Die blutige Geschichte von Ragnar Lothbrok (Travis Fimmel), der im 8. Jahrhundert zum König der Wikinger-Stämme aufsteigt, wird in Staffel 2 fortgesetzt. Staffel 2 begleitet das weitere Schicksal von Ragnar, dem nordischen Krieger, der es inzwischen nicht nur auf dem Schlachtfeld zum geachteten Anführer, einem Jarl, gebracht hat.

Doch bringt mehr Macht auch mehr tödliche Bedrohungen und unausweichliche Entscheidungen mit sich. Während sich Ragnar darauf vorbereitet, mit seinem eigenen Bruder Rollo die Klingen zu kreuzen, ist er hin- und hergerissen zwischen seiner Frau Lagertha und seiner Geliebten, Prinzessin Aslaug (Alyssa Sutherland). Zwischen all dem steht sein erstgeborener Sohn Björn, mittlerweile ein junger Mann und tapferer Kämpfer (Alexander Ludwig).

Zusammen mit König Horik überfällt der verwegene Ragnar die englischen Königreiche in Britannien. In Wessex regiert der betrügerische König Egbert, der von seinem Volk aufgrund seines unbarmherzigen Regiments gefürchtet wird und sich als ultimative Bedrohung herausstellen könnte. (erweiterte & korrigierte Info von Amazon.de)

Filminfos

O-Titel: Vikings. Season 2 (USA 2014)
Dt. Vertrieb: Twentieth Century Fox
VÖ: 3.9.2015
FSK: ab 16
Länge: ca. 420 Min. (10x ca. 42 min.)
Regisseur: Ken Girotti, Kelly Makin, Kari Skogland
Drehbuch: Michael Hirst
Musik: Trevor Morris

Die Rollen und ihre Darsteller

Ragnar Lothbrok: Travis Fimmel
Lagertha: Katheryn Winnick (dass sie in Karate & Taekwondo den Schwarzen Gürtel hat, kann man SEHEN)
Floki: Gustaf Skarsgård
Rollo: Clive Standen
Siggy: Jesselyn Gilsig
Athelstan: George Blagden
König Egbert: Lionel Roach
Aslaug: Alyssa Sutherland
Helga: Maude Hirst
Jarl Borg: Torbjörn Harr
…und andere

Die Episoden

Folge 1: Bruderkrieg (Brother’s War)

Skandinavien im Jahr 796: Ragnars Bruder Rollo hat sich von ihm abgewandt und steht ihm nun an der Seite von Jarl Borg gegenüber. Ragnar versucht ein letztes Mal, die Angelegenheit im Guten beizulegen, doch Rollo will nicht verhandeln und löst damit eine gnadenlose Schlacht mit seinem Bruder und dessen Gefolge aus. Zurück im Dorf konfrontiert Lagertha ihren Mann Ragnar mit Fragen nach Prinzessin Aslaug. Beide ahnen nicht, dass diese bereits auf dem Weg nach Kattegat ist. (Text: ProSieben)

Folge 2: Invasion (Invasion)

Anno 800: Seit Ragnar von seiner Frau Lagertha und seinem erstgeborenen Sohn Björn verlassen wurde, sind vier friedliche Jahre ins Land gegangen. Er wurde inzwischen zum Jarl ernannt und hat mit Prinzessin Aslaug eine Familie gegründet. Doch nun zieht es den Wikinger und sein Gefolge wieder aufs Meer: Sie fahren mit vielen Schiffen gen England. Ragnar bricht jedoch sein Versprechen, Jarl Borg mitzunehmen und lässt ihn in Kattegat zurück. Auf See erwartet die Nordmänner unter König Horik ein schwerer Sturm. (Text: ProSieben)

Folge 3: Verrat (Treachery)

In England ist der Raubzug von Ragnar und König Horik in vollem Gange. In Wessex machen sie im Herrschaftsgebiet König Egberts allerhand Beute, plündern dessen Schätze, morden seine Untertanen – und schüren den Rachedurst des Machthabers. In der Heimat der Wikinger bekommen die Bewohner Kattegats derweil den Zorn des zurückgelassenen Jarl Borg zu spüren. Er rächt Ragnars Verrat mit einem grausamen Massaker. (Text: ProSieben)

Folge 4: Auge um Auge (Eye For An Eye)

