Die blutige Geschichte von Ragnar Lothbrok (Travis Fimmel), der zum König der Wikinger-Stämme aufsteigt und nun auf Expansionskurs umschwenkt – als Christ?!

Das 9. Jahrhundert um 840: Im Reich der Wikinger werden erneut Schlachten geschlagen und Städte geplündert – getrieben von Rache und Eroberungsdrang in einer neuen Staffel von „Vikings“. In der packenden Familiensaga um Ragnar, Rollo, Lagertha und Bjorn werden Loyalitäten hinterfragt und Blutsbande getestet. Zudem sollen sich zwei Weissagungen bewahrheiten, auf kuriose Weise.

Als neuer König seines Volkes bleibt Ragnar ein rastlos und führt die nordischen Krieger in ein episches Abenteuer, welches sie von Wessex‘ Küsten bis in die legendäre Stadt Paris führt. Doch unfassbarer Betrug durch König Egbert und verborgene Gefahren in fremden Gefilden werden Ragnars Mut und Kraft wie nie zuvor auf die Probe stellen.

Filminfos

O-Titel: Vikings. Season 3 (USA 2015)
Dt. Vertrieb: Twentieth Century Fox
VÖ: 18.8.2016
FSK: ab 16
Länge: ca. 420 Min.
Regisseur: Helen Shaver, Ken Girotti, Kelly Makin u.a.
Drehbuch: Michael Hirst
Musik: Trevor Morris

Ausgewählte Rollen und ihre Darsteller:

Ragnar Lothbrok: Travis Fimmel
Lagertha: Katheryn Winnick
Floki: Gustaf Skarsgård
Rollo: Clive Standen
Siggy: Jesselyn Gilsig
Athelstan: George Blagden
König Egbert: Lionel Roach
Gisla: Morgane Polanski

Die Episoden

Folge 1: Söldner (Mercenary)

Die Wikinger zieht es von Kattegat aus wieder nach Wessex. Sie wollen das Land, das König Egbert ihnen versprochen hat, einfordern. Doch als sie nach der Überfahrt in England ankommen, stellt Egbert eine neue Bedingung: Die Nordmänner sollen für Prinzessin Kwenthrith gegen deren Bruder und Onkel zu kämpfen. Ragnar lässt sich auf diesen Handel ein. Während er mit seinen Leuten ins Gefecht zieht, will Egbert Lagertha das neue Land der Wikinger zeigen. (Text: ProSieben Fun)

Folge 2: Der Wanderer (The Wanderer)

In England haben die Wikinger den Onkel von Prinzessin Kwenthrith geschlagen – ihr Bruder Burgred musste das Gemetzel hilflos mit ansehen. Doch nun will Ragnar mit seinen Männern auch dessen Armee schlagen … Lagertha beackert indessen mit einigen Bauern das neue Land der Siedler. Dabei wird sie hartnäckig von König Egbert umworben. In Kattegat bemerken Siggy, Helga und Aslaug, dass sie nachts von den gleichen Träumen gequält werden. (Text: ProSieben Fun)

Folge 3: Das Schicksal eines Kriegers (Warrior’s Fate)

Einer der Träume von Siggy, Aslaug und Helga scheint wahr zu werden, als ein Fremder in Kattegat auftaucht. Der Wanderer nennt sich Harbard und lässt die Frauen seine Wunde an der Hand versorgen. In Mercia stehen sich indes Ragnars Männer und Burgreds Truppe gegenüber. Es gelingt ihnen mit Aethelwulfs Hilfe, die Gegner zu schlagen und Prinzessin Kwenthriths Bruder gefangenzunehmen. In Wessex kommen sich Lagertha und König Egbert indes näher … (Text: ProSieben Fun)

Folge 4: Gezeichnet (Scarred)

Nach ihrem Sieg in Mercia feiert König Egbert mit den Wikingern ein großes Fest. Während das eine oder andere Wiedersehen zunächst unter keinem guten Stern steht, scheint Prinzessin Kwenthrith ihrem Bruder Burgred nicht nur alle Schandtaten verziehen zu haben. Sie will sogar künftig mit ihm gemeinsam über Mercia herrschen. In Kattegat herrscht bei Siggy, Helga und Aslaug indes immer noch große Unsicherheit über die Absichten des Wanderers Harbard. (Text: ProSieben Fun)

Folge 5: Der Thronräuber (The Usurper)

