Die blutige Geschichte von Ragnar Lothbrok (Travis Fimmel), der zum König der Wikinger-Stämme aufsteigt.

Im 8. Jahrhundert nach Christus lebt Ragnar Lothbrok mit seiner Frau Lagertha (Katheryn Winnick) und seinen Kindern Björn und Gyda im Stamm des Earls Haraldson (Gabriel Byrne). Wie alle Bewohner der Siedlung ist Ragnar eigentlich ein Bauer, der aber in den Sommermonaten an einer Raubfahrt teilnimmt, um das karge Einkommen aufzubessern.

Als der Anführer den alljährlichen Sommerraubzug gen Osten vorbereitet, erhebt Ragnar Einspruch. Denn durch die regelmäßigen Raubzüge gibt es im Osten nichts zu holen. Ragnar will anno 793 nach Westen segeln, wo er sicher ist, dass sich jenseits des offenen Meeres neue Länder finden. Aber die Fahrt über das offene Meer statt wie üblich in Sichtweite des Ufers ist gefährlich. Schließlich macht er sich gegen den Willen Haraldsons mit einigen Männern auf die Reise, darunter sein Bruder Rollo (Clive Standen) und den verrückt-genialen Schiffbauer Floki (Gustaf Skarsgård).

Damit beginnt die Saga von Ragnar Lothbrok, der sich in Zukunft mit immer neuen Herrschern messen wird, während seine Abenteuerlust auch in romantischen Dingen zu Problemen mit seiner Frau und seinem Sohn führen. Zudem steht Ragnars Bruder immer wieder vor der Frage, ob er seinem Bruder folgen oder versuchen soll, einen Platz ihm ebenbürtig einzunehmen. (Text: bmk)

Filminfos

O-Titel: Vikings. Season 1 (USA 2013)
Dt. Vertrieb: MGM/20th Century Fox
FSK: ab 16
Länge: ca. über 360 Min.
Regisseur: Johan Renck und andere
Drehbuch: Michael Hirst („The Tudors“, „Elizabeth“)
Musik: Trevor Morris
Kostüme: Joan Bergin (3 EMMYs!)
Bühnenbild: Tom Conroy

Die Rollen und ihre Darsteller:

Earl Haraldson: Gabriel Byrne
Ragnar Lothbrok: Travis Fimmel
Lagertha: Katheryn Winnick
Floki: Gustaf Skarsgård
Rollo: Clive Standen
Siggy: Jesselyn Gilsig
Athelstan: George Blagden
Jarl Borg: Torbjörn Haar

Die Episoden

Folge 1: Initiationsriten (Rites Of Passage)

Der Wikinger Ragnar Lothbrok lebt mit seiner Frau Lagertha und seinen Kindern Björn und Gyda im Stamm des Earl Haraldson. Bei der Volksversammlung, dem Thing, gibt Haraldson bekannt, dass der Sommerraubzug wie jedes Jahr im Osten stattfinden soll. Doch Ragnar will nach Westen segeln, wo er Länder mit großen Reichtümern zu entdecken hofft, und um dorthin zu gelangen, hat er bereits einen Sonnenkompass entwickelt. Haraldson gefällt dieser Vorschlag ganz und gar nicht. (Text: ProSieben)

Folge 2: Der Zorn der Wikinger (Wrath Of The Northmen)

Ragnar Lothbrok schart hinter dem Rücken seines Stammesführers Earl Haraldson Verbündete um sich, die mit ihm nach Westen segeln wollen. Der strenge Herrscher bekommt Wind von der geheimen Mobilmachung seiner Männer, doch er unternimmt nichts, als sie die Segel ihres neuen Schiffes setzen. Er glaubt nicht an einen Erfolg der gefährlichen Mission ins Ungewisse. Tatsächlich bekommen die Entdecker auf hoher See den Zorn Thors zu spüren. (Text: ProSieben)

Folge 3: Enteignet (Dispossessed)

Die Mission scheint erfolgreich: Ragnar Lothbrok und seine Mannen haben ein Kloster in Lindisfarne, England, überfallen, die meisten Mönche niedergemetzelt und ihre Schätze geplündert. Ihr Diebesgut und die Überlebenden, unter ihnen Bruder Athelstan, der die Sprache der Nordmänner spricht, nehmen die Wikinger an Bord und segeln zurück in die Heimat. Sie hoffen, ihren Stammesführer Earl Haraldson mit ihrer Beute zu beeindrucken. Doch der streicht die Güter für sich ein. (Text: ProSieben)

