Die auf den Romanen der britischen Autorin Caroline Graham basierende Krimiserie spielt in der idyllischen und fiktiven Grafschaft Midsomer. Sie ist binnen 20 Jahren zu einem weltweiten Erfolg geworden.

Kurzinfo: Die 4 Episoden:

Mord mit Magie

Gideon Latimers Zauber-Show in der Kirche sieht gefährlich aus. Und tatsächlich wird eine Mitwirkende von einer herabstürzenden Lichtanlage zermalmt. Kein Unfall, sondern eindeutig Mord. Für Vikar Magnus Soane zudem eindeutig die Strafe des Herrn für die Gottlosigkeit der ganzen Gemeinde Midsomer Oaks. Auch Soane wird ermordet, ebenso Gideon Latimers Frau. Barnaby hat alle Mühe, das Dickicht von Abhängigkeiten und Feindschaften zu durchdringen. (Text: ZDF)

Ein mörderisch guter Song

Am Tag des Little Crosby Folk Festivals wird der Gründer Toby Winning ermordet. Die Umstände erinnern an einen Song des legendären Sängers Johnny Carver. Der Mord an ihm wurde nie aufgeklärt. Zuvor hatte Toby alle damit schockiert, das Festival nach London zu verlegen. Die Stadt lebt gut von der Legende Carver. Viel zu verlieren hat zum Beispiel Frank Wainwright mit seinem Pub, in dem die Künstler aufgetreten sind. Hier findet Barnaby die ersten Verdächtigen. (Text: ZDF)

Ein letzter Tropfen

Kaum hat Wein-Kritikerin Nadia Simons den neuen Jahrgang des Winzerpaares Carnavon gekostet und verrissen, da wird allen Versammelten schlecht. Zunächst erscheint alles harmlos. Doch dann wird Nadia in den Fermentationsraum des Weinguts geschleppt, und sie erstickt. Nach einem zweiten Mord werden die Verdächtigungen wieder laut, die vor Jahren nach dem mysteriösen Unfalltod der kleinen Jessica Tyler das Dorf entzweit haben. Der Fahrer des Unfallwagens war seinerzeit geflüchtet. Sicher ist nur, dass er damals von einem ausschweifenden Fest im Weingut gekommen war. (Text: ZDF)

Und wo sind die Leichen?

Gregory Lancaster ist noch keine Stunde tot, da wird seine Leiche gestohlen, und die seiner vor Jahren gestorbenen Kinderfrau aus ihrem Grab geraubt. Doch die Lancasters streiten sich ums Erbe. Alleinerbe Felix will den Familienbesitz an seinen reichen Schulfreund Sonny Desai verkaufen. Ein Schock für seine Mutter Hermione und seine Schwester Rose, zumal Sonny offensichtlich die verheiratete Rose gleich mit übernehmen will. Da verschwindet Roses Ehemann… (Text: ZDF)

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Filminfos

O-Titel: Midsomer Murders – vol. 26 (GB 2015/16)
Dt. Vertrieb: Edel motion
FSK: ab 12
VÖ: 3.2.2017
EAN: 4029759117889
Länge: ca. 356 Min. + 43 Min. Bonus
Regisseur: Charles Palmer, Nick Laughland, Renny Pye, Alex Pillai
Drehbuch: Paul Logue (F1+4), Lisa Hildsworth (F2), Chris Murray (F3) nach Motiven von Caroline Graham
Musik: Jim Parker
Darsteller: Neil Dudgeon (DCI John Barnaby), Fiona Dolman (Sarah Barnaby), Jane Wymark, Gwilym Lee (DS Charlie Nelson), Tamzin Malleson (Dr. Kate Wilding) u.v.a.