Ragnar und seine Männer kehren aus England zurück. Doch in Kattegat ist nichts mehr wie es war: Siggy ist tot, und die Männer ahnen, dass im Dorf noch mehr vorgefallen ist. Helga verrät Floki schließlich, dass sie ein Wanderer namens Harbard besuchte. Er weiß sofort, wer der Reisende wirklich war: der Göttervater Odin. Lagertha findet indes heraus, dass sie von ihrem Kämmerer Kalf ihres Titels beraubt wurde. In England droht die Siedlung der Wikinger dagegen König Egbert anheimzufallen. (Text: ProSieben Fun)

Folge 6: Wiedergeboren (Born Again)

Thorunn bringt ihres und Björns Baby zur Welt – nach anfänglicher Abneigung will sie es doch behalten. Er nennt seine Tochter Siggy. In England steht die Geburt von Judiths Kind Alfred indes unter keinem guten Stern: Sie soll für ihren Ehebruch bestraft werden. Athelstan findet derweil endlich zu seinem christlichen Gott zurück. Er will Kattegat sofort verlassen, doch Ragnar ist dagegen. Athelstan hat ein Erweckungserlebnis, doch nur für wenige Sekunden… (erweiterter Text: ProSieben Fun)

Folge 7: Paris (Paris)

Ragnar und seine Männer sind vor den Toren von Paris angekommen. Herzog Odo, der Stadtkommandant, hat sich mit großen Mengen von Waffen und Nahrungsmitteln auf den Angriff vorbereitet, während seine Landsleute, allen voran Kaiser Karl, die Gefahr nicht rechtzeitig erkannten. Die Nordmänner werden sich bald der Größe ihres Vorhabens bewusst, die Stadt einzunehmen. Ragnar, der immer noch nicht über Athelstans Tod hinweg ist, überlässt überraschend Floki das Kommando. Floki ist siegessicher und beginnt, etwas Neuartiges zu bauen.. (erweiterter Text: ProSieben Fun)

Folge 8: Zu den Toren! (To The Gates!)

Die Wikinger haben sich zum Sturm auf Paris gerüstet. Lagertha nimmt mit ihren Kriegern das Tor der Stadt in Angriff. Gleichzeitig will Floki mit seinen Truppen vom Fluss aus über Belagerungstürme die Mauern stürmen. Doch die Franken sind gewappnet, und so stoßen die Nordmänner auf erheblichen Widerstand. (Text: ProSieben Fun)

Folge 9: Das letzte Wort (Breaking Point)

Nach der Niederlage gegen die Franken haben die Wikinger viele Tote und Verletzte zu beklagen. Auch Ragnar ist so schwer verwundet, dass er um sein Leben ringt. Lagertha wagt mit den verbliebenen Nordmännern einen nächtlichen Sturm auf Paris. Diesmal gelingt es ihnen, hinter die Stadtmauern zu vorzudringen … (Text: ProSieben Fun)

Folge 10: Die Toten und die Heiden (The Dead)

Kaiser Karl hat seinen Teil der Abmachung mit den Wikingern erfüllt: Ragnar hat die christliche Taufe erhalten und sein Gefolge wurde mit reichen Schätzen versehen. Doch während die anderen den Triumph feiern, ringt Ragnar immer noch mit dem Tod. Da die Wikinger das Frankenland vorerst nicht verlassen können, äußert der schwer verletzte König der Nordmänner einen letzten Wunsch gegenüber Herzog Odo: Er will nach christlichem Brauch bestattet werden. Der Franke willigt ein … (Text: ProSieben Fun)

Mein Eindruck

Diese Staffel bringt in vielerlei Hinsicht drastische Wendungen für die Wikinger und die Christen im Ausland. Nun beginnt das Zeitalter der Expansion und der Staatengründungen. Aus dem Audiokommentar des Drehbuchautors Michael Hirst geht klar hervor, dass mir der Belagerung und faktischen Eroberung von Paris das Zeitalter der Wikingerzeit in Europa und Russland begann.

Dieses Zeitalter hielt rund 400 Jahre lang an. Es wurde eingeläutet mit dem Tod Karls des Großen und dem Anschließenden zerfall seines Reiches, aber auch mit dem kurz darauf erfolgenden Fall von Ostrom (Byzanz), der dazu führte, dass sich viele Flüchtlinge auf den Weg nach Westen machten, wo ihnen das Frankenreich vermeintlich Sicherheit versprach. Sie wurden bitter enttäuscht, als Paris 845 erstmals angegriffen wurde – weitere Belagerungen erfolgten das ganze neunte Jahrhundert hindurch. Einer der Höhepunkte war die Eroberung Britanniens unter Wilhelm der Eroberer anno 1066: Er war Normanne und ein Abkömmling Rollos, der die „Normandie“, das Land der Nord-Männer, gegründet hatte – mit der kaiserlichen Prinzessin Gisla.

