Hochstapler, Idioten und Schlitzohren: Anwälte im Clinch

Harvey Specter (Gabriel Macht) ist auf dem besten Weg, eine große Karriere als Anwalt in einer renommierten Kanzlei zu machen. Als er für einen komplizierten Fall einen Assistenten braucht, stellt er Mike Ross (Patrick J. Adams) ein. Der brillante Mike ist mit seinem enormen Wissen und seinem fotografischen Gedächtnis eigentlich der ideale Kandidat für den Posten, hat allerdings zwei kleine Probleme: Er ist, vornehm ausgedrückt, untermotiviert, und er hat keinen in der Kanzlei üblichen Harvard-Abschluss. In der Tat hat er überhaupt keinen Juraabschluss und somit auch keine Zulassung. Ihr kleines Geheimnis schweißt die beiden zusammen, und das ungleiche Paar wird schnell zu einem unschlagbaren Duo. (Verleihinfo)

Episoden:


Disc 1 (Folgen 1 – 4):

• Doppeltes Spiel

• Patente und andere Unwägbarkeiten
• Überholmanöver

• Schmutzige kleine Geheimnisse



Disc 2 (Folgen 5 – 8):

• Rausgehauen




• Ausgehandelt
• Moralische Bedenken

• Identitätskrise



Disc 3 (Folgen 9 -12):

• Herausforderungen

• Nachtschicht

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li>Spielregeln

• Enthüllungen

Filminfos

O-Titel: Suits. Season 1 (USA 2011)
Dt. Vertrieb: Universal
VÖ: 10.4.2014
ASIN: B00I9NJIEO
FSK: ab 12
Länge: ca. 526 Min.
Regisseur: Kevin Bray, Michael Smith, John Scott, Dennie Gordon, Kate Woods
Drehbuch: Aaron Korsh
Musik: Christopher Tyng
Darsteller: Gabriel Macht (Harvey Specter), Patrick J. Adams (Mike Ross), Gina Torres (Jessica Pearson), Rick Hoffman (Louis Litt), Meghan Markle (Rachel Zane), Sarah Rafferty (Donna Paulsen), Vanessa Ray (Jenny Griffth) u.a.
Neu-Preis: rund 10 Euro.

Die Staffel 1

Folge 1: Doppeltes Spiel (Pilot)

Harvey Specter ist einer der gefragtesten Anwälte New Yorks und hat bei Pearson Harden in kurzer Zeit eine steile Karriere hingelegt. Als er das Angebot erhält, Teilhaber der Kanzlei zu werden, sieht er seine Chance gekommen. Allerdings benötigt er einen Partner. Mike Ross scheint der ideale Kandidat: Er ist brillant, wurde aber wegen einer Dummheit der Uni verwiesen und muss sich nun mit Nebenjobs durchschlagen. Dazu zählt auch der Verkauf von Drogen. Als Mike nach einem geplatzten Deal vor den Gangstern flüchten muss, landet er wie durch ein Wunder auf dem Bewerberstuhl vor Harvey Specter… (Text: Sky)

Mein Eindruck

Dies ist der turbulente Auftakt zur mittlerweile in 6 Staffeln vorliegenden Serie. Die Art und Weise, wie sich Harvey und Mike kennenlernen, strapaziert den guten Glaubens des Zuschauers schon ziemlich, macht aber auch sehr viel Spaß. Jetzt muss sich Mike bloß noch zusammenreißen und sich von seinem Umfeld lösen. Harvey, der Überflieger, meint, das sei nur Ballast, der Mike runterziehe. Doch in Gestalt von Jenny, Trevors Noch-Freundin, hat dieser Ballast auch hübsche Beine. Leider ahnt Jenny nichts von den kriminellen Machenschaften Trevors.

Harvey muss einen Fall pro bono annehmen, bei dem es um sexuelle Belästigung und Ausbeutung geht. Ja, auch diese Pilotfolge hat eine Handlung.