Folge 4: Der Prozess (Trial)

Ragnar und seine Leute kehren für einen neuerlichen Beutezug nach England zurück – dieses Mal mit der Erlaubnis ihres Stammesführers Haraldson. Der Mönch Athelstan führt die Wikinger zu einer Stadt im Reich von König Aelle. Während der blutigen Plünderung stirbt Haraldsons Spion Knut durch die Hand von Ragnars Frau Lagertha. Zurück in der Heimat nimmt Ragnar die Schuld allerdings auf sich und erwartet einen Prozess. Haraldson sieht eine Chance, den Störenfried loszuwerden. (Text: ProSieben)

Folge 5: Der Überfall (Raid)

Earl Haraldson ist weiterhin auf der Hut vor dem aufrührerischen Ragnar Lothbrok. Zuletzt prophezeite ein Seher dem Stammesführer, Ragnar wolle ihn töten. Vorauseilend greift der misstrauische Herrscher mit seinen Mannen die Familie seines Feindes an. Schwer verletzt gelingt es Ragnar, sich und seine Lieben in Sicherheit zu bringen. Derweil verheiratet Haraldson seine Tochter Thyri an den einflussreichen schwedischen Earl Bjarni – ihre Mitgift ist Ragnars Schiff. (Text: ProSieben)

Folge 6: Das Begräbnis (Burial Of The Dead)

Floki überbringt Earl Haraldson die Botschaft, dass Ragnar Lothbrok den Stammesführer zu einem Duell herausfordert. Der nimmt an und trifft schon am nächsten Tag auf seinen Kontrahenten, der immer noch verletzt ist. Am Ende dieses Kampfes soll einer der beiden Männer den Tod finden, dem anderen gelten von nun an der Gehorsam, die Treue und die Ehrfurcht der Stammesmitglieder. (Text: ProSieben)

Folge 7: Ein Vermögen (A King’s Ransom)

Ragnar, jetzt Führer seines Wikingerstammes, hat sich mit drei Schiffen auf den Weg nach England gemacht. Er und seine Leute sind auf direktem Weg zu König Aelle. Sie beziehen unweit von dessen Residenz Stellung und greifen nachts die Truppen von Lord Aethelwulf an, dem Bruder des Königs. Daraufhin lädt Aelle die Wikinger zu einem Treffen ein. Bei einem gemeinsamen Mahl unterbreitet Ragnar ihm seine Forderung für den friedlichen Rückzug. (Text: ProSieben)

Folge 8: Das Opfer (Sacrifice)

Wie alle neun Jahre ziehen die Wikinger nach Uppsala, um den Göttern zu danken und Opfer zu bringen. Ragnar nimmt auch den Mönch Athelstan mit. Der Christ ist schockiert von dem sündigen Treiben. Und davon, dass auch Tiere und Menschen als Opfer dargebracht werden sollen. Schließlich begreift er, dass er selbst geopfert werden soll. Auch König Horik ist anwesend, den Ragnar als Verbündeten gewinnen will. (Text: ProSieben)

Folge 9: Veränderungen (All Change)

Ragnar, Rollo, Björn und Floki reiten nach Götland. Hier wollen sie auf König Horiks Wunsch hin mit Jarl Borg verhandeln und Frieden mit ihm schließen. Sollte Borg auf das Land verzichten, auf das er Anspruch erhebt, ist der König bereit, Ragnar bei seinen Plünderfahrten in den Westen zu unterstützen. Borg gibt jedoch nicht so einfach nach. Während Ragnar auf eine Entscheidung wartet, lernt er die blendend schöne Prinzessin Aslaug (Alyssa Sutherland) kennen und verliebt sich mit Haut und Haar. (Text: ProSieben)

Mein Eindruck

Was hat die Wikinger bloß dazu getrieben, den stürmischen Ozean zu überqueren und nach England zu segeln? Die Antwort auf diese Frage versucht die erste Staffel zu geben. Dass die Jagd nach Reichtümern wie etwa goldenen Altarkreuzen im Vordergrund eine Erklärung liefert, liegt auf der Hand. Aber Ragnar ist Bauer und kann sicherlich keine Reliquien in seiner Hütte gebrauchen. Nein, er ist vielschichtiger angelegt. Sein Wissendurst ist dem seines Stammvaters Odin ebenbürtig. Wenn er könnte, würde er sich ebenfalls an die Weltenesche binden lassen und ein Auge dafür geben, alles zu wissen.