Das Orakel von Kattegat hat für Ragnar und seinen Bruder Rollo bedeutende Veränderungen und Erfolge vorhergesagt. Doch solche Weissagungen haben stets auch eine finstere Bedeutung, wie das Schicksal Jarl Borgs gezeigt hat: Der Adler, den man ihm als Siegesboten versprochen hatte, ist sein eigener Blutadler, also seine Hinrichtung. Und was halten die Götter für Ragnar Lothbrok bereit? Der Zuschauer ist gespannt – und wird zunehmend erschüttert.

Die Handlung führt den Zuschauer ebenso wie die Figuren in ein Minenfeld aus Konflikten, die psychologisch, religiös und politisch geprägt sind. (Die Dokumentation der Blu-ray erteilen darüber vertiefend Aufschluss.) Wie ist es beispielsweise zu verstehen, dass König Ragnar nicht nur Athelstans Kreuzanhänger trägt, sondern sich obendrein vor den Toren von Paris taufen lässt? Floki, der heidnische Fundamentalist, ist entsetzt. Mal abgesehen von der Möglichkeit, dass er wirklich der Halbgott Loki ist (siehe die Götter-Doku) in menschlicher Gestalt ist, erfüllt ihn Ragnars tiefe Zuneigung zu dem wiedererweckten Christen Athelstan nicht nur mit Abscheu, sondern auch mit Eifersucht. Deshalb gibt ihm Ragnar vor den Toren von Paris die Chance, sich zu bewähren.

Ragnars Verhalten wird immer fragwürdiger, und dass es ihm nach seine Verwundung sehr schlecht geht, könnte echt oder gespielt, eine Gefahr oder einfach Teil einer Strategie sein. Denn auch er hat einen Orakelspruch erhalten: „Nur die Toten werden Paris erobern.“ Typisch Orakel! Hier darf natürlich verraten werden, auf welch geniale Weise sich die Weissagung in wirkliche Geschehnisse umsetzen lässt.

Offene Fragen

Auch das Verhalten der Nebenfiguren lässt viele Fragen aufkommen. So besteht etwa Lagertha nicht darauf, von dem Usurpator Kalf ihren Titel als Jarl zurückzubekommen. Erlendur, Erbe von König Horik und Verbündeter Jarl Kalfs, ermordet Ragnar nicht – noch nicht. Rolle heiratet Gisla NOCH nicht, sondern hofft auf Erfüllung des Orakels. Und Björns Frau Thorunn verlässt ihn nach der Geburt einer Tochter. Wohin?

Es gibt ein Zerwürfnis Ragnars mit seiner untreuen Frau Aslaug, die sich wohl mit Odin eingelassen hat – und während eines Schäferstündchens um ein Haar zwei seiner Söhne hätte sterben lassen (und jeder in Kattegat weiß, dass er seine Söhne mehr liebt als sein Leben). Michael Hirst macht obskure Andeutungen, dass Königin Aslaug auf die „dunkle Seite der Macht“ wechselt, denn immerhin stammt sie von einem Drachentöter ab.

Die Rolle von König Egbert von Wessex wird immer zwielichtiger: Er ist wie Donald Trump doppelzüngig, doch er lässt sich nicht festnageln. Diese Haltung nimmt groteske Züge an, als er seinen eigenen Sohn betrügt, indem er mit seiner Schwiegertochter schläft. Aber Aethelwulf ist wohl auch nicht von gestern, sondern riecht, dass etwas im Busch ist: Er stellt seinem Vater die Frage, ob er ihn in Mercia geopfert hätte, um das Königreich an sich zu reißen.

Viele dieser Fragen müssen in der vierten Staffel ihre Antwort finden, die mit 20 Episoden doppelt so lang ist wie Staffel 3.