Ragnar hat in England gerade die Verhandlungen mit König Egbert begonnen, als er aus seiner Heimat die Nachricht erhält, dass Jarl Borg Kattegat besetzt hat und seine Familie geflohen ist. Er bricht sofort auf und muss König Horik wohl oder übel die weiteren Verhandlungen überlassen. Zu Hause kann Rollo Ragnar davon abhalten, einen Feldzug gegen Borg zu führen – die verbliebenen Bewohner wären ihm hoffnungslos unterlegen. Doch dann erreicht unerwartete Hilfe das Dorf. (Text: ProSieben)

Folge 5: Antworten in Blut (Answers In Blood)

Lagertha und Ragnars Sohn Björn sind mit ihren Kriegern eingetroffen, um an seiner Seite Kattegat zurückzuerobern. Dort hat sich Jarl Borg mit seiner Streitmacht verschanzt – doch Ragnar scheint ihm dank einer List dennoch überlegen zu sein. In Wessex ist Athelstan derweil noch einmal mit dem Leben davon gekommen, während die Wikingertruppe unter Horik herbe Verluste hinnehmen musste. Doch König Egberts Blutdurst ist noch nicht gestillt. (Text: ProSieben)

Folge 6: Unverziehen (Unforgiven)

König Horik und sein Sohn Erlendur kehren als einzige Überlebende aus England zurück. Ragnar würde den Verlust am liebsten sofort rächen, doch ihm fehlen die Schiffe und die Männer, um erneut nach England zu segeln. Horik schlägt ihm deshalb vor, sich mit Jarl Borg zu verbünden, den Ragnar gerade noch brutal aus Kattegat vertrieben hat. Rollo soll mit ihm verhandeln … In Wessex macht König Egbert Athelstan, Ragnars Freund und ehemaligen Mitstreiter, zu seinem Vertrauten und Übersetzer. (Text: ProSieben)

Folge 7: Blutadler (Blood Eagle)

Ragnar ist fest entschlossen, Jarl Borg hinzurichten, und zwar mit der grausamsten aller Methoden: dem Blutadler. Dass ihm dessen Krieger und Schiffe danach nicht mehr zur Verfügung stehen werden, um England erneut zu überfallen, hat er bereits bedacht. Lieber will er sich einen neuen Verbündeten suchen – und verschiebt die Hinrichtung, bis dieser gefunden ist. Mit seiner Sturheit sät Ragnar jedoch Zweifel unter einigen Männern, die ihm bislang treu zur Seite standen. (Text: ProSieben)

Folge 8: Der Knochenlose (Boneless)

Prinzessin Aslaug bringt unter Schmerzen Ragnars jüngsten Sohn auf die Welt. Wie sich herausstellt ist der kleine Ivar jedoch schwer behindert. Während der Vater noch mit der Situation hadert, laufen die Vorbereitungen für einen neuen Raubzug bereits: Die Wikinger werden mit einer großen Flotte nach Wessex segeln. Dort erreicht indessen Prinzessin Kwenthrith aus Mercia den Hof von König Egbert, der gerade wichtige Allianzen schmiedet. (Text: ProSieben)

Folge 9: Die Wahl (The Choice)

Die Wikinger sind in England angekommen. Da König Horiks Verhalten in der Vergangenheit Verhandlungen mit König Egbert von Wessex von vornherein unmöglich macht, kommt es schon bald zu einer Konfrontation auf dem Schlachtfeld. Sowohl die Nordmänner als auch die Engländer müssen Verluste einstecken. Egbert erkennt die Gunst der Stunde und bietet Ragnar und seinem Gefolge freies Geleit und macht ihm ein Friedensangebot. (Text: ProSieben)

Folge 10: Das Gebet des Herrn (The Lord’s Prayer)

Nach dem erfolgreichen Ende der Verhandlungen mit König Egbert kehren die Wikinger aus England zurück. Es soll gefeiert werden, doch während des Festes zeigt sich wieder einmal, dass es zwischen Ragnar und König Horik zu einem Bruch gekommen ist. Horik schmiedet offenbar bereits eine Intrige – und ausgerechnet Ragnars Vertrauter Floki scheint ihm dabei zur Hand zu gehen … (Text: ProSieben)

Mein Eindruck

Jarl Ragnar sieht sich in mehreren Konflikten. Er hat durch die Aufnahme seiner Geliebten Aslaug die Scheidung von Lagertha und seinem Erstgeborenen Björn ausgelöst. Da Ragnar seine Kinder über alles liebt, zerreißt ihm der Abschied das Herz. Doch Aslaug ist schwanger und schenkt ihm mindestens drei Söhne: Ubbe, Hvitserk und Ivar. Die entthronte Jarlswitwe Siggy wird Aslaugs Dienerin.