Athelstan

Ragnars Wissbegier lässt ihn klaglos ertragen, dass ihm sein Jarl alle Reichtümer wegnimmt, ihm aber gerne diesen „nutzlosen“ christlichen Sklaven namens Athelstan (der noch eine große Rolle spielen wird) überlässt. Doch in Athelstans Kopf steckt eine ganze Welt an Wissen: Er hat England ebenso besucht wie das Frankenreich und versteht sogar das Nordisch der Wikinger. Aufgrund dieser ungewöhnlichen Eigenschaften wird er für Ragnar zu einer Brücke – und zu einem möglichen Zankapfel.

Was wäre wenn?

Nicht nur die Kampfszenen machen „Vikings“ zu einer aufregenden Serie, sondern auch der fortwährende Konflikt zwischen Christentum und nordischem Götterglauben. Bis in die dritte und vierte Staffel wird dieser Konflikt in allen seinen Aspekten durchgespielt. Denn dem historischen bewanderten Zuschauer, der vielleicht Bernard Cornwells Uhtred-Romane gelesen hat (die kürzlich verfilmt wurde), stellt sich auch die Frage, warum die Wikinger, die Englands Osten kolonisierten – das sogenannte Danelaw – nicht auch mit ihrer Religion die Oberhand behielten, sondern christianisiert wurden. Wie anders sähe die Welt aus, wenn dieser Vorgang nicht wie verbürgt erfolgt wäre, sondern bis heute Thor und Odin verehrt werden würden? Der amerikanische Autor Harry Harrison hat diesem Szenario eine ganze Romantrilogie gewidmet.

Handfeste Romantik

Mit den Augen Athelstans, des keuschen Christenmönches, betrachten wir die bemerkenswerte Sitten und Gebräuche der Wikinger von Kattegat (das irgendwo zwischen südlichem Norwegen und östlichem Dänemark angesiedelt ist). So sind hier die Frauen wesentlich freier als ihre christlichen Gegenstücke (was in der 2. und 3. Staffel deutlicher wird). Was an keiner Stelle erwähnt wird: Sie durften auch erben. Das machte sie zu sehr begehrten Partien in der besitzenden Klasse. Dass Sklavinnen alles klaglos zu erdulden hatten, wird hingegen allzu drastisch gezeigt: Rollo benutzt eine Leibeigene, ohne dass diese einen Einwand erheben darf.

Widersprüchliche Brüder

Rollo ist der körperlich orientierte, zupackende Kämpfer, während sein Bruder Ragnar eher als der Denker auftritt, der seine Worte mit Bedacht wählt. Dass auch Ragnar, ausgezeichnet verkörpert von Travis Fimmel, mit seinem Schwert hart zuschlagen kann, zeigt sich in den ersten beiden Scharmützeln in England. Aber richtig gut ist er mit der Streitaxt: Damit besiegt er seinen Jarl, den er zuvor gründlich über seinen „schlechten“ Gesundheitszustand getäuscht hat.

Gabriel Byrne als Earl Haraldson

Gabriel Byrne verkörpert den korrupten, aber machtgierigen Herrscher von Kattegat mit einer Zwiespältigkeit, die den abstoßenden Charakter zu einem Objekt des Mitgefühls macht. Er hat seine zwei Söhne durch einen unbekannten Killer verloren und somit keinerlei Erben. Der Zukunft beraubt, klammert er sich mit aller Macht an seinen Thron. Jeder aufmüpfige Bauer erscheint ihm als potentieller Thronräuber, ganz besonders der schlaue Ragnar, den er enteignet und für vogelfrei erklärt. Haraldsons Frau Siggy sieht die einzige Möglichkeit, ihren Mann zu trösten, darin, ihn in seinem Selbstbewusstsein zu bestärken. Sie kann von Glück sagen, dass sie nicht an seiner Seite verbrannt wird, als Haraldson unterliegt. Tatsächlich würde sie den Sippenmord sogar erwarten, aber da hat sie Ragnar unterschätzt.