Hintergrundinfo

Die auf den Romanen der britischen Autorin Caroline Graham basierende Krimiserie spielt in der idyllischen und fiktiven Grafschaft Midsomer. Bis zum Ende der 13. Staffel werden die Ermittlungen von Inspector Tom Barnaby (John Nettles) und seiner Assistenten in den Mittelpunkt gestellt. Dabei steht Barnaby bis zur sechsten Staffel Sergeant Gavin Troy (Daniel Casey) zur Seite, später ermittelt zunächst Dan Scott (John Hopkins) und dann Ben Jones (Jason Hughes) gemeinsam mit dem Inspector. Barnabys Frau Joyce (Jane Wymark) hat es auch nicht leicht, bekommt sie ihren immer mit ruhiger Hand arbeitenden Mann doch viel zu selten zu Gesicht.

Ab der 14. Staffel übernimmt der vorher als Cousin von Tom Barnaby eingeführte Inspector John Barnaby (Neil Dudgeon) den Staffelstab seines verwandten Kollegen. Pathologe Dr. George Bullard (Barry Jackson) wird im Laufe der Staffel durch Dr. Kate Wilding (Tamzin Malleson) ersetzt.

Die Episoden

Mord mit Magie (Murder by Magic) (Staffel 17, Folge 2 (89 Min.))

Gideon Latimers Zauber-Show in der Kirche sieht gefährlich aus. Und tatsächlich wird eine Mitwirkende von einer herabstürzenden Lichtanlage zermalmt. Kein Unfall, sondern eindeutig Mord. Für Vikar Magnus Soane zudem eindeutig die Strafe des Herrn für die Gottlosigkeit der ganzen Gemeinde Midsomer Oaks.

Auch Soane wird ermordet, ebenso Gideon Latimers Frau. Barnaby hat alle Mühe, das Dickicht von Abhängigkeiten und Feindschaften zu durchdringen. Diese Folge überrascht mit verblüffenden magischen Kunststücken und spektakulärem Feuerzauber im Showdown. (Text: ZDF)

Mein Eindruck

Tief in der englischen Provinz werden mancherorts noch uralte Riten gepflegt – oder wieder neu belebt. Eine der Naturreligionen ist älter als die der Kelten und verehrt den Grünen Mann, der bei den Kelten später Cernunnos hieß. Er ist der Herrscher des Waldes und somit ein Hüter des Wildes und der Fruchtbarkeit. Er trägt ein Hirschgeweih auf dem Kopf, versteckt sich vor den Menschen aber unter einer Maske aus grünen Blättern.

Diesem unheimlichen Wesen aus einer anderen Zeit huldigen gewisse Bürger von Midsomer Oaks an einem Altarstein im Wald. Hier bringen sie Bandopfer dar und singen Anrufungen. Darin folgen sie der Tradition von Henry Melmoth, einem offenbar romantisch veranlagten Gutsherrn (1758-1802), dessen Name wahrscheinlich nichts mit dem Titel von Charfes Maturins berühmtem Schauerromans „Melmoth der Wanderer“ aus dem Jahr 1820 zu tun hat.

Ausgerechnet an Henry Melmoths Gedenktag wollen die braven Bürger nicht nur ein Brandopfer darbringen und singen, sondern auch einen Menschen opfern. Bis zuletzt ist nicht klar, wer sich in der Kiste befindet – der Entfesselungskünstler Gideon Latimer oder ein Unschuldiger? Es wird in der Tat ein feuriger Showdown, als die Cops auftauchen. Kommen sie noch rechtzeitig?

Die Episode hat aber auch ihre heiteren Momente, so etwa dann, als auch Charlie seine Tricks vorführt. Das weibliche Publikum ist nicht amüsiert. Üben, Charlie, üben!

Ein mörderisch guter Song (The Ballad Of Midsomer County) (Staffel 17, Folge 3 (89 Min.))

Am Tag des Lower Crosby Folk Festivals wird der Gründer Toby Winning ermordet. Die Umstände erinnern an einen Song des legendären Sängers Johnny Carver. Der Mord an ihm wurde nie aufgeklärt. Zuvor hatte Toby alle damit schockiert, das Festival nach London verlegen zu wollen. Die Stadt lebt gut von der Legende Carver. Viel zu verlieren hat zum Beispiel Frank Wainwright mit seinem Pub, in dem die Künstler aufgetreten sind.