Der zweite Konflikt ist der mit seinem Bruder Rollo. Warum nur hat sich Rollo mit König Horiks Feind Jarl Borg verbündet? Dadurch macht er sich Horiks Verbündeten, seinen Bruder Ragnar, zum Gegner. In einer erbitterten Schlacht bringt es Roll nicht übers Herz, Ragnar anzugreifen. Ragnar verzeiht ihm – ein letztes Mal?

Der dritte Konflikt betrifft Jarl Borg, dem Ragnars Dorf zum Opfer fällt. Ihn zu besiegen, wird schwer werden. Der Zuschauer bangt mit Ragnar um das Leben der entkommenen Familie und um Rollo. Der vierte Konflikt betrifft schließlich König Horik selbst. Eigentlich sollten sich Verbündete vertragen, insbesondere an der Front in Feindesland, wo es auf Einigkeit ankommt.

Doch Horik merkt schnell, dass Ragnar nicht nur klüger ist als er, sondern unter den Gefolgsleuten auch mehr Ansehen genießt. Das kann er nicht zulassen und schmiedet Pläne, um den Emporkömmling aus dem Weg zu räumen. Nicht zuletzt auch, um dessen Land an sich zu reißen, wie er es schon bei Jarl Borg vorexerziert hat.

Krisen und Lösungen

Ragnar gelingt es, Jarl Borg (Torbjörn Harr) zu besiegen. Der Magen des Zuschauers wird auf eine harte Probe gestellt, als in Folge 7 an Jarl Borg der Blutadler vollzogen wird. Da Ragnar die Prozedur zuvor bereits in allen Einzelheiten seinem Sohn geschildert hat, braucht nicht alles gezeigt zu werden – der Zuschauer denkt sich den Rest. (Siehe auch den Audiokommentar zu Folge 7.)

Die zweite Krise folgt in der letzten Episode (10), die den Zuschauer vollständig in die Irre führt – ein Meisterstück des Drehbuchautors. Der Zuschauer muss glauben, dass sowohl Ragnar als auch Siggy ihrem Freund und Herrn die treue gekündigt haben und sich nun mit dessen Feind Horik verbünden. Dieser himmelschreiende Judas-Verrat hat in den sozialen Medien Schockwellen ausgelöst.

Schließlich kommt es zur erwarteten Nacht der langen Messer. Nun erweist sich, wer auf wessen Seite steht und ob Ragnar wirklich nur tatenlos zuschaut. Er sagt in der ganzen Episode keine einzige Dialogzeile, sondern lernt stattdessen von Athelstan, das Vaterunser zu beten. Es kommt zu einem tollen Schwertduell zwischen Lagertha und Königin Gunhild. Die Königin sieht angesichts ihrer kopfstarken Kinderschar harmlos aus, doch der Schein trügt: Sie ist eine Schildmaid und weiß das Schwert zu schwingen. Lagertha gibt dem Zuschauer einen Hinweis, als sie erwähnt, dass Gunhild Swen Gabelbart erschlagen habe. Der Schwertkampf der beiden Schildmaiden ist erstklassige Action.

Die DVD

Technische Infos

Bildformate: 1,78:1 (16:9)
Tonformate: D in DD 5.1, Englisch in DD 5.1
Sprachen: D, Englisch
Untertitel: D, Englisch
Extras:

  • Audiokommentar: von Michael Hirst und Gustaf Skarsgård
  • Featurettes:
    • a) Meine Familie, meine Feinde
    • Die Kriegergesellschaft
    • Kämpfe und Schlachten
  • Nur auf Blu-ray: „Die Wikingersagas – Eine interaktive Entdeckungsreise“

Mein Eindruck: die DVD

Die Qualität von Bild und Ton ist einer DVD angemessen, der Klangstandard DD 5.1 dürfte durchschnittliche Ansprüche zufriedenstellen. Wer mehr will, sollte zur Blu-ray greifen.

Zu den deutschen Untertiteln gäbe es allerdings einiges zu sagen. Sie stimmen nicht mit der Synchronisation überein, sondern sind obendrein auch stellenweise unverständlich. Was hat man sich beispielsweise unter „Blutrunst“ (Ep. 10) vorzustellen? Der DUDEN kennt allenfalls „Blutrünstigkeit“, was eine reichlich umständliche Umschreibung für „Blutdurst“ ist.