Folge 2: Patente und andere Unwägbarkeiten (Errors And Omissions)

Harvey Specter und Mike Ross treten ab sofort als das smarteste Anwaltsduo der Stadt in Erscheinung. Doch bei ihrem ersten gemeinsamen Fall droht Harvey auch schon Ärger: Ein aufgebrachter Richter, mit dessen Frau Harvey eine Affäre gehabt hat, spielt ihm vor Gericht übel mit. Der Richter hat offensichtlich nicht vor, objektiv über Schuld oder Unschuld von Harveys Klienten zu entscheiden, sondern will Harvey mit einem besonders harten Urteil düpieren… (Text: Sky)

Mein Eindruck

Das Arbeiten an 80 Stunden pro Woche ist noch etwas ungewohnt, und Harveys Kollege Louis Litt, der nun auch Mikes Boss ist, wirkt auf die Dauer reichlich anstrengend: Obwohl in Angelegenheiten des Finanzmarktes ein As, ist Litt ein Egomane, der sich für unwiderstehlich hält. Er ist der Anti-Harvey, und Mike gerät ständig mit ihm aneinander, weil Litt unfair spielt: Er fälscht Mikes Drogentest von negativ auf positiv. Dabei kifft Mike gar nicht mehr. Wenigstens hat Litt zwei Schwächen: Frauen und Tickets für die Oper, das Ballett usw. Und er trägt keine Unterwäsche, wie Mike mit eigenen Augen feststellen muss…

Im zweiten Fall geht es darum, dass ein Erfinder um sein Patent betrogen werden soll, so dass er seine Entwicklung unter Wert verkaufen muss.

Folge 3: Überholmanöver (Inside Track)

Der Geschäftsführer eines Autokonzerns will die gesamte Produktion ins Ausland verlagern. Harvey und Mike betätigen sich als Anwälte der kleinen Leute und suchen nach einem juristischen Kniff, um den Konzernlenker seines Jobs zu entheben. Statt seiner wollen sie einen neuen CEO ins Amt hieven, der alle Arbeitsplätze in den USA halten will. Mike versucht derweil, seinen Freund Trevor davon zu überzeugen, endlich mit dem Marihuana-Dealen aufzuhören… (Text: Sky)

Mein Eindruck

Diesmal erweist sich Kanzleichefin Jessica Pearson als Querschläger: Sie sagt Harvey, er solle die Finger von dem fiesen CEO Stensland lassen. Doch Harvey und Mike präsentieren ihr einen alternativen CEO: den Motorenentwickler Barone. Stensland ist schneller: Er feuert Barone. Mike reagiert sofort: Er findet einen Käufer für die Firma und bootet Stensland aus…

Jenny fällt aus allen Wolken, als Mike ihr verklickert, was ihr Freund Trevor für krumme Dinger dreht. Auf .einmal sieht sie Mike mit anderen Augen Und was für schöne Augen!

Folge 4: Schmutzige kleine Geheimnisse (Dirty Little Secrets)

Harvey verteidigt Jessicas Ex-Ehemann, dessen Firma ein Medikament gegen die degenerative Nervenkrankheit ALS entwickelt hat. Statt das Leben der Patienten zu verlängern, so der Vorwurf der Kläger, führe das Mittel zu einer Verschlimmerung der Beschwerden. Mike übernimmt unterdessen seinen ersten eigenen Fall – und gerät in Teufels Küche, als um ein Haar sein großes Geheimnis aufgedeckt wird… (Text: Fox Channel)

Mein Eindruck

Mikes Pro-bono-Fall, den ihm Louis Litt aufs Auge gedrückt hat, betrifft einen hinterhältigen Hauseigentümer und Vermieter, der seine Mieter regelmäßig durch Wanzeninfektion rausekelt, damit er die Wohnung für unbewohnt erklären und sie teuer renovieren oder verkaufen kann.