Hier findet Barnaby die ersten Verdächtigen: Frank selbst, Tobys Witwe Alice und Johnny Carvers Bruder Danny. Der will seine begabte Tochter Melody nicht an die Folk-Szene verlieren. Was weiß er über die Szene und über den Tod seines Bruders? Barnaby taucht tief ein in die jahrzehntealte Geschichte des Festivals und deckt Geheimnisse auf, die zu hüten jemandem offenbar so wichtig ist, dass er auch vor mehreren Morden nicht zurückschreckt. (korrigierter Text: ZDF)

Mein Eindruck

Diese Episode greift das Revival der Folk Festivals in den neunziger Jahren auf, die offenbar inzwischen an Bedeutung verloren haben. In den siebziger und frühen achtziger Jahren habe ich an mehreren solchen Festivals teilgenommen, und das naheliegende Tübinger Folk Festival war immer eine schöne, gute besuchte Veranstaltung, die zahlreiche zahlende Besucher in die Stadt lockte.

Genau verhält es sich auch mit Lower Crosby draußen auf dem Lande. Hier will Ben Gray, Tobys Partner, dem Festival neue Akzente verleihen und natürlich die Legende von Johnny Carver wiederbeleben. Ben meint, das letzte Aufnahmeband Johnnys auf einem Laptop gefunden zu haben. Doch dagegen scheint ein Unbekannter schwere Einwände zu hegen, und schon bald blicken Bens Augen in unirdische Ferne, sein Mund steckt voller Blumen. Schon wieder ein Zitat aus Johnnys „Ballade von Midsomer County“, in der ein junger Bursche sich in eine untreue Maid verliebt.

Die Handlung lebt von den ironisch und tragisch gebrochenen Kontrasten: Romantik im Lied, Mord und Kommerz in der Realität, Hoffnung in der Kunst (Melodys erste Auftritte) vs. Leben VON der Kunst (Johnnys Band). Ein Showdown an Johnnys Sterbeort, dem Musikstudio im verfallenen, verlassenen Haus im Wald, wird zum unheimlich beleuchteten Finale.

Ein letzter Tropfen (A Vintage Murder) (Staffel 17, Folge 4 (89 Min.))

Kaum hat Wein-Kritikerin Nadia Simons den neuen Jahrgang des Winzerpaares Carnavon gekostet und verrissen, da wird allen Versammelten schlecht. Zunächst erscheint alles harmlos. Doch dann wird Nadia in den Fermentationsraum des Weinguts geschleppt, und sie erstickt. Nach einem zweiten Mord werden die Verdächtigungen wieder laut, die vor Jahren nach dem mysteriösen Unfalltod der kleinen Jessica Tyler das Dorf entzweit haben. Der Fahrer des Unfallwagens war seinerzeit geflüchtet. Sicher ist nur, dass er damals von einem ausschweifenden Fest im Weingut gekommen war. (Text: ZDF)

Mein Eindruck

Zwei Familien, zwei verbotene Liebschaften, mehrere Leichen – wer da nicht gleich an Shakespeares Drama „Romeo und Julia“ denkt, gehört in die Bibliothek eingesperrt. Die Carnavons (die sicherlich nichts mit dem Sponsor von Howard Carters Tutanchamun-Grabung anno 1922 zu tun haben) sind aufgrund Nadias Verriss auf ihrem Wein sitzen geblieben und fast insolvent. William weiß nicht, was seine Frau Diana mit Lois Pointer, dem Besitzer des nahen Hotels, so alles bespricht, der sie anhimmelt. Und der solvent genug ist, das Weingut aufzukaufen.

