzu, mehrere Haupt- und Nebendarsteller sowie ein Bataillon von Film-Mitarbeitern – dann hat man ungefähr eine Vorstellung von den 25 Drehtagen, an denen eine Schlacht inszeniert wurde, die in ihrer Schlauheit an Hannibals Sieg gegen die Römer bei Cannae erinnert, in ihrer Brutalität aber an den Ersten Weltkrieg und an Azincourt im Hundertjährigen Krieg. Kit Harrington alias Jon Schnee wird unter Leichen nahezu begraben und muss sich in einem Akt der Wiedergeburt aus dem Leichenberg herausgraben, um überhaupt Luft zu bekommen.

    Die Szene endet mit einem Duell zwischen Jon Schnee und Ramsay Bolton, wobei sich Jon in ein wutentbranntes Monster verwandelt, das uns einen Schauder verursacht. Sansa tut wenig später desgleichen, und in Episode 10 zeigt sich Arya als eiskalte Mörderin. Um es mit Kit Harringtons Worten zusammenzufassen: „In Staffel 6 sieht man eine Menge gute Leute schlimme Dinge tun.“

  6. Nicht verwendete Szenen (ca. 11:07 min)

    

Drei nicht verwendete oder erweiterte Szenen. Nur die Dialogszene „Die Sänfte“ ist ganz neu. Die Szene „Das Schauspiel“ zeigt lediglich das in 3-4 Teile zerlegte Schauspiel um das Schicksal der Baratheons und Starks vollständig an einem Stück. Ob der gezeigten Geschichtsklitterung runzelt Arya zu Recht die Stirn.

  7. Legenden und Überlieferungen (ca. 51:00 min): gibt es nur auf der Blu-ray.



    In 14 Kapiteln liefern die kurzen Enzyklopädie-Beiträge faszinierende und ironisch gefärbte Einblicke in die Geschichte verschiedenster Mythen von Westeros:

    

a) Der siebenzackige Stern

    b) Die militärischen Orden
    
c) Volantis; erzählt von Varys

    d) Braavos, erzählt von Tycho Nestori

    e) Die Gesichtslosen Männer

    f) Winterfell, erzählt von Roose Bolton
    
g) Die Lord-Kommandanten [der Nachtwache], erzählt von Ser Allisar Thorn

    h) Roberts Rebellion, erzählt von Ser Barristan Selmy
    
i) Dorne, erzählt von Ellaria Sand

    j) Die Kampfarenen von Meereen, erzählt von Daario Naharis
    
k) Der Fluss Rhoyne, erzählt von Varys
    
l) Der vielgesichtige Gott, erzählt von Jagen H‘ghar
    
m) Grauschuppen und die Steinmänner, erzählt von Maester Qyburn
    
n) Die Großen Herren von Meereen, erzählt von Missandei.

Die Verpackung empfand ich diesmal als echte Herausforderung. Damit die innere Box nicht herausfällt, wurde sie an die äußere Ummantelung aus Karton angeklebt. Fingerspitzengefühl ist hier von Vorteil.

Unterm Strich

Die Autoren wagen sich nun auf Neuland, das nicht vom Autors der Buchvorlage vorgegeben worden ist. Auf befriedigende Weise wendet sich endlich für die Starks das Blatt: Arya besiegt ihre Gegnerin in Braavos, der wiedererweckte Jon Schnee seinen Widersacher Ramsay Bolton, und Sansa Stark wendet das Blatt in der aussichtslos erscheinenden Schlacht der Bastarde.

Rickon muss zwar ins Gras beißen, doch Brandon entkommt dem Angriff des Nachtkönigs, der die Armee der Toten nach Süden führt. Sam reist mit Goldie und Sohn nach Süden, erst zu seinem schrecklichen Vater, dann zur Zitadelle der Maester – es ist eine Kombination aus der Großen Bibliothek von Alexandria und der Festung von Minas Tirith. Daenerys besiegt ihre brutalen Dothraki-gegner und schwingt sich zur Königin der Dothraki und Drachen auf. Sie sticht mit der Flotte der Eisenmänner in See – gen Westeros.

Epische Schlachtengemälde halten sich mit privaten, ja, intimen Szenen die Waage. Katastrophale Wendungen, die an Wahnsinn grenzen, kontrastieren mit konstanten Auseinandersetzungen, die Figuren zu neuer Größe führen – so etwa im Falle von Arya und Theon Graufreud. Fast alle Wege führen zurück nach Winterfell, und Totgeglaubte kehren zurück, sehr zur Freude der Fans. Mehr sei nicht verraten.

Dass die Serie erst ab 16 Jahren freigegeben worden ist, liegt wohl weniger an den zahlreichen Szenen ungeschminkter Gewalt als vielmehr an den blutigen Actionszenen und der ungeschminkten Sprache, in der im Original das F-Wort häufig zu hören ist. Auch die deutsche Synchronisation nimmt inzwischen kein Blatt mehr vor den Mund, was „Obszönitäten“ und „Gotteslästerungen“, wie es die alten Jungfern von Braavos so treffend sagen, anbelangt. Zum Glück ist das heutige Publikum dem Alte-Jungfer-Alter endgültig entwachsen.

Die Blu-ray

Die Qualität dieser vier Silberscheiben ist unbestreitbar. Es mag zwar kein explizites Gesamt-Making-of geben, aber die Analyse der Entstehung der Episode „Die Schlacht der Bastarde“ hat die Länge einer halben Stunde und erfüllt den Anspruch an einen solchen Werkstattbericht voll und ganz – ebenso wie die Dokus „18 Stunden in den Paint Hall Studios“ und „Die Wiedererschaffung der Dothraki-Welt“. Eine Download-Version (Ultraviolet) ist per Gutscheincode erreichbar.

Fans der Kult-Serie sollten sich m.E. auf jeden Fall die Blu-ray-Ausgabe zulegen, nicht nur weil Bild- und Tonqualität besser sind, weil sie auch mehr Extras und Infos bietet als die DVD. Ich will nicht verschweigen, dass es Sammler-Editionen gibt, u.a. mit einer Statuette des Nachtkönigs, aber diese erhalten auf Amazon.de keine guten Bewertungen und werden eher als Abzocke empfunden.

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