Die DVD

Technische Infos:

Bildformate: 1,78:1 (16:9 Widescreen)
Tonformate: D in DD 5.1, Englisch in DD 5.1
Sprachen: D, Englisch
Untertitel: D, Englisch

Extras:

  • Audiokommentare zu ausgewählten Episoden
  • Entfallene Szenen
  • Die Entstehung von „Vikings“: Ein Blick hinter die Kulissen
  • Kultur und Gesetze der Wikinger
  • Kriegsführung und Taktiken in der Serie

Mein Eindruck: die DVD

Das Bild kommt im Widescreen-Format daher, als handle es sich hier um einen Spielfilm. Diese Assoziation könnte angesichts der vielen breiten Landschaftsaufnahmen durchaus aufkommen. Sie lassen den Anblick des Bildes zu einer sinnlichen Erfahrung werden. Die Auflösung ist bei einer DVD natürlich begrenzt, und wer die Bildschärfe richtig genießen will, sollte zur Blu-Ray greifen. Gerade in den Uppsala-Szenen kommen typische 3D-Effekte zur Geltung: Vordergrund, Hintergrund, Zooms dazwischen. Auch in den vielen dunklen Szenen sind die Figuren durchaus gut sichtbar. Die Ausleuchtung wurde also sorgfältig vorgenommen. Merkwürdig, dass Travis Fimmel in manchen Szenen strahlendblaue Augen hat, in anderen wieder graue. Auch seine Frisur wechselt er wie sein Kopf-Tattoo.

Der Ton ist mit DD 5.1 zwar nicht umwerfend, transportiert aber die vielen Trommelklänge und Bässe einwandfrei, so dass sie die Emotionen des Zuschauers direkt beeinflussen können. Der „Score“ ist, vom Titelsong „If I Had A Heart“ abgesehen, außergewöhnlich und weit entfernt von klassischer Instrumentierung. In Schlachtenszenen erklingt sogar eine Heavy-Metal-Gitarre. Die Untertitel muss der Zuschauer übrigens VOR dem Start der jeweiligen Disc festlegen. Ich stellte fest, dass ein Wechsel während der Wiedergabe nicht realisierbar ist.

Die Synchronisation weicht durchgehend von den Untertiteln ab, und dabei musste ich traurige Übersetzungsfehler registrieren. Wenn in der Doku von „merry-making“ die Rede ist, also „ein Fest feiern“, dann wird das mit „Eheschließung“ übersetzt (von „to marry“ = heiraten). Da hat jemand nicht richtig hingehört.

Die Synchronisation ist zudem zensiert. Wenn Lagertha Athelstan damit droht, ihm die Eingeweide herauszureißen, falls ihren Kindern während ihrer Abwesenheit etwas zustoßen sollte, steht hingegen im Originalton, sie würde ihm die Lungenflügel herausreißen. Das ist ein Vorausverweis auf den Blutadler in Staffel 2.

Extras:

  1. Audiokommentare zu ausgewählten Episoden – Die Episode 9 wird von Clive Standen (Rollo) und Kathryn Winnick (Lagertha) kommentiert. Sie haben viel Lustiges, aber auch Interessantes zu erzählen. Besonders die Kanadierin Winnick weiß viel über ihre Figur Lagertha zu berichten. Gedreht wurde übrigens in Blöcken, und jeder Regisseur scheint mindestens drei Episoden gedreht zu haben, so etwa Johan Renck.
  2. Entfallene Szene – Die einzige Szene, die geschnitten wurde, ist jene, in der König Horik Floki, den Bootsbauer, begrüßt. Sie dauert nur 37 Sekunden ist kein großer Verlust.
  3. Die Entstehung von „Vikings“ / Birth of The Vikings: Ein Blick hinter die Kulissen (16:28 min) – Gedreht wurde v.a. in Irland, und von dessen Landschaften die meisten begeistert, außer Regisseur Johan Renck, der wie ein Rohrspatz schimpft, dass ihm der ständige Regen den Dreh versaut. Tja, das ist nun mal Irland, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Aber da die Iren mit den Kanadiern diese Ko-Produktion stemmten, musste auch ihre tolle Landschaft zu etwas gut sein (und vielleicht auch ihr Guinness).Interessant ist noch die Tatsache, dass die Tschechen für diese Produktion zwei Boote bauten: einmal ein 1:1-Modell für 30 Krieger und ein kleineres Modell, das auf eine Kippbühne montiert wurde. Das abrupte Kippen verursachte bei nicht wenigen Akteuren heftiges Magenrumoren, wenn nicht sogar mehr. Hinzu kam noch das Training fürs Rudern und Segeln, so dass man schon ziemlich fit sein musste. Der Detailreichtum an Booten, Häusern, Kostümen und Interieurs trägt einen Großteil dazu bei, dass sich der Zuschauer in die Schauplätze einfühlen kann – und den Schauspielern ging es genauso.
  4. Kultur und Gesetze der Wikinger: „A Warrior Society“ (19:57 min.) – In dieser längsten Doku der DVD berichten uns Drehbuchautor Michael Hirst, zwei Professoren und ein Berater, wie sehr doch die Überlieferung über diese nordische Kultur von den Berichten der Opfer verfälscht wurde, insbesondere durch die Mönche (das erinnert Tacitus‘ Bericht über die barbarischen Germanen). Deshalb mussten sich Hirst und seine Experten auf archäologische Funde und Erkenntnisse stützen, was zur Einsicht führte, dass die Wikinger ganz anders waren. Sie gründeten Staaten wie Russland, die Normandie und Sizilien, entdeckten Island, Grönland und Neufundland. Leider wird kein Wort darüber verloren, was die Wikinger zu dieser Expansion trieb, so dass dieser Aspekt etwas im Dunkeln bleibt.Dieser Beitrag zählt die zahlreichen Eigenarten und Bräuche, die Gesetze und Mythen auf, von denen der Zeitgenosse meist nur die Version kennt, die Hollywood und Comic-Autoren verbreitet haben. Hier wird eine ziemlich authentische, aber nicht historisch exakte Version inszeniert, wie schon in „Die Entstehung von Vikings“ beschrieben.
  5. Kriegsführung und Taktiken in der Serie: „Forging the Viking Army“ (11:42 min.) – Das erfreulichste Merkmal an der Action sind die stilvoll choreografierten Kämpfe. Sie steigern sich in Umfang und Dauer vom Überfall auf Lindisfarne über die zwei Scharmützel am Strand bis zur ausgewachsenen Schlacht von Infanterie gegen Kavallerie. Es gab einen Stunt-Koordinator und einen Schwertmeister, die beide ihr Handwerk verstehen. Kathryn Winnick kann Karate und Taekwondo, was sicher von Vorteil war, um eine Schildmaid spielen zu können. Travis Fimmel hatte bis dato nur gangstertypen gespielt, lernte aber rasch die nötigen Bewegungsabläufe, ebenso wie Clive Standen, der mit Schwert und Breitaxt nur so spielt. Er hat sichtlich den Dreh raus.

Unterm Strich

Die Serie wartet mit interessanten Figuren, großartig choreografierten Kampfszenen, viel unverklemmter Sex und unerwarteten Wendungen auf. Großartig fand ich die Kampfweise mit dem Schildwall, die an gewisse Legionärstaktiken erinnert. So etwas habe ich zuletzt im „Herr der Ringe“ und dem „Hobbit“ gesehen.

Dass die DVD erst ab 16 Jahren freigegeben ist, liegt natürlich an der unverklemmten Erotik und den blutigen Szenen. Wer sich schon immer mal einen blutbespritzten Kämpferschädel anschauen wollte, kommt hier voll auf seinen Kosten. Auch aufgeschnittene Hälse (die hoffentlich nur Attrappen waren) sind hier in Großaufnahme zu bewundern. Man kann es Athelstan nicht verdenken, dass er die Rolle eines Menschenopfers instinktiv ablehnt. Diese Ablehnung hat jedoch weitreichende Folgen für andere; moralische Konflikte werden nicht erörtert, sondern im Mienenspiel gezeigt.

Die DVD

Dass die DVD der Blu-ray qualitativ unterlegen ist, bedarf keiner gesonderten Erwähnung. Auch die magere Ausstattung mit nur zwei Tonspuren verwundert nicht. So gesehen ist es indes bemerkenswert, dass der Hersteller ihr so viel Bonusmaterial spendierte. Die Dokumentationen erhellen nicht nur die Produktion, für die Michael Hirst „Die Tudors“, „Elizabeth“) verantwortlich zeichnet, sondern auch die fremdartige Kultur der Wikinger. Wer dachte, er wüsste schon alles über Nordmänner und -frauen, wird eines Besseren belehrt – und dadurch neugierig auf mehr solche Geschichten. Im November 2017 startet die fünfte Staffel mit Episode 50.

[Wertung]

Mima2016: 4.5 out of 5 stars (4,5 / 5)

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