Mr. Tyler ist Pointers Nachtportier und trauert mit seiner gemütskranken Frau Jenny dem Verlust ihrer Tochter Jessica Tyler nach, die unweit des Hotels überfahren wurde. Doch wo ist der Wagen des Täters, der Fahrerflucht beging? Als Tina, die zweite Tochter der Tylers, mit Ryan, dem Sohn der Carnavons, durchbrennen will, macht sie im Dorfweiher, dem heimlichen Treffpunkt, eine verhängnisvolle Entdeckung: Sie wird sofort entführt…

Bemerkenswert fand ich an dieser Episode vor allem die Kameraführung. Einmal wird die subjektive POV-Perspektive (POV: point of view) verwendet, um zwar den Blick zu nutzen, aber nicht die Identität des Betrachters preiszugeben. Auch die Steadicam wird häufig genutzt, um die Darsteller bei ihren Gängen zu begleiten. Das spart das Verlegen von Schienen für den Sockel einer Kamera, erlaubt aber auch ungewöhnliche Aufnahmewinkel. Die rasanten Schnitte im Finale tragen ein Übriges dazu bei, um dies zu einer ungewöhnlich dynamischen Episode werden zu lassen.

Und wo sind die Leichen? (Habeas Corpus) (Staffel 18, Folge 1 (89 Min.)

Gregory Lancaster ist noch keine Stunde tot, da wird seine Leiche gestohlen, und die seiner vor Jahren gestorbenen Kinderfrau aus ihrem Grab geraubt. Doch die Lancasters streiten sich ums Erbe. Alleinerbe Felix will den Familienbesitz an seinen reichen Schulfreund Sonny Desai verkaufen. Ein Schock für seine Mutter Hermione und seine Schwester Rose, zumal Sonny offensichtlich die verheiratete Rose gleich mit übernehmen will. Da verschwindet Roses Ehemann. Gerichtsmedizinerin Kam entdeckt an beiden Diebstahlsorten winzige Fasern, und Barnaby stellt den Fokus seiner Suche um: Es geht in diesem Fall nicht um Besitz, sondern um Rache. (Text: ZDF)

Mein Eindruck

Ich bin nicht sicher, ob hier alle losen Fäden abgeschlossen werden, aber es ist auf jeden Fall dauernd für Action gesorgt. Das Handlungsprinzip scheint das Verschwinden zu sein, und so kann es nicht ausbleiben, dass die junge Bestattergehilfin Ellie Loxley nächtens entführt wird und nur um Haaresbreite zwei zwielichtigen alten Männern entgeht. Dabei wollten die eigentlich nur einem Angler eine besonders schöne Beerdigung gönnen.

Sind der Bestatter, sein Arzt und ihre Freunde eine verschworene Clique zur Beseitigung von Leichen? Der Literatur- und Filmkenner weiß Bescheid: Hier wird auf die berüchtigten Leichendiebe von Edinburgh angespielt. Sie wurden bereits in der gleichnamigen Erzählung von Robert Louis Stevenson verewigt, der „Die Schatzinsel“ schrieb und mit „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ zwei unsterbliche Literaturfiguren schuf. 

Doch es stellt sich leider heraus, dass die Bestatter-Spur ein reines Ablenkungsmanöver der Dramaturgen ist, um von der wahren Gefahr zu abzulenken, in der sich Sonny Desai und Felix Lancaster befinden. Sie bekommen Besuch aus dem Totenreich… Am Schluss wird allerdings der Begriff „Cliffhanger“ ein wenig zu wörtlich genommen, fand ich.

Die Blu-ray

Technische Infos

Bildformate: 16:9 (1080i/25)
Tonformate: D + Englisch in DTS-HD 2.0
Sprachen: D, Englisch
Untertitel: keine
Regionalcode: A, B, C

Extras:

  • Trailershow
  • Interview mit Hauptdarsteller Neil Dudgeon
  • Behind the Scenes
  • Making-of & Specials

Mein Eindruck: die Blu-ray

Das HD-Bild ist in allen Episoden gestochen scharf, und der Ton erschallt auf dem sehr guten Fernseherniveau von DTS-HD 2.0. Untertitel hat sich das ZDF auch gespart, und so ist der Zuschauer auf die deutsche Synchronisation angewiesen.