Der sehr witzige Höhepunkt dieser Episode besteht in der Besichtigung einer solchen Luxuswohnung, indem Mike in Begleitung der Rechtsanwaltsanwärterin Jessica Zane vorgibt, mit ihr verheiratet zu sein – dabei ist sie die schlimmsten Feministin der ganzen Kanzlei! Sie wollte ihm eigentlich nur bei der Recherche helfen. Aber was ein rechter New Yorker ist, der lässt eben nichts anbrennen…

Folge 5: Rausgehauen (Bail Out)

Harvey muss eine Gewissensentscheidung treffen: Soll er seinem Chauffeur in einem Prozess beistehen? Allerdings würde Harvey damit einen für ihn persönlich äußerst lukrativen Deal platzen lassen. Wiegt Geld mehr als Loyalität? Trevor hat sich von seinem Leben als Dealer verabschiedet – doch ohne Mikes tatkräftige Hilfe wird er wohl kaum ein neues Leben beginnen können … (Text: Sky) Noch aus dem Knast ruft Trevor seinen Freund Mike an, der nicht anders kann, als für ihn die Kaution zu stellen. Dann schenkt er ihm ein Busticket – nach Montana…

Mein Eindruck

Während sich Harvey um die Klage wegen Autounfall und Verdienstausfall kümmern muss, bekommt Mike einen recht seltsamen Auftrag: Er soll Joy McCaffey, eine Millionärin und langjährige Mandantin der Kanzlei, davon abhalten, ihre Firma zu verkaufen und eine Weltreise anzutreten – der Kanzlei würden erkleckliche Sümmchen entgehen, würde sie das tun. In Joys Wohnzimmer sitzen ihre „Töchter“, viktorianisch angezogene Puppen, die wie ihre eigenen Puppen heißen…

Doch das Leben ist nicht immer so angenehm. Trevor hat Mikes Kaution nur zurückzahlen können, indem er sich an halbseidene Geldhaie gewandt hat. Die haben es nun auf Mike abgesehen, weil ja Trevor blank ist und Mike in seinem feinen Anzug aussieht, als könnte er das Geld viel eher berappen. Nach einer wilden Sexnacht lauern sie Mike auf. Erst Harvey kann die Verfolger zum Aufgeben „überreden“. Das war knapp!

Folge 6: Ausgehandelt (Tricks Of The Trade)

Mike und Harvey übernehmen die Verteidigung von Gabby Stone, einer Börsenmaklerin, die zu Unrecht des Insiderhandels beschuldigt wird. Privat hilft Mike Rachel Zane bei den Vorbereitungen für die Zulassung zum Jurastudium. Dass er früher illegal für andere die Prüfung abgelegt hat, verschweigt er dabei lieber – gerät dadurch aber in Gewissensnöte… (erweiterter Text: Sky)

Mein Eindruck

Harvey und Mike können den Fall Gabby Stone mit ein paar guten, aber unkonventionellen Rechercheinitiativen lösen – sie wurde, wie schon ihre Vorgänger, aufs Kreuz gelegt, um den wahren Übeltäter zu decken. Da Harvey diesen Fall vom Justizministerium ergattert hat, liegt sein Kopf die ganze Zeit unterm juristischen Fallbeil. Nur gut, dass sein Lehrling Mike Gabby für unschuldig hält…

Highlight dieser Episode ist Mike Undercover-Besuch in der Bar, in der Morellos betrügerische Investmentmakler ihre geilen Abschlüsse begießen. Mit seinem tollen Gedächtnis tut er so, als gehöre er einfach dazu, füllt die Typen ab und bekommt sie dazu, mit ihren Insidergeschäften zu protzen. Bestens: Frechheit sieht!

7) Folge 7: Moralische Bedenken (Play The Man)

Mike muss sich in einem Scheinprozess, den kein anderer als der fiese Louis Litt veranstaltet, gegen Kyle, einen von Louis´ Protegés, durchsetzen. Harvey nimmt es unterdessen vor Gericht mit einer alten Rivalin auf: Scottie aus London. Pikant daran ist die Tatsache, dass er einst mit der Dame auch romantisch verbandelt war. Und natürlich flammt die alte Leidenschaft schon bald erneut auf… (Text: Sky)

Mein Eindruck

Es geht um die mögliche Fusion zweier Hotelketten. Doch schon nach der ersten heißen Liebesnacht muss Harvey betrübt feststellen, dass Scottie ihn über den Tisch gezogen hat: Aus der partnerschaftlichen Fusion macht sie mithilfe seiner Infos eine feindliche Übernahme! Da schrillen die Alarmglocken.