Die Blu-ray

Technische Infos

Bildformate: 1,78:1 (16:9)
Tonformate: DTS 5.1
Sprachen: D, Englisch, Italienisch
Untertitel: D, Englisch, Italienisch
Extras: Audiokommentare zu ausgewählten Episoden, Entfallene Szenen, Die Götter, Die Politik von König Ragnars Herrschaft, Paris: Eine Stadt unter Belagerung, Athelstans Tagebuch Teil 1 & 2

Mein Eindruck: die Blu-ray

Die Qualität von Bild und Ton sind einer Blu-ray-Produktion angemessen hoch.

Das Feature der Zeitachse verbindet alle zehn Episoden, so dass der Zuschauer weiß, wo er sich in der Serie befindet. Der Zuschauer hat die Möglichkeit, Lesezeichen zu setzen, um an dieser Stelle seine Sichtung fortzuführen.

Extras

Die Dokumentation werden im Originalton mit zwei deutschen, zwei englischen und zwei italienischen Untertiteln geboten.

  1. Audiokommentare zu ausgewählten Episoden
: Die Audiokommentare von Schauspielern und Crew-Mitgliedern zu Folge 6 und 9 sind optional mit deutschen Untertiteln zu genießen. Es sprechen Michael Hirst und Lionel Roach, der Darsteller von König Egbert.
  2. Entfallene Szenen (auf Disc 1, 2 und 3, rund 12 min.)
: Die Szenen sind meist nur Erweiterungen, aber immerhin sieht man hier, wie Ragnar die widerspenstige Frankenprinzessin Gisla küsst – ein Vorbote weiterer Intimitäten? Diese Erweiterung sind weitgehend verzichtbar.
  3. Athelstans Tagebuch Teil 1 und 2 (36:51 + 9:28 min):: 

Athelstan untersucht in seinen Betrachtungen als Außenseiter verschiedene Aspekte der Wikingerkultur, wobei jedem Aspekt ein eigenes Kapitel gewidmet ist:

    
a) Götter
    b) Ehre
    
c) Loyalität / Treue

    d) Blut
    
e) Familie
    
f) Wildheit bzw. Barbarei
    
g) Götter und Menschen



    Der Titel des 2. Teils lautet „Stones & Bones“ und bezieht sich auf Athelstans Fragen an den blinden Seher, der in einer Hütte voller Knochen und Steinen haust:

    

a) Gelübde
    
b) Tod
    
c) Liebe
    
d) Ernte
    
e) Die Wahl (die Athelstan treffen muss)

  4. Die Götter (Guide to the Gods) (53:46 min, davon ca. 37 auf der ersten Seite)
: Dies ist ein interaktiver Führer zu den nordischen Göttern; da die Götter als real galten und als gestaltwandler überall auftauchen konnten, spielen sie in der Handlung eine Rolle – dies sei aber keine Fantasy, betont M. Hirst.

    a) Odin
    b) Thor
    c) Loki
    d) Frigga, Odins Gattin
    e) Baldr, alias Baldur
    f) Hel, Lokis Tochter
    g) Freya
    h) Freyr, Freyas Zwillingsbruder
    i) Njordr alias Njörd: Meeresgott

  5. Die Politik von König Ragnars Herrschaft: „Heavy is the Head“ (11:43 min.): 

Der Zuschauer wird durch die Figurenkonstellationen fortwährend mit den verschiedenen Auffassungen konfrontiert, wie Macht und Herrschaft ausgeübt werden sollten. Dabei gibt es krasse Unterschiede. Hier interessiert jedoch nur Ragnars Auffassung von Herrschaft: Er wurde „durch die Handlungen von Menschen“ hineingezwungen, etwa indem er Earl Haraldson, König Horik und Jarl Borg tötete. Dadurch sicherte er sein eigenes Überleben, aber noch viel mehr am Herzen liegen ihm seine Kinder, besonders seine Söhne. Er will also Macht nicht um ihrer selbst willen, was ihn sympathisch macht: „Macht ist gefährlich und korrumpiert selbst die Besten.“ Er behandelt Rollo und Lagertha wie Gleichgestellte, jedenfalls meistens. Er erwirbt sich Respekt, aber wenn er seine Liebe offen gegenüber einem Außenseiter wie Athelstan zeigt, erzeugt er dadurch Neid, Eifersucht und Hass auf eben diesen Außenseiter.