Extras

  • Trailershow
    1. Death in Paradise Staffel 5
    2. VERA Staffel 5
    3. The Killer Inside, Staffel 1 (Kanada)
  • Ein Interview mit Neil Dudgeon, dem Darsteller von „John Barnaby“ (11:20 min): 

Die ewige Frage lautet: Warum ist diese Serie seit 20 Jahren so ungeheuer populär? Jede Episode entführt den Zuschauer in eine Zeitkapsel, in der es ewig Sommer ist und die die Alte Welt noch einmal aufscheinen lässt – pure Nostalgie also. Im Rückblick findet Dudgeon, dass sich die Dörfer als Drehorte nur wenig verändert haben, im Gegensatz zur Ausrüstung, etwa Laptops und Handys. Als nächstes werden wohl Hoverboards und fliegende Autos durchs Bild huschen. 

Könnte eine Episode auch woanders inszeniert werden? Aber problemlos, denn schon Folge 100 wurde in Kopenhagen gedreht. Und wie wär‘s mit Deutschland? Gerne, besonders an den Bergen, denn Dudgeon bevorzugt München. Die Serie werde sogar von Angela Merkel geschätzt. 

Wie wirkt sich Baby Betty auf den Inspector aus? Zur Sicherheit treten Zwillinge auf, einer als Reserve. Das Arbeiten mit ihnen und dem Hund Sykes bereite sehr viel Spaß, denn sie seien unberechenbar und agierten viel spontaner. Baby Betty verändert John Barnaby: Sein Blick für Familienverhältnisse schärft sich. 

Am Schluss wirbt Dudgeon noch ein wenig für zwei neue Episoden, die in dieser DVD enthalten sind, obwohl sie in zwei verschiedenen Staffel (17 und 18) ausgestrahlt wurden: „Und wo sind die Leichen?“ und „Ein mörderisch guter Song“. Beide seien spannend und geheimnisvoll.

  • Teaser zu „Mord mit Magie“ und den Dreharbeiten (1:04)
: Dies ist quasi der Vorspann zum Doku-Block.
  • Interviews mit Darstellern & Stab von „Mord mit Magie“ (8:52 min)

: Regisseur Charlie Parker lobt vor allem das „Ehepaar“ Soans, das von zwei herausragenden Darstellern gespielt wird. Jack Shepherd ist offenbar bereits Bühnenautor, endlich hat er Gelegenheit, mit Deborah Findlay zu agieren, die aufgrund ihrer eigenartigen Augen schon in unzähligen Brit-TV-Serien aufgetreten ist. Sie sieht immer ein wenig hinterlistig aus. 

Weitere Akteure stellen sich selbst vor: Justin Salinger als der religiöser Eiferer, dem sein Eifer zum Verhängnis wird. Amanda Burton als Carole Latimer, die schon mit Dudgeon zusammen spielte. Und die junge Stephanie Leonidas, die die resolute Annabel Latimer spielt.
  • Das Geheimnis hinter den Zaubertricks von „Mord mit Magie“ (7:09 min): Regisseur Charlie Parker erklärt, dass er professionelle Magie-Beratung von einem Experten hatte, der James Freedman heißt. Dieser Zauberer tritt leider nie ins Bild. Auch Lee lernte von ihm Tricks. Es geht um drei Magie-Szenen, aber die Spiegelszene war offenbar für alle am schwierigsten.
  • Interviews mit Darstellern und Stab von „Ballad“ (4:42 min.)

: Der Musiker Seth Lakeman arrangierte und sang die Ballade von Midsomer County und Lucie Jones alias Melody Carver begleitete ihn am Mikrofon. „Ein echtes Talent“, lobt er sie.
  • Making-of der Ballade (9:59 min): Gwilym Lee und N. Dudgeon erklären die Story der recht komplizierten Episode. Sie ereignet sich auf zwei Ebenen, denn die Vergangenheit spielt 25 Jahre zuvor. Regisseur Renny Rye erklärt, dass die Ballade auf einem alten Folksong beruht und hier zum Handlungsmuster wird. Spielen auch die Darsteller ein Instrument? Dudgeon leider nicht, aber er könnte singen (macht es vor), doch Gwilym Lee kann das Klavier spielen. Ob sie mal ein Duett für die Serie intonieren sollen? Nur ein Scherz! 