In der Scheinverhandlung tritt Mikes neue Freundin Jenny Griffith, Trevors Ex, im Zeugenstand auf. Das sieht Rachel Zane, die selbst ein Auge auf ihn geworfen hat, überhaupt nicht gern. Doch statt Rachel vor versammelter Mannschaft im Zeugenstand fertigzumachen, weicht er vor dem letzten Schritt zurück – und muss dafür schwer büßen. Nur Jenny versüßt ihm die Schmach – und entwickelt einen raffinierten Racheplan…

Das Beste an dieser Folge: Ständig wird auf STAR TREK verwiesen, denn Harvey outet sich als Trekkie. Kein Wunder, dass er auf „Scottie“ fliegt.

Folge 8: Identitätskrise (Identity Crisis)

Jessica (Gina Torres) überträgt Harvey (Gabriel Macht) einen brisanten Fall: Einer Wohltätigkeitsorganisation, mit deren Direktorin sie befreundet ist, wurde offenbar Geld unterschlagen… Die rebellische Tochter eines schwerreichen Geschäftsmanns kennt Mikes Geheimnis vom erfundenen Harvard-Studium – sie ist eine Hackerin. Das wäre an sich schon schlimm genug – ist aber umso dramatischer, als Mike und Harvey gegen die Dame vor Gericht gezogen sind. Nun werden sie von ihr erpresst, die Klage fallenzulassen. Harvey muss sich außerdem um ein Problem kümmern, das Louis der Kanzlei eingebrockt hat: Der Zeuge, den er vernommen hat, ist danach an einer Lungenembolie gestorben… (erweiterter Text: Sky)

Mein Eindruck

Mike droht aufzufliegen, doch indem er Lola, der Hackerin mit den Hot Pants, mehrere süße Häppchen in Gestalt von weiteren Umweltsünden ihres Vaters präsentiert, bringt er sie dazu, ihm zu helfen: Sie verschafft ihm gefälschte Daten, Dokumente und Urkunden der Harvard Law School – Ende seiner Identitätskrise. Noch viel schräger ist die „Kooperation“, zu der Jessica ihre Partner Harvey und Louis verdonnert. Aus der „Kooperation“ wird ein erbitterter Wettstreit, bei dem mit allen Tricks gekämpft wird.

Folge 9: Herausforderungen (Undefeated)

Mike muss Rachel Zane vor Gericht gegen den Vorwurf des Geheimnisverrats verteidigen. Harvey bekommt es derweil in einem anderen Fall mit einem arroganten Bostoner Anwalt zu tun, der noch keinen Prozess verloren hat. Auch diesmal ist der brillante Jurist dem konsternierten Harvey immer einen Schritt voraus – sodass sich Harvey schon überlegt, ob er zu fragwürdigen Methoden greifen soll, um den Fall zu gewinnen… (Text: Sky)

Mein Eindruck

Wer hat dem Bostoner Anwalt die Zeugenliste zugespielt? Louis Litt schaut seine Gehilfen finster an: Einer von ihnen muss der Maulwurf sein. Doch Mike lässt den Vorwurf nicht auf sich sitzen. Die gefaxte Liste enthält einen individuellen Zugriffscode, und den vergibt die IT-Abteilung: „Wir haben eine IT-Abteilung?“ Oh ja, und deren Chef Benjamin ist leichtsinnigerweise bereit, mit Mike eine Wette abzuschließen, die ihn einen Laptop kostet.

Unterdessen bewirbt sich die frustrierte Rachel bei der Konkurrenz. Kann Mike sie wieder zurückholen?

