Wiedereinmal habe ich mir einen asiatischen Film angesehen. Im Gegensatz zu einigen Glücksgriffen bei den letzen Filmen, muss ich leider sagen, dass mir der Film diesmal nicht so gut gefallen hat. Angesehen habe ich mir „Yentown“.

[FILM]

~Inhalt~

Etwas außerhalb von Tokio liegt eine Barackensiedlung. Diese wird von den Bewohnern Yentown genannt. Hier wollen viele Nicht-Japaner ihre Wünsche wahr werden lassen und auch Glico (Chara) ist dort zu Hause. Eigentlich ist Glico Sängerin, doch in Yentown wurde sie zur Hure. Mit ihr wohnt das schüchterne Mädchen und Waisenkind Ageha (Ayumi Ito) in der Barackensiedlung.

Als Ageha von einem Yakuza bedroht wird, wird dieser getötet und die Leiche soll spurlos verschwinden. Dabei taucht eine Kassette auf, die das Leben aller Beteiligten verändert. Die Bewohner Yentowns eröffnen einen Nachtclub, wo Glico endlich ihre Karriere als Sängerin starten kann, doch die Jagd einiger zwielichtiger Gestalten gefährdet ihren Traum.

~Meine Meinung~

„Yentown“ ist ein recht anstrengender Film. Die Geschichte braucht aus meiner Sicht etwas zu lange um wirklich in Fahrt zu kommen und ich hatte einige Probleme mich mit den Figuren zu identifizieren. Hinzu kommt erschwerend, dass der Film komplett in japanisch ist und man so fast zweieinhalb Stunden damit beschäftigt ist Untertitel zu lesen.

Gefiel mir der Film vom Inhalt nicht, muss ich eingestehen, dass die Optik überzeugen konnte. Man bekommt ein Gefühl von der Lebensweise in Yentown und eigentlich jedem Charakter wünscht man, dass er es aus der Barackensiedlung heraus schafft.

Auch die Schauspieler haben mir gut gefallen. Mir persönlich war zwar niemand aus den Ensemble bekannt, was an meinen noch etwas eingeschränkten Filmwissen zu Filmen aus dem asiatischen Raum liegen mag, was die einzelnen Darsteller allerdings leisten, hat mir gut gefallen. Gerne würde ich den ein oder anderen Schauspieler in einem Film wiedersehen, der mit etwas besser gefallen hat.

Obwohl mir persönlich der Film nicht so gut gefallen hat, bin ich davon überzeugt, das er Filmfans mit einer Affinität zum asiatischen Kino große Freude bereiten wird. Für mich als eher westlich orientierten Filmfan ist diese Art der Erzählung allerdings noch etwas gewöhnungsbedürftig.

[DVD]

~Bild~

Qualitativ lässt die DVD zu „Yentown“ keine Wünsche offen. Das Bild im 16:9-Format ist in guter Qualität auf die DVD gebracht worden, so dass es Spaß macht sich den Film anzusehen.

~Ton~

Der auf der DVD vorhandene Ton hat eine gute Qualität, allerdings lassen die Tonoptionen ein wenig an Vielzahl vermissen. Lediglich eine Tonspur ist auf der „Yentown“-DVD vorhanden und zwar eine japanisch Dolby-Digital-5.1-Spur. Dazu kommen optionale deutsche Untertitel, von denen mit Sicherheit die meisten Zuschauer Gebrauch machen werden.

~Extras~

Die Extras stellen leider nur einen kleinen Teil auf der DVD zu „Yentown“ dar. Hier gibt es an firmenspezifischen Extras nur ein knapp sieben Minuten langes Feature über die Dreharbeiten. Dies bietet einen Einblick in die Arbeit am Set von „Yentown“, die Suche nach geeigneten Drehorten, Designstudien von einzelnen Locations und einen Ausschnitt aus dem Soundtrack.

Als zweiter Bonus befindet sich etwas versteckt einige Trailer auf der DVD. Hier kann man sich über die Filme „Duelist“, „Strange Circus“, „Monday“, „Blessing Bell“ und „Hwal – Der Bogen“ informieren.

Natürlich ist die spärliche Ausstattung mit Extras ein Kritikpunkt, doch darf man dabei nicht vergessen, dass der Film bereits 1996 entstanden ist. Zu dieser Zeit wird man noch nicht darauf geachtet haben spezielles Material für eine DVD-Auswertung zu produzieren.

~Meine Meinung~

Die Bild- und Tonqualität der DVD zu „Yentown“ ist völlig in Ordnung. Zwar gibt es neben der japanischen Tonspur keine weiteren Sprachen zur Auswahl und mit den deutschen Untertiteln gibt es ebenfalls nur eine Option, doch die Qualität der vorhandenen Möglichkeiten stimmt. Dadurch, dass es den Film nur in japanisch auf der DVD gibt, zwingt man den Zuschauer sich vollkommen auf den Film einzulassen. Dies schränkt aus meiner Sicht die Zielgruppe des Films auf Freunde des japanischen Kinos und Cineasten mit einem weit gefächerten filmischen Horizont ein, doch vermute ich dass der Vertrieb „Rapid Eye Movies“ gar nicht die breite Zielgruppe im Visier hat, sondern sich ganz bewusst spezialisiert hat.

Der zweite Punkt, der meine Meinung beeinflusst hat, ist die Ausstattung der DVD im Bereich Extras. Hier gibt außer einigen Trailern und dem kurzen Feature leider kein Material. Dies ist natürlich schade, doch auf Grund der Entstehungszeit des Film zu entschuldigen. Gefreut hätte mich eine breite Palette an Bonusmaterial trotzdem.

[FAZIT]

„Yentown“ ist ein Film für Fans den asiatischen Kinos und wahre Cineasten. Wer zu einer diesen beiden Gattungen gehört oder keine Angst vor neuen Filmerfahrungen hat, sollte sich den Film einmal ausleihen oder beim DVD-Händler seines Vertrauens zulegen. Alle anderen könnten mit „Yentown“ so ihre Probleme haben.

[FILMFAKTEN]

Titel: Yentown
Originaltitel: Swallowtail
Produktionsjahr: 1996
Regie: Shunji Iwai
Drehbuch: Shunji Iwai
Darsteller: Hiroshi Mikami – Feihong
Chara – Glico
Ayumi Ito – Ageha
Yosuke Eguchi – Ryou Ryanki
Andy Chi-On Hui – Maofuu
Atsuro Watabe – Ran
Tomoko Yamaguchi – Shenmei
Nene Otsuka – Reiko
Kaori Momoi – Suzukino
Yoriko Douguchi – Hoshino
Mickey Curtis – Doctor
Tetsu Watanabe – Yakuza boss
Land: Japan
Länge: 146 Minuten
Genre: Drama
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 18
Vertrieb: Rapid Eye Movies

[Wertung]

Gnislew: 2.5 out of 5 stars (2,5 / 5)

Lass ein paar Worte da:

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.