Während in Episode 7 immer wieder die Rede vom „Blutadler“ ist, bestehen die Untertitel auf der Bezeichnung „Blutaar“. Das ist in mehrfacher Hinsicht unverständlich, denn obwohl es den Greifvogel Aar bis zu seiner Ausrottung tatsächlich gegeben hat („der stolze Aar“), ist er doch keineswegs das Gleiche wie ein Adler. Heute wissen wohl nur noch Vogel- und Wappenkundler, was der Aar mal war. Alle anderen tappen im Dunkeln.

Extras

  1. „Meine Familie, meine Feinde“ (9:41 min): Ragnar denkt, fühlt und plant langfristig, genau wie Allvater Odin, den er seinen Stammvater nennt (daher die vielen Raben in Staffel 1). Wie Odin ist er von Wissensdurst erfüllt. Er will seiner Familie die Zukunft sichern, etwa durch Erwerb von Reichtümern und Eroberung von Land. Daher die wiederholten Raubzüge in den – noch – reichen Osten Englands. Aber die Familie birgt Konfliktpotential: Lagertha und Rollo, ja, sogar Björn wenden sich von ihm ab. Er kann Rollo seinen Treuebruch verzeihen, ja, sogar Lagertha den Entzug des Sohns – nach vier Jahren. Bemerkenswerterweise zählt M. Hirst auch Floki zu Ragnars erweiterter Familie. Ob Floki ihn wirklich verrät, darf hier nicht verraten werden.
  2. „Die Kriegergesellschaft: Initiationsriten“ (11:36 min): 

Da diese Aufnahmerituale der Eisenzeit schlecht belegt sind (die Wikinger zeichneten nichts auf, und die Sagas stammen von Mönchen), musste Hirst viel erfinden und mit Empathie nachempfinden. An Björns Werdegang als Mann lassen sich die Rituale besichtigen: Mannwerdung mit 12 Jahren, Hochzeit, Taufe und Namensgebung des ersten Kindes, erster Raubzug, erstes Haus, erster Besuch im Götterhain von Uppsala (Staffel 1 und 2). Björn erwirbt sich seinen Ehrennamen „Ironside / Eisenflanke“.

    Bemerkenswert ist, dass auch Frauen im Kämpfen unterrichtet wurden, und zwar schon mit zehn Jahren. Ein Abzeichen, das Treue, Belohnung und Verpflichtung bezeichnet, ist der Armreif, den der Jarl oder König verleiht. Anscheinend spielte er auch eine Rolle für Verträge und Bündnisvereinbarungen.

  3. „Kämpfe und Schlachten“ (12:34 min): 

“Vikings“ ist undenkbar ohne seine Actionszenen. Diese werden in ihrem Umfang und ihrer Dauer langsam und sorgfältig gesteigert. Erstmals treffen in Staffel zwei Wikingertrupps aufeinander – das ist eine tolle Schau. Nicht nur, weil die Bewegungsabläufe authentisch sind, sondern weil die Handkamera den Zuschauer mitten ins Geschehen hineinführt, zu den Einzelkämpfen und Duellen. Die nächste Steigerungsstufe ist die riesige Schlacht König Horiks und Ragnars gegen die Truppen von König Egbert und König Aelle. Egbert hat Athelstan Caesars „Der Krieg in Gallien“ übersetzen lassen und setzt dessen Kampftaktik mit Erfolg um.

    Erstmals, so Hirst, werden Krieger auf Pferde gesetzt, um Fußsoldaten anzugreifen – das gab’s bei den Sachsen noch nie (nach dem Abzug der Römer). Die Wikinger erleiden eine schwere Niederlage. Die Akteure erzählen, wie sie ihre Action und das Training erlebten. Zudem wurden Schwamm-Dummys eingesetzt. Was das ist, muss man selbst sehen.

  4. Audiokommentar zu Folge 7: von Michael Hirst und Gustaf Skarsgård (50:08 min): 

Diese Episode wurde von der Kanadierin Kari Skogland inszeniert, die einen völlig anderen Stil als etwa Ken Girotti pflegt. Der Stil wird „poetisch“ genannt, ist sinnlich und von unscharfen Übergangen gekennzeichnet. Sie recherchierte viel und tief über die Kultur der Nordmänner, um die blutreiche Blutadler-Szene ebenso glaubwürdig zu inszenieren wie etwa Ragnars Liebesleben (einen flotten Dreier). Kaum zu glauben, dass Fimmel einst ein australischer Farmer war und nicht in Filmen mitwirken wollte, wie Hirst erzählt.