Folge 10: Nachtschicht (The Shelf Life)

Ärger in der Kanzlei: Harvey feuert einen der Buchhalter, angeblich, weil dieser seine Arbeitszeugnisse gefälscht hatte. Doch Mike findet heraus, dass etwas ganz anderes hinter der Sache steckt: Offenbar hatte ein wichtiger Klient die Entlassung des Mitarbeiters gefordert. Mike befürchtet nun, dass ihm selbst ein ähnliches Schicksal blühen könnte … (Text: Sky)

Mein Eindruck

Auch Stan Jacobson hat ein fotografisches Gedächtnis und sich seinen Lebenslauf erschwindelt. Er ist die ältere Ausgabe von Mike, quasi in etwa 30 Jahren. Doch um herauszufinden, wer es auf Jacobson wirklich abgesehen hat, muss sich Mike mit Jenny in die Höhle des Löwen wagen: in den Harvard Club.

Mike fliegt zwar prompt auf, denn keiner kann sich an ihn erinnern, doch ist es nicht ein sonderbarer „Zufall“, dass auch Louis Litt anwesend ist? Und dass sich die Beratungsfirma des Klienten, der Jacobson feuern will, gerade aufgelöst hat – genau, wie schon ein Dutzend „Anwärterfirmen“ vor ihr? Etwas ist hier oberfaul. Nicht genug damit, sät Litt auch noch Misstrauen zwischen Jenny und Rachel, was Mikes Treue anbelangt.

11) Folge 11: Spielregeln (Rules Of The Game)
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Ein Unternehmer ist im hohen Alter gestorben. Da die Kanzlei all dessen juristische Belange vertreten hat, ist es nun die undankbare Aufgabe von Jessica Pearson (Gina Torres) und ihren Kollegen, das Erbe zwischen den verfeindeten Töchtern aufzuteilen. Harvey droht unterdessen der Entzug der Anwaltslizenz, weil er sich weigert, gegen seinen alten Mentor auszusagen. Damit nicht genug: Harvey lässt sich bei der Nachlassaufteilung auf eine Wette mit Louis ein. Als Einsatz geht es um nichts Geringeres als um Mikes Arbeitskraft! Mike selbst absolviert derweil ein äußerst peinliches Doppel-Date… (Text: Sky)

Mein Eindruck

„KING LEAR“ – Louis Litt liebt „KING LEAR“! Und deshalb ist diese Folge nicht nur Litt gewidmet, sondern ein Remake der bekannten Shakespeare-Tragödie.

Folge 12: Enthüllungen (Dog Fight)

Gemeinsam mit Mike rollt Harvey einen alten Fall auf: Ein Mann wurde unter Mithilfe Harveys zu 16 Jahren Haft verurteilt, weil er des Mordes an seiner Mitschülerin für schuldig befunden wurde. Doch nun stellt sich heraus, dass damals offensichtlich wichtige Beweisdokumente unterschlagen wurden, um den vermeintlichen Mörder schnell hinter Gitter zu bringen – vom Bezirksstaatsanwalt, der damals Harveys Mentor war?

Harvey versucht, den offenbar unschuldig Verurteilten Clifford aus der Haft zu befreien. Beim derzeitigen zuständigen Bezirksstaatsanwalt beißt er damit aber auf Granit: Dieser will verhindern, dass der Justizirrtum ans Licht kommt – auch wenn dafür ein Unschuldiger leiden muss.

Mike wird unterdessen von seiner Vergangenheit eingeholt, als Trevor vor seiner Tür auftaucht. Natürlich steckt der Ex-Dealer wieder einmal in großen Schwierigkeiten, aus denen ihn Mike heraushauen soll… (erweiterter Text: Sky)

Aber Trevor darf nie erfahren, dass Mike jetzt mit Trevors Ex Jenny zusammen ist. Natürlich lässt sich aber genau dies nicht verhindern.

Mein Eindruck

Es ist schon sehr unplausibel, dass Mike ausgerechnet jetzt anfängt, ständig sein Handy zu verlegen oder zu vergessen. Wo er doch so ein gutes Gedächtnis hat, und es gerade jetzt darauf ankommt, das süße Geheimnis um Jenny und Mike zu bewahren. Als es dann endlich soweit ist, endet die Folge mit einem Cliffhanger.