Es stellt sich heraus, dass „Frank Wainwright“ kein anderer als Clarke Peters ist, der schon etliche Awards eingeheimst hat, darunter den Theaterpreis TONY. Als Kind der sechziger Jahre spielt er Gitarre wie sein Idol Richie Havens – deshalb wurde sein Part erweitert. Rakie Ayola alias „Alice Winning“, singt und tut so, als spiele sie die Gitarre. Dass Neil Dudgeon Erfahrung mit Komödie hat, wie ein Regisseur verrät, überrascht nun wohl keinen mehr.

Unterm Strich

Nach 20 Jahren, über 100 Folgen, 270 Morden, 4 Assistenten und gleich zwei Barnabys hätte wohl kaum ein Zuschauer erwartet, dass John Barnaby noch Vaterfreuden erwarten. Das Böse ist ja immer und überall und schläft nie, weshalb sich Barnaby eigentlich viele Nächte um die Ohren schlagen muss – wer kommt da noch zum Kindermachen? Wohl nur die Drehbuchschreiber. Wie auch immer: Baby Betty sorgt für einigen Wirbel (und Geschrei), aber auch Hund Sykes hat einiges auf dem Kerbholz: als gnadenloser Entführer unschuldiger Teddybären.

In der ersten Folge „Mord mit Magie“ geht es um den Widerstreit zwischen Glaube, Illusion und Kult – ein interessanter Konflikt, den man mit dem Ende der Romantik erledigt glaubte, der aber durch die „Harry Potter“-Serie neu befeuert wurde. Wohin man auch schaut: Magier, Zombies, Trolle (die Trolle gibt es ganz real im Internet).

Auf dem Weingut Midsomer Vinae (ein nicht ganz astreines lateinisches Wort) entpuppt sich eine gemütskranke Mutter als einsame Rächerin und ihre Helferin als Heuchlerin. Doch der bestechlichen Weinkritikerin gönnt man ihr vorzeitiges Ableben, nicht jedoch der jungen Ausreißerin, die nur mit ihrem Romeo durchbrennen wollte.

Sehr stilecht gelungen ist „The Ballad of Midsomer County“, denn überall auf dem englischen Land (und in Schottland und Irland sowieso) finden im Sommer beliebte Folk Festivals statt, wo Talentproben zu hören sind. In der Episode geht es teils um eine verhängnisvolle Schatzsuche – das letzte Band eines Kultsängers wird gesucht – als auch um späte Rache. Und wie immer stehen Frauen im Mittelpunkt, eine kehrt sogar aus dem Totenreich zurück – ein beliebter Kniff der Drehbuchautoren, den sie gleich nochmal in der Folge „Und wo sind die Leichen?“ verwendeten.

Alles in allem sind das vier Jubiläums-Episoden, die den spannungsfrohen Zuschauer sehr zufriedenstellen dürften. Komik, Romantik und Nostalgie kommen keineswegs zu kurz – Midsomer dürften noch weitere 20 Jahre beschieden sein, denn bekanntlich lassen sich Zeitkapseln wie diese nie entvölkern, und geschähen hier noch so viele Morde.

Die Blu-ray

Die Blu-ray-Box ist mit zwei Silberscheiben bestückt. Der DTS-HD-Klang ist ausgezeichnet, und das HD-Bild klar und scharf. Untertitel glänzen durch Abwesenheit, und die Trailershow macht den Kohl nicht fett. Das Bonusmaterial enthält allerdings ein ausführliches und sehr interessantes Interview mit dem Hauptdarsteller Neil Dudgeon, der seine komödiantische Ader nicht verbergen kann.

Hinzukommen Dokus zu zwei Folgen dieser Staffel. Kurzum: Das ist weitaus mehr als die übliche Ausstattung für eine solche TV-Serien-DVD des ZDF/EDEL-Gespanns und des 20-jährigen Jubiläums der Serie durchaus würdig.

[Wertung]

Mima2016: 5 out of 5 stars (5 / 5)

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