    Sein genaues Gegenteil sind ehrgeizige, skrupellose Politiker wie König Egbert von Wessex, Königin Kwenthrith von Mercia, König Horik und schließlich Herzog Odo sowie Kaiser Karl III. Egbert ist sich beispielsweise nicht zu schade dafür, seine Schwiegertochter Judith zu erpressen, damit sie ihm zu Willen ist.
  6. Paris: Eine Stadt unter Belagerung (14:35 min): 

Der Riesenerfolg der ersten beiden Staffeln hat es den Produzenten und dem Drehbuchautor Michael Hirst (der auch als Ausführender Produzent am Umsatz beteiligt ist) erlaubt, eine ganze Stadtbelagerung zu inszenieren. So etwas hat man bislang nur im „Herrn der Ringe“ von Peter Jackson gesehen. Diese Spielfilmqualität hält die 3. Staffel durchweg aufrecht. So sind etwa die Angriffe durchdacht und (wie die Schilde mit Pfeilen) action-gespickt. Anhand der Storyboards kann man sehen, wie die Szenen genau geplant wurden.



    Diese Doku erläutert, wie die historisch belegte Belagerung anno 845 ausgesehen haben mag. Die Franken verfügen über Armbrüste, Speerschleudern und allerlei ausgefeilte Abwehrtechnologien, die Angreifer setzen Rammbock, Belagerungsturm und Raffinesse ein. Dabei kamen Green Screens, Pyrotechnik und Stuntleute zum Einsatz. Weitere Designer erläutern, warum Paris so seltsam byzantinisch anmutet und die Reichen so prachtvolle Gewänder tragen.

    Immer werden die irischen Handwerker gelobt, die sich wirklich ins Zeug gelegt haben, um verblüffend echt aussehende Schnitzereien, Bühnen-Sets und zahlreiche Details geschaffen haben, die dem Ganzen erst die authentische Anmutung zu verleihen. Dabei ist besonders der Thronsaal des Kaisers und das Innere der Kathedrale hervorzuheben, welche immerhin schon Buntglasfenster aufweist – diese tauchen das Innere in prachtvollen Glanz.

Unterm Strich

Mein Eindruck oben mag nahelegen, dass es hier zuwenig Action gibt. Das Gegenteil ist der Fall: Hier gibt es großartige Kampf- und Kriegsszenen. Das beginnt an der Wessex-Grenze zu Mercia mit gleich zwei Schlachten, setzt sich in Wessex mit einem fiesen Überfall fort und gipfelt in den wiederholten Wikinger-Angriffen auf die Befestigungen von Paris. Die Spielfilmqualitäten der Inszenierung sind evident und lassen kaum Wünsche offen.

Die Figuren werden besonders in Episode 6, die von Helen Shaver sehr intensiv inszeniert wurde, stark weiterentwickelt. leider müssen Fan von George Blagden nun ganz stark ein: Er bzw. seine Figur Athelstan wird auf sehr unsanfte Weise ins „Jenseits“ befördert. Und das, nachdem er gerade ein Saulus-Paulus-Erlebnis der Wiedererweckung hatte! „Ich war blind, doch nun kann ich sehen“, stammelt er angesichts eines erschütternden Erlebnisses, und er ist tatsächlich blind.

Erotik kommt nicht zu kurz, und zwar nicht immer nicht ohne Hintergedanken. König Egberts Absichten in Bezug auf Judith habe ich schon erwähnt. Nun lässt sich auch Björn mit Torvi, Erlendurs Frau ein, und Herzog Odo findet in einer jungen Adeligen eine unterwürfige, um nicht zu sagen: devote Verehrerin. Die Sadomaso-Szene im Folterkeller dürfte nicht nach jedermanns Geschmack sein. Andererseits hat diese Serie den Zuschauer – und darunter sind laut Hirst viele weiblich – schon einige Mägen auf ihre Robustheit getestet, so etwa beim Blutadler in Staffel 2. Über die Rolle von Blut hat Athelstans Tagebuch einiges Profundes zu sagen.

Die Blu-ray

Bild und Ton sind von bester Qualität, auf der englischen Originalspur sogar noch besser. Das Bonusmaterial ist ungewöhnlich umfangreich und lässt – im Gegensatz zur Serienhandlung – kaum Fragen offen. Übrigens gibt es eine zensierte amerikanische Fassung, wie M. Hirst erwähnt. Offenbar bekommen Europäer die unzensierte Fassung zu sehen.

Ich kann es kaum erwarten, die doppelt so lange vierte Staffel auf DVD zu sehen. Die Silberscheibe erschien vor einem Jahr in USA und UK und ist immer noch nicht auf Deutsch erhältlich.

[Wertung]

Mima2016: 4 out of 5 stars (4 / 5)

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