Gesamteindruck

Obwohl sie doch so verschieden sind, bilden Harvey Specter („specter“ bedeutet sowohl Spektrum als auch Gespenst) und sein Lehrling Mike Ross doch ein dynamisches Duo, das sich durch seine unterschiedlich gelagerten Stärken mehr oder weniger gut ergänzt. Mike, aus dessen Blickwinkel die meisten Szenen erzählt werden, hängt noch dem naiv erscheinenden Glauben an, dass ein Anwalt seinen Mandanten Gefühle und sogar Rücksichtnahme entgegenbringen kann. Leider sind es etliche Mandanten, die die Anwälte für ihre Zwecke einspannen oder gleich ganz aufs Kreuz legen wollen.

Dennoch bietet sich den beiden Anwälten immer wieder die Gelegenheit, etwas Gutes zu tun. Wohlgemerkt; Hier geht es in der Regel nur um Unternehmensrecht. Dass sich als Harvey eines angeblichen Vergewaltigers annimmt, ist eine riesige Ausnahme. Er tut dies „pro bono“, also gratis und „für das Gute“. Ebenso wie Mikes Fall des bedrängten Mieters und der Vergiftungsopfer von Lolas Vater.

Immer wieder lassen die Drehbuchautoren durchblicken, welche Schlupflöcher im amerikanischen Unternehmensrecht schamlos ausgenutzt werden, um zu lügen, zu betrügen und Mitarbeitern zu schaden. Harvey beteuert immer wieder, dass Gefühle in seiner Welt keinen Platz hätten. Tatsächlich outet er sich aber ständig als Fan von irgendwas: sei es Baseball, seine riesige Plattensammlung (echtes Vinyl) und natürlich „Star Trek“. Einmal tritt er sogar als Bond-Verschnitt auf, als er eine Informantin trifft, und nennt sie liebevoll „Moneypenny“. Als Mike das Gleiche tut, wird er von Jenny sofort auf die Schippe genommen. Bond erfordert eben ein gewisses Format.

Richtigen Schwung bekommt die Serie aber erst durch die fiesen Machenschaften von Louis Litt, dem Egomanen, der alle Regeln bricht, sich aber für unwiderstehlich hält – besonders bei den Damen. Regelmäßig stellt sich Litt aber selbst ein Bein und steht am Schluss als Verlierer da – aber nicht immer. Für Mike ist er ein hervorragender Sparring-Partner. Wer sich wundert, dass hier mit harten Bandagen und allen Tricks gekämpft wird – hallo, wir sind in New York! „If you can make it here, you can make it anywhere“, heißt ein Sprichwort (oder ein Sinatra-Song).

Der Schlagabtausch findet in geschliffenen Dialogen statt, als wäre man in einer Komödie. Das Tempo ist extrem hoch (denn New York City schläft ja nie), es gibt allerdings wenig handfeste Action, denn Schlagfertigkeit und Wortwitz ersetzen Degen und Revolver. Stellenweise fühlte ich mich an „Leverage“ erinnert, doch „Leverage“ wartet regelmäßig mit Prügeleien und Explosionen auf.

Die DVD

Technische Infos
Tonformat: DVD
Sprachen: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch
Bildformat: Widescreen (1.78:1)
Bonusmaterial:

1. Nicht verwendete oder alternative Szenen, teilweise in Schwarzweiß (über 12 min), wie alle übrigen Extras wahlweise mit deutschen Untertitel.
2. Audiokommentar zu Folge 12 (ca. 40 min)

…von Produzent Dave Bartis, Serien-Schöpfer Aaron Korsh, sowie den Hauptdarstellern Gabriel Macht und Patrick J. Adams, ohne deutsche Untertitel (!) – man kann sich also nur mit den deutschen bzw. englischen Untertiteln zur Episode behelfen. Die Sprecher verraten, was alles geändert wurde, dass in Toronto gedreht wurde (dort sind Drehlizenzen vermutlich günstiger), und was alles improvisiert wurde. Zum Glück gehen sie auch auf den oben angesprochenen Widerspruch in Mikes Verhalten ein: Warum kann er sich jede Zahl merken, vergisst aber ständig sein Handy? Aber worin das Dosenöffner-Ritual (s.u.) besteht, wird auch hier nicht verraten
3. Im Kreuzverhör: Fan Q & A (Fragen und Antworten) (10.27 min)