    

Außerdem stellt sie bisherige Nebenfiguren wie Floki (ein wunderbar bipolar spielender Gustaf Skarsgård) und Siggy (Gislig) in den Vordergrund. Siggy spielt neben Aslaug eine Art Norne, die Schicksalsfäden webt – vor einem Webstuhl (passende Metapher der Regisseurin).

    Die Blutadler-Szene ist unvergesslich und wurde vom Fachblatt VARIETY zu den zehn besten Szenen der Saison (2014) gewählt. Jarl Borg muss alles an Selbstbeherrschung aufbieten, um zu beweisen, dass er der Aufnahme in Walhall würdig ist – die Hinrichtung ist also im Grunde ein religiöser Akt. Ironie fehlt indes nicht: Der Seher hat ihm einen Adler prophezeit, und den bekommt er auch, aber anders als erhofft – der Adler ist er selbst…

  5. Audiokommentar zu Folge 10 „Das Gebet des Herrn“: von Michael Hirst und Gustaf Skarsgård (44:17 min)
: Der Zuschauer muss von vornherein irregeführt werden, damit sich eine innere Spannung aufbaut, die den Ausgang des Verwirrspiels zu einer Erlösung geraten lässt. Infolgedessen ist alles, was gesagt wird, doppelbödig und zugleich wahr, aber auch unwahr. Ragnars Schweigen macht die Lage auch nicht gerade besser. Floki und Siggy sind darauf bedacht, den Plan des misstrauischen Königs zu erfahren. Sie müssen beide ihre Vertrauenswürdigkeit unter Beweis stellen. Wie wird Ragnar, falls er die Nacht der langen Messer überlebt, am Schluss handeln: als Wikinger oder als Christ? Floki hat da so seine Zweifel.

Unterm Strich

Von Jarl zum König von Dänemark (das damals auch Südschweden und Teile Norwegens umfasste) – das ist eine steile Karriere, sollte man meinen. Nicht für Ragnar Lothbrok, der alles andere als ein Machtmensch ist. Er muss sich durch vier Konflikte – siehe oben – durchkämpfen, um zu überleben.

Parallel dazu führt die Staffel den Zuschauer in die Welt der Sachsen ein. Sie erscheinen politisch und kulturell weiterentwickelt als die wilden Nordmänner. Aber wie steht es um ihre Moral und ihren Glauben? Kaum wird Athelstan gefangengenommen, schlagen sie ihn auch schon als Glaubensabtrünnigen ans Kreuz – eine wahrhaft grausige Szene, die auf den Magen schlägt. Man sollte sie unbedingt mit der Blutadler-Szene (Ep. 7) vergleichen: Sind Nordmänner wirklich grausamer als sächsische Christen? Es gibt Anlass zu Zweifel. (Der Zweifel erweist sich bei der öffentlichen Bestrafung Judiths in Staffel 3 als höchst berechtigt.)

Athelstan (George Blagden, der auch in „Versailles“ mitspielt) ist ein Wanderer zwischen den beiden Kulturen, was sehr wichtig ist, damit wir als Zuschauer einen unbefangenen Zugang zu der jeweils gegenüberliegenden Kultur vermittelt bekommen. Auf einmal sehen auch wir die Sachsen mit einem anderen Blick, einem kritischen Blick. Und durch Flokis Augen betrachten wir wiederum Athelstan mit zweifelndem Blick. Was wird er mit Ragnar und den Seinen anstellen? Dass Ragnar das christliche Glaubensbekenntnis erlernt, lässt in Flokis Augen das Schlimmste befürchten. Es bleibt spannend.

Die Action steigert sich von Kampf zu Kampf, bis es zu einer vollständigen, sorgfältig inszenierten Schlacht kommt, die auch nach Caesars Vorgaben hätte geplant sein können. Das Staffel-Finale ist spannend bis zur letzten Einstellung. Mehr darf nicht verraten werden.

Die DVD

Als DVD zu einer TV-Serie ist die Silberscheibe recht beachtlich ausgestattet: mit zwei Audiokommentaren (95 Min.) und drei Featurettes, die insgesamt eine halbe Stunde dauern. Die Qualität von Ton und Bild ist natürlich mit der höherwertigen Blu-ray zu vergleichen, aber dafür ist die DVD wesentlich preisgünstiger (und auch schon im Dreier-Staffelpack zu erwerben). Gestört hat mich nur die fehlerhafte Übersetzung in den Untertiteln.

[Wertung]

Mima2016: 4.5 out of 5 stars (4,5 / 5)

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