: Fans fragen über Facebook und andere Medien, eine versammelte Mannschaft antwortet: der Serien-Schöpfer Korsh, sein Ausführender Produzent Bartis sowie die Darsteller von Harvey, Mike und Rachel.
   • Wer ist Hardman bei der Kanzlei Pearson Hardman? Gute Frage! H. kommt noch!
   • Worin besteht das Dosenöffner-Ritual, das Harvey und Donna praktizieren? Keiner weiß es (bis jetzt).
   • Harveys Frisur – muss die sein? Leider ja.

   • Was sieht Harvey in Mike? Keinen Vertrauten, sd. einen Vertrauten und Mitkämpfer.
   • Wird das noch was mit Rachel und Mike? Vielleicht, aber zuvor müssen sich die Voraussetzungen (lies: Welt) ändern.
   • Muss Harvey wirklich ein Yankee-Fan sein?! Unbedingt.

   • Und nein: Rick Hoffman will NICHT für den Rest seines Lebens Idioten wie Louis Litt spielen.
4. Gag Reel (4:13 min)

: Ein Gag Reel zeigt üblicherweise den Fans, was ihre Idole alles falschgemacht haben (Versprecher, Patzer, Grimassen usw.), aber auch, wie viel Spaß die Schauspieler dabei gehabt haben. Dieses Gag Reel bildet in dieser Hinsicht keine Ausnahme, aber es kommen noch eine Menge Lachanfälle, F-Wort-Piepser – und ein Kinnhaken (!) hinzu.

Mein Eindruck: die DVD

Bild und Ton sind einwandfrei, zwar auf der DVD nicht im Maximalausbau, aber doch sehr zufriedenstellend. Es wird häufig Musik eingespielt, sowohl Rock (Greenback Boogie) als auch Soul-Musik. Die klingt makellos.

Die Untertitel liegen löblicherweise sowohl in Deutsch als auch in Englisch vor, so dass es nicht schwerfällt, die himmelhohen Unterschiede in der Ausdrucksweise festzustellen. Sogar die deutsche Synchronisation weicht von den Untertiteln ab.

Unterm Strich

Die erste Staffel der Serie hat mir viel Spaß gemacht, so dass ich sogar vier Folgen am Stück sehen konnte, ohne zu ermüden. Die Handlung ist flott, gewitzt, zuweilen mit Herz und Romantik. Da die Handlung meist in New York City angesiedelt ist, sollte man die Gegebenheiten in dieser Metropole ein wenig kennen: kosmopolitisch, rasend schnell, business-like und meist knallhart. (Gordon Gekko: „Wenn du einen Freund brauchst, kauf dir einen Hund.“)

Wohltätigkeit und Weichherzigkeit ist den Reichen vorbehalten. Die lassen sich ihr Mitgefühl denn auch gut erstatten, indem Straßen, Krankenhäuser und Konferenzzentren nach ihnen benannt werden. Wahrscheinlich waren es diese Eigenarten, die beim deutschen Zuschauer bislang nicht gut ankamen. Aber im Zuge der Amerikanisierung ist das nur eine Frage der Zeit.

In den USA wurde „Suits“ gefeiert und mit hohen Einschaltquoten belohnt. Mit dementsprechend vielen Vorschusslorbeeren startete die Anwaltsserie in Deutschland, konnte den Erfolg hierzulande jedoch nicht wiederholen. (Quelle: Video.de)

Das finde ich sehr schade. Ich fühlte mich nämlich bestens unterhalten.

Die DVD

Zu meinem Erstaunen hebt sich die Ausstattung der DVDs angenehm von den ZDF-Produktionen ab, die bei Edel Germany veröffentlicht werden. Es gibt die Tonspur des Originals, eine verständliche (aber nicht identische) Synchronisation, reichlich Bonusmaterial – und einen mittlerweile niedrigen Preis von knapp 10 Euro.

[Wertung]

Mima2016: (4 / 5)